29 Dez
Erfahrungsbericht von Daniel K.

University of California, Los Angeles

Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 08/2014 bis 09/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Der erste Schritt zum Studium im Ausland beginnt mit Auswahl der Uni und der Bewerbung für diese. College Contact bietet hierfür eine sehr gute Hilfestellung und kann Informationen zu den meisten Unis und deren Kursen geben. Alleine hätte ich mich der Organisation all dieser Bewerbungsabläufe sicherlich sehr schwer getan und will die Arbeit und Erfahrung von College Contact an dieser Stelle sehr loben. Von der Auswahl der Uni bis hin zum Visumsantrag wird man dauerhaft begleitet und in verschiedenen Zeitabständen an endende oder beginnende Fristen erinnert, sodass ein problemloser Ablauf gesichert ist. Nachdem man in den USA angekommen ist, kann College Contact nur noch begrenzt helfen, da dort auftretende Probleme viel einfacher vom dortigen Unipersonal gelöst werden können als aus Deutschland.

Der Check-In-Tag der Studentenwohnheime für die Summer Sessions ist wohl immer der Sonntag vor dem Programmstart , weil diese erst am Freitag davor frei werden. Dies ist ein wenig ärgerlich, wenn man aus dem Ausland anreist, da man so wenig Zeit hat, um sich vor dem Start des Unibetriebes kaum einleben kann, insofern man sich nicht in einem Hostel oder bei einem Couchsurfing Host ein paar Tage eher unterkommt.

An der UCLA angekommen wurde ich sogleich sehr herzlich empfangen. Viele Studenten organisieren zusammen den Ablauf des Check-Ins und versuchen bei jeglichen Problemen zu helfen. In den Wohnheimen gibt es einen 24h besetzen Frontdesk,an dem immer Studenten sind. Diese übernehmen einfache Organisationsaufgaben, können Geld wechseln und kümmern sich um studentische Probleme. Allerdings darf man sich nicht vollkommen auf die Kompetenz dieser Studenten verlassen. Einige Male wurden wir doch bei einfachen Orientierungs-, Ablaufs und Sehenswürdigkeitsfragen sehr enttäuscht und auf google verwiesen. Beispielsweise wussten diese Studenten überhaupt nicht, wo sich Bushaltestellen um die UCLA befinden. Da internationale Studenten jedoch meist kein Auto besitzen, welches leider sehr wichtig in LA wäre, sind sie auf die Busse angewiesen.

Der Campus ist wirklich schön und bietet vielfältige Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Es gibt viele Sportanlagen, Grünflächen, Schwimmbäder, Fastfoodketten und zwei Shops für kleinere Einkäufe. Es lässt sich eigentlich alles sehr gut fußläufig erreichen, dennoch gibt es die Möglichkeit den Campus-Bus zu nutzen, um vom Süd zum Nordcampus zu gelangen. Eine Campusführung haben wir zwar leider nicht erhalten, jedoch war es auch spaßig alles selbstständig zu erkunden.

Für Summer Sessions-Teilnehmer empfiehlt es sich sehr auf dem Campus in den Wohnheimen zu leben. Man spart viel Zeit durch die Nähe zur Uni und kann in den Wohnheim-Restaurantes essen, was ebenfalls viel Zeit spart. Wer es gewohnt ist, selbstständig zu kochen hat leider Pech gehabt. Möglichkeiten zu kochen gibt es wenige. Die meisten Amerikaner, die ich kennen gelernt habe, sind zwar sehr erstaunt, wenn man ihnen vom Kochen erzählt, halten jedoch meiner Meinung nach selbst wenig davon. Diese Wohnheim-Restaurantes sind jedoch ein super Ort, um neue Leute kennen zu lernen und zu entspannen. Das Essen ist meist ziemlich lecker, jedoch auch sehr fleisch- und kalorienreich. Vegetarier haben es während der Summer Sessions schwer, da nicht alle Restaurantes geöffnet haben.

Der Unialltag war überwiegend interessant und gut zu meistern. Die Undergraduate Classes sind meistens einfach und verständlich gehalten. Im Allgemeinen wirkte alles verschulter als an deutschen Unis. Man bekommt ziemlich genau vorgeschrieben, was man zu lernen und zu bearbeiten hat. Erledigt man dies gewissenhaft, hat man keine Probleme die Prüfung zu bestehen, da diese meist nur kleine Abwandlungen zu den Übungsaufgaben darstellen. Besondere Abstraktionsfähigkeiten oder zusätzliche Übungen waren dazu nicht nötig. Die äquivalenten Prüfungen an der TU Darmstadt verlangen hierfür deutlich mehr Grundverständnis.

Der Umgang mit den Professoren ist an der UCLA viel offener, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Das Betreuungsverhältnis ist zahlenmäßig viel besser und auch persönlicher. Bei Fragen und Problemen kann man sich wie selbstverständlich an sie wenden. Meine Vorlesungen gehörten an der UCLA schon zu den großen, waren jedoch mit circa 100 Studenten vollkommen OK. In Darmstadt habe ich zum Vergleich manche Vorlesungen mit bis zu 700 Studenten gehört. Das machte es deutlich einfacher dem Professor folgen zu können und bietet mehr Raum für Interaktion mit den Studenten.

Los Angeles bietet unendlich viele Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen. Ich habe dort viele spaßige, interessante und neue Sachen kennengelernt. Neben den berühmten Plätzen wie den Hollywood Walk of Fame, den Filmstudios, den Hollywood-Sign, etc. gibt es noch viel mehr zu sehen. LA hat viele schöne Museen und tolle Strände. Man sollte besonders Ausschau halten nach Sonderveranstaltungen. Es gibt häufiger offene Jazzkonzerte am LACMA, Filmpremieren, große Sportveranstaltungen oder Sonderausstellungen der Museen.

Aufgrund der vielen internationalen Studenten während der Summer Sessions bilden sich häufig sehr gemischte Gruppen auf dem Campus. Ich bin zusammen mit Studenten aus 5 verschiedenen Nationen auf Erkundungstour gegangen. Auf diese Weise lernt man neben der Stadt auch die Menschen und deren kulturelle Herkünfte wunderbar kennen. Das war für mich die wichtigste und beste Erfahrung meines Auslandaufenthalts. Die Krönung dieser gemeinsamen Unternehmungen war ein Roadtrip zum Grand Canyon und Las Vegas. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück und stehe immer noch in Kontakt zu den Leuten, die ich kennen lernen durfte.

Alles in allem lässt sich ein Aufenthalt an der UCLA sehr empfehlen!