Vorbereitung & Bewerbungsprozess
Mein Auslandssemester an der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) begann mit einem Bewerbungsprozess, der überraschend unkompliziert war. Während viele meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen monatelang auf ihre Erasmus-Zusage warten mussten, hatte ich meine Zulassung an der UAB bereits innerhalb einer Woche in den Händen. Die gesamte Organisation lief über College Contact, was mir viel Zeit und Aufwand ersparte. Ich musste nur wenige Dokumente ausfüllen, denn die Kommunikation mit der Universität übernahm College Contact vollständig für mich.
Besonders hervorheben möchte ich meine Ansprechpartnerin Stefanie Adler. Sie war hervorragend organisiert, konnte jede Frage beantworten und kümmerte sich extrem schnell um alles, was anstand. Durch sie bekam ich das Gefühl, während des gesamten Bewerbungsprozesses bestens betreut zu sein. College Contact stellt zudem ausführliche Anleitungen zur Verfügung, etwa welche Universitäten und Studiengänge am besten passen, welche Unterlagen benötigt werden und wie die jeweiligen Fristen aussehen. Dadurch verlief die gesamte Vorbereitung völlig stressfrei und ich konnte mich frühzeitig auf meinen Aufenthalt in Barcelona einstellen.
Die Universität & der Campus
Der Campus der UAB für internationale Studierende befindet sich nicht auf dem großen Hauptcampus außerhalb der Stadt, sondern mitten im Zentrum Barcelonas. Diese Lage war für mich ein großer Vorteil, da man schnell überall hinkam und sich direkt im urbanen Leben wiederfand. Das Gebäude, in dem die Kurse stattfinden, ist architektonisch beeindruckend und verleiht dem Studienalltag eine besondere Atmosphäre.
Die Kursgrößen ähnelten denen einer Fachhochschule, meist etwa 20 bis 30 Studierende pro Klasse. Das sorgte für ein vertrautes Umfeld, in dem man die Dozentinnen und Dozenten wirklich kennenlernen konnte. Viele Lehrende kannten uns beim Namen, standen für Fragen zur Verfügung und gestalteten den Unterricht sehr interaktiv. Die internationale Zusammensetzung der Kurse war ein weiterer Pluspunkt, Menschen aus der ganzen Welt saßen gemeinsam im Seminarraum, was die Diskussionen deutlich bereicherte.
Die Kurse
Die Lehrveranstaltungen an der UAB sind stark praxisorientiert. Wer ein Studium bevorzugt, das viel Gruppenarbeit, realitätsnahe Aufgaben und aktive Mitarbeit umfasst, ist hier genau richtig. Die meisten Kurse erinnerten mich an das Konzept einer modernen Fachhochschule: Fallstudien, Präsentationen, Diskussionen und kleinere Projekte prägten den Alltag. Prüfungen bestehen häufig aus Multiple-Choice-Tests, ergänzt durch Präsentationen, regelmäßige Abgaben und die Bewertung der Teilnahme.
Ich selbst belegte zwei Kurse, die mir besonders gut gefallen haben:
International Marketing Strategies
Dieser Kurs war sehr praxisnah aufgebaut und befasste sich intensiv mit realen Case Studies internationaler Unternehmen. Die Zusammenarbeit in Gruppen stand hier stark im Vordergrund, wodurch man automatisch viele neue Kontakte knüpfte. Der Arbeitsaufwand war etwas höher, aber gut zu bewältigen und vor allem inhaltlich spannend. Die Kombination aus Theorie und praktischen Beispielen machte den Kurs für mich besonders wertvoll.
Managerial Skills for International Business
Dieser Kurs war abwechslungsreich gestaltet und behandelte eine breite Palette an Themen rund um Management, Teamführung und internationale Zusammenarbeit. Es gab immer wieder praktische Beispiele, Aufgabenstellungen aus dem Berufsleben und sogar einzelne Gastvorträge. Besonders interessant war der psychologische Teil des Moduls, der beleuchtete, wie Menschen in Teams funktionieren und welche Fähigkeiten gute Führungskräfte benötigen.
Wohnen in Barcelona
Während meines Aufenthalts lebte ich in einer 8er-WG direkt am Plaça de Catalunya. Die Lage war unschlagbar, mitten im Herzen der Stadt, und ich war in wenigen Minuten überall. Die Wohnungssuche in Barcelona ist allerdings eine kleine Herausforderung. Plattformen wie Idealista oder verschiedene Facebook-Gruppen sind hilfreich, aber man sollte unbedingt genug Zeit einplanen. Die Mietpreise liegen deutlich über deutschem Niveau: Selbst einfache WG-Zimmer kosten meist zwischen 600 und 800 Euro pro Monat. Zusätzlich erheben viele Anbieter eine nicht rückerstattbare Servicegebühr, die etwa einer Monatsmiete entspricht.
Wichtig ist auch, aufmerksam zu sein, da es leider immer wieder Betrugsversuche gibt. Am sichersten ist es, wenn man eine Online-Besichtigung durchführen kann oder bei einer seriösen Agentur bucht. Bei der Wahl des Stadtteils kann ich Eixample sehr empfehlen – es ist zentral, sicher und gut angebunden. Gràcia ist ebenfalls wunderschön und etwas ruhiger. El Born und das Gothic Quarter sind tolle Viertel, können nachts aber etwas unübersichtlich wirken. Was ich dagegen nicht empfehlen würde: El Raval, besonders für Neuzuzüge.
Do’s & Don’ts
Zu einem Semester in Barcelona gehört natürlich auch das Leben außerhalb der Uni. Daher ein paar Erfahrungen und Tipps:
Unbedingt sollte man die lokale Küche genießen – Tapas, Paella und andere katalanische Spezialitäten gehören einfach dazu. Auch lohnt es sich, die Städte rund um Barcelona zu erkunden. Badalona bietet einen wunderbaren, entspannten Strand; Sitges ist eine charmante Küstenstadt; und entlang der Costa Brava warten Orte wie Blanes, Lloret de Mar oder Tossa de Mar, die alle bequem mit der Bahn erreichbar sind.
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Für den Alltag empfehle ich das Metro-Ticket T-Jove, mit dem man für rund 44 Euro drei Monate unbegrenzt fahren kann. Gerade zu Beginn des Semesters sind Erasmus-Events eine gute Möglichkeit, viele Menschen kennenzulernen. Viele Club-Eintritte oder Veranstaltungen sind für Erasmus-Studierende sogar kostenlos. Außerdem ist es sehr hilfreich, sich über College Contact mit anderen Studierenden zu vernetzen und vielleicht schon vor Semesterstart ein kleines Treffen zu organisieren.
Was man unbedingt vermeiden sollte: nachlässig mit Wertsachen umgehen. Barcelona ist eine fantastische Stadt, aber Taschendiebstahl ist hier leider sehr verbreitet. Eine Handykette oder ein gut verschließbarer Rucksack sind Gold wert. Und auch wenn man viele deutsche Studierende trifft, lohnt es sich, bewusst Kontakte zu Internationals zu knüpfen – die Perspektiven und Freundschaften, die daraus entstehen, sind einzigartig.
Fazit
Mein Auslandssemester in Barcelona war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Die Stadt ist lebendig, jung, modern und gleichzeitig geprägt von spanischem Charme und mediterraner Gelassenheit. Das Meer, die Architektur, das Essen und die Atmosphäre machen jeden Tag besonders. Wer eine exzellente Organisation, eine international ausgerichtete Universität und ein inspirierendes Lebensumfeld sucht, dem kann ich die UAB und Barcelona nur wärmstens empfehlen. Dieses Semester hat mich akademisch wie persönlich unglaublich bereichert – und wird mir immer in Erinnerung bleiben.
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