12 Mär
Erfahrungsbericht von Tim H.

Brock University

Hochschule: Brock University
Stadt: St. Catharines
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2012 bis 12/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich möchte damit anfangen, wie ich mich für die Brock University entschieden habe. Es war eine eher spontane Angelegenheit, die ich überhaupt nicht missen möchte. Die Erfahrungsberichte waren natürlich meine erste Anlaufstelle, da ich niemanden kannte, der sich zuvor für diese Uni entschieden hatte. Da mir die Uni sehr gut erschien, füllte ich die Formulare aus und kann da nur College Contact loben. Es war einfach und gut erklärt.
Ein paar Wochen später kam auch schon Post von der Brock University. Der weitere Ablauf war auch unkompliziert, nachdem ich mich auf der Internetseite der Uni zu Recht fand, habe ich mir Kurse ausgesucht, die ich belegen wollte.
Bei der Unterkunft wollte ich mich erst vor Ort festlegen und buchte mich für eine Woche in einem Hostel ein. Später stellte sich für mich heraus, dass man nicht grundsätzlich sagen konnte, was das richtige ist/war. Wenn ihr die Möglichkeit habt, eine zuverlässige Unterkunft fest von Deutschland aus zu mieten, nutzt es. Bei Unsicherheiten solltet ihr besser wie ich verfahren und euch dort etwas Passendes suchen, da die Kanadier oft ein anderes Verständnis von „Wohnqualität“ haben. Ich kannte Kommilitonen die Pech hatten, aber auch jene die wirklich sehr gute Häuser vorab gemietet hatten. Am Anfang war die Suche doch anstrengend, doch man darf sich davon nicht entmutigen lassen. Meine vierte Besichtigung war dann erfolgreich und ich nahm das Angebot an.
Die erste Woche an der Brock war zur Einführung vor allem der jungen Erstsemester gedacht. Es war ok, aber vielleicht nicht mit den Orientierungswochen an deutschen Hochschulen zu vergleichen. Veranstaltungen wurden auch angeboten, mit dem Ziel die vielen Möglichkeiten an der Brock zu bewerben. Vor allem in den ersten Wochen sollte man einen Großteil der vom International Office bereit gestellten Veranstaltungen wahrnehmen. Man lernte viele andere internationale Studenten kennen.
Nachdem die Vorlesungen begonnen hatten, lebte man sich in der Stadt St. Catharines ein. Es ist eine einfache Stadt. Downtown war für viele eher die Anlaufstelle, wenn man abends feiern ging. Zum Einkaufen entschied man sich für das Pen Center, welches zwischen Universität und Downtown liegt. Die Lage der Stadt ist ideal, um die Metropolen der Ostküste zu besuchen. New York, Chicago, Boston, Toronto, Quebec oder Montreal. Alles ist machbar und es lohnt sich! Auch einen Besuch im Nationalpark sollte man sich nicht entgehen lassen.
Die Fortbewegung hat sich bei uns auf Taxi und Bus aufgeteilt. Die Wege sind doch recht weitläufig und das Busnetz ist am Wochenende sowie gegen Abend doch sehr dünn und unzuverlässig. Man gewöhnt sich daran und legt schnell die deutsche Pünktlichkeit ab.
Die Brock ist sehr gut ausgestattet und das Verhältnis zu den Professoren ist komplett anders als an deutschen Universitäten. Sie sind nicht so distanziert und verstehen sich als Dienstleister. Es ist bei den meisten kein Problem eine Klausur zu verschieben, wenn man über das Wochenende einen Städtetrip machen möchte. Das Niveau des Stoffs und der Vorlesungen waren bei den meisten niedriger als in Deutschland und für ein Auslandssemester sehr angenehm. Man kann sagen, dass Quantität vor Qualität stand. Über das Semester verteilt gab es stets Aufgaben die man erledigen musste, z.B. Essays oder Assignments. Doch auch diese waren überaus fair gestellt und bewertet.
Überdurchschnittlich würde ich die Sportmöglichkeiten bewerten. Ein Fitnessstudio war ebenso Teil des Campus, wie ein Schwimmbad. Von der Uni wurden auch Turniere angeboten, welche jedoch nicht zu ernst genommen wurden von Studenten als auch von Seiten der Brock. Ein großer Kritikpunkt war die fehlende Mensa. Etwas das man in Deutschland als selbst verständlich ansieht, lernt man an der Brock wieder zu schätzen. Man konnte sich zwar Essen an vielen verschiedenen Ständen kaufen, was aber überaus teuer auf die Dauer wird.
Komme ich zu einem Punkt, der ebenfalls wichtig für Viele ist: das Preisniveau. Kanada ist bei vielen Dingen wie z.B. Lebensmittel oder alkoholische Getränke deutlich teurer. Plant dementsprechend. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, das Ausland Bafög zu beantragen. Auch wenn man in Deutschland keine Unterstützung erfährt, kann man im Ausland durchaus zu den „Bezuschussten“ gehören.
Insgesamt war die Zeit in Kanada eine der besten meines Lebens und ich möchte keine Sekunde missen. Wenn ihr euch für die Brock entscheidet, wird es bestimmt eine tolle Zeit. Ich habe viele Leute kennen gelernt mit denen ich auch in Deutschland viel zusammen mache und machen werde.
Wichtig ist, dass Ihr das Semester nicht hauptsächlich als Teil eures Studiums anseht, sondern herumreist und viel feiern geht.

Grüße Tim