8 Jun
Erfahrungsbericht von Christopher J.

Kwantlen Polytechnic University


Stadt: Surrey
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2017 bis 04/2017
Heimathochschule: Lüneburg U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorwort

Ich bin Ende Dezember 2016 nach Vancouver gezogen, habe von Januar bis April studiert und anschließend noch in Vancouver gearbeitet, um meine Rundreise durch Kanada finanzieren zu können. Insgesamt bin ich neun Monate in Kanada geblieben.

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Zum Anmeldungsprozess mit College Contact

Grundsätzlich vorweg: College Contact prämiert die Erfahrungsberichte, auf den Inhalt wird aber kein Einfluss genommen. D.h. ich kann meine Erfahrungen ganz offen und ehrlich widerspiegeln. Um es kurz zu machen: Ich habe absolut keine Punkte zu beanstanden. Ihr erhaltet alle Unterlagen, die benötigt werden (ggf. mit deutscher Anleitung, was genau auszufüllen ist) und jederzeit Unterstützung bei Fragen. Zudem ist das Ganze zu 100% kostenlos, sodass ich aus meiner Erfahrung heraus College Contact nur empfehlen kann.


Zur KPU

Die Universität besteht aus insgesamt drei Campussen – Richmond, Surrey und Langley. Ich selbst habe alle meine Kurse ausschließlich in Richmond belegt und empfehle dies auch anderen. Surrey und Langley liegen verhältnismäßig weit außerhalb.

Würde ich die KPU weiterempfehlen? Es kommt darauf an. Mein Fokus lag darauf, viel Zeit nebenbei zu haben, um die Stadt zu erleben, mein Englisch weiter zu verbessern und möglichst viel zu sehen. Die Uni war für mich nebensächlich. Die Ansprüche der KPU sind insoweit (ich habe ausschließlich Kurse des ersten Semesters belegt) nicht allzu hoch und lassen genug Spielraum für Freizeitaktivitäten. Wenn ihr aber Wert auf eine sehr angesehene Universität legt, versucht an die UBC (University of British Columbia) zu kommen. Die UBC ist eine der weltbesten Universitäten und nicht ansatzweise mit der KPU zu vergleichen. Diese wird aber soweit ich weiß (noch) nicht von College Contact angeboten. Und dort gelten bei weitem strengere Aufnahmekriterien.


Zu meinen Kursen

Wie schon gesagt, habe ich ausschließlich Kurse aus dem ersten Semester belegt. Um als Vollzeitstudent zu gelten, müsst ihr mindestens drei Kurse belegen. Es gab auch Leute, die mehr Kurse belegt haben, entsprechend natürlich auch mehr zu tun hatten. Da mein Fokus eher auf anderen Dingen lag, habe ich auch nur drei Kurse belegt. Diese waren:

  1. Languages of the World (ein Linguistik-Kurs über verschiedene Sprachen, was eine Sprache ausmacht usw.)
  2. Introduction to Criminology (theoretische Grundlagen über Kriminologie)
  3. Computer Business Applications (vereinfacht gesagt die Grundlagen der Office-Programme lernen)

Zu den Dozenten

Bzgl. der Kurswahl sollte ggf. der Dozent mit berücksichtigt werden. Da wäre zum einen Paivi Koskinen, meine Linuigstik-Dozentin. Eine super freundliche, offene und faire Frau – sehr empfehlenswert! Zum anderen hätten wir da Mark O'Meara, meinen Computer-Kurs Dozenten. Er selbst ist total entspannt und nett, sein von mir behandelter Kurs behandelte aber zu sehr die Basics (was evtl. nicht ihm zuzuschreiben ist). Als letztes wäre da noch Franco Marino – und hier kommt die eindringliche Warnung: wenn es irgendwie möglich ist, wählt auf keinen Fall ein Modul bei ihm! Die Art und Weise wie er lehrt, erscheint mir alles andere als sinnvoll und wirklich sehr veraltet. Um ein Beispiel zu nennen: Es reicht nicht, die Inhalte des Kurses zu verstehen. Wenn ihr seine in der Vorlesung gewählten Worte nicht eins zu eins in der Klausur wiedergeben konntet, hattet ihr arge Probleme. Ich glaube es spricht für sich, dass während des Semesters mehr als die Hälfte aller Studenten den Kurs abgebrochen haben.


Zum Thema Wohnen

College Contact bietet euch eine Reihe von Quellen für die Wohnungssuche. Die am weit verbreiteste Lösung ist aber Craigslist. Am einfachsten ist es auf jeden Fall vor Ort eine Wohnung zu finden. Ggf. lässt sich aber auch schon von Deutschland aus was finden, das Risiko ist dann natürlich immer größer.

Ich selbst kann euch nur empfehlen in Downtown zu wohnen. Ich habe in West End gelebt und es einfach genossen, nicht nur alle möglichen Geschäfte um mich herum zu haben, sondern auch fast direkt am Strand (English Bay) und Stanley Park zu wohnen. Solltet ihr regelmäßig joggen, Fahrrad fahren oder gern spazieren gehen, gibt es nichts Besseres. Natürlich ist das immer abhängig davon, was euch am wichtigsten ist. Viele der anderen Studenten haben in Surrey gewohnt, da sie dort die meisten Kurse hatten. Viele andere in Richmond, weil sie entsprechend hier viele Kurse hatten. Ich selbst hatte nur drei Tage in der Woche Uni und habe die 45min Fahrt gerne auf mich genommen.


Zu Vancouver allgemein

Vancouver ist eine unfassbar weltoffene und bunte Stadt mit so vielen verschiedenen Kulturen und Nationen. Am schönsten ist es aber, die Stadt selbst zu erkunden. Je länger ihr hier seid, umso mehr werdet ihr entdecken und erleben. Das Leben insgesamt ist nicht unbedingt günstig. Lebensmittel sind im Schnitt teurer als in Deutschland, geht ihr gerne in Bars oder Nachtclubs, dürft ihr nochmal eine ganze Ecke mehr einkalkulieren, da nicht nur der Alkohol sehr teuer ist, sondern auch üblicherweise Eintrittsgelder verlangt werden (am Wochenende auch für normale Bars).

Wenn ihr selbst offen gegenüber Neuem seid, dann werdet ihr hier mit offenen Armen empfangen. In Vancouver ist es völlig egal, ob du weiß oder schwarz, homosexuell oder einfach anders bist, so wie ich das erlebt habe wird hier absolut jeder toleriert. Und das ist ein tolles Lebensgefühl.


Zum Study Permit/Working Permit

Ich führe diesen Punkt extra nochmal mit auf, da er mir im Vorwege viel Kopfschmerzen und lange Google-Recherchen gekostet hat. Solltet ihr nur für ein Semester nach Kanada kommen, benötigt ihr kein Study Permit. Ein einfaches Besucher-/Touristenvisum für sechs Monate ist ausreichend und ihr benötigt nur die ETA-Nummer.

Wollt ihr auf dem Campus arbeiten, ist ein Study Permit erforderlich. Wenn ihr hingegen Off-Campus arbeiten wollt, dann braucht ihr ein Working Permit. Dieses könnt über das IEC-Programm (International Experience Canada) beantragen bzw. euch dafür bewerben. Im Internet lassen sich dazu alle Informationen finden (Working-Holiday Visum ist glaube ich die offizielle Bezeichnung). Wichtig zu wissen: dadurch, dass alle Bewerber in einen Pool kommen, ist es erstens nicht gewiss, dass ihr überhaupt ein Arbeitsvisum erhaltet und zweitens wisst ihr nicht wann. Die Bewerbungsphase beginnt im Dezember, was bei mir dazu geführt hat, dass ich ohne Arbeitsvisum eingereist bin und erst nach meiner Ankunft dafür ausgewählt wurde. Solltet ihr eine ähnliche Situation haben, könnt ihr dies dem Beamten am Flughafen, der über eure Einreise entscheidet, einfach erzählen. Zu Problemen sollte es hier nicht kommen, allgemein sind die Kanadier einfach sehr verständnisvoll, auch die Beamten am Flughafen. Für den Fall, dass ihr eure Zusage erst in Kanada bekommt, müsst ihr das Land verlassen und neu einreisen. Wenn ihr in Vancouver lebt, bietet es sich hierfür an, einen Tagestripp nach Seattle zu unternehmen. Auf dem Rückweg und dem Übertreten der kanadischen Grenze könnt ihr dann euer Permit erhalten.


Gesamtfazit

Vancouver ist eine absolute Traumstadt. Ich habe alle Jahreszeiten hier erlebt und kann euch sagen, dass der Sommer mit Abstand die schönste Zeit ist, um hier zu ein. Während meines Aufenthalts habe ich einen richtigen Winter mit viel Schnee miterlebt (sehr untypisch für Vancouver), was eine schöne Zeit ist, keineswegs aber vergleichbar mit der Sommerzeit. Zudem solltet ihr, wenn es zeitlich und finanziell möglich ist, einplanen, nach eurem Studium noch durch Kanada zu reisen. Das Land bietet unfassbar viel zu sehen und die Chance, wenn ihr eh schon hier seid, ist einfach sehr gut. Solltet ihr zu irgendwelchen Punkten noch Fragen haben könnt ihr mich gerne kontaktieren.