20 Nov
Erfahrungsbericht von Alena M.

Hawaii Pacific University

Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2014 bis 08/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Aloha!

Vorteile der Hawaii Pacific University

Mein Auslandsaufenthalt an der Hawaii Pacific University (im Folgenden HPU) war einfach unvergesslich schön! Zukünftige Studenten der HPU können sich auf eine tolle Studienerfahrung freuen. Die Uni bietet ihren Studenten viele Vorteile. Dazu gehört erst einmal der erwähnenswerteste Punkt: Die Uni ist auf HAWAII! Das ist ja wohl Wahnsinn, oder nicht!? Die Uni bietet wirklich kompetente und nette Dozenten. Man kann mit seinen Anliegen zu ihnen kommen und sie helfen gern weiter. Ich brauchte z. B. ein Bestätigungsschreiben meines Dozenten zur Anrechnung des Kurses an meiner Heimat-Uni. Der Dozent hat dies sehr ernst genommen und sich viel Mühe gegeben, dass das Schreiben genau nach den Anweisungen meiner Uni erstellt wird. Neben zahlreichen Kursen mit Präsenz gibt es an der HPU auch Online-Kurse. Diese sind super geeignet, wenn man einiges erleben und auskundschaften und somit zeitlich flexibel sein möchte. Auf die Arbeitsweise des Online-Kurses gehe ich später noch ein.

Die Busanbindung ist sehr gut. Die meisten Studenten wohnen in Waikiki. Dort fährt alle 8 – 10 Minuten ein Bus Richtung HPU. Man erhält beim Immigration-Check In (Einführungsveranstaltung zur Summer Session) sein Busticket, was bis zum Ende des Monats, in dem die Summer Session endet Gültigkeit hat. Dieses Ticket ist für alle Busse des TheBus-Busnetzes gültig. Direkt am Uni Campus gibt es ein Computer Center. Hier kann man auf seine Student-ID-Card ein Guthaben aufladen und Hausarbeiten (von denen man so einige abgeben muss) ausdrucken. Das Computer Center hat gute Öffnungszeiten und nette, hilfsbereite Mitarbeiter.

Das Anforderungsniveau der HPU habe ich als nicht zu hoch empfunden. Ich habe in meiner Heimat-Uni einen Durchschnitt von 2 und konnte alle vier Kurse mit A (also Note 1) bestehen. Sehr zu empfehlen sind die 12 Wochen Kurse, denn diese sind super strukturiert und es bleibt genug Zeit um Hawaii zu erkunden. Die HPU hat drei Campusse, den Downtown Campus, den Loa Campus und das Oceanic Institute. Die Vorlesungen unserer Summer Session sind alle am Downtown Campus. Sehr zu empfehlen ist ein Ausflug zum Loa Campus. Dieser ist wunderschön! Er liegt direkt in den Bergen und man hat das Gefühl als würde man auf einem Golfplatz stehen. Zum besseren Vorstellen, hier nun ein paar Bilder vom Downtown und Loa Campus.

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Nachteile der Hawaii Pacific University

Nachteilig an der Summer Session an der HPU sind die 6 Wochen Kurse. Diese sind sehr intensiv. Die Dozenten müssen alles, was für 12 Wochen konzipiert wurde in 6 Wochen stopfen. Dies führt zu sehr eng aneinander liegenden Abgabeterminen für die Leistungsnachweise (denn man muss den selben Umfang an Leistungen erbringen wie in 12 Wochen) und damit zu Stress. Man hat wirklich viel zu tun! Aus dem Grund würde ich eher die 12 Wochen Kurse empfehlen. Wie bereits oben erwähnt, wohnen die meisten Studenten in Waikiki, wo es wirklich am schönsten ist. Man muss dafür aber auch eine 45-minütige Busfahrt zur Uni in Kauf nehmen, denn diese liegt mitten in der Stadt. Dabei geht viel Zeit verloren. Ich hatte z.B. morgens von 8 - 9.45 Uhr einen Kurs und dann erst wieder einen um 16 Uhr. Da man am Downtown Campus nicht viel machen kann, außer sich was zum Essen zu kaufen, bin ich jeden Tag zweimal zur Uni gefahren; sprich 3 Stunden Bus gefahren.

Der Downtown Campus fällt insgesamt eher negativ auf. Hawaii hat eine sehr, sehr hohe Obdachlosenzahl und viele von den Obdachlosen leben auf und rund um den Downtown Campus. Um dieses Thema mal kurz und bündig abzuschließen: Es riecht dort manchmal sehr streng! Die Gebäude der HPU sind aber alle sehr gepflegt und sauber und im Eingangsbereich von jedem Uni-Gebäude findet man einen Desinfektionsspender. Nachteilig am Unterricht in der HPU ist die Klimaanlage. Diese ist sehr, sehr stark!!! Man muss sich unbedingt einen dicken Pullover einpacken oder eine Jacke mitnehmen, sonst kann man wirklich krank werden! Eigentlich sind auch eine lange Hose und geschlossene Schuhe zu empfehlen. Das ist wirklich kein Scherz! Es ist sehr kalt im gesamten Uni-Gebäude! Nach der ersten Vorlesung habe ich mir erstmal eine Jacke gekauft, denn die hatte ich natürlich bei einer Reise nach Hawaii nicht im Gepäck. Die HPU hat keine Mensa, aber am Campus sind genügend Geschäfte in denen man sich etwas zum Essen kaufen kann (insbesondere viele chinesische Spezialitäten). Insgesamt ist die HPU eine sehr kostspielige Universität. Die Studiengebühren sind sehr hoch und auch die Bücher kosten ein Vermögen (besonders die Bücher für Wirtschaftskurse). Man kann die Bücher auch leihen, dann kostet es nur noch ein kleines Vermögen.


Kurse, die ich an der HPU belegt habe

Human Resource Management (12 Wochen)

Der Dozent (Mr. Henry Ku) ist wirklich toll, aber hat seine Prinzipien und ist relativ streng! Die Vorlesung wird anhand von Power Point-Präsentationen gehalten, die man später per Mail erhält. Der Kurs fand zweimal pro Woche statt. Die Anforderungen bestanden aus einer Zwischenprüfung, einer Abschlussprüfung (beide Multiple Choice), einer Gruppenarbeit mit Präsentation, einer Hausarbeit und es wurde zu Beginn jeder Stunde, manchmal auch nur jede zweite Stunde, ein Quiz (Multiple Choice) geschrieben. Die Inhalte des Quizzes waren immer die Power Point-Präsentation der vorangegangenen Stunde sowie das entsprechende Kapitel im Kursbuch. Von den Anforderungen her war der Kurs recht anspruchsvoll, aber da es ein 12 Wochen Kurs war konnte man alles gut schaffen. Mr. Ku bot außerdem mehrere Möglichkeiten an um sich Extra-Punkte zu verdienen. Eine Möglichkeit war z.B. zu einer von ihm genannten Job-Messe zu gehen.

Introduction to Visual Arts (6 Wochen)

Die Dozentin (Mrs. Kirsten Simonsen) ist sehr nett! Der Kurs fand zweimal die Woche statt, á 4,5 Stunden. Die Vorlesungen bestanden zum größten Teil aus Power Point-Präsentationen. Außerdem hat die Dozentin immer viele Bilder von den einzelnen Künstlern gezeigt, die man sich am besten irgendwie merken sollte, da sie in den Prüfungen vorkommen können. Die Anforderungen für diesen Kurs bestanden aus einem Referat über das Leben eines frei gewählten Künstlers inklusive einer Interpretation eines seiner Werke, einer Verschriftlichung dieses Referates, einer Zwischenprüfung, einer Abschlussprüfung (beide Multiple Choice) sowie drei Zeichenaufgaben. Die Referate wurden in der zweiten Hälfte des Kurses gehalten und flossen mit in die Abschlussprüfung ein. Man musste außerdem viele Kapitel im Kursbuch lesen. In der ersten Woche mussten wir z.B. gleich drei Kapitel gelesen haben. Da dies nur ein 6 Wochen Kurs war, war es ziemlich stressig mit dem Lesen hinterher zu kommen und die Zeichenaufgaben rechtzeitig fertig zu haben. Mrs. Simonsen bot außerdem eine Option für Extra-Punkte an. Man musste hierfür an einem Museumsvortrag teilnehmen und seine Eindrücke schriftlich reflektieren.

Introduction to Ethics (6 Wochen)

Der Dozent war mir nicht so sympathisch. Da es sich um einen Ethik-Kurs handelte, habe ich gedacht, dass Meinungen verschieden sein dürfen, denn nicht jeder hat die gleichen Ansichten, z.B. zu Sterbehilfe, Abtreibung oder Tierversuchen. Aber man hatte das Gefühl, als würde der Dozent eher nur seine Meinung gelten lassen. Der Unterricht bestand aus einer Mischung aus Frontalunterricht (ohne Power Point-Präsentationen), Gruppendiskussionen und Filmvorträgen. Die Anforderungen waren drei Klausuren (zwei Klausuren, in denen man Fragen beantworten musste und ein zuhause ausgearbeiteter Text). Die Fragen der Klausuren hat man im Vorfeld bekommen und konnte die Antworten im Prinzip auswendig lernen. Außerdem musste man sechs schriftliche Ausarbeitungen (á 3 - 4 Seiten) abgeben, zu den Texten, die man im Kursbuch lesen musste. Die Bewertung des Dozenten ist relativ streng. Da man viel vorbereiten und ausarbeiten musste, war der Kurs, bedingt durch die 6 Wochen, ebenfalls sehr stressig.

Online-Kurs: Introduction to Humantities (6 Wochen)

Dieser Kurs war ganz interessant. Es war der erste Online-Kurs, den ich jemals gemacht habe. Die Dozentin (Mrs. Jocelyn Cardenas) hat man nicht persönlich kennen gelernt, da es keine Präsenztermine gab. Die Anforderungen waren ziemlich umfangreich (für 6 Wochen). Man musste jede Woche einen Essay über mindestens 750 Wörter schreiben, ein Bild malen und mit der Gruppe, in die man in einem Online-Forum eingeteilt wurde, über die gegenseitigen Essays rege (!) diskutieren. Wer sich nicht gut genug an der Diskussion beteiligt hat, wurde von der Dozentin angeschrieben, er möge sich mehr beteiligen. Die Essays hat man aufgrund der ganzen Informationen, die die Dozentin online zur Verfügung gestellt hat geschrieben. Zu diesen Informationen gehörten Videos, Musik-Dateien, Power Point-Präsentationen, Bilder und Texte. Es gab auch Optionen um sich Extra-Punkte zu verdienen, aber da der Kurs mit den gestellten Aufgaben schon so umfangreich war, habe ich keinen Gebrauch davon gemacht.


Der Bewerbungsprozess

Wenn man die von College Contact aufgeführten Dokumente zeitgerecht zur Uni schickt, dann gibt es eigentlich keine zeitlichen Probleme. Bei mir war die Schwierigkeit, dass die Summer Session von der HPU gerade geändert wurde und alles neu und anders war. Daher hat es bei mir relativ lange gedauert, bis ich eine Zusage bekam. Die Zusage kam erst Ende März und Mitte Mai sollte es ja nach Hawaii gehen. Vorher muss aber noch der Flug und ein Hotel für die ersten Wochen gebucht werden. Man gibt bei der Bewerbung an der HPU Wunschkurse an und die Studienberater bestätigen dann die Kurse, die man bekommen hat. Sie achten auch darauf, dass sich Kurse nicht überschneiden. Das ist natürlich ein toller Service. Ich kann jedem, der sich für ein Auslandssemester interessiert nur empfehlen, sich sehr, sehr frühzeitig um die Transcripts (Übersetzung der Noten) zu kümmern. Bei mir hat es ziemlich lange gedauert, so dass ich die Bewerbungsfrist beinahe nicht einhalten konnte. Bei mir war das Problem, dass es für einige Kurse einfach noch keine Übersetzung gab und die fachlich korrekte Übersetzung erst mit dem Prüfungssekretariat abgestimmt werden musste. Das war sehr ärgerlich! Also am besten als erstes die Transcripts in Auftrag geben, damit ihr euch nicht so ärgern müsst wie ich!


Betreuung vor Ort

Die Betreuung vor Ort war sehr gut. Ich habe in der ersten Woche direkt einen Kurs gewechselt, weil der zeittechnisch einfach nicht zu bewältigen war (genau, es handelte sich um einen 6 Wochen Kurs). Hier musste man sich bei der Studienberatung melden und eine nette Frau hat sich super um mich gekümmert. Sie hat mich dabei unterstützt, den richtigen Kurs zu finden.


Unterkunftssuche

Ich habe die ersten drei Wochen im Hotel gewohnt (Maile Sky Court Hotel) und ab dem 1. Juni habe ich in einer Drei-Zimmer-Wohnung gewohnt, gemeinsam mit meiner Kommilitonin, mit der ich das Auslandssemester zusammen gemacht habe. Diese Wohnung haben wir durch eine ehemalige Hawaii-Austauschstudentin bekommen. Sie hat für uns den ersten Kontakt zu ihrer damaligen Vermieterin hergestellt. Abgesehen davon gibt es auch Student Dorms, die über die Uni vermietet werden.

Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten

Hier nun eine Liste der Dinge, die ich auf Hawaii erlebt habe und weiterempfehle:

  • Den Diamond Head erklimmen (Vulkankrater): von oben hat man einen wunderschönen Blick über Waikiki Beach
  • Kalakaua Avenue: nobelste Straße von Honolulu (für echte Shopping-Victims ein Must-See)
  • Cheesecake Factory: total leckeres Essen (bei einer Wartezeit auf einen Tisch von 30 - 90 Minuten)
  • Hard Rock Cafe: nicht so gutes Essen, aber tolles Ambiente und toller Ausblick (Dachterasse)
  • Hanauma Bay: Bucht wo man Schnorcheln kann (Eintritt $7,50)
  • Katamaran fahren: am Waikiki Beach sind zwei Katamarans, die stündlich Richtung Diamond Head segeln (tolle Wellen, man kann Schildkröten sehen)
  • Waikele Outlets: hier kann man schon das ein oder andere finden, aber es ist nicht so günstig, wie man sich ein Outlet vorstellt, teurer Shuttle-Bus
  • SeaLife: sehr, sehr, sehr zu empfehlen (besonders die Seehund-Show)
  • Lanikai Beach: der schönste Strand der USA (der Sand ist so fein, wie gesiebtes Mehl)
  • Ein Auto mieten und zum North Shore oder Turtle Beach fahren (Auto am besten online bei Alamo mieten, online kann man gut sparen)
  • Ala Moana Center: riesiges, gigantisches Shopping-Center (von Armani, über Apple und Hollister, bis zu Forever 21 alles vertreten)
  • Jimmy Buffett: Restaurant, in dem man morgens ein wunderbares Frühstücks-Buffet genießen kann
  • Pearl Harbor: man kann hier für drei Bereiche á $25 Eintrittskarten kaufen (ich persönlich fand das Schlachtschiff, die „Battleship Missouri“, am interessantesten)
  • Iolani Palace besichtigen: Palast in Honolulu (unbedingt die Tour mit Audio-Guide wählen)
  • Polynesian Cultural Center: hier bekommt man einen tollen Eindruck von der polynesischen Welt
  • Sonnenuntergang am Waikiki Beach erleben
  • Ganz früh morgens (7 - 8 Uhr) zum Waikiki Beach gehen, da sind tolle Wellen und fast keine Menschen
  • Loa Campus besichtigen
  • Mit dem Busnetz TheBus kann man eigentlich fast alle diese Sehenswürdigkeiten erreichen. Nur für den North Shore und den Turtle Beach würde ich empfehlen ein Auto zu mieten.

Für alle die, die sich an der HPU bewerben drücke ich ganz fest die Daumen und für diejenigen, die bereits eine Zusage haben: Viel Spaß!