24 Sep
Erfahrungsbericht von Teresa T.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Allgemein

1.1. Warum Boston University?
Bei meiner Suche nach einer passenden Universität für ein Auslandssemester habe ich verschiedene Universitäten-Rankings als Auswahlhilfe hinzugezogen. Nach einem mehrwöchigen Sprachkurs in Kanada und einem mehrmonatigen Internatsaufenthalt in England wollte ich unbedingt die U.S.A. kennenlernen. Laut Princeton Review zählt die BU zu einem der „Best Northeastern Colleges“ und einem der „Best 373 Colleges“. Im QS World University Ranking 2008 rangierte die BU unter den Top 50 Universitäten weltweit. Auch aus der Praxiswelt habe ich nur positives Feedback bekommen zu meiner Entscheidung, ein Semester an der BU zu verbringen.

1.2. Bewerbungsprozess
Die Bewerbung für das Auslandssemester an der BU war unglaublich unkompliziert, einfach und schnell. An dieser Stelle daher nochmal ganz herzlichen Dank an College Contact für die großartige Unterstützung!

1.3. Betreuung vor Ort
Alle internationalen Studenten wurden von Mrs. Neus Codina betreut, die uns stets wichtige Informationen per Mail zukommen ließ und auch sonst als zuverlässige Ansprechpartnerin jederzeit zur Verfügung stand.

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2.1. Lernaufwand
Man hört oft in Deutschland, dass Schule und Uni in den U.S.A. viel einfacher seien als bei uns. BU war einfacher als meine Uni in Deutschland (LMU München), aber keineswegs ein Spaziergang. Zumindest nicht, wenn man die Absicht hat, sehr gute Noten zu schreiben. Es gibt immer eine Menge „reading material“ als Hausaufgaben und man muss je nach Kurs wöchentlich Vorträge halten oder Essays einreichen. Es lohnt sich in jedem Fall, von Anfang an regelmäßig die Hausaufgaben zu erledigen, damit man während der Midterms-Vorbereitung und dem Lernen auf die Final Exams nicht unter Zeitdruck gerät.

2.2. Lernatmosphäre
Das Lernumfeld an der BU ist deutlich anders als an den meisten deutschen Unis. Die Klassen sind klein und man baut oft schnell eine persönliche Beziehung zu den einzelnen Professoren auf. Viele werden geduzt und es ist nicht ungewöhnlich vor oder nach der Stunde ein wenig über Persönliches zu plaudern. Die amerikanische Arbeitsweise war anfangs ungewöhnlich, aber eine Umgewöhnung ist meines Erachtens schnell möglich. Wohingegen die Anforderungen an wissenschaftliches Arbeiten in Deutschland von ausführlicher Recherche und fehlerfreiem Inhalt geprägt sind, wird in Amerika vielmehr auf die interessante Vermittlung eines Themas gesetzt. So war ich beispielsweise erstaunt als in einer Präsentation nicht der Inhalt, sondern vielmehr Gestik, Haltung, Lautstärke des Sprechens, kurz: die Vortragsweise ausschlaggebend für die Benotung war. Es war interessant zu erfahren, dass in manchen Kursen völlig andere Schwerpunkte als in Deutschland gesetzt werden.

2.3. Unibücher
Unbedingt rechtzeitig die Bücher bestellen! Es ist keine Ausnahme, dass der Versand in den Staaten zwei Wochen dauert. Die Bücher sollten nicht im BU-Bookshop gekauft werden, da sich bei einem Erwerb über das Internet jede Menge Geld sparen lässt. Ich habe meine Bücher über www.half.com gekauft und somit anstatt von $ 700 nur knapp $ 300 ausgegeben. Die Bücher lassen sich zudem über half.com auch wieder sehr gut verkaufen. Die Bücher-Rückkauf-Stände der Uni, die am Ende des Semesters entlang der Commonwealth Ave stehen, bieten nur lächerlich wenig für gebrauchte Bücher. Von vielen Ausgaben gibt es International Versions, die man noch günstiger erwerben kann. Allerdings wurde mir gesagt, dass bei diesen International Versions Vorsicht geboten sei, da Seiten fehlen könnten, oder das Buch auf derart schlechtem Papier gedruckt ist, dass ein paar Tropfen Wasser sofort die Schrift verlaufen lassen.

2.4. Kurswahl
Während meines Auslandssemesters am MET habe ich die im Folgenden aufgelisteten Kurse belegt. Vorab möchte ich noch anmerken, dass ich jedem Interessenten gerne die vollständigen Kursbeschreibungen per Mail zukommen lassen kann und Einzelfragen zu den jeweiligen Fächern gerne beantworte. Das die Internationalität der Studenten eine Bereicherung war, trifft nicht nur für International Management, sondern für jeden Kurs zu.

  1. International Management (Prof. Talay): International Management hat mir sehr viel Spaß gemacht, insbesondere deshalb, weil hier so viele internationale Studenten waren, dass man von vielen persönlich über die verschiedenen Kulturen erfahren hat und nicht nur den Stoff aus Büchern lernen musste. Auch der Professor selbst stammt aus der Türkei und ist in verschiedenen Situationen auf die Handhabung in seinem Heimatland eingegangen.
  2. Introduction to American Management (Prof. Berman): Dieser Kurs ist nicht sehr anspruchsvoll und die Meinungen in der Klasse über den Professor und den Unterrichtsstoff waren sehr gespalten. Ich persönlich habe die Stunden mit Prof. Berman überaus genossen. Man hat viel über die Geschichte Bostons gelernt und auch aktuelle Probleme diskutiert (z. B. Bauvorhaben). Zudem haben wir einige fieldtrips unternommen, auf denen uns die Erzählungen im Klassenraum praktisch verdeutlicht wurden.
  3. International Business Law (Prof. Greiman): Einer der anspruchsvolleren und lernaufwändigeren Kurse, aber dafür umso interessanter. Die Professorin ist großartig und ich hatte das Gefühl, tatsächlich etwas zu lernen.
  4. Project Management (Prof. Warburton): Auch Project Management war einer der lernaufwändigeren Kurse, aber dennoch sehr interessant. Man konnte in MS Project reinschnuppern und hat Nützliches über das Projektmanagement erfahren.
  5.  Investment Analysis and Portfolio Management (Prof. Holmes): An sich ein interessanter Kurs. Mit dem Professor kam ich anfangs nicht zurecht, weil er meines Erachtens sehr unstrukturiert arbeitete, indem er ständig vom Thema abwich. Prof. Holmes weiß in jedem Fall wahnsinnig viel; allerdings kam man zum Teil durcheinander, wenn er mal wieder Formeln aufsagte, die völlig irrelevant waren für den Kurs und lediglich die Fragen einzelner Studenten beantworten sollten. Man sollte von Anfang an gut mitarbeiten, regelmäßig die Hausaufgaben erledigen und sich angewöhnen, bei Schwierigkeiten sofort nachzuhaken.

3. Leben in Boston

3.1. Boston und Umgebung
Nicht nur die Uni, sondern auch die Stadt Boston genießt einen sehr guten Ruf. In der Tat ist Boston eine großartige Stadt, in der es neben jeder Menge Cafés, Bars, Restaurants (unbedingt die Newbury Street entlanglaufen und einen Cocktail im Top of the Hub (Bar im 52. Stockwerk des Prudential Centers) trinken!) und Shopping-Möglichkeiten (vor allem in den Outlets etwas außerhalb der Stadt kann man unglaublich gute Schnäppchen machen!) auch ein gutes kulturelles Angebot gibt, beispielsweise in Form des „Freedom Trails“ und mehreren Museen. Zudem sind aufgrund der Lage Bostons Ausflüge in andere tolle Städte wie Salem, Montreal, Chicago, New York etc. gut machbar. Da Inlandsflüge günstig sind, lohnt es sich an verlängerten Wochenenden auch längere Strecken zurückzulegen (Es gibt zum Teil Tickets nach San Francisco für $ 80 One-Way). Dennoch am besten früh buchen, denn während Thanksgiving-Break und der Weinachtszeit gehen die Preise deutlich nach oben. Günstige Hotels und Flugmöglichkeiten lassen sich über www.orbitz.com finden, günstige Busfahrten bietet unter anderem das Unternehmen Megabus an.

3.2. Wohnen
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten während der Studienzeit an der BU in Boston zu leben: on Campus oder off Campus. Ich hatte zunächst geplant, mir eine eigene Wohnung zu nehmen bzw. in eine WG zu ziehen. Von Deutschland aus ist die Wohnungssuche aber gar nicht so einfach und da ich außerdem mitten in meiner Klausurenphase steckte, entschied ich mich aus Einfachheit dafür, on Campus zu leben. Ob es im Nachhinein die richtige Entscheidung war? Ich denke, ja! Alle internationalen Studenten wurden in der Danielsen Hall einquartiert. Dort leben auch viele Amerikaner. Die Einrichtung ist nicht besonders modern, aber zweckmäßig in Ordnung und die Zimmer sind alle gut geschnitten. Meine Mitbewohnerin und ich hatten einen begehbaren Kleiderschrank, einige Freunde von mir hatten einen wahnsinnig tollen Blick auf den Charles River. Die meisten von uns Internationalen haben on Campus und somit in der Danielsen Hall gewohnt. Das war natürlich toll, denn so hatte man die Möglichkeit in kürzester Zeit jede Menge Freunde kennenzulernen, zu besuchen und es kam auch häufig jemand vorbei. Man konnte zusammen in die Dining Halls und zum Unterricht gehen und vor allem abends zusammen weggehen und auch wieder zurückkommen. Obwohl Boston eine ziemlich sichere Stadt ist, gibt es einem doch ein besseres Sicherheitsgefühl, wenn man später am Abend in einer Gruppe nach Hause gehen kann. Da Clubs und Bars in Boston um 2:00 Uhr morgens schließen, finden zudem oft kleine After-Parties in einem der Zimmer statt.

3.3. Essen
Da ich mir einen Mealplan gebucht hatte, nahm ich den Großteil meiner Mahlzeiten in einer der Dining Halls ein. Ich war vor allem vom Frühstück begeistert. In Myles gibt es eine Eiertheke, an der man „Eggs to Order“ bestellen kann, d. h. man erhält auf Wunsch Spiegelei, Rührei, Omelette, aber auch Pancakes mit verschiedenen Zutaten (Blueberry, Rasberry, Chocolate Chips, …). Zudem gibt es Früchte, Bagels, Toast mit Aufstrichen, Muffins, Joghurt, Waffeln und eine Riesenauswahl an Cornflakes. Mittag- und Abendessen sind ebenfalls umfangreich, vor allem in Warren Towers. Die Buchung eines Meal-Plans empfehle ich auf jeden Fall. Selber kochen ist bei weitem nicht so günstig wie in Deutschland und Freunde von mir, die off Campus lebten, haben mehrfach über die hohen Essenspreise geklagt.

3.4. Öffentliche Verkehrsmittel
An dieser Stelle möchte ich dringend davon abraten, das völlig überteuerte Semesterticket zu kaufen. Der Campusbus fährt regelmäßig und ist für alle Studenten kostenlos. Zudem sind die meisten Gebäude auch gut zu Fuß erreichbar. Alternativ könnte man sich nach einem Fahrrad umsehen.

3.5. Krankenversicherung
Eine Krankenversicherung über bspw. Hanse-Merkur ist weitaus günstiger als die Krankenversicherung der BU.

3.6. Bankkarte
Man hat die Möglichkeit in Boston ein Konto bei einer der amerikanischen Banken zu eröffnen. Ich persönlich fand es einfacher, ein Konto bei der Deutschen Kreditbank Berlin (DKB) vor meiner Abreise in Deutschland einzurichten. Mit der Kreditkarte der DKB ist es möglich weltweit kostenlos Geld abzuheben. Nach meiner Rückkehr aus den U.S.A. hat mir das DKB Konto geholfen auch auf kürzeren Urlaubstripps unkompliziert und kostenlos vor Ort Geld abzuheben.


4. Zusammenfassend

Alles in allem war es eine großartige Zeit an der BU und die Monate vergingen leider wie im Flug. Ich empfehle die BU vorbehaltlos weiter an all diejenigen, die ihr Auslandssemester nicht nur für ausgiebige Feierei nutzen möchten, sondern vor allem darauf bedacht sind eine tolle Uni und eine wundervolle Stadt kennenzulernen, die gerne shoppen gehen, kulturinteressiert sind und Spaß am Reisen haben.
Für Fragen Eurerseits stehe ich gerne zur Verfügung (Kontaktdaten bitte über College Contact erfragen).