25 Jan
Erfahrungsbericht von Chris W.

University of California, San Diego


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Biowissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die 4 Monate, die ich mich an der UCSD aufgehalten habe, werden mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben, da ich einige unvergessliche Wochen dort verbringen durfte.
Der UCSD Campus bietet so ziemlich alles was man sich als Student wünscht. Neben zahlreichen vor allem im Naturwissenschaftlichen Bereich sehr gut bestückenden Bibliotheken sind ebenso Lounges vorhanden, in die man sich zusammen mit Freunden zurück ziehen kann.

Die Wege auf dem Campus zu den einzelnen Vorlesungen können unter Umständen es was länger dauern, es empfiehlt des halb ein Fahrrad oder, wer kann, ein Skateboard zu nutzen. Das Essensangebot ist gut. Neben Burger King und Subway gibt es mexikanische, griechische, chinesische und thailändische Küche, dazu einen Supermarkt zahlreiche Cafés.

Was nicht so angenehm zu überstehen war, war der Bewerbungsprozess an der UCSD. Als internationaler Student ist man zu ziemlich der letzte auf jeder Warteliste. Da man sich nicht online für die Kurse einschreiben kann, sondern nach den ersten 4 Wochen 3 ausgefüllte Enrollment Cards (mit Unterschrift des Professors und des Departments) vorlegen muss. Das bedeutete für mich zahlreiche Gespräche mit den Professoren und mit dem zuständigen Department. Ein weiterer Nachteil ist man sich nie sicher seinen kann, dass man den Kurs, den man möchte, wirklich bekommt, deshalb muss man um den Stoff nicht zu verpassen zu so viel Kursen wie möglich in den ersten Wochen gehen. Das kostet in jedemfall Nerven. Die Betreuung vor Ort ist zwar gut in Bezug auf Freizeitangebote, bei den wichtigen Themen wie Einschreibung in die Kurse ist man ziemlich auf sich alleine gestellt. Da kann man nur Durchhalteparolen erwarten.

Die 3 Kurse die allerdings, dann belegt habe, haben mir sehr gut gefallen. Für Biologen, die sich mehr für die Biotechnologie interessieren kann ich auf jedenfall die Bioengeering-Kurse empfehlen. Meist nur wenige Studenten, gut ausgestattete Labore und interessante Themen wurden hier behandelt. Die anderen beiden Kurse waren BIMM – 130 Microbial Physiology und BIBC – 102 Metabolic Biochemistry. Im folgenden ein genauere Beschreibung

BIMM 130 - Microbial Physiology – Prof. Milton Saier
Webpage: http://bimm130.netrootz.com/web_pages/view_web_page.asp?group=958&page=868

Dieser Kurse befasste sich im den wichtigsten Konzepten der Mikrobiologie. Die folgende Liste zeigt an welche Themen innerhalb der Vorlesungen behandelt wurden. Neben den Vorlesung gab wöchentlich noch Seminare. Die Benotung setzte sich insgesamt auf 7 Teilnoten ( 3x Zwischenprüfungen (je 1 h), Final (Punktzahl zählt doppelt, 2 h), Seminarnote und Quiznote) von denen allerdings 2 gestrichen werden konnten. Zu jeder Vorlesung musste man wissenschaftliche Papers lesen die dann während der Vorlesung immer wieder thematisiert wurden. Zusätzlich konnte man extra credit bekommen, wenn man außerhalb der Lehrveranstaltung an den Abendseminaren Biologiefakultät teilnahm.
Im großen und ganzen war dieser Kurs für mich sehr arbeitsintensiv, da man wirklich zu jeder Stunde vorbereitet sein musste. Es wurde schließlich jede zweite Vorlesung ein 10 minütiges mit 5 Fragen durchgeführt. Das gute am Benotungssystem ist das man 2 Punktzahlen streichen lassen kann. Wenn man also in den Seminaren, bei den Quizes und bei in den 3 Midterms immer gut abgeschnitten hat konnte man das Final streichen. Das erwies sich für mich als äußerst hilfreich. Den Vorlesungen konnte man gut folgen. Allerdings muss man sich auch daran gewöhnen das der Professor wirklich sehr detailverliebt ist. So kam es teilweise vor hat man dann 20 Gen- oder Proteinnamen an der Tafel standen. Aber ansonsten ist der Professor top!
1. Evolution, 2. Cell Polarity, 3. Cell Recognition and Movement, 4. Chemoreception and Signal Transduction, 5. Sensing Physical Forces, 6. Alternative Types of Bacterial Motility, 7. Molecular Motors, 8. Bacterial Organelles/Machines , 9. Chemical Communication, 10. Bacterial Behavior

11. Overview, Conclusions and Perspectives
BIBC 102 – Metabolic Biochemistry – Prof. Immo Scheffler
Webpage: ist vorhanden, ist aber passwortgeschützt.

Dieser Kurse handelte vorrangig mit den Stoffwechselwegen in prokaryotischen und eukaryotischen Zellen. Prüfungsleistungen waren eine 2 stündige Zwischenprüfung (40%) und ein 3 stündige Abschlussprüfung (60%). Die Vorlesungen waren sehr gut strukturiert was mir beim Lernen sehr entgegen kam. Die erste Zwischenprüfung enthielt ausschließlich Rechenaufgaben. Die zweite basierte eher auf den ganzen unterschiedlichen Stoffwechselwegen. In der folgenden Liste sind die Hauptthemen enthalten.

1.Enzymkinetik, 2.Enzymregulation, 3.Energetik, 4.Oxidation/Reduktion, 5.Glykolyse, 6.Zitronensäurezyklus, 7.Atmungskette, 8.Harnstoffkreislauf, 9.Pentose Stoffwechsel, 10.Photosynthese, 11.Glukoneogense , 12.Synthese und Abbau von Fetten, 13.Diabetes
BENG – 162 Biotechnology Lab – Prof. Melissa Micou
Webpage: ist vorhanden, Zugang über Web CT

Währen die ersten beiden Kurse Biologiekurse waren, handelt es sich bei BENG 162 um einen Kurs im Bioingenieurwesen. Außer einer Einführungsveranstaltung gab es keine Vorlesungen. Im zweiwöchigen Rhythmus wurden insgesamt 4 Experimente absolviert. Diese waren Cell Seeding onto Scaffolds, HPLC, Bioreactor und Remodeling. Zu jedem dieser Experimente musste mit der Laborgruppe ein einseitiger Bericht für die nächste Gruppe verfassen. Dazu sollte eine 15 minütige Präsentation gehalten werden und entweder ein 10 seitiger Bericht (ein mal als Gruppe einmal als Einzelleistung) oder wissenschaftliche Poster entwerfen werden. Zudem musste man vor dem Beginn jedes Labors Pre-Lab Question schriftlich beantworten.

Dieser Kurs hat großen Spass gemacht, er war allerdings mit einem Arbeitsaufwand von 10-20 Stunden die Woche verbunden. Dieser Kurse ist empfehlenswert! Er fördert ein praktisches Verständnis von Laborabläufen und schult zudem ebenfalls viele Soft Skills.
Zur Unterkunftssuche sollte man folgendes wissen. Wenn ihr off-Campus wohnen wollt, braucht ihr euch erst kümmern, wenn ihr in San Diego vor Ort angekommen seid. Nutzt auf jeden Fall Craigslist, da bekommt man wirklich alles! Wenn ihr kurze Wege zum Campus haben möchtet, und das Geld für ein Auto sparen wollt (ist zum dem umweltfreundlicher), solltet ihr euch über die UCSD Shuttlerouten informieren. Sucht euch ein Zimmer in der Nähe eines UCSD Shuttles. Die fahren 24h (alle 15 min) unter der Woche allerdings nicht am Wochenende. Der normale Busservice ist in der Regel 1 Bus/h.

Preislich sollte ihr zwischen 650 – 800$, wenn ihr alleine wohnen wollt, allerdings gibt es auch viele Angebote, in denen ihr euch mit jemanden ein Zimmer teilt. Generell braucht ihr zwischen 1500-2000$ im Monat (+ Studiengebühren)
Freizeitmöglichkeiten gibt es zahlreiche! Abhängig von eurer Interessenlage finden auf dem Campus regelmäßig, jede Woche, Konzerte statt auch ein Pub, Kino und Theater sind auf dem Campus vorhanden. Wer den Strand mag sollte auf jeden Fall nach Pazific Beach gehen. Um euch sonst immer über die aktuellen Events in San Diego zu informieren, checkt die Webseiten vom SDreader oder von der UCSD. Da werde ihr genug finden.
In La Jolla werdet ihr nicht so viele Bars und Clubs finden. Wer eher auf so etwas steht sollte nach Downtown San Diego (ca. 15 Meilen entfernt) gehen.

Für die Leute unter euch welche gerne aktiv Sport machen bietet die UCSD die Rimac Area an. Hier könnt ihr euch für 80$ pro Quarter für Sportkurse einschreiben.
Passt auf jeden Fall auf, wo ihr wohnt, wenn ihr kein Auto habt. Der öffentliche Verkehr ist hier sehr schlecht und einige Regionen sind regelrecht abgeschnitten. Wenn ihr frühes Aufstehen unter der Woche und komplizierte Anfahrtswege am Wochenende vermeiden wollt, informiert euch über die Bus- und Shuttlerouten bevor ihr die Wohnungssuche startet.