16 Feb
Erfahrungsbericht von Sylvia H.

Thompson Rivers University

Stadt: Kamloops
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2008 bis 12/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich war für ein Semester an der Thompson Rivers University in Kamloops. Ich entschied mich, dorthin zu gehen, da ich schon immer mal nach Kanada wollte und mich der Osten weniger reizte, obwohl College Contact dort auch eine Uni hat. Mein Auslandssemester über College Contact zu organisieren war auf jeden Fall schon mal eine super Entscheidung, da die Beratung und die Hilfe wirklich Gold wert sind!! Alles klappte einwandfrei, ich hab den TOEFL gemacht, meine Unterlagen an College Contact geschickt und war prompt an der TRU angenommen.

Ich hab im McGill On-Campus Housing gewohnt, allerdings muss ich wirklich sagen, dass ich es dort wohl kaum länger als ein Semester ausgehalten hätte. Die Zimmer sind sehr klein, die Wände dünn und das Bad teilt man sich mit drei Kommilitonen, nicht gerade ideal. Aber es war günstig und man war direkt auf dem Campus. Allerdings ist wohl Upper College Heights die bessere Alternative, da man dort in einer richtigen WG wohnt und so auch schneller Leute kennenlernt. Die neue Residence ist ziemlich teuer, bietet allerdings auch wesentlich mehr Komfort.. Eine Gastfamilie ist auf jeden Fall auch eine super Möglichkeit, seine Sprachkenntnisse erheblich zu verbessern und die kanadische Kultur so richtig kennenzulernen..

Die Uni an sich ist super, es gibt viele Computerlabs und einige Cafeterias und eine Mensa, allerdings sind die Preise dort etwas höher, als man es bei uns in Deutschland kennt.. Die Sportangebote waren nicht sehr groß, allerdings kann man als Student für wenig Geld ins Fitnessstudio und umsonst das Schwimmbad benutzen. Die Professoren waren sehr gut, der Unterricht in kleinen Gruppen sehr angenehm und die Vorlesungsräume ziemlich modern, vor allem im International Building.

Kamloops an sich war für mich allerdings eher eine Enttäuschung. Die Stadt ist wirklich klein und ziemlich öde.. Es gibt eine Einkaufsmall und ein paar vereinzelte Geschäfte in „Downtown“ (was eigentlich nicht vorhanden war).. Ansonsten dominieren die großen Einkaufsläden wie Walmart und große Supermarktketten wie „The Real Canadian Superstore (der günstigste) oder „Safeway“ (eher teuer..). Lebensmittel waren etwas teurer als bei uns, aber preislich gesehen noch in Ordnung, wenn man z.B. beim Superstore einkauft.

Das Nachtleben in Kamloops ist allerdings recht gut, es gibt zwar nur zwei, drei Sachen, wo man hingehen kann, aber dafür muss man nie lange überlegen.. :-) Wir sind entweder ins Thirsty Dog (TD) oder zu Cactus Jacks (CJs) und hatten immer jede Menge Spaß!! Die Preise waren gleich, 5 Dollar Eintritt (manchmal Ladies Specials) und ein Bier kostet $5.50.. Im CJs lief dann ab und zu auch mal Country, was ziemlich lustig war (mal was anderes..)!

Ich habe eigentlich von Anfang an Leute kennengelernt, sei es über meinen Student Advisor, oder übers housing, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich eigentlich nur mit anderen internationals unterwegs war.. Es war schwierig, mit Kanadiern Kontakt zu knüpfen, da die meisten schon in ihren Cliquen waren und wenig Interesse an den internationals hatten.. (Bei uns ist das ja ähnlich, wenn wir ERASMUS Studenten haben, kümmert sich auch keiner um die, sind ja meist auch nur ein Semester da..) Das fand ich doch sehr schade, da natürlich auch mein Englisch darunter litt.. Ich kann nicht wirklich sagen, dass sich mein Englisch während dieser 4 Monate groß verbessert hat, da ich doch meist Deutsch gesprochen hab, vielleicht wäre eine Gastfamilie besser gewesen, aber das ist halt nicht für jedermann was.. Oder einfach partout englisch sprechen, das hilft natürlich auch! :-)

Obwohl Kamloops von der Landschaft her eher an die Savanne erinnerte, konnte man von dort aus einmalige Ausflüge in die Umgebung unternehmen: Wir sind sowohl nach Vancouver (Island) gefahren, als auch in den Banff und Jasper Nationalpark, was landschaftlich gesehen wirklich atemberaubend war! Die Rocky Mountains sind auf jeden Fall einen Besuch wert, egal zu welcher Jahreszeit und da ist man im Banff Nationalpark bestens aufgehoben.. Am besten wartet ihr ab, bis ihr ein paar Leute an der Uni kennengelernt habt und mietet euch dann zusammen ein Auto und macht ein paar Trips, es lohnt sich!! Man muss auch gar nicht weit fahren, nördlich von Kamloops liegt z.B. der Wells Gray Park, in dem sich ein Besuch definitiv lohnt! Ich hab den Fehler gemacht, schon vor meiner Anreise einen Trip zu planen und bin dann erstmal alleine nach Banff und Jasper, das hätte ich mir allerdings sparen können, da es alleine natürlich zum einen teurer ist und auch weniger Spaß macht, nach der Einführungswoche sind wir dann nämlich nochmal alle zusammen hingefahren.. Lasst Euch nicht zu lange Zeit, da der Lernaufwand sich auf jeden Fall stetig steigert und man alle Hände voll zu tun hat, für die midterms zu lernen, Präsentationen vorzubereiten oder Case Studys zu schreiben..

Alles in Allem gesehen, bereue ich es auf keinen Fall nach Kamloops gegangen zu sein, da ich eine Menge Spaß hatte und viele tolle Leute kennengelernt hab!! Die Stadt ist wie gesagt nicht der Renner, aber es lässt sich aushalten ;) Das Nachtleben bietet viel und landschaftlich gesehen ist die Umgebung von Kamloops einfach genial! Die Uni ist sehr gut und man kann eine Menge lernen und dabei macht es trotzdem noch Spaß! Ich wünsch Euch viel Erfolg bei eurer Bewerbung und an der TRU!!