Hawaii Pacific University
1. Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
1.1. Bewerbung
Die Bewerbung an der Universität verlief problemlos. Die Bewerbungsunterlagen werden direkt bei college-contact.com heruntergeladen und an das Unternehmen geschickt. Für eine Bewerbung an der HPU müssen unter anderem die ins Englische übersetzten Zwischenleistungen der Heimatuniversität eingereicht werden. Außerdem verlangt die Uni einen Nachweis über einen ausreichenden Impfschutz (Masern, Mumps, Röteln) und gute Englischkenntnisse (z.B. in Form eines standardisierten Englisch-Tests: CAE, IELTS oder ITB-TOEFL). Unter dem Punkt „Proof of Financial Sponsorship“ muss außerdem nachgewiesen werden, dass man selbst, ein Mitglied aus der Familie oder der Bekanntschaft über $12.930 (die von der HPU geschätzten Ausgaben pro Semester, Lebenskosten inbegriffen) verfügt. Bei einem Studienjahr liegt dieser Betrag entsprechend bei $25.860.
Alles in allem empfiehlt es sich, genügend Zeit für die Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes einzuplanen und dabei auch die notwendige Beantragung des Studentenvisums zu berücksichtigen. Auch hierbei bietet college-contact.com hilfreiche Unterstützung.
1.2 Flug
Bei meiner Suche nach einem preisgünstigen Flug erwies sich das Angebot der American Airlines mit rund 860€ für Hin- und Rückflug ab Amsterdam als das mit Abstand Billigste. (Zum Vergleich: Einen Flug ab Frankfurt kostete ca. 1200€ bekommen.) Es lohnt sich also, zu vergleichen und gegebenenfalls eine etwas längere Anfahrt in Kauf zu nehmen, auch wenn man (wie ich) nicht direkt an der holländischen Grenze wohnt. Geld spart außerdem meist auch, wer seinen Flug im Internet statt im Reisebüro bucht.
Der Flug nach Hawaii dauert rund 24 Stunden, je nach Flug mit ein bis drei Zwischenstopps.
1.3 Versicherung
Zusammen mit der Bewerbung oder spätestens vor Ort benötig die HPU den Nachweis über einen ausreichenden Auslandsversicherungsschutz während des Semesters. Die Auflagen, die die Uni diesbezüglich macht, sind sehr streng und es kommen nur wenige Versicherungen in Frage. Die meisten Studenten entscheiden sich für eine Auslandskrankenversicherung bei „Mawista“, die je nach Versicherungsschutz mindestens 33€ pro Monat kostet. Bei einem Aufenthalt von weniger als einem Jahr kann sich aber auch die kostengünstigere Auslandsreise-Krankenversicherung der Victoria Versicherung (Tarif AR1) lohnen, die ebenfalls von der HPU akzeptiert wird. Allerdings scheint die Victoria Versicherung nicht sehr vertraut mit der Ausstellung der von der HPU geforderten englischsprachigen „Insurance Confirmation“ zu sein, was den ganzen Prozess in meinem Fall ein bisschen erschwerte. Ich würde aus diesem Grund eher den Versicherungsschutz der ‚Mawista’ empfehlen, die man im Internet abschließen kann und die die notwendige ‚Insurance Confirmation’ unaufgefordert innerhalb weniger Tage auf dem Postweg zusendet.
1.4 Finanzen
Wie wahrscheinlich überall in den U.S.A., ist auch auf Hawai’i die Kreditkarte das Hauptzahlungsinstrument. Ich habe vor meinem Abflug ein Konto bei der DKB eröffnet und bekam hier neben der Kreditkarte auch eine Geldkarte, mit der ich auf Hawai’i an vielen Automaten kostenlos Geld abheben konnte. Das Konto selbst ist ebenfalls kostenlos und bietet einen guten Tageszins. Das einzige, was ich an der DKB bemängeln muss, ist der schlechte Kundenservice. Nachdem mir am vierten Tag in Waikiki das Portemonnaie inklusive Geld- und Kreditkarte gestohlen wurde, musste ich über sechs Wochen auf die so genannte „Notfallkarte“ warten, die in der Regel auch nicht ins Ausland geschickt wird, solange man sich bei der DKB dort nicht mit festem Wohnsitz anmeldet. Ansonsten sind die Konditionen der DKB aber tadellos und durchaus zu empfehlen.
Eine andere Möglichkeit, die viele Studenten genutzt haben, besteht darin, vor Ort ein Konto bei einer Hawaiianischen Bank zu eröffnen. Die beiden größten Banken sind hier die „First Hawaiian Bank“ und die „Bank of Hawaii“.
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2.1 Transfer vom Flughafen
Die HPU bietet einen kostenlosen Shuttle-Service vom Flughafen in Honolulu nach Waikiki, allerdings nur Montags bis Freitags und nicht nach 16.00 Uhr. Ich kam erst am späten Abend auf O’ahu an und konnte ich diesen Service deshalb nicht nutzen.
Da man in Honolulu mit großen Gepäckstücken nicht in den Bus steigen darf, bleibt die Wahl zwischen einer Taxifahrt (ca. $30 bis zu den Hotels in Waikiki) oder einem Airport- Shuttlebus (Pauschalpreis $10). Die Shuttlebusse stehen direkt vor dem Flughafenausgang auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie fahren in der Regel sehr häufig und setzen die Urlauber (und zukünftigen Auslandsstudenten ) direkt vor den Hotels ab.
2.2 Unterkunft im Ho(s)tel
Vor meiner Ankunft hatte ich ein Bett im ‚Polynesian Beach Club Hostel’ gebucht (rund 25$ pro Nacht im 4-6 Bettzimmer).
Ich hatte mich für dieses Hostel entschieden, weil ein Bekannter es mir empfohlen hatte. Diese Empfehlung kann ich allerdings nicht weitergeben. Die Zimmer waren im Vergleich zu anderen Hostels in Waikiki sehr spartanisch eingerichtet, laut und nicht sehr sauber. Ich habe aber auch andere Meinungen gehört und denke, man muss vielleicht einfach etwas Glück mit dem Zimmer haben.
Im Vergleich zu anderen Hostels in Waikiki, wie etwa dem ‚Waikiki Beachside Hostel’ direkt nebenan, oder dem ‚Seaside Hawaiian Hostel’, ist das ‚Polynesian Beach Club Hostel’ meiner Meinung nach aber trotzdem die schlechteste Wahl. Nur das Angebot an Ausflugspaketen (auf der Internetseite einsehbar) ist ein Pluspunkt. Ich selber habe dieses allerdings nicht nutzen können, da ich von Morgens bis Abends mit der Wohnungssuche beschäftigt war. Auch diese gestaltete sich im ‚Polynesian Beach Club Hostel’ aber eher schwierig, da es kein hausinternes W-Lan gab und man sich um die wenigen PCs mit kostenpflichtigem Internetzugang an der Rezeption drängeln musste.
Ich habe mich deshalb am zweiten Tag mit meinem Laptop in die Internetlounge des ‚Waikiki Beachside Hostels’ nebenan gesetzt. In diesem sehr viel gemütlicheren und insgesamt besser ausgestatteten Hostel habe ich nicht nur die ersten zukünftigen Mitstudenten kennen gelernt, sondern konnte auch problemlos das Internet nutzen, um mich auf die Suche nach einer geeigneten Wohnung zu machen.
2.3 Wohnungssuche
Die Wohnungssuche war rückblickend der schwierigste Part meines Auslandsaufenthaltes. Da ich erst am 19. August nach Hawai’i geflogen bin (Anfang September sollte das Studium beginnen), waren viele Wohnungen bereits belegt und das Angebot auf craigslist.com (dem einzigen wirklich zu empfehlenden Internetportal für WG-Suchende) spärlich. Unter $500 Dollar pro Monat braucht man in der Regel gar nicht erst anfangen zu suchen.
Selbst die von der Uni vermittelten ‚Student Suites’ kosten $600- $800/Monat pro Person für einen Platz im Zwei- oder Dreibettzimmer. Wer sein eigenes Zimmer haben möchte zahlt über $1200. Die ‚Student Suites’ sind generell nicht zu empfehlen. Die Zimmer sind winzig, die Wände dünn und es gibt diverse Beschränkungen, zum Beispiel in Bezug auf Besucher auf den Zimmern. Alles in allem herrscht echtes „Jugendherbergs-feeling“. Der einzige Vorteil im Beziehen einer der drei ‚Student Suites’ besteht möglicherweise darin, dass man eine nervige Wohnungssuche umgeht.
In einem Erfahrungsbericht hatte ich den Tipp gelesen, mich bei der Wohnungssuche direkt an den Lobbys oder im Foyer der Hotels und Apartmentanlagen in Waikiki nach leer stehenden Zimmern zu erkundigen. Tatsächlich findet man auf diese Weise fast genauso viele Unterkünfte, wie über craigslist.com. Und auch in den Eingängen vieler Hochhäuser informieren Aushänge über freie Zimmer und Apartments.
2.4 Kommunikation
Eine große Auswahl gibt es bei den Anbietern von Handyverträgen nicht. Ab ca. $40/Monat gibt es bei T-Mobile Verträge mit fast unbegrenzt vielen Freiminuten. Seit kurzem versucht der Anbieter „Mobi“ dem Konzernriesen das Monopol streitig zu machen. Im Gegensatz zu T-Mobile bietet Mobi aber keine Prepaid-Option, für die ich mich bei meiner Ankunft entschieden hatte. Rückblickend kann ich diese Option aber überhaupt nicht empfehlen, da ich im Endeffekt weit mehr gezahlt habe, als ich es mit der Vertragsoption getan hätte.
Auf Hawai’i kostet sowohl das Schreiben, als auch das Empfangen von SMS. Gleiches gilt für ausgehende und einkommende Anrufe. Insgesamt habe ich auf Hawai’i monatlich etwa das Fünffache von dem gezahlt, was ich in Deutschland für meinen Handyvertrag zahle.
Darüber hinaus gibt es überall auf der Insel kleine Telefonzellen, in denen man für 25-75 Cent pro Anruf unbegrenzt telefonieren kann. Das ist insbesondere in den ersten Tagen der Wohnungssuche praktisch.
3. Hawai’i Pacific University
3.1 Der Campus
Die HPU ist eine private Universität auf O’ahu, deren drei Standorte durch einen Shuttlebus verbunden sind. Der ‚Windward Hawai’i Loa Campus’ ist mit Abstand der Schönste. Daneben gibt es noch das ‚Oceanic Institute’ in ‚Waimanalo’, sowie den Downtown Campus in Honolulu, dem Hauptsitz der HPU, an dem auch ich studiert habe.
In Downtown Honolulu ist die HPU in keinem Universitätsgebäude im eigentlichen Sinne untergebracht. Die Seminar- und Vorlesungsräume, Büros und Bibliotheken verteilen sich vielmehr über viele verschiedene Gebäude rund um eine Fußgängerzone, in der man seine Mittagspause meist in einem der kleinen Cafés verbringt.
Den Downtown Campus in Honolulu erreicht man mit der Linie 2 oder der Linie 13 je nach Verkehr in der Regel nach 30-50 Minuten Busfahrt. Mit der Linie B oder C (Express-Routes) geht es meistens ein wenig schneller.
3.2 Die Kurse
Die Kurswahl muss bereits zusammen mit der Bewerbung bei der HPU eingereicht werden, sie kann aber in den ersten beiden Wochen der Vorlesung noch verändert werden. Gut hat mir gefallen, dass die Kurswahl frei und unabhängig vom Fachbereich war. Insgesamt bestand mein Stundenplan in meinem Auslandssemester aus den Fächern:
- Photojournalismus
- Scriptwriting
- Communicating Professionally
- World Film Studies
- Exploring Film
Wie sich später herausstellte, hatte ich mir damit einige der arbeitsaufwendigsten Kurse aus dem gesamten Fächerangebot herausgesucht. Trotzdem kann ich die Kurse allen die sich für Film begeistern können nur empfehlen!
Kurse aus den Bereichen BWL, Marketing und Torusimusmanagement waren dagegen angeblich nicht zu empfehlen. Die Kurse sind größer und das Niveau wohl nicht zu vergleichen mit dem von BWL-Kursen in Deutschland.
3.3 Der Unterricht
Anders als man es vielleicht von Hawaii erwarten würde, musste man viel für die Uni tun. Der Unterricht hat an der HPU eher Schul- als Universitätscharakter und es herrscht Anwesenheitspflicht! In jedem Kurs waren wöchentlich Hausaufgaben, Projekte, Vorträge oder Paper auszuarbeiten. Hinzu kamen die ‚Midterm’-Klausuren nach der ersten Hälfte des Semesters und die gleichwertigen ‚Final Exams’ am Ende. Anders als in Deutschland konzentriert sich die Arbeit also nicht nur auf die letzten Wochen vor den Endklausuren, sondern findet kontinuierlich statt.
Bei einer Kursgröße von ca. zehn Studenten pro Kurs war der Unterricht sehr intensiv und die Beziehung zwischen Studenten und Kursleiter äußerst persönlich. Bis auf wenige Ausnahmen kamen mir alle Professoren und Instruktoren qualifiziert vor. Ihr Unterricht und ihre Erwartungen waren durchweg anspruchsvoll.
Schade war, dass der allergrößte Teil der Auslandsstudenten aus Deutschland kam, weswegen meist ausschließlich Deutsch gesprochen wurde. Der Kontakt zu lokalen, englischsprachigen Studenten wurde dadurch ziemlich erschwert.
3.4 Organisation von Freizeitangeboten durch die HPU
Die HPU organisiert viele Freizeitangebote, über die die Studenten meist per E-Mail benachrichtigt werden. Mehrmals wöchentlich wurden zum Beispiel Kinoveranstaltungen angeboten, bei denen Low-Budget Filme aus aller Welt gezeigt wurden.
Daneben gab es Lesungen, Theaterauftritte, Bälle, internationale Nachmittage, sowie Motto-Parties und Freizeitangebote bei denen man die Insel kennen lernen konnte.
Aber auch an diesen Veranstaltungen haben eigentlich ausschließlich Gaststudenten (also hauptsächlich Deutsche, teilweise auch Schweden, Norweger) teilgenommen.
4. Leben auf Hawai’i
4.1 Einkaufen
Das Leben auf Hawai’i ist, in einem Wort ausgedrückt, teuer. Neben den hohen Mietkosten darf man mit drei bis viermal so hohen Preisen in den Supermärkten rechnen. Vor allem, wer sich gesund ernähren will, muss tief in die Tasche greifen, denn die Obst und Gemüsepreise sind wahnsinnig hoch. Da gibt man in den ABC-Stores (kleine Geschäfte, die es in Waikiki an fast jeder Ecke gibt) schonmal $2,50 für einen Apfel aus.
Dementsprechend sind Fastfoodketten wie McDonalds, Burgerking, JackInTheBox,TacoBell, Subways und Co für so viele Menschen auf Hawai’i eine billige Alternative. Für den Preis von $1, den eine Pommes bei McDonalds kostet, bekäme man im Geschäft noch nicht einmal eine Kartoffel.
Die wenigen Möglichkeiten zum geldsparenden Einkaufen:
In den gängigsten großen Supermärkten wie ‚Safeways’ oder ‚Foodland’ kann man an der Kasse nach einer kostenlosen Kundenkarte fragen, mit der man auf fast alle Produkte großzügig Rabatte bekommt. Daneben gibt es Großmärkte wie ‚Samsclub’ oder ‚Cosco’, in denen man als zahlendes Mitglied Mengenrabatte auf Lebensmittel bekommt. Das lohnt sich vor allem für große WGs und Wocheneinkäufe.
Obst und Gemüse kann man auch in Chinatown kaufen, dem ärmsten Stadtteil von Honolulu. Chinatown ist nur ein par Schritte von der Uni entfernt. Man sollte sich darauf einstellen, der einzige Tourist inmitten eines Viertels voller einheimischer Asiaten zu sein, die größtenteils kein Englisch sprechen. Den Fisch bekommt man hier so frisch wie sonst nirgendwo: erst beim Kauf wird er aus den Aquarien geholt und vor den Augen des Käufers getötet. (Aus diesem Grund blieb ich übrigens beim tiefgefrorenen Fisch aus dem Supermarkt :-)) Neben Obst und Gemüse werden hier in den Markthallen Schweineköpfe, frisch geschlachtete Hühner und lebende Frösche angeboten.
Was man auf Hawai’i beim Lebensmittelkauf teuer ausgibt, kann man auf der anderen Seite bei Kleidung, Schmuck und Elektroartikeln wieder einsparen. Surfermode wie ‚Billabong’, ‚Quicksilver’ etc. kauft man natürlich ich in einem der vielen kleinen Surfershops in Waikiki, während man Markenkleidung am besten im Outletcenter in Waikele (gute zwei Stunden Busfahrt von Waikiki entfernt) bekommt. Und auch das riesige ‚Ala Moana Center’ in Waikiki ist sehr beliebt.
Wer Schmuck sucht, wird am ehesten auf dem International Market Place, direkt im Herzen von Waikiki fündig- allerdings darf man hier davon ausgehen, dass die „echt hawaiianischen“ Souvenirs fast alle ‚made in China’ sind.
4.2 Restaurants und Bars
Mit über 40% bilden die Asiaten die größte Bevölkerungsgruppe, die derzeit auf Hawai’i lebt. Die Polynesier, die die Inseln früher bewohnten, machen heute hingegen nicht einmal mehr zehn Prozent der Bevölkerung aus. Das spiegelt sich auch beim Essen wieder. Neben Fastfood wird in Waikiki und insbesondere in Honolulu überall Sushi angeboten- in den vielen Asia-Restaurants ebenso wie ‚ToGo’ in den Supermärkten und kleinen Läden. Typisch hawaiianisches Essen findet man hingegen leider kaum.
Dienstags abends treffen sich alle Auslandsstudenten in der Bar „Moose“ in Waikiki, um zu feiern.
4.3 Freizeitgestaltung
Auf Platz eins der Top-Freizeitbeschäftigungen auf Hawai’i steht natürlich das Surfen. In Waikiki ist das Gedränge im Meer deshalb noch größer als am Strand, insbesondere zu den Spitzenzeiten im Sommer. Im Winter hingegen gibt es an O’ahus Südküste keine Wellen, was das Surfen fast unmöglich macht. An der Nordküste hingegen sind die Wellen zu dieser Jahreszeit so hoch, dass das Surfen zumindest für Anfänger auch unmöglich ist. Leider haben sich das viele der Auslandstudenten, von denen sich nicht wenige extra wegen des Surfens für die HPU entschieden haben, vor dem Auslandssemester nicht klar gemacht und waren deshalb enttäuscht.
Aber neben dem Surfen gibt’s ja auch noch ganz viele andere schöne Dinge, die man auf Hawaii machen kann. Zum Beispiel Reisen!
4.4 Reisen
O’ahu und insbesondere Waikiki sind der Inbegiff des Tourismus. Wer auf O’ahu unberührte Strände und glückliche Hawaiianer mit Blumenkränzen sucht, wird enttäuscht sein. Doch die umliegenden Inseln bieten schon einiges, was unserer Bilderbuch-Vorstellung von Hawaii zumindest nahe kommen mag. Um dorthin zu kommen, kann man entweder die Fähre nehmen oder Flüge bei einer Hawaiianischen Airline buchen. Ich habe im Laufe des Semesters die Inseln Maui, Kauai und Big Island entdeckt und kann jede der Inseln nur wärmstens empfehlen.
Maui ist auch als ‚Honeymoon-Insel’ bekannt und im Vergleich zu den anderen beiden Inseln touristisch recht überlaufen. Aber abseits der gängigsten Sehenswürdigkeiten, die man im jedem Reiseführer angepriesen bekommt, entdeckt man paradiesische Dschungellandschaften und hunderte von Wasserfällen. Sehr zu empfehlen ist hier für den Aufenthalt das ‚Banana-Bungalow-Hostel’, das täglich ausgefallene Touren anbietet. Die Ausflüge sind kostenlos, lediglich ein kleines Trinkgeld für den Tourguide wird erwartet. Ich habe während meines Aufenthalts jede Tour mitgenommen und sie haben mir alle ausnahmslos gefallen.
Kaua’i ist eine der kleineren Inseln von Hawaii und touristisch weniger erschlossen. Wer wie ich Spaß am Wandern hat, wird diese Insel lieben! Der ‚Kalalau Trail’ an der ‚Napali Coast’ im Norden ist landschaftlich der schönste Wanderweg, den ich bisher in meinem Leben gesehen habe. Man erwandert ihn in zwei Tagen und kommt auf dem Weg über steile Klippen nicht nur an wunderschönen Stränden vorbei, sondern kann auch einen Abstecher zu zwei riesigen Wasserfällen machen, in deren Pools man schwimmen kann.
Mit dem Auto hat man auf Kaua’i in zwei oder drei Tagen alles gesehen. Zu Fuß aber lässt sich die Insel wochenlang erkunden: Dschungel, Sümpfe, Strände, Klippen, staubig rote Canyons- die kleine Insel ist wunderschön!
Nach Ende meines Semesters habe ich dann noch fünf Tage auf Big Island verbracht, bevor ich zu Weihnachten den Heimweg antrat. Big Island ist, wie der Name schon sagt, die größte Insel von Hawai’i. Im Gegensatz zu den anderen Inseln muss man sich hier in verschiedenen Orten einmieten, um alles entdecken zu können. Das ‚Hilo Bay Hostel’ im Osten der Insel ist für den Start sehr zu empfehlen!
Zu den Dingen, die ich unternommen habe und unbedingt weiterempfehlen möchte, gehört unter Anderem eine Tour auf den ‚Mauna Kea Vulkan’ bei Sonnenuntergang. Auf eine Höhe von über 13.700 feet steht man hier auf dem höchsten Gipfel von Hawai’i und nicht selten liegt hier so viel Schnee, dass man auf den Hängen sogar Snowboard fahren kann.
Zu einem weiteren besonderen Highlight gehörte eine Kajakfahrt zur ‚Captain Cook Bay’, in der man wunderbar Schnorcheln und mit Riesenschildkröten schwimmen kann. Auf dem Rückweg am frühen Abend war mein Boot plötzlich von dutzenden Spinner Dolphins umringt, die direkt vor mir aus dem Wasser sprangen und sich überschlugen. Genial!
Glück hatte ich auch, was die Aktivität der Vulkane auf Big Island betrifft. Am Tag meiner Abreise erfuhr ich am Flughafen, dass vor nur wenigen Stunden einer der Vulkane im ‚Hawai’i Volcanoes National Parc’ ausgebrochen war. So konnte ich in der Nacht nach meiner Ankunft die spritzende Lava sehen, die an der Südküste der Insel ins Meer floss.
5. Fazit
Die HPU ist auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man die entsprechenden Kurse belegt. Bei BWL- und Managementkursen wäre ich vorsichtig. Sehr viele Studenten haben sich während meines Semesters über das niedrige Niveau in diesen Kursen beschwert.
Außerdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass sowohl die HPU als auch Hawai’i sehr von Deutschen überlaufen ist. Eine Frau aus Kalifornien, die ich auf dem Rückflug von Hawai’i kennen lernte, bemerkte sehr treffend „It’s funny. The Germans are everywhere I go. Are there any left in Germany?“ Was das betrifft, ist Hawai’i in der Tat ein zweites Mallorca.
Die Hawai’ianische Kultur lebt hier vielerorts nur noch in Form von Touristenattraktionen. Wer vom Studieren im unberührten Paradies träumt, sollte sich also besser keine beliebte Urlaubsdestination wie Hawai’i aussuchen. Das sage ich an dieser Stelle, weil mich sehr viele Leute gefragt haben, ob ich auf Hawai’i am Flughafen von Hawai’ianern mit Blumenketten begrüßt wurde.
Zudem muss man die hohen Kosten bedenken, die mit einem Aufenthalt auf Hawai’i verbunden sind. Mit dem Aufbringen der hohen Studiengebühren ist es nicht getan.
Nichtsdestotrotz war das Auslandsemester an der HPU für mich die richtige Entscheidung. Ich habe viel gelernt, hatte sehr viel Spaß und kann die HPU deshalb insgesamt weiterempfehlen.
Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an College-Contact für die tolle Unterstützung und Hilfe! Ihr seid prima!