29 Jan
Erfahrungsbericht von Carolin S.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 02/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Um schonmal vorweg zu greifen, meine Zeit in San Diego war einzigartig! Anbei ein paar Tipps, die das Leben in San Diego vielleicht auch fuer euch ein bisschen einfacher machen!

Vorbereitungen

Bewerbung und Visum
Die Bewerbung bei College Contact war echt unkompliziert, vielen Dank! Fuer den TOEFL-Test sollte man ein bisschen Zeit einplanen, aber an sich ist das auch ueberhaupt kein Problem. Relativ schnell wuerde ich mich dann auch um das Visum kuemmern. Alles gar kein Problem, wenn man die Merkblaetter von College Contact und die Anweisungen von der Homepage der Botschaft befolgt. Dass das Visum so viel kostet und dass man persoenlich zur naechsten Botschaft muss (Berlin, Frankfurt, Muenchen) ist ein bisschen nervig, aber alles ganz easy. Vor allem der Botschaftstermin war echt ein Witz – das Warten (2 Stunden in der Botschaft trotz Termin) hat laenger gedauert, als die 3 Fragen, die mir dann gestellt wurden.

Flug
Gleich nachdem ich mein Visum hatte, habe ich mir auch meinen Hinflug gebucht. Da ich nach meinem Studienaufenthalt noch in den USA reisen wollte, und somit weder wusste wann und von wo ich nach Hause zurueck fliegen werden, war das fuer mich die beste Loesung, da das Umbuchen eines Fluges unendlich viel Geld kostet, vor allem wenn sowohl Ort als auch Zeitpunkt verlegt werden sollen. Dass ich kein Rueckflugticket hatte, war auch an keinem Punkt meines Auslandsaufenthaltes ein Problem, selbst bei der Wiedereinreise als Tourist aus Mexiko (siehe unten) nicht.

Kursbelegung
Die Belegung der Kurse ist da schon ein bisschen komplizierter. Ich hatte mir schon im Vorfeld ueberlegt, welche Kurse fuer mich in Frage kommen und mir diese Kurse auch alle von meiner deutschen Uni mit Teilstudienvertraegen absegnen lassen. Ich wollte auf Nummer sicher gehen, da ich die letzten Kurse meiner gesamten Unilaufbahn in den USA ablegen wollte – da durfte nichts schief gehen und da ich vorher gelesen hatte, dass man bei weitem nicht immer in die Kurse reinkommt, die man haben will, wollte ich da nichts dem Zufall ueberlassen.

Bei mir kam das dann alles anders. Nachdem ich meinen Stundenplan mit allen moeglichen Kursen mal aufgestellt hatte (schaut dabei auch unbedingt darauf, dass nicht nur Kurse nicht zur gleichen Uhrzeit sind, sondern dass sich auch die Klausurtermine nicht ueberschneiden), hab ich halt in der ersten Woche angefangen, jeden Kurs einmal zu besuchen, um dann zu entscheiden, welche es werden sollen. Hatte mich dann fuer 3 Kurse entschieden, Taxation for Individuals, Taxation for Companies, Intermediate Accounting A. Ich muss dazusagen, ich bin in Deutschland im Master, Steuer- und Accountingschwerpunkt, trotzdem sind diese 3 Kurse alle undergraduate. Das liegt daran, dass man an der Rady School of Management erstens nur undergraduate-Kurse belegen darf und zweitens, dass ihr bei der Kurswahl beruecksichtigen muesst, dass ihr neben einigen Voraussetzungen auch die ganzen Fachbegriffe „erlernen“ muesst. Ich habe dann auch ohne Probleme (!) diese Kurse bekommen, liegt vielleicht auch daran, dass es relativ grosse Kurse waren.

Obwohl der Stoff in meinen drei Kursen komplett neu fuer mich war, ich meine vom amerikanischen Steuersystem hatte ich in Deutschland noch nie irgendwas gelernt, waren die Klausuren echt einfach. Mit 2 Klausuren im Semester, midterm und final, und ausserdem Hausaufgaben jede Woche, ist man zeitlich zwar relativ ausgelastet, ich wuerde trotzdem behaupten, dass es noch locker machbar war. Vor allem, weil man sich mit den Hausaufgaben und der Zwischenklausur ein ganz bequemes Polster fuer die Finals schafft.

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Wohnung
Ich habe in Pacific Beach gewohnt und obwohl es schon relativ teuer ist (825 $ im Monat fuer ein kleines Zimemr sind selbst fuer Muenchner Verhaeltnisse ziemlich teuer), muss ich im Nachhinein sagen, die Auswahl dieses Stadtteiles hat sich absolut gelohnt.
Die Wohnungssuche in San Diego ist nicht ganz einfach und man muss aufpassen, dass man nach 3 Tagen nicht so genervt ist, dass man irgendwo einzieht. Hier in den USA laeuft alles ueber Craigslist. Jeden Tag gibt es unendlich viele Anzeigen fuer freie Wohnungen/Zimmer, drum einfach stuendlich checken und sofort anschreiben oder noch besser anrufen, wenn eine Handynummer angegeben ist. Eines der ersten Handlungen sollte aus diesem Grund auch die Beantragung einer amerikanischen Handynummer sein und diese Handynummer solltet ihr auch unbedingt immer mit in die E-Mails reinschreiben, macht eine E-Mail glaubwuerdiger. Ausserdem noch ein kleiner Tipp fuer die E-Mail: Fuer den Fall, dass ihr ein graduate Student seid, schreibt das in die E-Mail mit rein. Einige Vermieter haben Angst, dass vor allem Undergraduates die „Party mit nach Hause bringen“. Auf Craigslist kann man ausserdem Gesuche fuer Wohnungen/Zimmer einstellen. Ist auch eine gute Idee, man muss aber aufpassen, es wird auch viel Schindluder damit getrieben und nicht alle Antworten darauf sind serioes!

Auto
Vor meiner Abreise in die USA habe ich auch mit einigen Leuten gesprochen, die schon drueben waren und auch hier einige Erfahrungsberichte gelesen und die mehrheitliche Aussage war, dass ein Leben ohne Auto in San Diego nicht moeglich ist. Ich hatte ein Auto und ich wuerde es im Nachhinein betrachtet immer wieder so machen, allerdings muss ich auch sagen, dass ein Auto nicht unbedingt notwendig ist, vor allem wenn man in Pacific Beach wohnt. Der Bus faehrt regelmaessig, braucht zwar soweit ich weiss eine halbe Ewigkeit, aber wer das Geld fuer ein Auto sparen will, dem soll gesagt sein, es ist moeglich, vor allem da man mit dem Bussticker der Uni kostenlos fahren kann! Da ich der Meinung war, ich moechte soviel von San Diego und der Umgebung erleben wie nur moeglich, hatte ich mich dazu entschlossen, ein Auto zu mieten. Bei perfectrentacar hab ich mir fuer 400 $ im Monat ein Auto gemietet. War ein bisschen eine Schrottkiste, mit 216.000 Meilen auch nicht so verwunderlich, aber es hat gereicht. Ich konnte ein bisschen verhandeln, da ich das Auto fuer eine relativ lange Zeit gemietet hatte und auch immer monatlich im Voraus bezahlt habe. Mit dem Auto durfte ich nur in der San Diego-Area fahren, aber die reicht bis zur mexikanischen Grenze und im Norden bis nach Oceanside. Fuer laengere Touren konnte ich 15 $ pro Tag extra zahlen, habe ein neueres Auto bekommen und alles war gut! Eines Tages ist mein Auto dann mal nicht mehr angesprungen, aber auch das war kein Problem. Einfach angerufen, der kam dann gleich mit einem neuen Auto das ich nehmen konnte und nach 4 Tagen konnte ich dann mein altes Auto wieder abholen!

Wie gesagt, nur fuer die Strecke zur Uni ist ein eigenes Auto nicht zwingend notwendig, wenn man aber vor hat, San Diego zu erkunden (was ja schon zwingend dazu gehoert und was ich auch nur empfehlen kann), ob zum Point Loma, zum Hafen etc. zu fahren, dann moechte ich nicht auf oeffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein. Oder man hofft, dass Freunde dann ein Auto haben, wo man sich anschliessen kann und dann halt das Benzin teilt....

Parken an der Uni ist auch noch wichtig. Studenten koennen sich einen Parkpass ausstellen lassen. Dieser berechtigt dann, in den fuer Studeten gekennzeichneten Parkplaetzen zu parken. Macht das nicht! Der Pass kostet im Monat glaub 60-80 $ und es ist nicht sicher, dass ihr einen Parkplatz bekommt. Wenn ihr nach 8 Uhr Vorlesung habt eh nicht! Nehmt statt dessen die kostenlose Parkflaeche her, am Ende des Torrey Pines Scienic Drive ist eine grosse Sandflaeche, dort ist parken kostenlos! Den Weg bis zur Rady School muss man zu Fuss gehen, dort faehrt dann aber der kostenlose Campus-Shuttle. Und schon wieder hat man Geld gespart!

Ausreise/Wiedereinreise Mexiko
Mit dem F1-Visum ist es einem ja gestattet, 30 Tage vor Studienbeginn in die USA einzureisen und 60 Tage nach Studienende in den USA zu bleiben – was ich hier jedem nur waermstens empfehlen kann. Da ich noch ein bisschen laenger bleiben wollte, musste ich nach dem Ende meines Studiums (aber innerhalb der 60 Tage) nach Mexiko ausreisen, um dann als „normaler Tourist“ wieder einzureisen. War ein bisschen ein Abenteuer, weil der Officer an den ich geraten bin irgendwie null Ahnung hatte, aber ist gut gegangen und sollte als Europaerer in 98 % der Faelle auch kein Problem sein. Und noch ein paar kleine Tipps diesbezueglich: bevor ihr geht, sprecht mit der Visa-Beauftragten an der Uni, die wird euch bei der Einfuehrungsveranstaltung vorgestellt, geht nicht am Wochenende (Freitag bis Sonntag), da wollen viele Mexikaner auch in die USA und dementsprechend lang ist die Schlange, nehmt ausreichend Essen und vor allem Trinken mit und irgendwas, um euch vor der Sonne zu schuetzen. Ich stand 3 Stunden in der prallen Sonne!!!!!! Als Tourist darf man dann 90 Tage im Land bleiben.

Freizeit
An sich kann ich euch nur raten, nutzt die Zeit die ihr habt, es gibt so viel zu sehen und zu erkunden – ihr muesst es nur machen! Ob ihr mal ein Wochenende nach LA fahrt, ein paar Tage in Las Vegas verbringt, die Nationalparks erkundet, es lohnt sich. Doch auch in San Diego gibt es viel zu erleben. Einfach mit Freunden Zeit am Strand zu verbringen, einen Surfkurs machen etc., die Liste ist endlos.

Oder Abends weggehen. Das Leben spielt sich zu einem grossen Teil in Pacific Beach ab, was ein weiterer Grund ist, warum Pacific Beach der wohl angesagteste Stadtteil San Diegos ist. Dienstags steht Typhoon auf dem Programm, Taco-Tuesday, Donnerstags Beachcomber in Mission Beach – sollte man unbedingt ausprobieren. Aus diesem Grund ist es natuerlich auch praktisch in Pacific Beach zu wohnen, dann kann man mit dem Fahrrad nach Hause fahren! Und wenn man dann doch mal die Freizeit-Weggeh-Kleidung im Schrank lassen will und sich mal so richtig in Schale schmeissen will, dann ist es nach Downtown mit dem Taxi auch nicht so weit und nicht so teuer. Denkt nur immer daran, hier ticken die Uhren anders. Alle Clubs machen um 1.30 Uhr dicht, das heisst, hier faengt alles halt auch schon frueher an! Und wer plant, am Strand gemuetlich ein Bierchen zu trinken, dem sei gesagt, dass in der Oeffentlichkeit ein absolutes Alkoholverbot herrscht. Ach ja, und zum Weggehen immer den Ausweis mitnehmen, selbst wenn man mal Abends was essen gehen will – hier wird scharf kontrolliert!

Zusammenfassend kann ich nur sagen, es war der absolute Oberhammer – ich wuerde es immer wieder machen, auch immer wieder genau so! Das Organisieren im Vorhinein mag anstrengend und an vielen Stellen auch echt nervig sein, aber lasst euch sagen, es zahlt sich mit Sicherheit aus. Und wenn es dann mal nicht so laeuft wie man sich das so vorgestellt hat, einfach mal die Amis anschauen. Die haben das hier in San Diego mit ihrer relaxten Art schon ganz gut raus – nur nicht aufregen, das wird schon!