10 Jan
Erfahrungsbericht von Thomas G.

California State University Chico

Stadt: Chico
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Maschinenbau
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe ein Semester an der California State University Chico studiert und kann diese Uni deshalb nur empfehlen.

Für mich war immer klar, dass ich mein Auslandssemester in den USA verbringen möchte Die Wahl fiel auf Chico, da es nicht so eine riesige Uni ist und die Studiengebühren relativ „günstig“ sind.
Die Bewerbung an sich ist über College-Contact recht unkompliziert, man füllt den Antrag aus schickt in an College-Contact und bekommt dann innerhalb von ein paar Wochen normalerweise eine Zusage. Danach kann man sich dann um das nötige Visum kümmern, das nimmt doch einiges an Zeit in Anspruch (zunächst ein Online Formular ausfüllen dann Visa-Gebühren bezahlen, Termin in der Botschaft ausmachen, etc.). Für den Termin bei der Botschaft sollte man 4-5 Stunden einplanen (wovon ca. 75% Wartezeit sind zumindest in München), der Botschaftsmitarbeiter fragt einen eigentlich nur was man in den USA machen will, wo man studieren möchte und wie lange man dort bleiben möchte, das ganze auf Englisch. Wenn man was nicht versteht kann man einfach nachfragen. die Leute dort waren alle recht nett. Visum beantragen ist also weit weniger dramatisch als gerne behauptet wird. Danach kann man sich um die Anerkennung der Kurse die man belegen möchte kümmern, was bei mir ebenfalls mehr oder weniger reibungslos geklappt hat(man sollte immer 2-3 Kurse mehr suchen als man belegen möchte, dass falls etwas nicht klappt, man schnell eine Alternative hat). Danach hat man eigentlich alle wichtigen organisatorischen Dinge (außer Flug und Wohnung) erledigt und es kann losgehen.

Chico ist eine Studentenstadt ( 80000 Einwohner – 16000 Studenten) von denen die meisten in Dorms (Studentenwohnheim) oder WG´s wohnen. Es ist relativ schwierig von Deutschland aus eine Wohnung zu bekommen, aber wenn man lange genug sucht findet man etwas Passendes. Man sollte versuchen mit Amerikanern zusammen in einer WG zu wohnen, denn dann lernt man die Sprache am schnellsten und man findet gleich Anschluss. Amerikaner sind sehr offen und freundlich, man lernt beim weggehen sehr schnell neue Leute kennen. Chico biete während des Semesters jede Menge Bars, Clubs und Housepartys, die Preise sind für amerikanische Verhältnisse sehr günstig.

Wenn man in Chico ist, braucht man auf jeden Fall zumindest ein Fahrrad, da die Strecken zu Fuß einfach zu weit sind und Chico außer über ein paar Buslinien nicht wirklich über ein öffentliches Verkehrssystem verfügt. Da es selbst im Dezember noch meist über 15 Grad hat und es ziemlich selten regnet ist man per Fahrrad optimal unterwegs.

Der Campus ist mehr oder weniger ein großer Park mit den einzelnen Fakultätsgebäuden verstreut zwischen viel Grünfläche. Da man seine Kurse vorher nicht wählen kann muss man sich vor Ort einschreiben, indem man in die jeweiligen Vorlesungen geht und dann versucht vom Dozenten eine Unterschrift zu bekommen. In meinem Fall war das überhaupt kein Problem, ich habe einfach das nötige Formular ausgefüllt bin nach der 1. Vorlesung zum Dozenten gegangen habe gesagt dass ich Austauschstudent bin und gerne den Kurs belegen möchte und schon hatte ich die nötige Unterschrift. Die Kurse selbst erinnern oft mehr an Schulunterricht denn an Vorlesung, man bekommt wöchentlich Hausaufgaben, die benotet werden und schreibt mindestens 3 Tests während des Semesters, was alles in die Endnote miteinfließt. Studieren in den USA ist durch die vielen Hausaufgaben und Tests viel zeitaufwändiger als in Deutschland, allerdings bekommt man dadurch auch leichter gute Noten. Das Niveau der Kurse ist in etwa so wie in Deutschland manchmal etwas niedriger. Nach 1-2 Wochen „eingewöhnen“ kann man dem Vorlesungsverlauf normalerweise ohne Probleme folgen. Sollte man doch Schwierigkeiten haben, kann man jederzeit zu den Dozenten gehen und nachfragen. Alle Professoren und vor allem auch die Leute vom ALCI sind sehr sehr hilfsbereit und freundlich.

Ich habe immer versucht meine Hausaufgaben während der Woche zu erledigen, so konnte ich an den Wochenenden rumfahren und mir „die USA anschauen”. Dafür sollte man sich ein Auto mieten, da es auch in vielen Stäten (zumindest an der Westküste) kein wirklich gutes öffentliches Verkehrssystem gibt. Wenn man in Chico ist sollte man auf alle Fälle mal für 2-3 Tage nach San Francisco fahren (ca. 3 Stunden mit dem Auto), außerdem sollte man die Küste von Santa Barbara nach LA (von Chico aus ca. 8 Stunden mit dem Auto) bis runter nach San Diego fahren (sehr abwechslungsreich, wunderschöne Strände zum surfen und baden). Außerdem gibt es in Kalifornien/USA unglaublich viele und wunderschöne Nationalparks zum wandern und campen. In Chico selbst bietet der Bidwell Park und der Sacramento River verschiedene Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten.
Alles in allem hatte ich eine unglaublich schöne Zeit in Chico und kann ein Semester dort nur empfehlen.