Mein Auslandssemester an der Universität Alicante war für meine Freundin und mich eine unvergessliche Zeit. Wir haben nicht nur viel erlebt und neue Freundschaften geschlossen, sondern auch akademisch einige spannende Eindrücke gesammelt – selbst wenn es manchmal anstrengend wurde. Von Anfang an stand fest, dass wir gemeinsam in eine Stadt wollten. Über College Contact haben wir uns beworben, und der Bewerbungsprozess lief wirklich reibungslos. Schon kurze Zeit später hatten wir beide unsere Zusagen.
In Alicante angekommen, haben wir die ersten zwei Wochen in einem Airbnb gewohnt, um Wohnungen in Ruhe vor Ort besichtigen zu können. Das war definitiv die richtige Entscheidung, denn viele Online-Angebote sahen auf Fotos deutlich besser aus, als sie in Wirklichkeit waren. Ursprünglich wollten wir eine Wohnung nur für uns zwei mieten, aber die Preise dafür waren höher als erwartet. Am Ende haben wir uns für ein WG-Zimmer entschieden, das wir über Idealista gefunden haben.
Mein Tipp: Unbedingt immer persönlich anschauen, bevor man etwas unterschreibt. Bei der Wohnlage haben wir uns bewusst für die Innenstadt entschieden, auch wenn der Weg zur Uni dadurch rund 40 Minuten dauerte. Dafür hatten wir eine traumhafte Lage direkt am Hafen, viele Restaurants, Bars und den Strand in unmittelbarer Nähe. Besonders praktisch war es auch, dass wir fast alles zu Fuß erreichen konnten – denn nach Mitternacht fahren kaum noch Busse.
Studium und Kurse
In Alicante habe ich Kurse aus dem Bereich Business Administration belegt. Was mir besonders aufgefallen ist: Anders als an meiner Heimatuni in Deutschland gibt es in Spanien eine sehr strikte Anwesenheitspflicht. Damit hatte ich anfangs gar nicht gerechnet. Außerdem sollte man den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Viele Veranstaltungen beinhalten nicht nur ein Final Exam, sondern auch zwei Midterms sowie regelmäßige Abgaben. Teilweise mussten wir alle zwei Wochen Case Studies bearbeiten und einreichen – das hat schon einiges an Zeit in Anspruch genommen.
Mein größter Tipp: In den ersten Wochen so viele verschiedene Kurse wie möglich besuchen. So merkt man schnell, welche Fächer einem wirklich zusagen und welche man vielleicht doch wieder abwählen möchte. Besonders empfehlen kann ich das Fach Creating Business. Dort arbeitet man in internationalen Gruppen zusammen, was super ist, um Studierende aus aller Welt kennenzulernen. Zusätzlich war der Dozent in diesem Kurs sehr engagiert, was den Unterricht angenehm und motivierend gemacht hat.
Ein kleines Manko: Nicht alle Dozenten haben ein hohes Englisch-Niveau. Manche Vorlesungen waren durch starken Akzent oder undeutliche Aussprache schwerer zu verfolgen. Trotzdem habe ich insgesamt viel mitgenommen.
Der Campus selbst hat uns sehr gefallen. Er ist groß, grün und wirklich schön gestaltet, mit Palmen, Orangenbäumen und sogar einem kleinen Palmengarten. Es gibt mehrere Mensen, die Snacks zu fairen Preisen anbieten, und man kann diese wunderbar draußen genießen. Außerdem hat die Uni ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten. Ich habe in Alicante auch den Sport Padel kennengelernt und regelmäßig mit Freunden gespielt – ein echtes Highlight.
Freizeit und Leben in der Stadt
Neben dem Studium haben wir die Stadt und Umgebung intensiv erkundet. Alicante ist lebendig, aber nicht überwältigend groß, und bietet eine tolle Mischung aus Strand, Kultur, Ausgehen und Freizeitaktivitäten. Besonders in Erinnerung bleibt mir der Ausflug zum Castillo de Santa Bárbara, von wo aus man einen beeindruckenden Blick über die Stadt und das Meer hat – vor allem bei Sonnenuntergang.
Im Sommersemester hatten wir das Glück, das traditionelle Hogueras-Fest mitzuerleben. Dafür haben wir sogar unseren Rückflug verschoben, und es war die beste Entscheidung. Überall in der Stadt standen riesige Figuren, es gab unzählige Partys, und am Ende wurden die Statuen verbrannt – ein unvergessliches Erlebnis.
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Natürlich hat die Stadt auch ihre Schattenseiten. Gerade in den Sommermonaten wird Alicante sehr touristisch, und manche Strände sowie Straßen sind dann überfüllt. Zudem sammelt sich in der Hochsaison leider auch mehr Müll, sodass es an einigen Ecken unangenehm riechen kann. Wer dem Trubel entkommen möchte, dem empfehle ich, die Bahn zu nehmen und an ruhigere Strände wie San Juan oder Albufereta zu fahren. Auch Ausflüge mit dem Auto, z. B. zu den Buchten bei Xàbia oder in die malerische Stadt Altea, lohnen sich absolut.
Fazit
Rückblickend war Alicante für uns beide ein idealer Ort für ein Auslandssemester. Wir haben nicht nur tolle Menschen kennengelernt und unvergessliche Erlebnisse gesammelt, sondern auch akademisch einiges gelernt – selbst wenn der Arbeitsaufwand höher war als gedacht. Wer sich für Alicante entscheidet, sollte sich bewusst sein, dass Studium und Freizeit gleichermaßen ihren Platz einnehmen. Aber genau diese Mischung hat die Zeit für uns so besonders gemacht.
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