26 Sep
Erfahrungsbericht von A. B.

University of California, San Diego

Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2012 bis 06/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Das wichtigste vorweg: Die Zeit in San Diego war die bisher beste Zeit meines Lebens!

Vorbereitung

Dank College Contact und dem sehr guten Bewerbungsleitfaden war es relativ einfach sich für die Uni zu bewerben. Innerhalb weniger Wochen erhielt ich auch schon die Zusage.
Die Uni setzt voraus, dass man sich entweder selbst für das Ausland versichert oder eine Versicherung über die Uni abschließt. Ich habe mich über die MLP versichert. Dort gibt es eine spezielle Versicherung für Auslandssemester, bei der sich der Beitrag nach der Anzahl der Tage, die man im Ausland verbringt, richtet. Insgesamt habe ich für die 4 Monate 68 Euro bezahlt, was meiner Meinung nach ein akzeptabler Preis ist.
Weiterhin habe ich ein kostenloses Konto bei der Deutschen Bank eröffnet um in den Staaten kostenlos Bargeld bei der Bank of America abheben zu können. Dies hat sich als sehr praktisch erwiesen, weil man doch bspw. beim Feiern öfters mit Bargeld bezahlt und ich auch meine Miete immer bar bezahlt habe. Per Online Banking habe ich dann immer Geld zwischen meinem eigentlichen Girokonto, für das ich auch eine MasterCard hatte, und dem Deutsche Bank Konto „hin und her geschoben“.
Meine Freundin und ich haben beschlossen vor Ort nach einer geeigneten Wohnung zu suchen und haben deshalb für die ersten 3 Nächte ein Hotel sowie einen Mietwagen gebucht, was sich als sehr klug heraus gestellt hat, da eine Wohnungssuche ohne Auto eine Art Vollkatastrophe per Bus und Bahn geworden wäre. Insgesamt waren wir 2,5 Wochen vor Semesterbeginn vor Ort.

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Angekommen in San Diego hieß es erstmal nur noch „Gute Nacht“. Wir waren ziemlich müde und beschlossen am nächsten Tag mit der Wohnungssuche über craigslist.com zu beginnen. Da wir uns über Facebook schon mit Mitstudenten verabredet hatten, haben wir auch direkt am ersten Tag eine San Diego Führung bekommen, da die beiden Jungs schon seit einem Monat in San Diego waren. Wenn man zu zweit ist und auch zusammen wohnen möchte ist es relativ schwierig eine geeignete Wohnung zu finden. Viele Zimmer sind unmöbliert oder es ist nur ein Zimmer frei. Wir mussten unseren Aufenthalt im Hotel schließlich noch um eine Nacht verlängern, haben dann aber eine gute Lösung gefunden:
Zunächst sind wir zu einem älteren Herrn in die Grand Avenue gezogen, der zwei Häuser hatte in denen nur internationale Studenten gewohnt haben. Wir haben für 10 Tage dort in der ausgebauten Garage mit eigenem Bad gewohnt. Danach sind wir in ein Apartment von Bay Pointe gezogen. Über Kamohousing kann man dort möblierte Einzel- aber auch Doppelzimmer mieten. Meine Freundin und ich haben ein Doppelzimmer gemietet, haben uns also ein Zimmer geteilt und haben zunächst mit 2 Belgierinnen und danach mit 2 Brasilianerinnen zusammen gewohnt. Jeder hatte an seinem Schlafzimmer ein Bad mit Dusche. Wir hatten ein großes Wohnzimmer mit Couch, riesen Fernseher, Esstisch etc. und offener Küche. Zu den Apartments gehört auch ein Pool, Tennis- und Basketballplätze, Jacuzzi und ein Fitnessstudio. In dem Apartment Komplex leben vorwiegend internationale und nationale Studenten, aber auch teilweise Familien. Am Pool oder an den BBQ Plätzen lernt man auch schnell viele Leute kennen.
Da die Nachfrage nach den Apartments sehr hoch ist, sind die Preise auch ziemlich hoch: für ein geteiltes Zimmer musste jeder von uns $700 bezahlen. Generell sind in San Diego die Mietkosten sehr hoch, vor allem wenn man in Pacific Beach wohnen will, was ungefähr jeder möchte. Nach La Jolla also zum Campus würde ich an eurer Stelle nicht ziehen, da dort wirklich nichts los ist. Also ab nach Pacific Beach, Ocean Beach oder generell in die Beach Area.
Da wir uns ein Auto gemietet haben war es auch kein Problem zur Uni zu kommen (Fahrtzeit ca. 15 Minuten). Gemietet haben wir es bei dirtcheapcars. Die Preise sind okay und man ist vollkaskoversichert.
Direkt am ersten Tag haben wir uns eine Prepaid Karte von T-Mobile geholt. Wir haben für eine Internet-, SMS-, Festnetz- und Handyflatrate $50 im Monat bezahlt. Einziger Nachteil ist jedoch, dass man nicht ins Ausland telefonieren und simsen kann. Durch die Internetflatrate war dies jedoch kein Problem, da man über Whats App schreiben oder über Viber oder Facetime telefonieren konnte. T-Mobile ist übrigens der einzige Anbieter der eine Internetflatrate im Prepaidtarif anbietet. Bei allen anderen hat man immer nur ein bestimmtes Volumen inklusive.


Lebenshaltungskosten

Nicht nur die Mietpreise sind unfassbar hoch, sondern auch die Preise für Lebensmittel etc. Vor allem frische Produkte wie Fleisch sind sehr teuer. Wenn man nicht jeden Tag irgendwo essen geht und ein bisschen auf die Angebote achtet geht es aber. Auswärts essen kann man in San Diego übrigens sehr, sehr gut. Ich kann jedem nur Chipotle empfehlen, eine Kette mit mexikanischem Essen. Ist vom Preis her okay und noch einigermaßen gesund.
In Pacific Beach gibt es jeden Tag in den Bars spezielle Angebote. Z.B. ist Dienstag (Taco Tuesday) Tacotag, sodass man günstig Tacos essen kann. Vor allem der Taco Tuesday wird jedoch dazu genutzt um feiern zu gehen ;)


Studium

Zu Beginn war alles ein großes Chaos! Man musste in den ersten Wochen alle Kurse belegen, die irgendwie in Frage kommen, da man erst nach 2-3 Wochen weiß in welche Kurse man sich einschreiben kann, da zuerst die Amerikaner ihre Kurse wählen dürfen und die ausländischen Studenten quasi das nehmen müssen, was übrig bleibt. Mich hat das ziemlich genervt, da wir anstatt in 3 Fächern nun in 8! Fächern Hausaufgaben etc. machen mussten, da diese Teil der Gesamtnote sind. In den ersten 2-3 Wochen ist man also gut beschäftigt.
Wir hatten Glück, dass unsere FH in Deutschland sehr tolerant ist, was die Anrechnung der Kurse angeht, sodass wir keinen der Kurse unbedingt brauchten.
Letztendlich haben wir Microeconomics, Labor Economics und Financial Markets and Investment Strategies (Extension Kurs) belegt. Wir hatten nur dienstags und donnerstags Vorlesung, was sehr angenehm war. Unsere Kurse gehörten auch zu den etwas weniger aufwendigen was Assignments etc. anging. Für die Klausuren mussten wir allerdings schon ziemlich viel lernen. Wir hatten in zwei Fächern ein Midterm und ein Final Exam und in dem dritten Fach sogar zwei Midterms und ein Final. Wenn man sich vernünftig vorbereitet ist es auf jeden Fall möglich gute Noten zu schreiben. Oftmals haben die internationalen Studenten sogar bessere Noten als die Amerikaner. Sprachprobleme hatte ich übrigens gar keine. Bevor ich geflogen bin hatte ich ein wenig Bammel, ob ich alles verstehen würde, aber das war kein Problem. Unsere Professoren waren auch alle sehr nett und sehr bemüht.
Falls ihr übrigens etwas kopieren oder drucken wollt, stellt euch (wie immer) auf hohe Kosten ein. Als ausländischer Student zahlt man nämlich ca. 20 Cent pro Kopie, wohingegen ein amerikanischer Student nur 3 – 4 Cent bezahlt. Obwohl man schon das Doppelte an Studiengebühren bezahlt, wird man im Vergleich zu den Amerikanern jedoch immer noch benachteiligt. Das ist jedoch nicht nur an der UCSD so, sondern an den meisten amerikanischen Unis auch.
Mein Leben hat sich sonst eher in Pacific Beach abgespielt. Bspw. bin ich auch dort ins Fitnessstudio (24 Hour Fitness) gegangen, sodass ich das Angebot auf dem Campus nicht beurteilen kann. Ich weiß jedoch, dass von dem Extension Department viele Ausflüge (Las Vegas, Disneyland, Padres Game usw.) organisiert wurden, die preislich akzeptabel und wohl auch gut organisiert waren. Die Ausflugsangebote habe ich nicht genutzt, da wir mehr mit den Leuten gemacht haben, die wir außerhalb der Uni kennen gelernt haben und vorwiegend erst nach dem Semester reisen wollten.


Leben in San Diego

San Diego bietet alles was das Herz begehrt. Man kann jeden Sport machen, den man sich nur vorstellen kann. Besonders beliebt sind natürlich Wassersportarten. Wenn man schon am Strand lebt, muss man das natürlich auch ausnutzen.
Es gibt viele schöne Orte, die man sich auf jeden Fall angucken sollte wie z.B. La Jolla, Coronado Island, Balboa Park oder Old Town.
Ob in Pacific Beach oder in Downtown, das Feiern kommt natürlich auch nicht zu kurz. Wer es eher schicker mag geht nach Downtown, wo man viele schicke Clubs und Bars findet, und wer es eher lässiger mag ist in Pacific Beach richtig. Egal wo man hingeht, man lernt unfassbar viele Leute kennen. Alle sind sehr offen und freundlich.
Auch zum Reisen bietet San Diego einen guten Ausgangspunkt: Grand Canyon, Vegas, San Francisco, LA, Newport Beach, Venice Beach etc. Wenn man schon mal da ist sollte man genug Zeit einplanen um sich alles anzugucken.


Fazit

Die Zeit in San Diego war eine einmalige Erfahrung. Ich habe viele Leute aus der ganzen Welt kennen gelernt, konnte viele Freundschaften knüpfen und konnte nebenbei mein Englisch verbessern. Um ehrlich zu sein war ich froh, als ich alle meine Finals hinter mir hatte, da mir das Studium in Deutschland mehr Spaß macht, was aber nicht an der UCSD lag, sondern eher an dem System der amerikanischen Universitäten. Jedem der darüber nachdenkt ein Auslandssemester zu machen kann ich nur empfehlen es auch durchzuziehen. Natürlich ist es auch eine Herausforderung alles zu organisieren, sich zurecht zu finden etc. Aber es lohnt sich definitiv! Mein Aufenthalt in San Diego hat mich sehr geprägt und all diese Erfahrungen möchte ich nicht missen!