1 Mär
Erfahrungsbericht von Emelie W.

University of Essex


Hochschule: University of Essex
Stadt: Colchester
Land: Großbritannien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Wirtschaftsingenieurwesen
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 10/2023 bis 01/2024
Heimathochschule: Ilmenau TU

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

University of Essex - Where Change happens. Ab Oktober 2023 bis zum Januar 2024 habe ich an der University of Essex in England ein Auslandstrimester verbracht, um insbesondere meine Kenntnisse der englischen Sprache zu verbessern. Die University of Essex liegt in der Grafschaft Essex in der Stadt Colchester. Camulodunum (lat. für Colchester) war die erste römische Hauptstadt Englands und wird (wie einige andere Orte) als potenzielles Camelot gehandelt. Da die Universität einen ausgezeichneten Ruf für die Fakultät Economics genießt, habe ich mich dafür entschieden hier meine Kenntnisse der Finanzwirtschaft zu vertiefen.

Bewerbungsprozess

Die University of Essex zeichnet sich vor allen Dingen durch ihre internationale Ausrichtung, ein innovatives Lehrangebot und Engagement in gesellschaftlicher Verantwortung aus. Aufgrund der internationalen Ausrichtung ist es nicht schwer in die Universität immatrikuliert zu werden. Der Bewerbungsprozess über College Contact läuft dabei schnell und unkompliziert ab.

Unterbringung

Eine Unterkunft habe ich ohne Probleme von der Uni gestellt bekommen und konnte diese pünktlich am ersten Oktober beziehen. Als Austauschstudent ist dies auch die einzige Möglichkeit der Unterbringung, da Mietverträge für auswertige Unterbringung nur auf mindestens ein Jahr geschlossen werden. Meine Unterkunft war ähnlich wie die deutschen Wohnheime aufgebaut und ich wohnte mit zehn anderen Austauschstudenten in einer WG. Besonders einprägsam waren die nächtlichen Feueralarme in diesem Wohnheim, welche von lauten Lautsprecherdurchsagen und rotem blinkendem Licht begleitet wurden. Die Ausstattung meiner Unterkunft war sehr gut und wir hatten eine große Küche. Da wir die ersten waren die das Wohnheim bezogen haben, war dies in einem (für England) sehr guten Zustand.

Fächerauswahl und Unterricht

Während im Bewerbungsprozess schon erste Präferenzfächer angegeben werden müssen, können diese innerhalb der ersten zwei Wochen an der Universität jederzeit verändert werden. Da es möglich ist Fächer aus jedem Jahrgang und jeder Fakultät zu wählen, kann die Zeitplanung jedoch etwas kompliziert werden.

Ich selbst habe als Bachelorstudent jeweils 2 Kurse aus der Fakultät Economics und der Business School belegt. Ich besuchte die Fächer Captial Markets, Alternative Investments, Macroeconomics und Valuation and Mergers and Acquisitions. Auch hier zeigte sich die internationale Ausrichtung der Universität, so wurde ich von Menschen aus verschiedensten Herkunftsländern unterrichtet, nur England war nicht dabei.

Leider waren auch unter den Studenten kaum Personen mit englischer Herkunft zu finden. Ein großer Unterschied zu meiner Heimatuniversität ist eine verpflichtende Teilnahme an den Lehrveranstaltungen. Im Fazit waren die Anforderungen an die Studenten nicht so hoch wie in Deutschland, jedoch konnte ich trotzdem einige spezifische Inhalte lernen. Auch das Niveau der Prüfungen ist nicht so wie in Deutschland. Alle Prüfungen, die ich schrieb, waren Openbook und gestalteten sich überaus leicht, was sich schlussendlich in sehr guten Noten widerspiegelt.

Freizeit

Neben einer Einführungsveranstaltung wurden viele Aktivitäten der Student Union angeboten, sodass viele Möglichkeiten bestanden sich miteinander zu vernetzen und Bekannte zu finden. Da ich nur vier Vorlesungen mit Übungen hatte, ermöglichte dies mir viel Zeit, um neue Dinge zu erleben und mir das Land anzuschauen. So lernte ich Squash spielen, war in England, Schottland und Irland unterwegs und probierte diverse Whiskysorten. Oft hatte ich auch die Chance mit meinen Mitbewohnern in den interkulturellen Austausch zu gehen und mehr über ihre Heimatländer zu erfahren. Auf meinen Reisen durch England sah ich viele Städte und probierte verschiedenstes englischen Essen. Colchester selbst ist eine sehr ruhige und kleine Stadt, jedoch zeichnet sie sich durch ausgezeichnete Bus- und Zuganbindungen aus. So kann man in 20min den nächsten Strand und in 40min sogar eine Urlauberregion mit Freizeitpark (Clacton on See) erreichen. Innerhalb von zwei Stunden ist man in der Londoner Stadtmitte oder auch in der kulturreichen Universitätsstadt Cambridge, dort locken vor allen Dingen historische Gebäude sowie die berühmten Colleges.

Wer lieber in Colchester selbst unterwegs ist, sollte auf jeden Fall auf dem Pfad der Römer wandern und einen Ausflug in die Burg sowie den Burggarten machen, in welchem noch viele Teile eines römischen Walls erhalten sind.

Do's & Don'ts

Auf dem Campus der University of Essex gibt es keine Mensa, deshalb ist es gelegentlich nötig auf die lokalen Bistros zurückgreifen. Die angedrohte schlechte Kochkunst der Engländer hat sich leider bewahrheitet und es ist wirklich zu empfehlen nichts zu essen, was in Blätterteig gehüllt ist. Bei einem Besuch der Pubs in Colchester ist es besonders in Wetherspoons einem umgebauten Theater lohnenswert für einen kleines Preis Fladenbrot oder eine ausgezeichnete Portion Pommes zu bestellen. Es ist zusätzlich auf keinen Fall zulässig England zu verlassen ohne Cider getrunken zu haben, dies kann man übrigens auch in einer der auf dem Campus ansässigen Bars tun. Was jeder aus einem Auslandsaufenthalt in England mitnehmen sollte, sind die englischen Umgangsformen. Engländer sind im Allgemeinen sehr viel zuvorkommender, als viele Deutsche und es gehört zum guten Umgangston sich gegenseitig Türen offenzuhalten und sich auf der Gegenseite auch dafür zu bedanken. Der sich dabei entgegen gebrachte Respekt, ist eine Geste die ich auch weiterhin in meinem Alltag beibehalten werde.

Fazit

Im Fazit war mein Auslandsaufenthalt in England eine sehr gute Entscheidung. Ich konnte viele neue und interessante Menschen kennenlernen und das Land besser kennenlernen. Zusätzlich erhöhen Auslandserfahrungen und gute Kenntnisse der englischen Sprache auch den Erfolgs im Berufsleben ungemein.