19 Mär
Erfahrungsbericht von Christina M.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kulturwissenschaft, Sozialwissenschaften, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Letztes Jahr um diese Zeit habe ich mich entschieden mich an der UCSB zu bewerben. Die Gründe waren zum einen die positiven Erfahrungsberichte über die Uni und die Umgebung von College Contact wie auch von anderen Studenten, die schon dort studiert hatten. Zum anderen wollte ich ehrlichgesagt gerne ans Meer und den kalten Wintermonaten in Deutschland entfliehen und an einem warmen Ort studieren. Ein letzter Grund ist, dass ich vorher eigentlich geplant hatte mein Auslandssemester woanders zu verbringen, sodass ich nicht viel Zeit hatte um mich um die Bewerbung zu kümmern. Da der Bewerbungsprozess durch College Contact einfach und schnell vonstatten geht, war das für mich eine Entlastung. Ich musste kein Motivationsschreiben vorlegen und lediglich den TOEFL Test ablegen. College Contact hat mir alle wichtigen Informationen z.B. über das Visum und Krankenversicherung zukommen lassen, sodass ich nicht mehr sehr viel alleine recherchieren musste. Zudem war es sehr wahrscheinlich, dass meine Bewerbung angenommen wird, da College Contact 120 Plätze zu vergeben hatte und es erst ca. 40 Bewerber gab.

Es wurde allgemein empfohlen sich vor Ort eine Unterkunft zu suchen und so bin ich dann zwei Wochen vor Semesterbeginn nach Santa Barbara angereist und war für die ersten paar Tage im Motel 6 (sehr zu empfehlen) in Goleta. Mit einem Mietwagen habe ich die ganzen Wohnungen aus den Wohnungsanzeigen (unter www.craigslist.com zu finden; nur möglich wenn ihr ne amerikanische Handynummer habt, also gleich am Anfang besorgen!) abgeklappert. Leider hat sich rausgestellt dass viele WG Zimmer nicht für mich in Frage kamen. Viele waren nur im Rahmen eines 10-12 Monatsvertrages zu bewohnen und die meisten Zimmer waren entweder mit 2 oder bis zu 4 Leuten zu teilen. Da ich jedoch ein eigenes Zimmer haben wollte, musste ich noch weitersuchen. Ich bin dann 5 min von Isla Vista, dem Studentenviertel, in ein Apartment mit einer anderen Amerikanerin gezogen und im Nachhinein ich kann euch echt empfehlen nicht direkt in der Partyhochburg Isla Vista oder wenn doch, dann weiter weg von der Straße del Playa zu wohnen (außer ihr habt Spaß daran andauernd zu feiern;)). Ich war froh, dass ich nach den Parties in mein ruhiges Apartment zurückkommen konnte – ist jedoch Typ-Sache. Wenn ich wieder eine Unterkunft suchen müsste, dann würde ich wieder vor Ort suchen auch wenn es erst etwas mühsam ist. Denn über Skype eine Wohnung gezeigt zu bekommen und dann schon vorab den Mietvertrag zu unterschreiben ist zwar praktisch – es kann aber dann doch nicht so schön wie erhofft sein und ich hab auch schon gehört, dass Leute auf diese Weise abgezockt wurden... Seid vorgewarnt: es ist teuer in Goleta/Isla Vista zu wohnen. Für ein Einzelzimmer könnt ihr mit 800 bis 1000 Dollar rechnen. Teilt ihr jedoch ein Zimmer dann ungefähr die Hälfte.

Meine Kurse konnte ich im Vorhinein leider noch nicht wählen. Wie eigentlich alle anderen Extension Students musste ich die Kurse crashen. Das war eine eher anstrengende Prozedur. Man musste sich viele Kurse raussuchen, die man sich vorstellen könnte zu belegen, dann alle Vorlesungen und Tutorien besuchen und am Ende darauf hoffen, dass der/die Professor/in und der/die Tutor/in (manchmal ist auch noch die Unterschrift vom Department notwendig) mich in den Kurs aufnimmt. In zwei Kurse war es nicht schwer reinzukommen, jedoch in einen dauerte es über zwei Wochen bis ich Bescheid wusste ob ich den Kurs wählen darf oder nicht. Es gab eine Ansprechpartnerin im Extension Office an der UCSB, die einen immer geholfen hat, wenn man ein Anliegen hat (sei es wegen der Kurswahl oder dem Visum). Letztendlich habe ich dann die Kurse: Global Political and Socioeconomic Processes (GLOBL 2), Introduction to Environmental Studies (ENV S 1) und Environmental Economics (ECON 115) gewählt. Die beiden ersteren sind Einführungskurse und damit undergraduate level. Der letztere ist ein graduate level Kurs. Ich kann euch eigentlich alle Kurse empfehlen. Besonders die Profs von ENV S 1 und GLOBL 2 sind richtig gut! An was ich jedoch vor der Wahl meiner Kurse nicht gedacht hatte, ist dass die meisten anderen Studenten/innen nicht in meinem Alter sind, wenn ich undergraduate level Kurse belege. So war ich dann oft 3-4 Jahr älter als die anderen, was jetzt nicht total schlimm war, aber in Diskussionen dann doch öfters auffiel.
Das Lernen für diese drei Kurse war ganz anders wie ich es sonst gewohnt bin. Es gibt fast jede Woche eine Abfrage, schriftlich abzugebende Hausaufgaben und viele Midterms, sodass man eigentlich das ganze Semester beschäftigt ist. Es ist vom Niveau her nicht schwer gewesen, nur viel zu lesen und zu merken.

Das heißt aber nicht, dass man das Leben rund um die Uni nicht genießen kann. Zwischen den Vorlesungen kann man zum Strand gehen, sich ins Café im Studentenviertel setzen oder an der Lagune entlangschlendern. Es gibt die Möglichkeit sich bei dem Excursion Club anzumelden (30 Dollar) und unter vielzähligen sportlichen Angeboten das passende für sich auszuwählen. Es gibt Surf Unterricht, Kletterkurse, 3-Tägige Kayak Exkursionen und man kann sich dort auch Surfbretter, Wet Suits und Kayaks ausleihen. Sonst haben wir uns auch in Gruppen zusammengetan und sind mit einem Mietwagen nach L.A. (Malibu Beach), ins Wine Country und nach Las Vegas gefahren. Ich würde euch empfehlen ein Auto zu kaufen, wenn ihr länger als ein Semester da seid. Macht vieles einfacher! Es gibt aber Busse, die nach LA. und nach Santa Barbara fahren. Nach Santa Barbara sind’s ca. 30 min (UCSB liegt in Goleta, einem Ort neben Santa Barbara). Ansonsten gibt’s viele Clubs (z.B. Environmental Affairs Board oder Gospel Chor) und nicht zu vergessen ein sehr großes Sportangebot! Für eigentlich jede Sportart gibt es die passenden Sportplätze und man kann sich auch am Anfang des Semesters melden und in den jeweiligen Mannschaften mitspielen. Ich habe bei den Intramural Volleyball mitgespielt. Da spielen viele Teams gegeneinander und am Ende des Semesters wird das Siegerteam gekürt.

Insgesamt haben mir die Uni und das Leben dort ganz gut gefallen (besonders die Natur! Manchmal jedoch zu viele Parties). Ich hätte mir noch gewünscht, dass ich mehr Leute in meinem Alter kennenlerne, da doch sehr viele jüngere Student/innen dort waren (unter 20 Jährige). Wer also Strand, Meer, Party und eine gute Uni sucht ist dort gut aufgehoben;)