14 Feb
Erfahrungsbericht von Andrei K.

Hawaii Pacific University


Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 01/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

OK bevor ihr weiterlest, solltet ihr eins wissen: Hawaii ist ein Ort, an dem sich für euch vieles verändern wird. Wenn ihr das Semester antretet, werdet ihr in der Zeit Erfahrungen sammeln, die mit nichts vergleichbar sind, was ihr aus Deutschland/Europa kennt. Für mich war jede Sekunde und jeder Euro den Aufenthalt wert und ich kann ausnahmslos sagen, dass es die schönste Zeit meines Lebens war. Es ist ein unbeschreiblicher Ort, mit einer herzlichen Kultur, ausgelassener Stimmung und Gegenden, die man von Postkarten und Bilderbüchern kennt. Wer also Angst hat einmalige Erlebnisse zu haben und eine Welt zu erfahren, die genau das komplette Gegenteil von Deutschland ist, sollte die Finger von Hawaii lassen ;-)

Vorbereitung/Organisation

Zunächst ein riesiges Dankeschön an College Contact. Die Vorbereitung und Organisation verlief Dank CC reibungslos und unkompliziert. Das Team stand mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und hat mir bei ausnahmslos allen Fragen geholfen. Haltet euch an den Zeitplan und Deadlines, die euch CC für den Bewerbungsvorgang schickt und alles sollte reibungslos laufen. Danke nochmals College Contact!

Schon Fernweh bekommen?

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Ich bin zwei Wochen vor Semesterbeginn nach Honolulu geflogen und habe zunächst in einem Hostel gewohnt (Waikiki Backpackers Hostel). Zwei Wochen reichen vollkommen, um eine Wohnung zu finden. Manchmal muss man Geduld haben, aber gebt nicht auf. Nehmt auch nicht die erstbeste Wohnung für viel Geld und sucht Vergleichsangebote (in Waikiki kostet ein WG Zimmer +- $750/Monat, auf der andere Seite von Downtown nur noch +- $650, je nach WG Größe und Lage).
Gute Quellen sind craigslist.com, Star Adviser (lokale Zeitung) und das eAds System der HPU (über das HPU Netzwerk „Pipeline“ zu finden). Ansonsten ist es sinnvoll, in Facebook nach verschiedenen HPU Gruppen zu suchen (bspw. „HPU incoming students Fall/Summer“) und dort Angebote von anderen Studenten anzuschauen. Ihr solltet NIEMALS aus Deutschland irgendwelche Verträge abschließen oder Geld überweisen. Hawaii ist nicht nur ein beliebtes Ziel für viele Wohnungssuchende, sondern auch Betrüger.

Die Auslandsuni hat mehrere kostenlose check-in sessions vor Semesterbeginn veranstaltet, wobei ihr bei einer anwesend sein müsst (siehe Pipeline für Infos und Anmeldung). Dabei wurden alle wichtigen Dinge speziell für internationale Studenten besprochen, es gab eine Campustour und ein Frühstück. Ihr solltet euch unbedingt dann schon wegen den Pflichtbüchern für die Vorlesungen schlau gemacht haben, da der HPU bookstore unverschämt teuer ist und Leihdienste vom US mainland die Bücher sehr viel günstiger liefert (was aber einige Tage dauert).


Studieninhalte und -bedingungen

Generell ist das Studienniveau auf Hawaii (USA?) niedriger als in Deutschland. Es wird nicht so viel bzw. nicht eine so hohe Qualität an Leistung erwartet. Es ist also im Vgl. zu Deutschland sehr einfach gute Noten zu bekommen, ihr müsst nur die assignments/papers (rechtzeitig) machen, anwesend sein und die (sehr vielen) Kapitel in den Büchern lesen. Die Professoren arbeiten ausnahmslos alle mit Büchern, aus denen ihr Woche für Woche Kapitel lesen müsst (das ist viel). Diese Kapitel werden mit Kurztests (Quizzes) abgefragt, zählen zwar meist wenig in die Gesamtnote mit rein, sind aber ausschlaggeben für den Prof welche Note ihr am Ende bekommt, wenn ihr auf der Kante steht (geht also um euer Engagement). Lest die Kapitel, macht die Hausaufgaben und erscheint in den Vorlesungen, dann steht den A’s nichts entgegen.

Wählt eure Module vorab und orientiert euch am den Vorlesungszeiten vom Vorsemester, so könnt ihr euch einen netten Stundenplan zusammenstellen. Ich hatte an zwei Tagen je 6-8h Vorlesungen, aber dann den Rest der Woche frei. Meine Module waren

Persuasion (Thomas Dowd) : Klasse Vorlesung, sehr interessant und empfehlenswert!
Nonverbal Communication (Dale Burke) : Einer der besten Profs. Überhaupt, Inhalte sind super!
Marketing Management (Christian Pangilinan): Cooler Prof, aber in der Vorlesung wurde nicht wirklich was gemacht ;-)
Psychology (Brian Metcalf): Engagierter Prof und coole Vorlesung, aber die Inhalte müssen einem zusagen.

Schaut auf ratemyprofessors.com bei der Modulauswahl nach den Bewertungen der Professoren. Für meine Kurse waren die Bewertungen zutreffend.


HPU allgemein

Der große Campus Uni ist im financial district von Honolulu, somit direkt in Downtown und ohne „klassischen“ grünen Campus. Der zweite (naturwissenschaftlich ausgerichtete) Campus ist außerhalb der Stadt im Grünen. Anfangs ist man etwas durch die Hochhäuser und den Aufbau erschlagen, gewöhnt sich aber schnell daran und hat vor allem einige Essens-/Einkaufsmöglichkeiten direkt vor der Tür.

Die Uni bietet einem zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten, Computer sind auf dem neusten Stand und im Überfluss vorhanden. Die Bib ist zwar nicht so der Knaller, aber es gibt genügend Arbeitsplätze und Bücher. Die Professoren sind generell sehr fix und bearbeiten Anliegen meist in einem halben Tag. Gegenüber Austauschstudenten sind sie außerdem sehr zuvorkommend und lassen bei Noten-/Themenverhandlungen gut mit sich reden.


Freizeit

Hawaii bietet unendlich viele Möglichkeiten Spaß zu haben. Ich hatte keinen Tag an dem mir langweilig war. Schaut euch im Internet um bzw. fragt die anderen Studenten/Profs. Was ihr aber dennoch unbedingt auf Oahu machen solltet:

  • Surfen
  • Bodyboarden
  • Diamon Head besteigen
  • Pearl Harbor besuchen
  • Zu den Manoa und Maunawili falls wandern. In Maunawili kann man in dem Wasserfalls pool baden und von Felsen reinspringen.
  • Straiway to Heaven machen (nachts um 2 hoch und den Sonnenaufgang anschauen. Eigentlich darf man nicht rauf und es ist ab 3 morgens die Security da, aber wenn sie euch beim Runtergehen sieht sagen sie nichts)
  • Zum Koko Head wandern
  • In Haunauma Bay schnorcheln
  • Nach Kailua fahren und am Lanikai Beach schwimmen gehen (einer der schönsten Strände auf Hawaii)
  • Ko Olina Lagunen im Westen besuchen
  • Kaena Point anschauen
  • Dole Plantation besuchen
  • Skydiven am North Shore
  • Klippenspringen in Waimea Bay
  • Garlic Shrimps am North Shore essen
  • Huli Huli Chicken im Duke’s essen
  • Cocktails trinken im Rumfire
  • In Top of Waikiki essen/was trinken
  • Surf competitions am North Shore anschauen (Saisonabhängig)
  • Olomana trail hiken
  • Foorball game im Aloha Stadium anschauen
  • Unbedingt in der Liliha Bakery was essen!
  • Shave Ice probieren
  • Jetski fahren
  • Catamaran Tour machen und mit sea turtles schnorcheln (gute Chancen zusätzlich freilebende Delphine direkt am Boot/Catamaran zu sehen)
  • Einen Mustang Cabrio mieten und am Wochenende die gesamte Insel abfahren

Kurz gesagt: sollte euch an auch nur einem Tag langweilig werden, habt ihr was falsch gemacht ;-)
So ziemlich alle Aktivitäten finden draußen statt und können nahezu jeden Tag gemacht werden.
Feiern kann man ganz gut im Moose’s, Rumfire, Maddog und eigentlich überall sonst in Waikiki.
Besucht auch unbedingt die anderen Inseln. Plant mind. 4 volle Tage für Kauai ein. Für Maui 4-5 Tage, für Big Island mind. 6 Tage (Auf Big Island unbedingt einen Jeep mieten und damit auch Off-Road Touren machen!). Hin- und Zurück kostet immer ca. $160 pro Flug. Lanai und Molokai sind vergleichsweise zu Kauai, Maui und Big Island nichts „besonderes“ und sehr ähnlich.


Kosten

Obwohl ich keinen Cent des Aufenthaltes bereue, wäre es ab und an schön gewesen humane Preise zu haben. Klar, die meisten Artikel werden importiert, aber $3 für eine Zewarolle, $6 für ein kleines Stück Käse oder $10 für ein Sixpack hawaiianisches Bier im normalen Supermarkt, sind schon happig. Wohnen auf Hawaii ist teuer und man wird seine Ansprüche über die Zeit deutlich runterschrauben, was aber meiner Meinung nach kein Problem darstellt, da die gesamte hawaiianische Atmosphäre einen glücklich macht. Günstig hingegen sind Elektronikartikel und einheimisches Obst/Gemüse (Chinatown!).


Do’s & don‘ts

  • Macht keine Besuchspläne mit Freunden/Verwandten aus, solange ihr keine Wohnung habt! Die Vermieter auf Hawaii haben in der Hinsicht alle ein Rad ab. Overnight guests sind in der Regel nicht erlaubt und Mietverträge oft mit unmittelbarer Kündigungsklausel versehen, falls ihr doch Leute übernachten lasst. Klärt das vor Einzug unbedingt ab, ich habe einige Dramen erlebt.
  • Deckt euch in Deutschland mit Kreditkarten/EC-Karten ein. Europäische Banken neigen dazu Karten nach einer gewissen Nutzungsdauer in den USA aus Sicherheitsgründen vorübergehend zu sperren. Ihr müsst anrufen und sie entsperren, wobei das manchmal 1-2 Tage dauert.
  • Lauft nie über rot oder ohne Zebrastreifen über die Straße. Speziell an der HPU verstecken sich die Cops in Hauseingängen und kassieren von jedem der das macht $130 (das ist kein Witz).
  • Kauft euch den buspass im bookstore für das Semester. Damit könnt ihr auf der gesamten Insel kostenlos fahren.
  • Simple mobile bietet für $40 im Monat Handykarten mit Telefonflat, SMSflat, Internationalen SMSflat und Internetflat an (sehr nützlich für Google Maps und die Buslinien). Das Netz von T-mobile USA, kostet aber weniger und hat mehr Leistungen als über T-mobile direkt.
  • Holt euch im Foodland und Safeway die kostenlosen reward cards. Damit spart ihr einiges beim Einkaufen.
  • Schaut regelmäßig in die gratis Gutscheinhefte in Waikiki (Best of Oahu etc.) wenn ihr Ausflüge oder Abenteuer plant.
  • Verlinkt eure HPU mail auf euer normales Postfach. Gingen bei einigen Leuten schon so einige wichtige Infos unter.
  • Mit großen Koffern dürft ihr nicht mit den öffentlichen Bussen fahren. Daher schaut nach shuttles oder Mietautos für Strecken zum Flughafen etc. Ein Taxi vom Flughafen nach Waikiki kostet so viel wie ein Mietauto für einen Tag…
  • Kauft euch im Walmart für $30 ein Multifunktionsgerät (Drucker/Scanner/Kopierer). Wir haben in unserer 3er WG das Teil dauernd benutzt und waren froh nicht immer zur Uni rennen zu müssen wenn man etwas drucken/einscannen muss.
  • Es lohnt sich ein Fahrrad zu kaufen, da die Strecken oft zu nervig zum Laufen aber auch zu lange zum Busfahren sind (traffic), und am Ende der Zeit über craigslist zu verkaufen. Habe so nur $40 Verlust beim Wiederverkauf gemacht ;-)
  • Beantragt euch die Hawaii State ID (Personalausweis). Kostet $18, sieht nicht nur toll aus, sondern bietet euch an vielen Plätzen höher ermäßigten Eintritt als mit dem Studentenausweis und ihr müsst euren Reisepass nicht mitschleppen, da es ein offizielles Ausweisdokument darstellt.
  • Als Frau solltet ihr euch darauf einstellen ständig angequatscht zu werden ;-) Speziell Frauen die nicht einheimisch aussehen (dunkle Haare, dunkle Augen, etwas dunklere Haut) werden überall und zu jederzeit angeflirtet. Es ist meist nicht aufdringlich oder unanständig, aber meine beiden Mitbewohnerinnen konnten das nach einigen Wochen immer noch nicht begreifen ;-)

Adressen

Mietautos: www.drive-usa.de oder www.billiger-mietwagen.de (günstige Mietautos inkl. Versicherung, unter 25J Gebühren und Benzin)
Flüge: www.kayak.com oder www.priceline.com (bei guten Angeboten nochmal die Airlines direkt checken, oft sogar noch günstiger)
Events: www.hnlnow.com oder www.honolulupulse.com
Shuttle-Busse: www.speedishuttle.com oder www.robertshawaii.com
State ID: www.ehawaii.gov
Hikes: http://kristin.chiboucas.net/oahutrails.html

In diesem Sinne: enjoy the time of your life!
Aloha!