29 Dez
Erfahrungsbericht von Tobias G.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2011 bis 06/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Wie schon viele meiner Vorredner ebenfalls festgestellt haben, möchte auch ich zu Anfang noch einmal erwähnen, dass es die beste Entscheidung überhaupt war ein Auslandssemester in den USA und insbesondere an der UCSB zu machen. Die Erfahrungen sind einmalig und erweitern den eigenen Horizont immens. Also denkt daran, egal wie viel Arbeit ihr habt, es lohnt sich!!!
Ich hab versucht im Folgenden vieles aufzugreifen, was bisher noch nicht so viel thematisiert wurde, daher lest auf jeden Fall noch die anderen Berichte, gerade über Uni, Land und Leute gibt’s noch viel zu lesen, was vorher schon ausführlich besprochen wurde.

Vorbereitung

Ich habe gute eineinhalb Jahre vorher mit den konkreten Vorbereitungen für das Auslandssemester begonnen. Nachdem die Entscheidung auf Land und Uni gefallen war, ging es darum sich auf den TOEFL vorzubereiten und einen Termin zu organisieren. Meiner Meinung nach sollte man sich, auch mit guten Englischkenntnissen, schon mal 2 Wochen Zeit nehmen, um sich auf den Test vorzubereiten, da die Testfragen schon eine eigene Art und Weise haben. Und wer darauf vorbereitet ist, bzw. den Ablauf gut kennt, hat schon mal die halbe Miete in der Tasche.
Was die Bewerbung an der UCSB angeht, braucht man sich keine großen Sorgen zu machen, soweit man die Fristen einhält unterstützt College Contact, dass da eigentlich nicht mehr viel schief gehen kann. Ihr müsst halt nur zu sehen, dass ihr eure eigenen Bescheinigungen (Uni, Bank etc.) zeitig an Land bekommt.
Vor der Anreise ist dann noch das Visum zu regeln, mal abgesehen vom Zeitaufwand, ist auch das relativ unproblematisch. Da wäre dann der Fragebogen der Botschaft, für den man schon mal gute eineinhalb Stunden braucht und auch für den Termin geht je nach Anreise fast ein ganzer Tag drauf. Das Gespräch bei der Botschaft hat bei mir dann keine 5 Minuten gedauert, das Warten allerdings schon über ne Stunde.
Vorher eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, ist mehr als zu empfehlen, z.B. vom ADAC (kostet so 90 Euro für drei Monate). Die Universicherung, die ihr vor Ort habt, deckt nicht unbedingt alle Behandlungen ab bzw. erleichtert euch eine zusätzliche Krankenversicherung im Fall der Fälle sicherlich vieles.

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Die Traumvariante ist natürlich wenn man bereits eine Wohnung von Deutschland aus hat und sich das Wohnungsuchen vor Ort vom Hostel/Motel aus sparen kann. Allerdings ist auch die Vorortsuche kein Problem, da immer was zu finden ist. Macht euch aber auf gepfefferte Preise gefasst. 500 – 600 $ für ein WG-Zimmer (geteilter Schlafraum) ist schon preiswert.
Versucht eine Wohnung in Isla Vista (oder unter Studenten auch einfach „IV“ genannt) zu bekommen. Dort geht das echte Studentenleben ab. Wer nach Santa Barbara zieht, muss sich auf pendeln mit Bus oder Auto einstellen und kann auch am abendlichen Studentenleben nur schwer teilnehmen. Ansonsten ist Parken die Hölle in IV. Ihr findet nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit keine kostenlosen Parkplätze in Uninähe und Uniparkplätze kosten mal nette 10 - 15 $ am Tag.

Ich selber hatte das Glück bereits aus Deutschland eine Wohnung organisieren zu können. Dazu möchte ich euch auf eine interessante Möglichkeit hinweisen: die unieigenen Apartmentanlagen, vermietet durch die UCSB Housing & Residential Services. Ihr könnt euch von Deutschland aus auf die Wohnungen bewerben, die werden auch an Internationals vergeben soweit freie Plätze vorhanden sind. Ein Einzug ist auch vor den offiziellen Startterminen nach Absprache möglich. Die Preise sind in Ordnung, ihr wohnt fast nur mit Amis zusammen und die Anlagen sind für IV-Verhältnisse voll in Ordnung. Ich habe in den „El Dorado Apartments“ mit drei Amis in einer WG gewohnt. Geteiltes Zweibett-Schlafzimmer, großes Wohnzimmer mit Küche, Preis ca. 570 $ monatlich. In meiner Anlage haben fast nur Amis gelebt, die alle an der UCSB studieren. Atmosphäre super, Wohnlage super, voll zu empfehlen. Gewöhnt euch aber dran, dass amerikanische Studenten ein anderes Verständnis von Ordnung und Aufräumen in Wohnung und insbesondere Küche haben. Wie so vieles in Kalifornien, geht auch hier alles etwas gechillter ab. Der totale Ordnungsfanatiker sollte also auf etwas gefasst sein;)
Durch Freunde habe ich auch noch die Apartmentanlagen Westgate und Santa Ynez kennengelernt. In meinen Augen ebenfalls beide zu empfehlen.

Kleiner Tipp noch:
entscheidet euch für eine einmalige Mietzahlung pro Quarter, ansonsten dürft ihr jeden Monat Bargeld besorgen und mit Cash zu den bescheidensten Öffnungszeiten durch die Büros der Mietgesellschaft tingeln (das sog. BARC System für Kreditkarten-Zahlung der Miete funktionierte zu meinem Zeitraum nämlich nicht für Internationals).


Fortbewegungsmittel

Kauft euch schnellstmöglich ein Fahrrad sobald ihr in IV seid. Das ist das Fortbewegungsmittel Nummer 1. Manch einer war auch per Skateboard unterwegs, wer das mag. Der Uniausweis gilt als Busticket, damit könnt ihr alle Busse nutzen und somit in 30 – 60 Minuten nach SB rein kommen und zurück. Busse fahren recht regelmäßig in ganz IV.
Autos kann man wunderbar in Goleta oder am Flughafen mieten. Wie gesagt, Parken in IV ist aber keine Freude, überlegt euch also vorher wo ihr die Karre hinstellt, wenn ihr für Ausflug oder so einen Wagen frühzeitig organisiert.


Vorlesungen

Trotz der Ankündigungen wie schwer es sei, in alle Economics-Vorlesungen reinzukommen, habe ich alle meine Wünsche erfüllt bekommen (Hatte drei academic classes, keine extension kurse). Falls das Economics Department euch aus einem Kurs rausnehmen möchte, schadet es oft nicht auch noch mal den Dozenten anzusprechen. Aber es sollte trotzdem noch erwähnt werden, dass man gerade beim Kurse crashen einen guten Plan für sich gemacht haben sollte, da ich auch von einigen Kommilitonen gehört habe, die in einige Vorlesungen nicht mehr rein gekommen sind.

Zum Lernaufwand: ich persönlich musste mich schon auf den Hosenboden setzen um überall ne halbwegs gute Note zu bekommen. Also ganz gechillt und ohne jedes Lernen und Mitmachen kommt man durch die Economics-Kurse nicht durch. Dies gilt für alle Academic Classes, die Extension Kurse waren zumindest laut meiner Kommilitonen deutlich leichter.
Richtet euch drauf ein ständig was für die Uni zu machen (Hausarbeiten, Tests, Midterms, Präsentationen, Gruppenarbeiten etc.). Euch wird definitiv nicht langweilig.


Unileben

Der Campus der UCSB ist Hammer! IV ein toller Ort zum Wohnen. Ich hab mich immer sicher gefühlt. Genießt die Zeit!!! Es gibt viele tolle Leute und super Parties!!! Denkt dran euren Ausweis für die Clubs dabei zu haben, wenn ihr donnerstags mit Bills Bus (sehr zu empfehlen) nach SB Downtown fahrt, die Türsteher machen keine Ausnahmen.
Ansonsten geht ins Rec-Center, wandern, surfen, macht Ausflüge nach SB, L.A., San Diego, San Francisco, Vegas. Und wenn’s klappt zum Grand Canyon oder in den Yosemite National Parc oder auch nach Utah oder Arizona. Es gibt so viel Spannendes zu sehen.

Tipp: Denkt dran auch warme Klamotten dabei zu haben, es scheint zwar sehr oft die Sonne in Kalifornien, aber teilweise ist der Wind sau kalt und insbesondere nachts kann’s schon mal ziemlich kühl werden.


Kosten

Lebensmittel sind in den USA deutlich teurer als in Deutschland. Dafür könnt ihr bei Klamotten häufig ein Schnäppchen machen. Einkaufen könnt ihr alles vor Ort. In IV direkt ist alles etwas teuerer, dafür natürlich dichter dran. Es lohnt sich zum Camino Real Market Place nach Goleta zu fahren (mit Bus oder Rad jeweils ca. 10 Minuten von IV). Dort bekommt ihr alles was ihr braucht, vom Einrichtungsgegenstand bis hin zu Lebensmitteln.
Die Uni + Unterkunft verschlingt den größten Teil der Kosten, wenn ihr Glück habt, schafft ihr es ein Stipendium zu ergattern. Ich hatte mich diesbezüglich beim DAAD beworben (Achtung: mega-viel Arbeit, die sich aber echt lohnen kann) und wurde glücklicherweise für ein Teil-Stipendium berücksichtigt. Das konnte zumindest einen Teil meiner Unigebühren abdecken. Der Aufwand lohnt sich also definitiv, allerdings habe ich auch von vielen Kommilitonen gehört, die beim DAAD durchs Raster gefallen sind. Also lasst euch vorher von eurer eigenen Uni beraten, ob eure Noten ausreichen bzw. ihr Erfolgschancen habt. Fast jede Uni bietet dazu Kurse oder Beratungen an. Bei nicht so prallen Noten oder fehlendem Turbogutachten durch einen Professor, lohnt es sich meiner Meinung nach nicht den nervigen mehrtägigen Aufwand für ein DAAD Stipendium zu betreiben, außer ihr habt sowieso viel Zeit;)
Wer dann noch viele Ausflüge einplant, muss gut kalkulieren. Hier bietet es sich an mit dem Excursion Club der Uni zu verreisen oder sich mit anderen Kommilitonen zusammen zu tun, da auch Hotels, Verpflegung und Sehenswürdigkeiten gut auf den Geldbeutel gehen. Aber wie schon gesagt die Ausflüge lohnen sich.


Fazit

Ihr werdet vor Ort eine der besten Zeiten eures Lebens haben! Super viele interessante Menschen kennenlernen! Und viele tolle Erfahrungen machen!
Ich kann euch nur darin bestärken euer Vorhaben durchzuziehen!!!