4 Feb
Erfahrungsbericht von Timo G.

California State University Los Angeles


Stadt: Los Angeles
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Ingenieurwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einleitung

Mein Name ist Timo, ich bin 20 Jahre alt und dualer Student an der DHBW Stuttgart und bei der Murrelektronik GmbH in der Fachrichtung Wirtschaftsingenieurwesen. Ich habe mich entschieden für ein Semester an der California State University Los Angeles zu studieren und möchte im Folgenden über meine Erfahrungen berichten, um Dich bei deiner Entscheidung, ein Auslandssemester zu machen zu unterstützen.

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Die Vorbereitungen für das Auslandssemester beginnen mit der Wahl der Gasthochschule. Dabei sollte auf das gewünschte Gastland, passende Semesterzeiten, ein umfassendes Kursangebot und angemessene Studiengebühren geachtet werden. Ich habe mich für die California State University Los Angeles (CSULA) entschieden, da die Semesterzeiten sehr gut mit dem Zeitplan der DHBW übereinstimmen, die CSULA über ein umfangreiches Kursangebot verfügt und die Studiengebühren nicht allzu hoch sind. Außerdem hörte sich der Standort direkt in Los Angeles sehr interessant an.
Nachdem die Gasthochschule ausgewählt ist, kann mit den Vorbereitungen begonnen werden. Auf den ersten Blick scheint der bürokratische Aufwand zwar unüberwindbar, ist aber in Wirklichkeit mit etwas Zeitaufwand leicht und problemlos zu bewältigen, zumal die meisten Punkte nur das Ausfüllen von Formularen oder das Schreiben von Emails erfordern. Die nachfolgende Liste soll einen kurzen Überblick über die zu erledigenden Punkte geben.
Checkliste Vorbereitungen:

  1. Auswahl der Gasthochschule
    • Kriterien: Standort, Semesterzeiten, Kursangebot, Studiengebühren
  2. Anmeldung des Auslandssemesters an der DHBW
    • Einverständnis der Studiengangsleitung
    • Einverständnis des Partnerunternehmens
    • Formular „Anmeldung zur Teilnahme an einem Internationalen Auslandssemester“
  3. Kurswahl und Learning Agreement
  4. Bewerbung an der Gasthochschule (über www.college-contact.com)
    • „Application Form“
    • Finanznachweis
    • Kopie des Reisepasses (auf Gültigkeit achten)
    • Englisches Zeugnis der DHBW
    • TOEFL-Test
    • Überweisen der Bewerbungsgebühren und Anzahlung der Studiengebühren
  5. Stipendiumsbewerbung
    • Informationen auf dem Internetauftritt des Auslandsamtes
  6. Visum beantragen (F1-Visum)
    • „Application Form DS160“
    • Zahlen der „Application Fee“ und der SEVIS-Gebühr
    • Botschaftstermin vereinbaren
    • I-20 Formular (von der Partnerhochschule), Zahlungsnachweise, gültiger Reisepass, Passfoto und Terminbestätigung mitbringen
    • weitere Informationen auf dem Internetauftritt der US-Botschaft
  7. Auslandskrankenversicherung abschließen
  8. Flug buchen
  9. Um Unterkunft und evtl. Miet- oder Gebrauchtwagen kümmern
  10. Aufenthalt vorbereiten und planen, packen,…

Studium im Gastland

Die California State University Los Angeles:
Die California State University Los Angeles gehört zum Netzwerk der California State Universities, welches mit 23 Standorten und insgesamt über 437.000 Studierenden das größte Universitätssystem in Kalifornien ist. Die CSULA liegt im Stadtteil Alhambra und befindet sich ca. 5 Meilen von Downtown LA und ca. 20 Meilen von der Küste entfernt. Etwa 20.000 Studenten besuchen die CSULA. Der Campus verfügt über zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Neben einem kleinen Leichtathletik-Stadium, einem Baseball- und einem Fußballfeld gibt es einen Swimmingpool und ein Fitnessstudio, welche beide kostenlos genutzt werden können. Im Food Court befinden sich verschiedene Fast-Food-Restaurants und im Bookstore können neben Büchern auch Kleidung und Lebensmittel erworben werden.


Kurswahl

Für Internationale Studenten ist es nicht möglich, sich vor Beginn des Studiums in die gewünschten Kurse einzuschreiben. Sie müssen sich durch das sogenannte „Class Crashing“ in die einzelnen Kurse einschreiben. Dabei besucht man die ersten Vorlesungen und fragt den jeweiligen Professor, ob er noch Platz im Kurs hat und gewillt ist, einen aufzunehmen. Dies hört sich vielleicht problematisch an, stellte in meinem Fall allerdings keine Probleme dar und ich konnte alle meine gewünschten Kurse belegen. Man sollte allerdings beachten, dass nicht alle im „Course Catalog“ aufgeführten Kurse in jedem Semester unterrichtet werden. Man sollte also einige Alternativkurse im Learning Agreement vereinbart haben.

Während meines Aufenthaltes habe ich folgende Kurse belegt:

ACCT310 - Accounting Information for Decision Making (4 Units):
Vorlesungszeiten: Dienstags und Donnerstags von 13:30 - 15:10 Uhr
Professor Otto
Buch erforderlich, Kosten: ca. 90$
Kursbeschreibung: Prerequisites: ACCT 211. Use of financial and managerial accounting information to plan, analyze, control, evaluate, and improve the activities of a firm. Some sections may be technologically mediated.

MGMT306 - Operations management (4 Units):
Vorlesungszeiten: Montags und Mittwoch von 13:30 - 15:10 Uhr
Professor Bagot
Buch nicht unbedingt erforderlich, Kosten: ca. 60$
Kursbeschreibung: Prerequisites: ECON 209. Management of the operations function of manufacturing and service firms including operations strategy, forecasting, process design and improvement, production and inventory management, supply-chain management, capacity planning and management, and quality assurance.

EE244 - Digital Engineering (4 Units):
Vorlesungszeiten: Montag und Mittwoch von 16:20 - 18:00 Uhr
Professor Ghaforyfard
Buch als PDF verfügbar
Kursbeschreibung: Binary systems; Boolean functions and their simplification; introduction to analysis and design of digital systems.

EE345 - Microcomputer Programming (4 Units):
Vorlesungszeiten: Dienstag und donnerstags von 9:50 - 11:40 Uhr
Professor Perez
Buch nicht erforderlich
Kursbeschreibung: Prerequisite: EE 244. Organization and structure of microcomputer systems; machine and assembly language programming; system software for microcomputers.

In der Vorlesung „Accounting Information for Decision Making” (ACCT310) wurden Grundlagen des Rechnungswesen und des Controllings vermittelt. Es mussten zu jeder Vorlesung Hausaufgaben eingereicht werden, die auch benotet wurden. Neben Midterm und Final exam floss außerdem noch eine Gruppenpräsentation, bei der ein amerikanisches Unternehmen vorgestellt und analysiert werden musste, in die Gesamtnote mit ein.

In der Vorlesung „Operations management“ (MGMT306) wurden Methoden zur Produktionsmengenplanung, zur Bedarfsermittlung und weitere Themen des Produktionsmanagement behandelt. Während des Semesters mussten mehrere Gruppenaufgaben bearbeitet werden, die benotet wurden. Außerdem gab es ein Midterm und ein Final exam.

Die Vorlesung „Digital Engineering“ (EE244) war eine Einführungsveranstaltung in Digitaltechnik. Neben digitaler Logik, boolescher Algebra und einfachen digitalen Schaltungen wurden auch kombinatorische und sequentielle Schaltnetze behandelt. Alle zwei Wochen fand ein Quiz statt. Außerdem wurden mehrere Projekte, die in Partnerarbeit bearbeitet wurden und ein Final exam zur Benotung herangezogen.

Die Vorlesung „Microcomputer Programming“ (EE345) baute auf der Vorlesung „Digital Engineering“ auf. Vorlesungsinhalt waren Grundlagen des Software und Hardware Engineering. Anhand des Microcomputers M68HC11 wurde erklärt, wie ein Computer funktioniert und es wurden Grundlagen in Assembler- und Maschinensprache vermittelt. Über das Semester verteilt waren 4 Hausaufgaben und 4 Programmieraufgaben fällig. Außerdem fanden ein Midterm und ein Final exam statt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass im Vergleich zu Deutschland weniger Vorlesungen besucht werden müssen, der Arbeitsaufwand neben den Vorlesungen durch die vielen Aufgaben und Projekte aber höher ist, als an der DHBW. Durch die regelmäßigen Hausaufgaben und Tests ist man gezwungen den Lernstoff kontinuierlich zu wiederholen, was ich als sehr vorteilhaft empfinde, da so die Inhalte besser verinnerlicht werden können und durch konstante Leistung eine gute Note erreicht werden kann. Das Niveau der Vorlesungen stellte für mich keinerlei Probleme dar, da es mit deutschen Standards nicht vergleichbar ist. Auch hatte ich keine Probleme, den Professoren in der fremden Sprache zu folgen.


Aufenthalt im Gastland

Unterkunft
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeiten „on campus“ in den „dorms“ zu leben oder sich „off campus“ nach einer eigenen Bleibe umzuschauen. Ich habe mich entschieden „on campus“ zu leben, da man so am leichtesten mit anderen Studenten in Kontakt kommen kann. Die Appartements sind sehr geräumig und gut ausgestattet. In einem Appartement leben 4 oder 8 Studenten und man teilt sich ein Zimmer mit jemand anderem. Es gibt die Möglichkeit sich für einen „Meal Plan“ einzuschreiben, dieser ist allerdings recht teuer, unflexibel und wenig abwechslungsreich.
Ich hatte das Glück mit drei amerikanischen Studenten zusammenzuwohnen und habe es nicht bereut mich für die „dorms“ entschieden zu haben. Man lernt viele neue Leute kennen und erlebt das Studentenleben hautnah mit. Man sollte allerdings beachten, dass der „Housing Service“ nicht sehr kooperativ ist und es öfters mal zu organisatorischen Problemen gekommen ist. Außerdem wird sehr streng auf Ruhestörungen und Alkoholkonsum reagiert.

Aktivitäten/Ausflüge
Natürlich geht es beim Auslandssemester nicht nur um das reine Studieren an sich. Man sollte die Zeit auch dafür nutzen Land und Leute kennenzulernen. Los Angeles und Kalifornien bieten vielfältige Möglichkeiten seine Freizeiten abwechslungsreich zu gestalten.
Auf dem Campus können zahlreiche Sportangebote genutzt werden. Mit dem Auto können viele schöne Strände schnell und problemlos erreicht werden. Downtown Los Angeles und viele große Outletcenter in der Nähe laden zum Shoppen ein. Im Umkreis gibt es mehrere sehenswerte Vergnügungsparks, wie zum Beispiel „Six Flags“, „Seaworld“ oder die „Universal Studios“. Durch seine Diversität bietet Los Angeles außerdem viele Möglichkeiten lecker Essen zu gehen und auch bei Nacht gibt es in Los Angeles durch zahlreichen (Rooftop-)bars und Clubs einiges zu erleben. Für das Wochenende bieten sich Kurztrips nach San Francisco, Las Vegas, San Diego, Santa Barabara oder in einen der zahlreichen Nationalparks an.
Wichtig zu wissen ist, dass das öffentliche Verkehrssystem in Los Angeles nicht besonders gut ausgebaut ist und man auf ein Auto angewiesen ist, um schnell und entspannt von A nach B zu kommen. Man sollte die Kosten für einen Miet- oder Gebrauchtwagen also auf jeden Fall von vorneherein mit einkalkulieren.


Persönliches Fazit

Wenn Du nach dem Lesen dieses Erfahrungsberichtes immer noch unentschlossen sein solltest, ob du dich für einen Auslandsemester entscheiden solltest, kann ich dir nur einen Rat mit auf den Weg geben: TU ES! - Es lohnt sich. Der Aufenthalt in den Staaten zählt zu den schönsten Zeiten meines Lebens. Ich habe so viele schöne Erfahrungen gesammelt, tolle Orte besucht und nette Leute kennengelernt und es hat unglaublich Spaß gemacht, das amerikanische (Studenten-)leben kennenzulernen. Nirgends kann man sein Englisch einfacher verbessern und persönlich bringt einen ein solcher Aufenthalt auch weiter.
Solltest du aus irgendwelchen Gründen, zum Beispiel den Kosten, die ich in der folgenden Kostenübersicht aufgeführt habe, trotzdem noch Zweifel haben oder irgendwelche Fragen, stehe ich dir gerne zur Verfügung.


Kostenübersicht:

TOEFL-Test ~250$
Visum ~500$
Flug ~1000$
Studiengebühren ~6000$ (pro Unit ca. 350$ + „Application Fees”)
Unterkunft ~2250$
Auto ~1000$ (kann je nach Alternative variieren)
SUMME: ~11000$

Nützliche Links:

  • http://www.dhbw-stuttgart.de/themen/internationales/auslandsamt.html
  • http://www.college-contact.com/
  • http://www.calstatela.edu/
  • http://german.germany.usembassy.gov/visa/niv/
  • http://www.statravel.de/
  • http://www.enterprise.com/car_rental/deeplinkmap.do?bid=028&refId=MSMOPFY1
  • http://www.rentawreck.com/index.html
  • http://www.metro.net/
  • http://losangeles.craigslist.org/jjj/
  • http://www.slugbooks.com/