Vorbereitung
Schon während des Bachelorstudiums war für mich klar, dass ich unbedingt ein Auslandssemester in den USA machen möchte. Dass es dann Kalifornien und die California State University Fullerton (CSUF) wurden, war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich war Teil einer Vierergruppe, bestehend aus vier neuen Freunden, die sich während des Bewerbungsprozesses über einen gemeinsamen Freund kennenlernten – was sich als echter Vorteil herausgestellt hat. Die gesamte Planung verlief dadurch viel reibungsloser, da wir uns gut absprechen und die Aufgaben aufteilen konnten.
Nachdem wir alle erforderlichen Unterlagen an College Contact gesendet hatten, ging es zügig weiter mit dem Visumsprozess. Der Termin im amerikanischen Konsulat in Frankfurt verlief problemlos und dauerte kaum 30 Minuten. Wenige Tage später hielten wir unser Visum in der Hand. Danach begannen wir mit der Flugsuche. Ein Tipp von mir: So früh wie möglich buchen! Gerade die Flüge im August sind extrem teuer, wenn man zu spät dran ist. Wir sind letztlich alle am gleichen Tag von Frankfurt aus gestartet, was die Ankunft vor Ort sehr erleichtert hat.
Die nächste Herausforderung war die Wohnungssuche. Wir haben zahlreiche Studentenwohnheime in Betracht gezogen, mussten aber feststellen, dass es sehr schwer ist, ein Apartment für vier Personen zu finden. Meistens gibt es dort nur Plätze für ein bis zwei Personen. Daher sind wir auf Airbnb ausgewichen und haben tatsächlich ein Apartment gefunden. Das Apartment war relativ klein, doch wir waren sowieso so gut wie nie zuhause. Nach Rücksprache mit dem Vermieter konnten wir den Preis von ursprünglich ein wenig senken. Letztendlich zahlten wir ca. 1200$ pro Person. Für kalifornische Verhältnisse ein relativ normaler Preis.
Die restliche Zeit vor dem Abflug nutzten wir für organisatorische Dinge: Auslandskrankenversicherung (ich empfehle ADAC, ca. 250 €), Abschluss von Auslands-Bafög-Anträgen und finale Kurswahlen. Rückblickend würde ich jedem raten, mindestens sechs Monate vor dem geplanten Semesterstart mit der Organisation zu beginnen – alles andere wird stressig.
Kosten & Finanzplanung
Ein Auslandssemester in Kalifornien ist definitiv sehr teuer. Neben Studiengebühren, Unterkunft und Flug kommen noch viele weitere Ausgaben hinzu. Ich kann jedem nur empfehlen, Auslands-Bafög zu beantragen – das hat bei mir sehr gut funktioniert. Neben bis zu 5600€ für die Studiengebühren gab es zusätzlich monatliche Zahlungen zur Deckung der Lebenshaltungskosten. Ohne diese Unterstützung wäre das Ganze für mich nicht machbar gewesen. Man sollte auf jeden Fall ein realistisches Budget einplanen – insgesamt habe ich rund 22.000 € ausgegeben.
Uni & Campusleben
Der Campus der CSUF ist beeindruckend – riesig, modern und voller Leben. Man hat unzählige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: vom Kino über Bowling, Billard, Fitnessstudio bis hin zu kostenlosem Eintritt zu sämtlichen Sportevents der Uni-Teams. Besonders cool: Bei vielen Veranstaltungen bekommt man kleine Geschenke oder Gutscheine. Der Food Court in der Mensa bietet eine Vielzahl an bekannten Fast-Food-Ketten und anderen Gerichten. Auch abends ist der Campus ein Treffpunkt – ständig gibt es Veranstaltungen, Konzerte oder Partys.
Kurse & Studium
Ich habe drei Kurse belegt:
- Financial Management (FIN 320): Es gab drei Klausuren und wöchentliche Online-Hausaufgaben. Meiner Meinung nach das schwierigste Fach. Im Nachhinein habe ich jedoch erfahren, dass es hauptsächlich am Professor lag.
- Introduction to Investments (FIN 340) : Mein Lieblingsfach – es war wirklich sehr lehrreich und ich kann sagen, dass ich dort einiges gelernt habe. Es gab drei Klausuren und wöchentliche Online-Hausaufgaben wie in Financial Management.
- Managing Operations (MGMT 339) : Das Modul hat wirklich super viel Spaß gemacht. Die Klausuren waren reine Auswendiglern-Klausuren. Hier gab es ebenfalls wöchentliche Hausaufgaben zu erledigen. Sehr empfehlenswert.
Freizeit & Reisen
Wir haben jede freie Minute genutzt, um Kalifornien und darüber hinaus zu entdecken. Mit einem Mietwagen waren wir super flexibel. Wir haben pro Person ca. 900 USD für den gesamten Zeitraum bezahlt. EIN MIETWAGEN IST PFLICHT: Die öffentlichen Verbindungen sind wirklich eine Katastrophe. San Diego, Los Angeles und Las Vegas standen mehrfach auf dem Programm. Auch längere Trips nach San Francisco und in diverse Nationalparks (Yosemite, Grand Canyon & Antelope Canyon) haben wir gemacht. Auch die Strände in der Umgebung sollte man sich nicht entgehen lassen – jeder ist anders und sehenswert. Am Ende meines Auslandssemesters bin ich noch nochmal nach Mexico gereist. Hier war ich mit meinem Bruder und einem anderen Freund. Die Strände sind wirklich atemberaubend und jedem zu empfehlen.
Fazit
Die fünf sonnigen Monate an der CSUF waren ohne Zweifel die beste Zeit meines Lebens. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich noch heute befreundet bin, bin viel gereist und habe sowohl akademisch als auch persönlich viel mitgenommen. Das Wetter war durchweg sonnig und angenehm warm, die Kalifornier freundlich und offen. Trotz der hohen Kosten würde ich es jederzeit wieder tun – jeder Euro war es wert. Wer die Chance hat, sollte sie unbedingt ergreifen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis!
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