13 Jan
Erfahrungsbericht von Verena V.

Universitat Autònoma de Barcelona

Stadt: Barcelona
Land: Spanien
Kontinent: Europa
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2010 bis 12/2010

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe im Wintersemester 2010 an der Universitat Autònoma de Barcelona am Pre-Established Programm teilgenommen und habe es keine Sekunde bereut.

Die Stadt

Barcelona ist einfach eine unfassbar tolle Stadt. Obwohl ich vorher schon einmal dagewesen bin, war es noch viel besser als ich es in Erinnerung hatte, da man als Nicht-Tourist ja viel mehr sieht und kennenlernt als wenn man nur ein paar Tage dort verbringt. Die Stadt ist nicht nur unglaublich schön, sondern hat auch extrem viel zu bieten. Der Strand ist vor allem im Sommer zwar voll, aber nie so voll wie man es zum Beispiel aus den typischen Touri-Orten wie Mallorca oder Rimini kennt. Da der Strand direkt in der Stadt ist, kommt man von überall schnell und einfach dorthin. Zum Wetter an sich muss ich sicherlich nicht viel sagen, denn ich war einfach nur begeistert. Im August und September war es noch sehr heiß und man konnte bis in den Oktober hinein noch im Meer schwimmen. Der November und Dezember (und auch Januar, da ich noch etwas länger dageblieben bin) waren sehr mild und man musste selten eine Jacke tragen. Selbst im Dezember sassen wir öfters noch ohne Jacke am Strand und haben uns ein Bierchen gegönnt.

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Das Pre-Established Programm der UAB findet an 2 verschiedenen „Campus'sen“ statt- beide sind aber glücklicherweise zentral in der Stadt gelegen, man muss also nicht- wie alle anderen UAB Studenten- raus bis nach Bellaterra fahren. Schon am ersten Tag war ich vor allem begeistert vom Sant Pau-Campus, welcher nicht nur ein „Teure-Privatuni“-Flair (im positiven Sinne) hat, sondern auch sehr schön ist. Bereits am ersten Tag hat man außerdem unglaublich viele Leute kennengelernt, da dieses Programm ja nur so wimmelt von ausländischen Studenten. Grob geschätzt würde ich sagen dass 80% der Studenten Amerikaner sind, 15% Deutsche und nochmal 5% woanders herkommen. Das fand ich aber eher positiv, da ich somit nicht nur mein Spanisch, sondern auch mein Englisch extrem verbessern konnte. Die Kurse an sich sind relativ klein (20-30 Personen), was ich auch sehr positiv fand, weil das die Interaktion und das Lernen einfach erleichtert hat. Ich habe 3 Kurse plus einen Spanischkurs belegt und bin damit zeitlich sehr gut hingekommen, auch wenn wir in den meisten Kursen Anwesenheitspflicht hatten, was ich aus Deutschland nicht gewohnt war. Die Kursinhalte waren sehr interessant und auch wenn ich einige Dinge schon in Deutschland gehört hatte, habe ich auch einiges neues dazu gelernt. Besonders gefallen hat mir, dass die Kurse- ebenfalls im Gegensatz zu meiner Heimatuni in Deutschland- sehr praktisch orientiert waren, das bedeutet wir haben viele Case Studies bearbeitet und mussten häufig Recherche und Präsentationen machen. Zwar fand ich es etwas schade, dass man an der Uni keinerlei Spanier angetroffen hat, aber dennoch fand ich es eine tolle Erfahrung mit so vielen Internationals zu studieren.


Das Nachtleben

Ebenfalls: Unglaublich. Barcelona hat so viel an Nachtleben zu bieten dass man auch nach einigen Monaten weder alles gesehen hat, noch müde davon ist. Ich empfehle wegzubleiben von den typischen Touristenbars direkt im Zentrum, da diese meist sehr teuer sind, genauso empfehle ich in den Clubs keinen Alkohol zu bestellen (sondern eben davor zu trinken), da auch hier alles sehr teuer ist (Bier um die 5-7 Euro). Wir sind sehr häufig zum vortrinken ins Oveja Negra, Ryan's Pub, Cyrano Bar, Chupitos und die Xampaneria gegangen, welche ich alle sehr empfehlen kann, da die Preise top sind und sie voller Studenten sind. Man lernt quasi jeden Abend neue Leute aus allen Teilen der Welt kennen. Clubmässig sind wir selten zu den typischen Beach-Clubs gegangen, weil die ebenfalls extrem touristisch sind und auch nicht sonderlich gut sind. Apolo dagegen wurde zu meinem Lieblingsclub (besonders Montags) und auch andere Clubs wie Bikini und Razzmatazz haben einiges zu bieten. Eventmässig war auch immer einiges los, beispielsweise das einwöchige Fest „La Mercè“, bei welchem überall in der Stadt zahlreiche Livebands kostenlos spielen, es ein wunderschönes Feuerwerk am Strand gibt jeden Abend und vieles mehr.


Wohnungsmarkt

Einerseits ist es extrem einfach in Barcelona eine Wohnung zu finden (dank loco.es und Facebook), andererseits darf man den deutschen Lebensstandard hier nicht erwarten, wenn man nur ein begrenztes Budget hat. Viele Zimmer sind sehr klein und sogar ohne Fenster oder nur mit Fenster zum Innenhof, was jegliches Tageslicht im Keim erstickt. Daher sollte man immer auf das Wort „exterior“ achten, welches bedeutet dass man ein „normales“ Fenster nach draußen hat. Das Viertel Eixample ist meiner Meinung nach perfekt zum Wohnen, da es zentral ist und dennoch fern vom Touristentrubel. Ich habe direkt an der Sagrada Familia in einer WG mit zwei Spanierinnen und einem Polen gewohnt, welches für mich die ideale Lösung war, weil ich somit mein Spanisch verbessern und auch Englisch reden konnte. Und obendrein war mein Zimmer, obwohl es klein war, wirklich super für den Preis.


Sonstiges

Anfangs hatte ich etwas Bedenken wegen der Sprache, da meine Spanischkenntnisse quasi nur aus „Hola“ und „Que tal“ bestanden und mein Catalan nicht-existent war. An der Uni jedoch kommt man gut mit Englisch aus und dank meinem Spanischkurs und zahlreichen Gesprächen mit Spaniern, Italiener, Franzosen und sonstigen Erasmus-Studenten konnte ich mein Spanisch schnell verbessern. Außerdem muss ich sagen, dass das Vorurteil, dass die Katalanen sehr stolz auf ihre eigene Sprache sind, nicht ganz zutrifft. Sicherlich kriegt man einiges an katalanischem Nationalstolz mit, so habe ich einige Meter neben meiner Haustür ein Graffiti welches besagt „Attention Tourist: You're not in Spain, you're in Catalunya“ und natürlich haben die Katalanen auch ihren eigenen (interessanten) Nationalfeiertag, aber zu mir war nie jemand unfreundlich oder wollte nur catalan sprechen wenn ich ihn oder sie auf spanich angesprochen habe. Demzufolge habe ich da sehr gute Erfahrungen gemacht.
Was leider negativ war, waren die „Ladrones“, also die Diebe in Barcelona. Von meinen Freunden hier wurden ungelogen um die 50% bestohlen, sei es auf den Ramblas, in der Metro oder in den Clubs. Man lernt also schnell, seine Tasche so nah wie möglich am Körper zu halten, was ich auch immer getan habe- dennoch war ich wohl in einem Moment mal unaufmerksam, denn auch mir wurde meine Kamera geklaut.


Fazit

Ich kann das Pre-Established Programm der UAB absolut weiterempfehlen. Meine Erwartungen sind nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen worden und ich hatte hier eine unglaublich tolle Zeit mit vielen interessanten Erfahrungen und ich habe viele Freundschaften geschlossen. Ich werde auf jeden Fall zurückkommen und sei es nur für einige Tage.