23 Mär
Erfahrungsbericht von Annekathrin H.

San José State University

Stadt: San José
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Pädagogik und Lehramt
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 01/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wenn ihr einmal etwas ganz Neues, Aufregendes, Interessantes, Spannendes (und das in einer einmaligen Umgebung) erleben möchtet, dann seid ihr in den USA, in California und auch an der San José State University völlig richtig! Schon vorab kann ich euch allen bestätigen, dass ein solcher Auslandsaufenthalt zu einer der besten Zeiten in eurem Leben gehören wird! Um die Planungen und diversen Vorbereitungen aber eventuell etwas zu vereinfachen, versuche ich hier schonmal euch einige Eindrücke und Tipps weiterzugeben, denn auch ich war froh vor Beginn meiner Reise auf viele Erfahrungsberichte zurückgreifen zu können.

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Da ihr diesen Bericht lest, seid ihr vermutlich schon am 1.wichtigen und hilfreichen Schritt der Planung angelangt: Ihr habt College Contact gefunden, die euch wunderbar vor-während und auch nach eurem Aufenthalt betreuen können. Aline steht auch für kleinste Fragen immer zur Verfügung und jegliche Unklarheiten und Schwierigkeiten werden schnellstmöglich klargestellt. Der Bewerbungsprozess läuft also über College Contact, aber auch Fragen rund ums Studium, Unterkunft, Leben können gerne gestellt werden, meist bekommt man sofort Kontaktdaten von den verantwortlichen Personen in Cali mitgeteilt. Plant ihr also eure Zeit im Ausland privat, so kann ich College Contact nur wärmstens empfehlen, ein riesen Lob an euch! :)

Verzweifelt nicht an dem ganzen Papierkram, der auf euch zukommen wird (Bewerbung, sämtliche bürokratische Sachen wie Reisepass, evtl. internationaler Führerschein & Studentenausweis, Auslandskrankenversicherung Sevis Unterlagen, D160, Visum etc.)…wenn sich einmal einen Überblick verschafft hat funktioniert es ganz gut! Ich habe damals schon ca 8 Monate vorher mit der Planung begonnen, wenn man aber relativ fix ist und nicht großartig herumtrödelt, schafft man es durchaus auch schneller (beachtet nur Bewerbungsfristen etc.)!

Leider ist dieser ganze Prozess relativ nervend, teilweise kompliziert und vor allem teuer, da man fast für jedes Formular, das man für das Visum braucht zahlen muss (hier füllt man fast jedes Formular online aus, einfach auf der Seite der Visumsbehörde suchen oder googlen; lediglich einmal muss man zur Botschaft in Berlin, Frankfurt oder München um alle Unterlagen abzugeben und ein kurzes Interview zu führen – hier müsst ihr mindestens 2-3 Wochen zwischen Besuch bei der Botschaft und Erhalt des Visums einrechnen...ach ja und das Interwiev ist kein Grund Zur Sorge, total easy und super kurz!)

Sprachnachweise braucht man nur manchmal, ich habe vorher den DAAD Test gemacht, der völlig ausgereicht hat, da man in der ersten orientation week an der SJSU sowieso nochmal an einem TOEFL Test teilnimmt.

Empfehlen würde ich auf jeden Fall das Auslands-Bafög (Für die USA läuft das über die Behörde in Hamburg): Dieses Bafög ist weitgehend elternunabhängig und man bekommt Studiengebühren bis zu 4600€, eine Flugpauschale von 1000€ geschenkt und einen monatlichen Beitrag, sowie Krankenversicherungszuschuss den ihr später zur Hälfte zurückzahlt. Das Semester an sich ist schon teuer genug, also ist es allemal ein Versuch wert!

Wohnen Ob ihr euch schon vor Beginn um eine Wohnmöglichkeit bemüht, oder erst vor Ort auf die Suche geht ist euch überlassen, ich habe während meines Semesters im Campus Village (CVB) gewohnt und habe mich dort pudelwohl gefühlt. Die Anlage ist relativ modern und gut in Schuss, es gibt Einzelzimmer oder Wg’s von 4-6 Personen, einen Pool, ein Lernzentrum, Spielräume mit Billard Kicker etc., Computer Lab, Tv-Räume und einen eigenen Village Market in dem man mal Kleinigkeiten einkaufen kann. Ich habe hier in einem 6-er Mädels apartment gewohnt und habe mich auf Anhieb mit meinen Mitbewohnerinner verstanden und teilte mir ein Zimmer mit einer Amerikanerin.

Wenn ihr aber auf jeden Fall ständig Privatsphäre haben wollt bewerbt euch rechtzeitig für ein Einzelzimmer. Ich bin froh im CVB gewohnt zu haben, da man überall dabei ist, das Campus Leben hautnah miterlebt, Fußwege von höchstens 10 min zu allen Kursen hat, schnell bei den fraternities & sororities ist, downtown in der Nähe hat und natürlich auch ganz schnell neue Leute/Freunde kennenlernt.

Die einzigen Nachteile: Die Amerikanerinnen halten nicht sooo viel von Sauberkeit (zumindest in meinem Fall) und es ist super überteuert (für ein dann doch recht kleines Zimmer bezahlt man abartig hohe Mietpreise). Einige von meinen deutschen Mitstreitern haben daher aber auch anderweitig eine tolle Bleibe gefunden, egal ob es im I-House, in eigenen zusammengestellten Wg’s, Hotels^^ oder Gastfamilien war, alle haben sich wohl gefühlt und wenn es mal Schwierigkeiten gab hilft die Housing-Beraterin „Cindy“ einem immer gerne weiter.


Unileben

Während des Aufenthaltes an der SJSU wird man von der Organisation SAL betreut, die alles dort für einen regelt, eine orientation week, in der man alles erklärt bekommt, organisiert, Willkommens Barbecues, Abschiedsfeiern und Ausflüge veranstaltet.

Man kann beispielsweise je nach Bedarf SAL-Kurse zusätzlich zu Unikursen belegen. Hier werden Themen wie Current Events Reading, Business English, Vocabulary, Grammar, Writing etc. kostenlos angeboten. Ich habe mich damals für 3 SJSU Kurse (American Studies: Nature and World Cultures, Linguistics: Second Language Acquisition, English: Capstone Seminar English Literatures) + einen SAL Kurs entschieden. Das war ganz gut so und hat gereicht, da man für jeden SJSU Kurs zusätzlich $150 zahlt!

Die Kurse zu Beginn zu „crashen“ ist zwar etwas nervenaufreibend, aber insgesamt doch sehr machbar, da die Professoren sich bemühen einen unterzubekommen, redet die Profs einfach persönlich an, schreibt Mails und seid hartnäckig, dann kommt jeder irgendwo unter! Nähere Infos zu Kursen bekommt ihr teilweise auf ratemyprofessor.com!

Insgesamt ist das Studieren eher locker, wenn auch mit mehr Arbeit verbunden als man es von hier kennt; man hat daher also oft papers, group work, projects und homework zu erledigen, das jedoch vom Niveau her keinesfalls so anspruchsvoll wie an deutschen Unis ist, so können Klausuren (hier gibt es einige midterms+finals) und Hausarbeiten auch mit wenig Lernaufwand sehr gut gemeistert werden können! Aber wer will auch schon sein Auslandssemester mit lernen verbringen ;)

Ansonsten gibt es an der SJSU viel zu sehen, was man von zu Hause nicht kennt, Campus spirit wird hier ganz groß geschrieben, und daher finden auch regelmäßig die verschiedensten Events statt, egal ob cinema im Freien, Partys am Campus, Workshops, Konzerte in der Event Arena oder Sportveranstaltungen aller Art, jeder kommt auf seine Kosten!

Empfehlenswert ist gerade wegen den Football Spielen (mit vorigem Tailgateing – da versammeln sich etliche Leute und Studenten vor dem Stadion um mit bekannten DJ’s, barbecue und ausnahmsweise Alkohol im Freien ordentlich die Spartans zu feiern) ein Fall Semester mitzuerleben, da diese Spiele nur dann stattfinden und es wirklich ein riesen Spaß ist!

Für die eigene Fitness ist natürlich auch gesorgt: Neben dem Pool steht auch ein eigenes Fitnessstudio zur Verfügung, das an allerhand Geräten und Kursen wie z.b. Bootcamp, Danceaerobic, Step, Zumba, Pilates, Yoga, Kickboxing, Hip Hop etc. verfügt. Als SAL Student muss man hierfür allerdings monatlich $30 oder für Kurse pro Semester $14 zahlen (letzteres ist völlig ausreichend zu einem Top Preis!). Außerdem verfügt die Uni über eine gut ausgestattete Bibliothek, eine Bowling Bahn, ein Theater, Print Shop, Snackbars, einem Health Center, Spartan Bookstore (indem es Unimaterial und College SJSU Kleidung gibt) und einen Food Court, in dem man sich zwischen den Vorlesungen stärken kann (zur Zeit sind dort Subway, Cafeteria, Salatbar, Mexikanisch, Panda Express und Carls Junior angesiedelt). Das Herz der Universität bildet natürlich der schöne & große Campus inmitten von Palmen und Wiesen, der nicht ansatzweise mit einem der Betonanlagen in DL zu vergleichen ist. Hier kann man ideal in Freistunden in der Sonne relaxen und sich ausruhen.


Freizeit

San Jose als Hauptstadt des Silicon Valley, aber besonders California an sich bietet so viel zu erleben, sodass ihr am besten so viel Zeit wie möglich mitbringt. San Jose als Millionenstadt ist eher wie eine Provinzstadt angesiedelt, in der es donnoch ein paar gute Bars & Clubs (z.b Flames, Myth Club, Studio 8, Empire…) gibt, in denen man in der Woche und am Wochenende zu günstigen Happy Hour Preisen Spaß haben kann. Sehr lustig sind auch die von fraternities und sororities organisierten Parties, hier erlebt man so richtig amrerikanische Hausparties wie man sie aus den Filmen à la red cups kennt. Unbedingt hingehen!!Für Shoppingsüchtige ist Amerika natürlich ein Traum, und man kommt garantiert mit Unmengen an neuem Zeug nach Hause. Eine ¾ Stunde von SJ gibt es die Gilroy Premium Outlets, die jedes Schnäppchen bereithalten. In SJ selbst gibt es 3 große Malls (Westfield Valley Fair, Oakridge und Great Mall – hier gibt es auch einige outlets) die wirklich ALLES bieten was das Herz begehrt, macht also ja nicht den Fehler und schleppt zu viel Kram mit nach California! ;)

Mittwochs kann man sich im Cinema 12 downtown vergünstigt Filme ansehen, es gibt ein Theater in dem verschiedene Stücke aufgeführt werden, zur Weihnachtszeit kann man einige schöne Stunden bei „Christmas in the Park“ mit Schlittschuhlaufen bei „Downtown on ice“ verbringen, ansonsten lässt es sich auch zu jeder Zeit auf der Santana Row gut aushalten, die zahlreiche Einkaufs- und Essensmöglichkeiten in schöner Atmosphäre bietet. Für Eishockeybegeisterte steht das NHL Team, die San Jose sharks regelmäßig in den Startlöchern, ein Spiel im hp-Pavillion ist in jedem Fall lohnenswert!

Wenn man dann aber auch mal etwas Abwechslung haben will ist man mit dem Auto in ca 45 min und mit dem Cal-Train in ca 1 ½ Std in San Francisco, eine Traumstadt überhaupt, in der es viel zu sehen gibt und man tolle Ausflüge erleben kann.

Auch ist man ganz schnell in den umliegenden Küstenstädten Santa Cruz (eine etwas Hippie mäßig angehauchte Kleinstatd) oder Monetrey/Carmel, wo man bei bestem Wetter tolle Strandtage geniessen kann! Nach SC kommt man mit einem Expressbus für $5 pro Fahrt, Dauer 1 Stunde. Wir haben uns oft mit anderen Deutschen von College Contact zusammengetan und ein Auto gemietet, womit wir dann billig unterwegs waren (Sprit ist im Gegensatz zu DL auch billig). Da konnte man dann beispielsweise auch mal weitere Touren in den Süden, zum Whale-watching nach Monterey Bay oder zum Yosemite National Park (ein absolutes Highlight und total sehenswert & überwältigend) zusammen organisieren. Auch ein anschließender Reisemonat nach Beeindigung des Semesters kann ich nur ans Herz legen, ich bin noch mit meinen Freundinnen von San Fran bis Vegas über San Diego, dann über den Highway 1 die Küste hoch mit Stopps in Orange County, LA, Santa Barbara, Malibu etc. + NYC rumgereist und habe die traumhaftesten Gegenden anschauen können.

Ein Auto ist meiner Meinung nach, obwohl es einige Leute bestreiten, nicht nötig…in SJ selbst kann man mit dem VTA ticket (das im Studentenausweis integriert ist) kostenlos Light Rail, Bus und Dash fahren, die auch eigentlich den ganzen Tag (und größtenteils auch nachts) verfügbar sind!

Von der Uni erreicht man die Light Rail station in 5-10 Minuten, der Cal Train (Endstation San Fran) hält ebenfalls an 3 verschiedenen Stationen in SJ, der SJ Mineta Airport ist direkt in der Stadt und Einkaufen lässt es sich prima zu Fuß, da Safeway für größere Einkäufe und 7/11 oder der VM für Mitternachtssnack respektive Drinks in umittelbarer Nähe sind ;). Wenn ihr für Ausflüge dann doch mal eins mieten wollt geht das am problemlosesten am Airport, hier sind Alamo, Avis oder Herz meist die billigsten Unternehmen, einen internationalen Führerschein braucht man in der Regel nicht, der normale gültige reicht!


Essen und Trinken

Für Lebensmittel aller Art ist auch in Amerika gesorgt, wenn auch meiner Meinung nach in ungesunder Variante…es gibt prinzipiell alles was es auch in Europa gibt, nur zu einem sehr hohen Preis! Wasser gibt es hauptsächlich nur stilles, Brot ist furchtbar (ich habe schmerzlich gut schmeckendes Schwarzbrot, Körnerbrot oder Brötchen vermisst) – aber man gewöhnt sich ja an alles! ;)

Ansonsten kann man auch in SJ ganz gut Essen gehen, es gibt chinesisch, klassisches amerikanisch, Sushi und haufenweise mexikanisch (unbdeingt probieren!)…eigentlich ist für jeden was dabei. Im Flames gibt es zur Happy Hour immer sehr billige Snacks, im Azucar kosten Appetizer zur happy hour nur $2. Deutsche Restaurants und eine Suppenküche gibt es auch in San Fran. Wer auch mal eine Fast-Food Sünde begehen will ist bei In’n Out Burger oder Yogurtland goldrichtig! ;) Insgesamt wird man sicherlich nicht verhungern ;)

Kosten Ja, wie schon oben mehrmals angedeutet handelt es sich bei einem solchen Auslandssemester um einen teuren Spaß, und das obwohl die SJSU schon eine der billigeren Unis in California ist, spart also genug Geld und versucht das mit dem Bafög, wenn man nämlich einmal da ist, möchte man ungerne jeden Cent umdrehen. Arbeiten kann man nämlich mit dem F1 Visum nur auf dem Campus (dort sind aber alle Jobs meist an amerikanische Studenten vergeben). Sparen könnt ihr beispielsweise an Handykarten (hier die beste Alternative: T-Mobile „Pre-Paid Karte“, hier zahlt man je nach Bedarf $30 für 1500 Einheiten (egal ob SMS oder Minute) $50 oder $60 (+auslandsgespräche), was völlig ausreicht und monatlich in jeder Mall oder im Internet neu aufladbar ist.

Wo ihr außerdem noch sparen könnt wäre wenn ihr den angebotenen meal plan (hier kann man quasi eine vollverpflegung mitbuchen, im sogenannten DC, den dining commons wird ein großes Buffet angeboten mit allerhand zu essen, jedoch steht das jedem erfahrungsgemäß nach 2 Wochen zum Hals heraus) nicht bucht, sondern selber kocht! Naja, auch wenn es extrem kostenspielig ist, hat sich dennoch jeder Cent in seiner Verwendung gelohnt und war auf alle Fälle eine Investition wert!

Insgesamt ist San Jose für mich also eine super Wahl gewesen, nicht alleine aufgrund des traumhaften Wetters (es hat höchstens 3 mal geregnet und Weihnachten habe ich am Strand verbracht ;)), sondern auch wegen der auffallend offenen und herzlichen Art der Amerikaner, die einen zu jeder Zeit herzlich empfangen, hilfsbereit zur Seite stehen, und in denen man echt Freunde finden kann. Egal ob in Unikursen, in Bars oder einfach auf der Straße, man lernt überall die verschiedensten Laute kennen mit denen man eine Menge Spaß haben kann.

Ach ja, in diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass die SJSU und insgesamt California sehr multikulturell angehaucht ist, hier leben sehr viele Asiaten, und auch an der Uni ist man in den Kursen als Ausländer keine Seltenheit, was durchaus angenehm ist, da man sich mit anderen nicht-Amerikanern prima austauschen kann!

Seid ihr euch also noch unsicher in eurer Entscheidung kann ich euch nur für die SJSU motivieren, ich für meinen Teil habe die Zeit sehr genossen, tolle Freunde aus aller Welt gefunden und möchte diese Erlebnisse nicht mehr missen! Das schlimme ist, dass es viel zu schnell und schneller als erwartet vorbei geht, und wenn man einmal Blut geleckt hat kann man nur noch sehr schwer aufhören! ;)

Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen, wenn ich noch mehr Fragen habt mailt mir gerne, ansonsten bleibt mir nur noch euch ganz viel Spaß zu wünschen! ;)