26 Aug
Erfahrungsbericht von Timo S.

James Cook University Singapore

Stadt: Singapur
Land: Singapur
Kontinent: Asien
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 02/2014 bis 06/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

A.    Allgemeines

Hallo mein Name ist Timo, ich bin 25 Jahre alt und habe vom 02.2014 bis zum 07.2014  mein Auslandssemester an der James Cook University in Singapur verbracht.  
Die Wahl nach Singapur zu gehen fiel mir eigentlich nicht besonders schwer, da ich bereits zur Schulzeit einen 6 monatigen Aufenthalt in den USA absolviert habe und daher gerne Asien besser kennenlernen wollte. 
Wie sich herausgestellt hat war das auch absolut die richtige Wahl, da der „Kulturschock“ in Singapur nicht allzu groß ist (der westliche Einfluss ist ganz klar vorhanden) und man allgemein super in die angrenzenden Länder wie zum Beispiel Indonesien, Thailand, Malaysia oder auch Kambodscha reisen kann.

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Mit den ersten Vorbereitungen für mein Auslandssemester habe im Juli 2013 begonnen, mit der Weiterleitung meiner Daten an College Contact. Das gesamte Bewerbungsverfahren, inklusive der Beantragung des Visums war Dank der tollen Unterstützung durch College Contact überhaupt kein Problem. Natürlich sollte man darauf achten, die vorgegebenen Deadlines einzuhalten.
Mit den konkreten Vorbereitungen habe ich dann etwa 3 Monate vorher begonnen. Dabei ist meiner Meinung nach am wichtigsten, dass man sich gegen alle gängigen Krankheiten impft. Von Impfungen gegen Tollwut oder irgendwelchen Präventivmaßnahmen gegen Malaria würde ich aber eher abraten. Viel wichtiger ist eine ordentlich Auslandskrankenversicherung, da die Kosten im Falle eines Krankenhausaufenthalts in Singapur schnell in astronomische Höhen vorstoßen und man hier gut abgesichert sein sollte. Die Standards in den Krankenhäusern in Singapur sind übrigens hervorragend. Das wohl wichtigste „Medikament“ für Singapur ist ein vernünftiges Mückenspray, da Krankheiten wie Dengue Fieber ja bekanntlich von Mücken übertagen werden (Ich spreche hier aus Erfahrung). Keine Sorge, Malaria ist absolut selten und kommt so gut wie nie vor. 


C.    Unterkunft

Kommen wir zur Wohnsituation in Singapur. Seit kurzem ist Singapur offiziell die teuerste Stadt der Welt, was insbesondere an den hohen Mieten liegen dürfte. Daher ist es in Singapur eigentlich üblich, in einer WG zu wohnen oder ein einzelnes Zimmer bei einer Privatperson zu haben, welches diese untervermietet. Ich selbst habe in einem Zimmer mit Bad in einem großen privaten Haus gewohnt, welches der Besitzer komplett vermietet hatte. Unteranderem wohnten dort Zwei Paare aus Myanmar, ein Inder und ein Brite was aber überhaupt kein Problem war. 
Alternative gibt es natürlich auch sogenannte Condos mit Pool etc, diese sind in der Regel aber deutlich teurer (Zimmer ab ca. 1200 S$). Allgemein würde ich für die Miete ca. 700 Euro pro Monat veranschlagen, je nach Lage sind es auch 800 Euro oder auch nur 600 Euro. Es bietet sich an entweder in unmittelbarer Nähe zur Uni zu wohnen oder aber im oder nahe des Zentrums, da Nachts (ab Mitternacht) keine MRT mehr fährt und man gezwungen ist ein Taxi zu nehmen (Taxis sind aber relativ günstig). Wohnt man in der Nähe der Uni, hat man zum einen keinen langen Weg zum Campus zum anderen wohnen dort viele Kommilitonen und man kann sich bequem ein Taxi teilen. 
Natürlich möchte ich auch die Frage zur Wohnungssuche beantworten.
Ich selbst habe mir meine Wohnung vor Ort gesucht. Ich bin ca. 2 Wochen vor Semesterstart bereits nach Singapur geflogen und habe mich im sehr zu empfehlenden Kiwi Hostel auf der Arabstreet (tolle zentrale Lage und sehr sauber) für ein paar Tage eingemietet. Ich habe mir dann vor Ort einige Wohnungen im Internet angeschaut und die Vermieter meistens per Telefon kontaktiert (als Anbieter würde ich SingTel empfehlen). Nach ca. 2 Tagen und nur 2 Besichtigungsterminen habe ich meine Wohnung bereits gefunden. Alternativ kann man sich natürlich auch schon vorher eine Wohnung suchen. Es sind aber eigentlich immer genug freie Wohnungsmöglichkeiten vorhanden, von daher steht einer Wohnungssuche vor Ort nichts im Wege. 


D.    Finanzierung 

Die Studiengebühren in Höhe von ca. 4800 Euro sind natürlich nicht gerade wenig, im Vergleich zu anderen Ländern außerhalb Europas aber auch nicht übertrieben hoch. Da ich leider kein BAföG bekommen habe musste ich die Gebühren in vollem Umfang bezahlen. 
Die Lebenshaltungskosten in Singapur können abgesehen von der Miete (ist leider sehr hoch) je nach Person sehr variieren. Das Essen in den Food-Centern ist mit ca. 3 Euro natürlich sehr günstig, allerdings kann man sich natürlich nicht 4-5 Monate nur von Chicken Rice ernähren. Man sollte daher der asiatischen Küche gegenüber aufgeschlossen sein. Natürlich bekommt man auch alle nur erdenklichen Gerichte der westlichen Küche. Diese sind in der Regel aber deutlich teurer. Das meiste Geld kann man in Bars oder Clubs ausgeben. Dies liegt insbesondere an den hohen Alkoholpreisen, 50 Euro sind durchaus normal. Aber wieviel Geld man letzten Endes ausgibt bleibt einem natürlich selbst überlassen. Ich würde die Lebenshaltungskosten auf ca. 500-600 Euro plus Miete schätzen. Kosten für Reisen etc. habe ich hier nicht eingerechnet. Ein großer Vorteil ist, dass man in Singapur kein Auto mieten muss (wie beispielsweise in den USA). Das Verkehrsnetz ist hervorragend ausgebaut und eine Fahrt mit der MRT kostet oft weniger als einen Euro. Zur Info, die Karte für die MRT gilt auch für alle Busse und kann bequem an jeder MRT Station aufgeladen werden. Ich habe mir damals die aufladbare Karte direkt bei Ankunft am Flughafen besorgt. 
Bei der Frage nach einer Partnerbank vor Ort, ich kann euch nur die Kreditkarte der DKB empfehlen, da ihr mit der Karte in jedem Land der Welt kostenlos an jedem VISA Geldautomat Geld abheben könnt. Ich hatte nie Probleme und musste auch beim Bargeldabheben nie Gebühren zahlen. 


E.    Studium an der Gasthochschule

Das Studium an der James Cook University im Bereich Business ist sicherlich anspruchsvoller als einige der andere Hochschulen, allerdings ist das Semester auf jeden Fall gut zu schaffen. Der Arbeitsaufwand hängt natürlich auch von der Kurswahl ab. Da die Universität nicht allzu groß ist, funktioniert die Organisation relativ gut, und für die internationalen Studenten gibt es jeder Zeit Ansprechpartner vor Ort. 
Bei der Kurswahl kann ich insbesondere das Fach International Business und Business Negotiations empfehlen. Die Vorlesungen waren alle auf Englisch und sehr gut verständlich. 
Da Singapur allgemein sehr viele Kulturen an einem Ort vereint, war dementsprechend der Anteil ausländischer Studenten relativ hoch. Meiner Meinung nach war das internationale Umfeld aber für alle ein Gewinn. 


F.    Alltag und Freizeit

Singapur ist nicht nur eine der saubersten und sichersten Städte der Welt, sondern auch eine Stadt die unglaublich gut organisiert ist. Das wird besonders im alltäglichen Leben deutlich. Man kommt jeder Zeit von A nach B, die MRTs fahren im 4 Minuten Takt und es gibt unzählige Busse. Die Stadt selbst zeichnet sich durch eine riesige Vielfältigkeit aus. Neben dem tollen modernen Zentrum der Stadt gibt es aber auch unzählige Parks, von denen einige wirklich sehenswert sind. Am beeindrucktesten ist aber wohl das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen vor Ort. Chinatown aber auch insbesondere Little India beweisen das eindrucksvoll. 

Kommen wir zum Nachleben vor Ort. Die Atmosphäre bei Nacht (insbesondere der Blick auf die Downtown) ist einzigartig. Es gibt unzählige Clubs und Bars wie das KU DE TA auf dem Marina Bay Sands oder das One Altitude (in 260 Metern Höhe) um nur mal 2 Highlights zu nennen. Wer gerne Nachts unterwegs ist und gerne feiert ist in Singapur absolut richtig. Zudem gibt es unzählige Events wie Konzerte, Messen, etc. Zudem lernt man eigentlich immer neue Leute aus der ganzen Welt kennen. Nach einer Partynacht kann dann am nächsten Tag auf Sentosa am Strand wunderbar entspannen. 

Ich denke ein weiterer Grund nach Singapur zu gehen ist die zentrale Lage in Asien. Man kann zum Beispiel für um die 100 Euro problemlos nach Bali oder Bangkok fliegen. Aber auch Flüge nach Hongkong oder sogar Tokyo sind nicht allzu teuer. Nach Malaysia bzw. Kuala Lumpur bietet sich auch eine Reise mit dem Bus an. Ich habe mir dort unter anderem das Formel 1 Rennen angeschaut. Wenn ihr reisen wollt, dann macht das am besten am Anfang, sobald ihr eine Wohnung gefunden habt, oder innerhalb der ersten 3-4 Wochen des Studiums, da danach der Arbeitsaufwand an der Uni spürbar steigt. Alternativ natürlich auch nach der Klausuren Phase. Neben Thailand und Indonesien sind aber sicherlich auch Kambodscha und Vietnam eine Reise wert.


G.    Gesamtfazit

Insgesamt hat mir mein Auslandsaufenthalt in Singapur super gefallen, ich werde sicherlich innerhalb der kommenden 2 Jahre dort nochmal einen Zwischenstopp einlegen. Während meiner Zeit im Ausland habe ich unheimlich viel über die verschiedenen Kulturen im asiatischen Raum gelernt und mir somit ein völlig neues Weltbild schaffen können. 
Bis auf das gute deutsche Essen habe ich dort vor Ort eigentlich nichts aus der Heimat vermisst. 
Wenn ihr moderne Großstädte mögt und den asiatischen Raum besser kennen lernen wollt, (ohne Kulturschock) dann ist Singapur absolut das Richtige für euch.