California State University Fullerton
Bewerbungsprozess
Der eigentliche Bewerbungsprozess für die Universität war sehr einfach. Meine Hochschule in Deutschland gab mir einen Pool an kooperierenden Unis aus denen ich wählen konnte. Für die Cal State Fullerton wurden auch alle Bewerber angenommen. Bei dem Papierkram hat mir College Contact stets gut geholfen, die Cal State Fullerton hat sehr viel Informationsmaterial zukommen lassen. Unangenehm wurde der Bewerbungsprozess dann erst an der Uni in Amerika. Die Cal State Fullerton kann Studenten, die nicht im ersten Semester an die Uni kommen, nicht in ihr Online Kurs System aufnehmen. Leider werden die Sitze in den Vorlesungen über dieses System vergeben. Die „Wunschzettel“ der internationalen Studenten werden erst ausgewertet, wenn wirklich kein Amerikaner mehr an dem Kurs interessiert ist. Ich habe nur 2 von 4 gewählten Kursen bekommen und musste für die anderen beiden mit Laufzetteln bei Professoren um einen Sitzplatz betteln. Am Ende habe ich zwar alle nötigen Kurse bekommen, nicht jedoch meine erste Wahl und vor allem nicht die gewünschten Zeiten. Diese Vorgehensweise verdrängt die internationalen Studenten leider in die Vorlesungen früh morgens und spät abends, an denen sonst niemand interessiert ist.
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Die Vorlesungen waren von überraschend guter Qualität. Insbesondere in meiner Fachrichtung (IT, Management, Accounting) waren die Inhalte sehr detailliert und hatten einen klaren Mehrwert für mich. Abgesehen von dieser positiven Überraschung war das Studium typisch amerikanisch: viele kleine Hausaufgaben und Gruppenarbeiten, viele kleinere nicht allzu schwere Klausuren.
Unterkunft
Ich habe mich ganz bewusst für ein Wohnheim und gegen eine Gastfamilie entschieden. Natürlich bekommt man bei der Gastfamilie viel von der amerikanischen Kultur mit, jedoch wollte ich im Auslandssemester nun wirklich nicht eingeschränkt sein. Von Freunden in Gastfamilien habe ich dann auch die wildesten Dinge gehört, z.B. dass sie keine Beziehung führen durften, so lange sie in der Gastfamilie leben. Ich habe mich dann für das University Village entschieden. Im University Village teilt man sich ein Apartment mit zwei weiteren Studenten. Es gibt in der Regel einen kleinen, mittleren und großen Raum, wobei der große Raum ein eigenes Bad hat. Auch der kleine Raum war immer noch größer als mein deutsches WG-Zimmer. Die Apartments sind schlicht eingerichtet, teilweise dreckig und abgenutzt. Die Studenten im University Village sind überwiegend internationale. Dieses Semester hatten die Koreaner den Löwenanteil, davor die Deutschen. Eine große deutsche Gruppe hat sich nicht geformt, was ich sehr begrüßt habe. Stattdessen habe ich in Kalifornien kein einziges deutsches Wort benutzt, auch nicht von Deutschem zu Deutschem. Zwar lernt man im University Village Amerikaner nur schwer kennen, doch ist meiner Meinung nach die Internationalität viel mehr Wert. Die einzelnen Nationen bleiben keineswegs unter sich, mein engerer Freundeskreis bestand zum Beispiel aus Deutschen, Franzosen, Chinesen, Taiwanesen, Japanern und Iranern. So viele verschiedene Blickwinkel auf das Leben kennenzulernen hat mich wirklich bereichert und meinen Charakter geprägt. Wer viel Ruhe sucht sollte das University Village jedoch vielleicht besser meiden. Von Mittwoch bis Samstag finden regelmäßig kleinere Partys statt. Anfangs wurden die Partys immer von Mitarbeitern beendet, in den letzten zwei Monaten konnte man machen was man wollte, so lange es eben gewaltfrei blieb. Das University Village selbst veranstaltete auch eine Menge Events und Partys, wie z.B. eine große Poolparty mit Rutschbahnen oder ein indoor Minigolf Event. Im Mietpreis enthalten waren auch zwei Mahlzeiten pro Tag. Die Mahlzeiten konnte man frei wählen aus Breakfast, Brunch, Lunch und Dinner. In der Finals-Phase gab es außerdem kostenlose Mitternachts-Imbisse. Mit dem Essen insgesamt war ich sehr zufrieden, man sollte jedoch Mexikanisch mögen. Alles in allem kann ich das University Village nur weiterempfehlenn.
Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten
Die Freizeitmöglichkeiten in Orange County und Umgebung dürften wohl bekannt sein. Die Strände (Huntington Beach, Venice Beach, Laguna Beach, Santa Monice) sind alle in 40-60 Minuten mit dem Auto erreichbar. Disney Land, Six Flags und Universal Studios sind weltberühmte Freizeitparks die auch direkt um die Ecke sind. Los Angeles an sich, insbesondere Hollywood sollte man mal gesehen haben, ich persönlich war von der Stadt aber sehr enttäuscht. Fullerton selbst hat in Downtown eine kleine Partymeile, die ich selbst leider nie erkundet habe. Tagesausflüge nach San Diego und die umliegenden Nationalparks wie z.B. Death Valley sind unbedingt zu empfehlen! Las Vegas ist im Übrigen nur 4 Stunden mit dem Auto entfernt. Auch größere Ausflüge in den West USA sind sehr zu empfehlen. Mit einigen Freunden habe ich mir den Grand Canyon, Antelope Canyon, Monument Valley, Salt Lake City und Yellowstone Nationalpark angesehen. Der gesamte Trip dauerte 8 Tage und hinterließ unvergessliche Eindrücke. Von großen Trips abgesehen gibt es auf dem Campus auch ein hervorragendes Sportangebot von einem Fitnessstudio mit Pool über Badminton und Tennis bis Bogenschießen.