31 Aug
Erfahrungsbericht von Fanny E.

California State University Long Beach

Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Chemie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2012 bis 05/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Entscheidung zu diesem Auslandssemester war definitiv eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Die Zeit in Long Beach war einfach nur unvergesslich schön.
Das College-Contact Team hat die Organisation um einiges angenehmer gemacht als wenn man alles im Alleingang bewältigen müsste. Das habe ich unter anderem auch in Gesprächen mit Freunden aus anderen Ländern erfahren. Aber nun komme ich mal zum Wesentlichen.

  1. Kosten
  2. Wohnung
  3. Studium
  4. Reisen

1. Kosten

Als ich mich dazu entschlossen habe ein Auslandsemester zu machen stellte sich mir natürlich als erstes die Frage der Finanzierung. Bei meinen Recherchen bin ich dann auf das „Auslands-Bafög“ gestoßen. Man erhält dort eine finanzielle Unterstützung für die monatlichen Kosten und es werden außerdem die Studiengebühren übernommen von maximal 4700€. Der monatliche Rahmen hängt wie beim Inlands-Bafög vom Einkommen der Eltern ab. Jedoch sollte man beachten dass die Grenzen, was die Eltern verdienen dürfen, höher liegen. Also sollte man auf jedenfall einen Antrag stellen und sein Glück versuchen. Das zuständige Amt befindet sich in Hamburg. Informationen kann man sich außerdem schon mal auf folgender Internetseite einholen: www.auslandsbafoeg.de
Hinweis: Die Studiengebühren vor Ort muss man erst einmal selber tragen und bekommt sie dann während des Semesters zurück erstattet. Also sollte man das Geld erst einmal parat haben!
Innerhalb der ersten Tage nach Ankunft muss man dann auch noch Kosten tragen, wie z.B. Miete und Kaution der Wohnung, Krankenversicherung der Universität (welche jetzt Pflicht für jeden Studenten ist, ca. $230) und Bücher. In meinem Fall war es wie folgt:
Kosten in den ersten zwei Wochen

$
Studiengebühren 5.300
Miete 450
Kaution 450
KV CSULB 225
sonstige Ausgaben 300
Summe 6.725

Die Anschaffung einer Kreditkarte ist außerdem dringend notwendig. Achtet jedoch darauf dass ihr damit kostenlos in Amerika Bargeld abheben könnt und dass ihr beim Bezahlen mit der Karte keine Auslandseinsatz-Gebühren zahlt.

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Für die Wohnungssuchen kann ich nur empfehlen sich vorher in Deutschland darum zu kümmern. Man kann sich erstens die Kosten von Hotels und Motels in der ersten Woche sparen und man findet sofort Anschluss zu anderen Leuten. Die meisten aus meinem Freundeskreis haben in „Crossings at the Bay“ oder „Berverly Plaza“ gewohnt. Von daher fanden dort auch die meisten Partys statt.
Bei Beiden handelt es sich um Apartmentkomplexe die von einer Security bewacht werden (wodruch die Partys meistens leider frühzeitig beendet wurden) und über Fitnesscenter und Pool verfügen. Die Nutzung ist im Mietpreis enthalten. Dieser ist jedoch nicht billig weshalb sich die meisten ein Zimmer geteilt haben, d.h. eine Wohnküche, ein Bad und zwei Zimmer wurden von 4 Leuten bewohnt.
Ich habe meine Wohnung auf der CSULB-Seite gefunden, denn auch dort inserieren Leute ihre Zimmer/Apartments. Ich rate euch jedoch von einem Vermieter namens John auf der Hoffman Ave ab. Desweiteren ist es nach meiner Erfahrung gut, wenn man das Auslandssemester allein antritt und sich eine Wohnung sucht in der keine Deutschen wohnen. Nur das hilft euch wirklich dabei euer Englisch zu verbessern.
Eine weitere gute Adresse für Wohnungen ist www.craigslist.com. Dort findet Ihr Wohnungen, Möbelstücke etc.. Die Amerikaner sind dahingehend auch recht unproblematisch. Sie legen nicht unbedingt Wert darauf euch persönlich kennen zu lernen. Häufig reicht ihnen auch ein Skype-Telefonat mit euch wo man sich ein bisschen kennen lernen kann, wenn ihr nur ein Zimmer in einer WG wollt.
In den vielen Fällen wird die Miete bar an den Vermieter übergeben.


3. Studium

In der Regel studiert ihr im „undergraduate“ Programm, was dem Bachelorstudium gleich kommt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit im „graduate“-Programm Kurse zu belegen, wenn ihr die erforderlichen Vorkenntnisse nachweisen könnt in Form von einem Transskript. Das könnt ihr dann aber vor Ort mit der Verantwortlichen Person klären.
Ihr müsst euch die Kurse so auswählen, dass ihr auf 12 Credits kommt. Die Kurse haben zwischen 1 (Sportkurse) und 4 (viele Sprachkurse) Credits. Wenn ihr Auslands-Bafög bekommt, dann müssen die gewählten Kurse natürlich zu eurem Studiengang gehören, da sonst die finanzielle Förderung beendet wird und ihr das Geld ans Amt zurück zahlen müsst! Wenn ihr euch aber dennoch für andere Kurse entscheidet, die nicht eindeutig eurem Studiengang zugeordnet werden können, dann benötigt ihr eine schriftliche Bestätigung eurer Universität, dass die Kurse an der CSULB in Deutschland angerechnet werden können. So habe ich das zum Beispiel gemacht. Ich konnte mir alle 4 Kurse im Bereich „Studium Generale“ bzw. als „Allgemeinbildendes Studium“ hier in Deutschland bei meinem Chemie-Studium anrechnen lassen.
Generell ist zu sagen, dass das Niveau nicht so ganz dem eines deutschen Studiums entspricht. In vielen Fällen ist es relativ einfach gute Noten zu bekommen, auch wenn man am Anfang von dem Arbeitsaufwand eingeschüchtert ist. Es gibt während des Semesters Zwischenprüfungen, viele Hausaufgaben, Projekte und Vorträge. Die Abschlussprüfung zählt häufig nur zu 20%. Es klingt wirklich viel aber ich habe mich nicht überarbeitet gefühlt und fast immer ein A oder B bekommen. Davon kann ich in Deutschland nur träumen…
Meine Kurse waren: Modelling with Algebra (Algebra - der Kurs startet mit y=x :D)
Statistics (Statistik - Ich war in Dtl. kein Ass und dort eine der Besten)
Nutrition (Ernährung und Nährstoffe – sehr interessant aber viel zu lernen)
English Writing (schreiben von Essays)
Es ist leider auch häufig so, dass die Bücher in einer Vorlesung eine Pflichtanschaffung sind man deshalb alle schön kaufen muss. Bücher sind dort aber leider extrem teuer. Ich empfehle daher folgende Seite: www.fetchbook.com

Diese Kurse konnte ich so legen, dass ich alles an einem Dienstag und Donnerstag hatte. Die Kurse sind immer an zwei Tagen in der Woche entweder Mo/Mi oder Di/Do. Freitag gibt es kaum Vorlesungen. Ich kenne eigentlich auch keinen der Freitag an der Uni war. Meistens sind wir dann schon zu unseren Wochenendausflügen gestartet.


4. Reisen

Ich kann immer noch kaum glauben was ich alles sehen durfte. Fast jedes Wochenende sind wir mit einem Mietwagen von Enterprise (am WE) oder Hertz (in der Woche) irgendwo hin gefahren. Ich habe mir kein Auto gekauft, da man mit dem Studentenausweis in Long Beach umsonst fahren kann. Die Tageskarte für die Metro nach und in L.A (ca. 1h) kostet nur $5. Die Metro Blue Line fährt alle 10min direkt in Long Beach los. Der Bus nach Newport Beach, Huntington Beach kostet auch nur $1,50.
Man sollte sich jedoch darauf einstellen, dass die Busse selten pünktlich sind und das Verkehrsnetz in L.A echt mies ist. In dieser Riesenmetropole dauert es ewig um von A nach B zu kommen. Da biete es sich an zu bestimmten Sehenswürdigkeiten doch mit dem Auto zu fahren.

Die wichtigsten Städte die man sehen sollte sind natürlich San Diego, San Francisco, Las Vegas und L.A., wobei L.A wirklich enttäuschend ist.
Aber auch die Nationalparks sind wirklich sehenswert. Da kauft man sich am besten eine Jahreskarte für $80. Damit kann man in jeden Nationalpark in ganz Amerika. Die Eintrittspreise gelten immer pro Auto und im Grand Canyon allein beträgt der schon $20. Dann fährt man noch in der Joshua Tree Park, Mojawe Wüste, Sequoia Nationalpark (Mammutbäume), Yosemite Park, Redwood State Park (bei Las Vegas) und ins Death Valley und schon hat man das Geld locker wieder rein.

Mein weiterer Reisetipp gilt Hawaii. Ich war dort während der Spring Break Ferien und kann es jedem nur weiter empfehlen. Der Flug von L.A. hin und zurück kostet lediglich $400 und ist damit echt billig für europäische Verhältnisse. Man kommt nie wieder so günstig auf diese Trauminsel nach Honolulu.

Las Vegas ist eine echte Partystadt und ich war gleich viermal dort (mein Hoteltipp: Imperial Hotel – direkt im Zentrum des Strip, günstig und schön). Von dort aus sollte man auch mal zum Hoover Dam fahren.
San Francisco ist auch eine tolle Stadt für die man mindestens 3 Tage zum Besichtigen einplanen sollte. Ich würde aber empfehlen eine Unterkunft nicht direkt in Downtown zu buchen aufgrund der vielen schrägen Gestalten dort.
San Diego ist ebenfalls wunderschön. Wer gern ausgeht und das Nachtleben genießen möchte der sollte sich im „Gaslamp District“ niederlassen.

Ein Ausflug an den ich auch gern zurück denke, ist unsere Fahrt in den Yosemite Park mit dem RV (Campingwagen). In dem größten haben 7 Leute Platz zum schlafen. Der Camping Platz (Lower Pines/Upper Pines) sollte frühzeitig gebucht werden, da die Amerikaner solche Ausflüge lieben und deshalb alles schnell ausgebucht ist. Wir waren ca. 21 Leute verteilt auf 3 RV´s. Tagsüber haben wir unterschiedliche Touren gemacht und alle haben sich nach den verschieden Interessen aufgeteilt. Am Abend saßen wir alle gemeinsam am Lagerfeuer.


Fazit

Nutzt diese Gelegenheit für ein Auslandssemester, die unglaublichen Erfahrungen, das Kennenlernen toller Menschen und habt einfach eine tolle Zeit mit vielen atemberaubenden Eindrücken. ES LOHNT SICH IN JEDEM FALL!