17 Jan
Erfahrungsbericht von Alexa B.

Universitat Autònoma de Barcelona


Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: Marketing
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2024 bis 12/2024
Heimathochschule: Bad Homburg accadis

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Campus

Die Universität Autónoma de Barcelona (UAB) hat mich vor allem mit ihrem historischen Campus beeindruckt. Besonders faszinierend war das Hauptgebäude, das früher eine Kirche war und heute eine einzigartige Lernatmosphäre schafft. Obwohl die Ausstattung nicht hochmodern ist – die Stühle in den Hörsälen sind teils schon älter und manche haben integrierte Tische, während das Wifi gelegentlich ausfällt – macht der Charme des Gebäudes diese kleinen Makel wett.

Ich habe meine Unterkunft über die Plattform Uniplaces.com gefunden und wohnte nur 15 Minuten Fußweg von der Uni entfernt. Diese Lage kann ich jedem empfehlen, der möglichst flexibel bleiben und morgens nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein möchte. Das Viertel war ruhig und angenehm, und dennoch war man in nur zehn Minuten mit der Metro im Stadtzentrum. Wer es dennoch bevorzugt, pendeln zu müssen, profitiert von den guten Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel.

Unterricht

Während meines Semesters belegte ich vier Kurse und zusätzlich einen Spanischkurs. Der Spanischunterricht fand zweimal wöchentlich für jeweils anderthalb Stunden statt und war besonders bereichernd. Vor Beginn wurde ein Eingangstest durchgeführt, um die Teilnehmer in passende Niveaustufen einzuteilen. Ich hatte das Glück, bei Professor Roberto Unterricht zu haben, dessen Unterrichtsstil mit vielen Dialogen mich nachhaltig geprägt hat. Auch wenn der Spanischkurs optional war, kann ich ihn jedem ans Herz legen, da man nicht nur die Sprache, sondern auch viel über die spanische Kultur lernt. Die Business-Kurse hingegen waren einfacher als der Standard an deutschen Universitäten und erinnerten mehr an ein Schulsystem als an klassische Vorlesungen. Die Anwesenheit wurde überprüft, und bei mehr als fünf Fehltagen pro Kurs wurden Punkte abgezogen. Ebenso war die aktive Teilnahme ein Bestandteil der Bewertung.

Die Module enthielten viele Gruppenarbeiten, die gegen Ende des Semesters zwar etwas anstrengend wurden, aber dennoch eine große Bereicherung darstellten. Besonders inspirierend fand ich das Modul "Developing Creativity & Creative Cultures in Organisations", bei dem wir Ausflüge in Barcelona machten und verschiedene Kulturen kennenlernen konnten. Die Dozenten waren äußerst hilfsbereit und herzlich, und in fast allen Kursen waren die Teilnehmer hauptsächlich aus Deutschland, der Schweiz und Dänemark. Im Spanischkurs hingegen waren viele Amerikaner, was zu einem interessanten kulturellen Austausch führte. Ein weiterer Ort, der für mich sehr wichtig wurde, war die Universitätsbibliothek. Dort verbrachte ich viel Zeit, um zu lernen oder Gruppenprojekte vorzubereiten. Ein kleines Manko war, dass es auf dem Campus keine Mensa gab und auch nicht viele Sitzgelegenheiten, um mitgebrachtes Essen zu verzehren. Doch in der Umgebung gab es zahlreiche Bäckereien, die leckere und günstige Alternativen boten.

Freizeit

Das Freizeitprogramm war zweifellos das Highlight meines Auslandssemesters. Mit Vorlesungen von Montag bis Donnerstag und maximal zwei Kursen pro Tag blieb genug Zeit, um die Nachmittage und die freien Freitage zu nutzen. Eine große Hilfe war die günstige Metro-Karte für Studenten, die nur 49 Euro für drei Monate kostete. Mit dieser Karte konnten wir problemlos Barcelona und die umliegende Region erkunden. Ein typisches Nachmittagsprogramm nach der Uni war ein entspannter Besuch am Strand.

Die Stadt bietet unzählige Freizeitmöglichkeiten – von kulturellen Sehenswürdigkeiten über kulinarische Highlights bis hin zu atemberaubenden Landschaften in der Umgebung. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die langen Wochenenden, die wir für Ausflüge genutzt haben. Ein Highlight war ein Tagestrip nach Montserrat, ein beeindruckendes Kloster in den Bergen. Auch Sitges, eine charmante Küstenstadt, war ein beliebtes Ziel. Ich habe während meines Aufenthalts viele neue Freunde gefunden, die mein Semester unvergesslich gemacht haben. Gemeinsam haben wir unzählige Abenteuer erlebt und die Stadt aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt.

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten in Spanien sind im Vergleich zu Deutschland niedriger. Vor allem Lebensmittel und die meisten Wohnoptionen sind günstiger. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die Mietpreise in besonders beliebten Stadtvierteln wie El Born oder Gràcia durchaus vergleichbar mit großen deutschen Städten sein können. Die Organisation meines Auslandssemesters durch College Contact verlief reibungslos und unkompliziert. Ein besonderer Dank gilt Stefanie Adler, die jederzeit erreichbar war und alle Probleme schnell löste. Die Betreuung vor Ort und die Vorbereitung durch College Contact waren hervorragend. Sollte ich erneut die Gelegenheit haben, würde ich mein Auslandssemester wieder über diese Plattform buchen.

Fazit

Mein Semester an der UAB hat nicht nur mein Lernverhalten, sondern auch meinen Ansatz bei Gruppenarbeiten positiv verändert. Die interaktive Art des Unterrichts hat mich inspiriert, neue Methoden auszuprobieren und kreativer zu arbeiten. Außerdem habe ich durch die internationalen Kontakte meinen Horizont erweitert und viele neue Perspektiven gewonnen. Barcelona ist eine Stadt, die sich für ein Auslandssemester perfekt eignet: Die Mischung aus großstädtischem Flair, Stränden, kultureller Vielfalt und Lebensfreude ist einzigartig.

Rückblickend war mein Auslandssemester an der UAB einer der besten Erfahrungen meines Lebens. Ich kann es jedem Masterstudenten empfehlen, diesen Schritt zu wagen. Es war nicht nur akademisch, sondern auch persönlich eine unglaublich bereichernde Zeit. Wenn du darüber nachdenkst, ein Semester im Ausland zu verbringen, wähle Barcelona und die UAB – du wirst es nicht bereuen!