13 Apr
Erfahrungsbericht von Thomas Z.

Hawaii Pacific University

Stadt: Honolulu
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Die Organisation meines Auslandsaufenthaltes ging sehr reibungslos vonstatten und hat nicht sehr lange gedauert. Ich hatte mich recht spät zu einem Studium an der Hawaii Pacific University (HPU) entschieden, da ich zunächst vorhatte mich in Australien an einer Uni zu bewerben. Der Semesterbeginn hatte aber nicht in meine Planung gepasst, da in Australien das Semester am 1. August beginnt und ich im August noch mehrere wichtige Termine hatte. Außerdem ist überraschender Weise das Auslandssemester an den Unis die ich recherchiert hatte (u. a. Brisbane, Sydney und Melbourne) das Semester wesentlich teurer (ca. 9.000 AUD) im Vergleich zu Hawaii (765 $ per Credit bei 9 Credits Pflicht (siehe hier)). Die gesamte Semestergebühr (von rund 6.500 $) wurde bei mir, zum damaligen Wechselkurs, vom Zuschuss vom Auslandsbafög getragen. Das Semester beginnt am 1. September und ich hatte erst im Juli mit der Planung begonnen, dank College Contact hat aber alles noch rechtzeitig geklappt und war problemlos machbar.

An der Stelle ein Tipp an alle die bereits während der Bachelor These ein Auslandssemester für ihren Master planen: Falls ihr euch an der HPU bewerben wollt für Master Kurse, aber noch keinen Bachelor Abschluss habt ist das trotzdem machbar. Ich hatte erst im August meinen Abschluss gemacht und hatte vorab ein Dokument von meiner Betreuerin mitgeschickt, die bestätigt hat, dass ich voraussichtlich Mitte August meinen Bachelor abschließe. Die Verwaltung der HPU hat das so akzeptiert und ich musste nur später das offizielle Zeugnis nachreichen. Nachdem das geklärt war, bekam ich von der HPU eine Info-Mappe mit allen Informationen zum Anmeldeprozess. Ich werde das jetzt nicht im Einzelnen erläutern, wichtig ist, dass ihr ausreichend Geld nachweisen könnt (gefordert sind rund 15.000 $), da ihr den Nachweis für den Visumsantrag braucht. Der Antragsprozess selbst ging bei mir relativ schnell, hat ca. 3-4 Wochen gedauert.

Als nächstes Stand die Anreise an, am Günstigsten ist ein Roundtrip-Ticket zu buchen (nach Hawaii ca. zwischen 1000 - 1400 €). Die meisten Studenten sind ca. 2-3 Wochen vor Semesterbeginn angereist und haben in der Zeit in einem Hostel gewohnt. Von dort haben wir alle nach Wohnungen gesucht, zum Teil online (craigslist.org) zum Teil sind wir einfach zu den Mietshäusern direkt hingegangen. So finden sich dann auch schnell die Wohngemeinschaften zusammen, hat super geklappt. Bei fast allen Häusern hängt vor der Eingangstür ein Blackboard wo Vermieter Infos zu leeren Mietwohnungen anpinnen. So hatte ich mit meinen Mitbewohnern eine Wohnung gefunden. Ich hatte zufällig den Vermieter getroffen, der mir spontan seine Wohnung gezeigt hat. Passt aber auf mit "Vorabzahlungen". Wir hatten den Fall, dass ein Vermieter die gesamte Miete (4 Monatsmieten) auf ein Mal haben wollte und es hatte sich dann rausgestellt, dass es der drogensüchtige Vormieter war... Als Wohngebiet kommt eigentlich nur Waikiki in Frage. Natürlich kann man woanders hinziehen (z.B. Honolulu Zentrum), aber am Meisten ist in Waikiki los, dort ist es am Schönsten und dort sind die besten Parties. Die Anreise zur Uni dauert von dort ca. 25-35 Minuten mit dem Bus (Linie 2 oder 13).

Die Uni selbst ist recht klein in einer Art kleinen Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften. Es gibt mehrere Cafés und asiatische Restaurants, also ideal für die Pausen zwischen den Kursen. Eine Mensa gibt es meines Wissens nach nicht. Die Bibliothek ist empfehlenswert, sie erstreckt sich über 5 Etagen und man kriegt fast immer einen Platz und hat dort seine Ruhe zum Studieren. Es gibt auch spezielle Gruppenarbeitsräume für die man sich eintragen kann. Wer hofft in der Uni auf Einheimische zu treffen muss leider enttäuscht werden. Fasst man Deutsche und Skandinavier als 2 Gruppen zusammen, machen diese mindestens 75% der Studierende aus. Zumindest in meinen Kursen kamen auf 15-20 Studierende vielleicht 2-3 Amerikaner.

Vom Niveau her sind die Kurse nicht mit deutschen Kursen vergleichbar. Der Aufwand ist zwar wesentlich höher (2 Klausuren (midterm + final exam) und ca. 5-6 Assignments pro Kurs), die Anforderungen sind jedoch wesentlich geringer im Vergleich zu meiner Heimatuni. Es werden fast überall Multiple-Choice Tests durchgeführt, auf die man sich sehr leicht vorbereiten kann. Die Qualität hängt teilweise sehr von den Professoren ab, wer darauf Wert legt sollte sich vorher auf Rating-Portalen vorab informieren. Ich habe International Business Management u. a. belegt, der Kurs war absolut unterirdisch. Die Lehrerin hat die Hälfte der Zeit über aktuelle Nachrichten geredet und uns gefragt über was wir reden möchten. Die andere Hälfte haben wir uns Filme aus den 80er Jahren angeschaut und automatisch (!) ablaufende Präsentationen angeschaut (mit Sprachspur, die Lehrerin hat in der Zwischenzeit gegoogelt). Einer meiner Kurse war online. Das heißt zwar, dass man nicht physisch präsent sein musste, jedoch waren dort wesentlich mehr Assignments gefordert. In meinem Kurs (Knowledge Management) mussten wir jede Woche an "Discussions" teilnehmen. Dazu mussten wir eine Case Study durchlesen und 6 Fragen beantworten, die auch bewertet wurden.

Allgemein kann ich sagen, dass mich das Auslandssemester fachlich nicht viel weiter gebracht hat. Man kann jedoch relativ leicht gute Noten mitnehmen, was sich für mich rentiert hat, da ich mir die Noten anerkennen lassen kann. Auf persönlicher Ebene war das Auslandssemester in Hawaii eine einmalige Erfahrung, die ich nie vergessen werde. Es ist paradiesisch dort auf allen Inseln, es gibt so viel dort zu erleben und man lernt viele einzigartige Menschen kennen. Ich kann nur jedem von ganzem Herzen empfehlen diese Chance wahrzunehmen. Ich habe aufgehört zu zählen, wie viele meiner Freunde und Bekannte zu mir gesagt haben "Ich wünschte ich hätte die Chance genutzt als ich jung war". Werdet nicht einer von denen ;) Ich verspreche euch, ihr werdet es nicht bereuen.

Hier noch ein paar Tipps zusammengefasst:

  • Holt euch eine Hawaii ID!
    -> vereinfacht den ID-Check in Bars
    -> verschafft euch viele Rabatte (Kama'aina Rabatt)
    -> super Andenken
  • Fallschirmspringen mit einer Gruppe von Freunden!
    -> nirgends so günstig wie in Hawaii
    -> unglaubliche und einmalige Erfahrung
    -> unfassbarer Ausblick bei einem sehr hohen Absprung (4 KM)
  • Reist zu anderen Inseln!
    -> kostet ca. 160 $ Round Trip
    -> viele Inseln haben unglaubliche Strände und Wasserfälle
  • Nutzt das Rückgaberecht von Wallmart!
    -> Wallmwart nimmt fast alles was gebraucht wurde zurück
    -> wenn ihr campen geht oder sonstiges, kauft euch etwas dort (Zelt z.B.), benutzt es
    und gibt es zurück. Ihr bekommt in fast allen Fällen das Geld komplett erstattet.
  • Mietet ein Auto!
    -> vereinfacht die Rundreise auf den Inseln
    -> kostet jedoch für unter 25 jährige eine extra Gebühr, ist aber bezahlbar
  • Kauft ein Surfboard!
    -> muss einfach sein auf Hawaii
    -> könnt ihr fast verlustfrei wieder vor der Abreise verkaufen sofern ohne große Schäden (über Craigslist bspw.)
  • Habt offene Augen und Ohren für Veranstaltungen
    -> auf Hawaii ist eigentlich immer irgendwo was los (Surfcontests, Märkte, Straßenparties etc.)
    -> ein Beispiel: 1st Friday Party in China Town jeden ersten Freitag des Monats
    -> Eine gute Seite zum Nachschaun ist: http://www.hnlnow.com/events/main.php