2 Apr
Erfahrungsbericht von Christina G.

Brock University

Hochschule: Brock University
Stadt: St. Catharines
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 07/2013 bis 03/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe insgesamt 8 Monate in St. Catharines verbracht (Ende Juli 2013 bis Ende März 2014) und von September bis Dezember an der Brock University studiert.

Bewerbungsprozess:

Die Zusammenstellung meiner Bewerbung war ziemlich problemlos und innerhalb von einer Woche erledigt. Beworben habe ich mich bereits im Oktober 2012, die Bestätigung kam dann aber erst im März 2013. Im gesamten Bewerbungsprozess war zuerst College Contact in Deutschland sehr hilfreich (da ich in Münster studiere, war ich auch ein paar Mal zu Gesprächen dort, was immer super aufschlussreich war) und als es dann um die konkreteren Dinge ging, wie zum Beispiel die Kurswahl, funktionierte der Emailkontakt mit dem International Office der Brock sehr gut. Ich erhielt schnelle und persönliche Antworten! (Als kleinen Tipp: Meinen Flug habe ich über STA travel gebucht, wo ich auch einen kleinen Rabatt über College Contact bekommen habe. Über STA habe ich auch meine Reisekrankenversicherung usw. abgeschlossen.)

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Ich habe nur drei Kurse belegt (English Literature, Canadian Studies, Dramatic Arts), die nicht alle unbedingt mit meinen deutschen Studienfächern (Englisch und Pädagogik) zu tun haben, da ich keine direkten Credits für meine Heimuniversität benötigte. Bei meiner Kurswahl gab es anfangs Probleme, da mir für einen meiner Kurse gemeldet wurde, dass ich angenommen bin, dort aber etwas falsch gelaufen ist, sodass ich dann in der ersten Uniwoche erfahren musste, dass ich umwählen muss. Das Umwählen selbst war aber sehr unproblematisch und im Endeffekt war ich mit diesem Ersatzkurs auch sehr zufrieden. Wer wenig oder keine Credits von der Brock braucht, dem empfehle ich auf jeden Fall, in das vielseitige Angebot der Uni hereinzuschnuppern und ruhig mal etwas Fachfremdes auszuprobieren! Auch darüber, dass ich nur drei Kurse gewählt habe, war ich ganz froh, da ich so viel Zeit für andere Dinge neben der Uni hatte, wie zum Beispiel reisen und andere soziale Aktivitäten. Das International Office organisiert einige kleine Unternehmungen, die in der Regel zu guten Preisen angeboten werden (zum Beispiel in den Freizeitpark Canada’s Wonderland, Weintouren durch die Niagara Region, Niagara Falls, Skitrips etc.). Die Kurse selbst waren sehr machbar für mich, wobei ich als Englischstudentin ja schon einige Vorteile habe, was die Sprache angeht – es gab immer viel zu tun, hat mich inhaltlich aber schon fast eher unterfordert. Die Dozenten und Dozentinnen waren in der Regel sehr freundlich und hilfreich. Das habe ich auch von meinen anderen internationalen Freunden so gehört. Wenn man ein Problem mit irgendwas hat, kann man seine Dozenten und Dozentinnen auf jeden Fall ansprechen und die geben sich dann schon Mühe, so gut wie es geht zu helfen.


Leben in St. Catharines:

Gelebt habe ich in einem Apartment mit drei Kanadierinnen in einem Gebäudekomplex, der nur an Brock-Studenten vermietet wird (www.studentlofts.ca). Die Miete ist relativ hoch (ca. 525$ plus noch monatliche bills), aber ich konnte jeden Tag zu Fuß zur Uni laufen und andere Vorteile genießen, wie zum Beispiel ein eigenes Fitnessstudio, eine Study Zone etc., die nur Bewohner der Lofts verwenden dürfen. Meine Roomies habe ich schon im Vorhinein über das Forum auf dieser Internetseite gefunden, entgegen allem was man mir vorher geraten hat (nämlich niemals nur über das Internet schon einen Mietvertrag zu unterschreiben). In meinem Fall hat aber alles super funktioniert – die Wohnung war super und meine Mitbewohnerinnen und ich sind mittlerweile ziemlich gute Freunde geworden. Sie haben mich sogar vom Flughafen abgeholt und mir eigene alte Möbel ins Zimmer gestellt. Insgesamt war ich sehr zufrieden über meine Wohnsituation, die auch sehr viel zu meiner sprachlichen Entwicklung beigetragen hat. Während manche internationale Freunde von mir Probleme hatten, Anschluss zu Kanadiern zu finden, hatte ich so auch den Vorteil, direkt sehr viel nur mit Muttersprachlern zu tun zu haben. Sprachlich habe ich allerdings wahrscheinlich am meisten dadurch gelernt, dass ich außerdem noch in einem Homeless Shelter (http://southridge.cc/shelter) als Volunteer gearbeitet habe. Diese Zeit konnte ich mir für mein Lehramtsstudium auch als Praktikum anerkennen lassen. Ich empfehle jedem, der ein bisschen länger bleibt als nur für die vier Monate und vielleicht sogar noch ein Praktikum von der Heimuniversität aus absolvieren muss, so etwas auszuprobieren! So konnte ich noch viel mehr Menschen aus St. Catharines treffen, mehr ein Teil der Stadt werden und somit auch die ganze Niagara Region besser kennen lernen.
St. Catharines an sich ist vielleicht nicht der schönste Ort der Welt, aber es gibt sehr schöne Plätze in der unmittelbaren Gegend in der Niagara Region. Besonders wer an Wein interessiert ist, sollte in der Region mit all seinen Wineries auf seine Kosten kommen. Wenn ihr ein wenig reisen möchtet, kann ich das Megabus-Busunternehmen empfehlen, bei dem man bei früher Buchung unschlagbare Preise bekommen kann (ich bin zum Beispiel für 9 Dollar nach New York und zurück gefahren, ansonsten aber auch nach Toronto, Ottawa und Montreal).

Interessant ist vielleicht noch in meinem Fall, dass ich acht Monate ohne Visum in Kanada verbracht habe – denn man braucht nur ein Study Permit, wenn man insgesamt länger als sechs Monate wirklich studiert. So musste ich mit dem Mann am Flughafen ein wenig länger diskutieren (ich war vorbereitet und hatte Kontoauszüge, Bafögpapiere, Krankenversicherungspapiere, Rückflugticket und alles andere an wichtigen Dokumenten im Handgepäck), da man meist erst nur für sechs Monate im Visitor Status zugelassen wird und dann eine Verlängerung beantragen muss. Die Diskussion ging für mich gut aus und hat sich gelohnt, sodass ich direkt für acht Monate zugelassen wurde.