12 Feb
Erfahrungsbericht von Alexandra H.

San Diego State University

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Psychologie
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Im Herbst letzten Jahres habe ich mein Auslandssemester an der San Diego State University in Kalifornien verbracht Nach der Entscheidung, ein Semester im Ausland zu studieren, habe ich mich an die Vermittlungsagentur College Contact gewendet, die mir nach ca. 3 Wochen einen Studienplatz an der San Diego State University vermittelt hat. Ebenfalls über College Contact wurde ich an eine Gastfamilie in San Diego vermittelt, wo ich während des Semesters gelebt habe. Im Laufe der folgenden Zeit fielen organisatorische Dinge an, die vor meinem Auslandsaufenthalt erledigt werden mussten. Dazu zählte zunächst der Visumsantrag und die Finanzierung des Auslandssemesters, welche sich vor allem auf das Auslandsbafög, das PROMOS Stipendium und eigene Ersparnisse stützte. Außerdem war es erforderlich eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, meine Kursanrechnungen in Deutschland über Learning Agreements mit den Vertretern der jeweiligen Fachbereiche zu klären und natürlich den Flug zu buchen. Insgesamt würde ich für die Vorbereitungszeit eines Auslandssemesters 6 – 12 Monate empfehlen und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es angenehmer und stressfreier ist, genug Zeit für die Planung zu haben.

Gewohnt habe ich während meines Auslandssemester wie schon oben erwähnt bei einer Gastfamilie bzw. in meinem Fall bei einer Gastmutter zusammen mit drei weiteren Austauschstudenten. Von meinem Aufenthalt in einer Gastfamilie habe ich mir vor allem kulturelle Erfahrungen und Einblicke, aber auch ein schönes und gemeinschaftliches Zusammenleben erhofft und diese Erwartungen wurden mehr als übertroffen. Wir haben oft Zeit zusammen verbracht, sei es beim abendlichen Dinner, beim gemeinsamen Einkaufen oder bei einem Tagesausflug in eine andere Stadt wie das zwei Stunden von San Diego entfernte Palm Springs. Da meine Gastmutter ursprünglich Mexikanerin ist, habe ich auch viele mexikanische Gepflogenheiten, kulinarische Spezialitäten (wie Tortillas oder Fischtacos) und auch sprachliche Einblicke bekommen, sodass ich neben der englischen Sprache sogar mein Spanisch etwas aufbessern konnte. Außerdem haben wir durch meine Gastmutter auch ihre Familie kennengelernt, mit der wir auch ein gemütliches und schönes Thanksgiving verbracht haben. Insgesamt habe ich die Zeit mit meiner Gastmutter sehr genossen und werde sie als ein einzigartiges kulturelles und menschliches Erlebnis in Erinnerung behalten.

Die San Diego State University selbst hat einen wunderschönen Campus im spanischen Stil, der sehr groß ist und neben den Institutsgebäuden, der Bibliothek, Imbissen und Cafés auch ein Schwimmbad und ein Fitnesscenter beherbergt. Ich studiere Psychologie und habe mich für die Fächer Sozialpsychologie, Organisationspsychologie, Personalpsychologie und Persönlichkeitspsychologie entschieden. Zu Beginn war es zunächst einmal wichtig, einen Platz in jedem der Kurse zu bekommen, was für Austauschstudenten durch das sogenannte „class crashing“ vonstatten geht. Das bedeutet, dass man den jeweiligen Professor fragt, ob noch ein Platz in dem Kurs frei ist und sich dann für den Kurs einschreiben lässt. Da amerikanische Studenten vor den internationalen Studenten Kurse wählen, kann es sein, dass die Kurse schon belegt sind, was ich vor allem in den Bereichen BWL/Wirtschaftswissenschaften gehört habe. In der Psychologie hatte ich damit jedoch keine Probleme und habe somit gleich meine Wunschkurse erhalten.
Das Studium selbst ist etwas anders aufgebaut als in Deutschland, da man zu Vorlesung und begleitender Literatur etwa alle 3 – 4 Wochen eine Zwischenprüfung (midterms) und am Ende eine Abschlussprüfung (final exam) schreibt. Dies habe ich als sehr angenehm empfunden, da man so zwar auch während des Semesters immer etwas zu tun hatte, es sich so aber auch gut eingeprägt hat und ich stetig auf meinem Wissen aufbauen konnte. Außerdem waren die Vorlesungen sehr interaktiv mit Zwischenfragen des Professors und kleinen Gruppenarbeiten gestaltet, was ich auch als sehr abwechslungsreich und interessant empfunden habe. Der Campus selbst bietet wie schon oben erwähnt eine große Bibliothek, die auch eine 24/7 area enthält – man kann also praktisch immer in der Bibliothek lernen. Zudem kann man als Student der San Diego State University das (rund um die Uhr geöffnete) Fitnesscenter und das Schwimmbad mit Sportbecken und Luftmatratzen kostenlos nutzen, was auch eine sehr schöne Möglichkeit zur Entspannung war.

Zusätzlich zu den regulären Unikursen wurden auch Sportkurse wie Surfen, Wakeboarding, Wasserski oder Segeln angeboten, die man auf eigene Kosten belegen und sich als Credits anrechnen lassen konnte.

Insgesamt habe ich das Studium an der San Diego State University sehr genossen und dadurch nicht nur meinen fachlichen Horizont erweitert, sondern auch sprachliche Fortschritte erzielt, kulturelle Erfahrungen durch viele Bekanntschaften mit amerikanischen Studenten gesammelt und interessante Einblicke in das amerikanische Studentenleben gewonnnen.

Auch in der Freizeit gibt es in San Diego viele schöne Möglichkeiten, seinen Tag zu gestalten. Besonders reizvoll sind natürlich die vielen Strände, die San Diego zu bieten hat mit der Möglichkeit, dort zu surfen, Kajak zu fahren oder einfach nur am Strand zu liegen und die Sonnezu genießen oder abends eine Strandparty zu feiern. Außerdem kann man auch schöne Stunden im San Diego Zoo verbringen, der riesig groß ist und alle Tiere beherbergt, die man sich nur vorstellen kann. Oder man besucht Sea World mit seinen ganzen Attraktionen und der weltberühmten Show der Orcas. Wenn man einfach nur mal bei einem Buch die Seele baumeln lassen möchte, kann man gut im Balboa Park entspannen, der auch viele Museen beherbergt, von denen jeden Dienstag eines für Studenten freien Eintritt gestattet. Auch die Innenstadt mit ihren Wolkenkratzern und Hafenflair ist sehenswert und natürlich die Altstadt im spanischen Stil mit einem historischen Freiluftmuseum. Das alles kann man mit dem Bus erreichen (worauf ich vor allem zurückgegriffen habe), sollte dafür jedoch einiges an Zeit einplanen. Ich habe ca. 20 Autominuten vom Strand entfernt gewohnt, brauchte mit Bus und Straßenbahn jedoch über eine Stunde bis zum nächsten Strand. Es empfiehlt sich also schon, in San Diego ein Auto zu haben oder eine Fahrgemeinschaft zu bilden, um schnell von einem Ort zum anderen zu kommen.

Insgesamt war das Auslandssemester in San Diego für mich eine unglaublich schöne und einzigartige Erfahrung. Ich habe die Zeit bei meiner Gastfamilie sehr genossen und viele nette Bekanntschaften geschlossen. Auch das Studium hat sehr viel Spaß gemacht und ich habe nicht nur meinen fachlichen Horizont erweitert, sondern mich auch persönlich weiterentwickelt. Alles in allem kann ich es nur jedem empfehlen und bin mir sicher, das es eine Erfahrung sein wird, die man nie vergessen wird.

An dieser Stelle möchte ich auch noch meinen Dank an die freundlichen Mitarbeiter von College Contact aussprechen, die mir bei Fragen mit Rat und Tat stets zur Seite gestanden haben.