7 Feb
Erfahrungsbericht von Sydney Q.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Alternative Medizin
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Für die Auswahl der Uni standen die Kurse für mich im Vordergrund, da ich recht spezifische Vorstellungen hatte: Ich wollte drüben Sportpsychologiekurse belegen. Mein Vorgehen sah also so aus, dass ich mir zuerst eine Schmerzgrenze für die Studiengebühren gesucht habe. Klar, das Studieren drüben ist immer sehr teuer, damit muss man einfach immer rechnen. Danach bin ich die Liste an Unis von College Contact durchgegangen und hab zuerst geschaut, wie teuer die Studiengebühren waren. Wenn es für mich nicht zu teuer war, bin ich danach die Liste an Kursen der Uni durch gegangen, auf der Suche nach den richtigen Kursen. Dann musste ich natürlich noch schauen, ob die Kurse auch im richtigen Semester angeboten werden.
Durch dieses Ausschlussverfahren bin ich schließlich bei Fullerton gelandet. Die Bewerbung ist durch College Contact dann auch recht einfach gewesen. Mit der Suche nach einer Uni habe ich ca. 11 Monate im Voraus angefangen. Wer von den Kursen her nicht ganz so wählerisch ist wie ich, muss auch nicht so früh anfangen. Ich habe recht lange gesucht. Anfang Januar habe ich dann die Bewerbung abgeschickt und mich recht bald danach um Wohnung, Flug und so weiter gekümmert

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Für die Kurswahl muss man bereits im Voraus eine Liste von mindestens 8 verschiedenen Kursen, die passen würden, an die Uni schicken, und das International Office versucht dann, einen in die Kurse einzuschreiben. Wenn man dann vor Ort ist, erfährt man in welche (wenn überhaupt) Kurse man bereits reingekommen ist. Ich selber habe leider im Vorfeld keinen einzigen Kurs bekommen. Das war im Vorfeld eine meiner größten Sorgen gewesen, die sich dann prompt bestätigt hatte. Aber es war wirklich überhaupt kein Problem. Andere, die ich kennen gelernt habe, sind zwar in 4 Kurse gekommen, das waren aber nicht die „richtigen“ Kurse, um in Deutschland Noten angerechnet zu bekommen. Die mussten dann genauso wie ich verschiedene Kurse crashen. Alle sitzen am Anfang im selben Boot und das International Office ist auch sehr hilfsbereit. Man kommt auf jeden Fall unter. Die Frage bleibt nur, bekommt man auch die Kurse, die man braucht? Bei mir und allen die ich kennen gelernt habe, hat das langfristig geklappt. Vielleicht bekommt man nicht alle 4 Traumkurse, aber 3 Traumkurse sind auch schon eine gute Quote.
Das crashen sieht so aus, dass man in der ersten Stunde zum Professor geht und fragt, ob man nicht noch in den Kurs darf. Dafür hat man die ersten 2 Wochen des Semesters Zeit. Es ist also auch kein Problem, in der zweiten Woche auch noch Kurse zu tauschen. Ich fand es immer sehr hilfreich den Dozenten vorher eine Mail zu schreiben. Wenn man Glück hat, wissen sie dann schon Bescheid und kennen euren Namen. Vor allem wenn viele Internationals in denselben Kurs wollen, hilft es, im Vorfeld dem Dozent eine Mail geschrieben zu haben. Auch ist es sicherlich sinnvoll sich in die erste Reihe zu setzen, damit zeigt man Engagement und Motivation. Und bloß keine Hemmungen oder Berührungsängste haben. Die Professoren drüben sind viel zugänglicher als deutsche Dozenten, die lassen eigentlich viel besser mit sich reden.
Das Studieren an sich ist sehr verschult, aber auch einfacher als in Deutschland. Man muss zwar jede Woche Hausaufgaben machen, diese fühlen sich aber ein wenig an wie Beschäftigungstherapie. Hauptsache man macht die Hausaufgaben und hält sich dabei an die Vorgaben der Dozenten. Die Midterms nerven ein wenig, weil man dann schon recht früh im Semester die ersten Klausuren schreibt. Zumal man innerhalb weniger Tage mehrere solcher Midterms haben kann. Der Stoff Umfang ist aber erheblich weniger als ich das von Klausuren aus Deutschland kenne. Die Klausuren an sich bestehen fast nur aus Multiple Choice Fragen. Dabei kann man genauso wie in Deutschland Glück oder Pech mit der Frage Formulierung haben. Insgesamt ist es also schon viel Arbeit, die man machen muss, die Arbeit an sich ist aber nicht schwer.
Ich selber habe auch das Gefühl, gut was gelernt zu haben. Interessanterweise waren viele meiner Kurse eher auf Selbsterfahrung aus. So gesehen habe ich auch tatsächlich recht viel über mich selber gelernt. Das sind auf jeden Fall auch Erfahrungen die ich schätze. Darüber hinaus habe ich aber auch „hartes“ Wissen und Methoden für meine „Toolbox“ gelernt.


Wohnen

Ich habe mich für das UV entschieden und habe diese Entscheidung nicht einmal bereut!! Das UV hat klare Vor- und Nachteile: Zuerst mal die schönen Seiten: Die Lage, direkt gegenüber vom Campus, ist sehr gut und man kann gut zu Fuß einkaufen gehen. Die Wohnungen an sich sind auch ganz nett, aber nichts Besonderes. Ich fand es sehr hilfreich, dass sie möbliert sind. Der größte Vorteil war die Cafeteria in der man 2 mal am Tag essen kann. IN anderen Erfahrungsberichten werdet ihr lesen, dass es dort meistens Chicken und Rice gibt. Das stimmt auch. Sonderlich abwechslungsreich ist das Essen nicht. Die Gerichte wiederholen sich recht bald. Es gibt aber auch jeden Tag frisches Obst (leckere, süße Ananas oder Melonen, und Trauben) und eine Salatbar, täglich wechselnde Suppen und jeden Abend Cockies zum Nachtisch. Selbst wenn man also keine Lust auf Chicken und Rice hat, findet man immer etwas zum satt werden. Ich bin eigentlich jemand der leidenschaftlich gerne selber kocht und auf Dauer würde mir das überhaupt nicht gefallen. Aber für ein Semester ist es einfach eine immense Erleichterung, sich nicht selber darum kümmern zu müssen. Ja, die Miete im UV ist sehr teuer, die Lebensunterhaltkosten drüben sind aber auch so teuer, dass man glaube ich nicht genauso gut und gesund essen könnte, wenn man selber dafür einkaufen gehen muss.
Der größte Vorteil des UV war für mich aber die Geselligkeit und die gemeinsamen Mahlzeiten. Dadurch, dass alle mehr oder weniger gleichzeitig zum Essen gehen, is(s)t man nie allein. Ich habe schon an meinem ersten Tag dort beim Essen Freunde kennen gelernt, mit denen ich dann das ganze Semester tolle Sachen erleben konnte. Egal wie viel Uni Stress man gerade hat, mindestens 2 mal am Tag sieht man seine Freunde. Jedes Mal wenn ich zum essen gegangen bin, war jemand dort zu dem ich mich setzen konnte.
Zu den Nachteilen gehört ganz klar, dass dort über die Hälfte Deutsche waren. Wenn man also primär sein Englisch verbessern möchte, muss man sich schon sehr anstrengen, von Anfang an nur englisch zu reden und nicht mit den ganzen deutschen nur deutsch reden. Der zweite Nachteil ist das etwas inkompetente Personal. Sie sind zwar immer freundlich, man muss aber wirklich sehr deutlich mit ihnen reden und auch mal auf den Tisch hauen, wenn man etwas von ihnen möchte. Für Reparaturen oder ähnliches läuft man ihnen dann auch schon mal eine Woche hinterher. Ein letztes, großes Manko war die Tatsache, dass es in den Wänden des einen Gebäudes Ratten gab. Auch hier fällt die Inkompetenz des Personals auf, da sie es über Wochen nicht hinbekommen haben, etwas gegen die Ratten zu unternehmen. Der Vollständigkeit halber erwähne ich das mit den Ratten. Lasst euch davon aber nicht zu negativ beeindrucken. Ich habe mich im UV immer super wohl gefühlt!!


Auto

In wahrscheinlich allen anderen Erfahrungsberichten werdet ihr lesen, dass man ein eigenes Auto unbedingt braucht. Hier nicht. Ich hatte kein eigenes Auto und fand das war die richtige Entscheidung. Wenn ihr unter der Woche gerne in LA feiern gehen wollt und unter der Woche zum Surfen an den Strand wollt, dann braucht ihr schon ein eigenes Auto, ja. Wenn ihr aber unter der Woche viel für die Uni lernt und machen müsst und „nur“ jedes Wochenende unterwegs seid, dann braucht ihr kein eigenes Auto. Ich hatte von Montag bis Donnerstag Uni Kurse und habe diese Zeit intensiv genutzt, alle Hausaufgaben zu machen und zu lernen. So hatte ich ab Donnerstag 14 Uhr Wochenende und habe das entsprechend für roadtrips u.ä. genutzt. Meine besten Freunde haben sich ein Auto gekauft, davon habe ich sicherlich profitiert. So musste ich nur die Spritkosten mittragen. An manchen Wochenenden habe mit anderen Freunden etwas unternommen und wir haben uns dann meist bei Herzt ein Auto gemietet. Bei einem Mietauto hat man den Vorteil, dass man bei einem Unfall ein Ersatz bekommt. Beim eigenen Auto hingegen hat man sehr viel Stress (das habe ich bei meinen Freunden beobachten können).
Ich weiß nicht genau, wie es von den Kosten her ist, was billiger ist. Aber es ist definitiv stressfreier, sich für die Wochenenden eins zu mieten. Wie gesagt, wer auch unter der Woche viel unternehmen möchte, der sollte sich das mit dem eigenen Auto überlegen. Wer aber auch zum Lernen drüben ist und wem die Wocheneden zum Reisen genügen, der Mietet sich meiner Meinung nach besser eins.


Freizeit/Reisen/Leben

Top! Meine Tipps für euch: Alles was mit Sommer zu tun hat, recht bald schon machen: Also in den ersten Wochen viel an den Strand. Wenn ihr in einen Wasserpark wollt, macht das auch recht bald, weil die schon Mitte September in die „Winterpause“ gehen und zu machen. Und wenn ihr euch schicke Sommerkleider und sommerliche Klamotten kaufen wollt, geht schon bald groß shoppen, sonst kommt nämlich die „Winterkolletion“. Keine Angst, das Wetter bleibt eigentlich die ganze Zeit über ein Traum (ich hab mir sogar im Dezember noch einmal einen Sonnenbrand geholt). Aber die Geschäfte stellen sich halt recht früh schon auf weniger sommerliche Sachen ein. Und um ohne Neopren surfen zu gehen ist es auch recht bald schon zu kalt
Wer Natur liebt, wird die National Parks lieben. Zudem waren das immer die günstigsten Reisen die wir gemacht haben, weil im Zelt zu übernachten so gut wie nichts kostet. Aber auch hier der Hinweise: Viel schneller als ich Gedacht hätte wird es kalt. Im Yosemite hatten wir Ende September in der Nacht um die 0 Grad, im Grand Canyon Ende Oktober -3. Also wäre mein Tipp, solche Sachen früher im Semester zu planen, und Städte Touren (nach San Diego, Las Vegas oder San Francisco) sowie Freizeitparks (wie Six Flags und Disneyland) eher später im Semester. Ein weiterer Tipp für die National Parks: Für manche Sachen in den Parks braucht man spezielle Permits, die man zum Teil Monate im Voraus beantragen muss. Wer zum Beispiel unten am Colorado River im Grand Canyon übernachten möchte, muss hierfür im Voraus ein Permit beantragen.
Gerade am Anfang macht man sich viel Gedanken um Geld. Ich hätte eine ungefähre Vorstellung der Kosten im Vorfeld sehr geschätzt, deswegen habe ich recht ausführlich meine Ausgaben mitgeschrieben: Ich habe für Reisen und Freizeit tatsächlich im Schnitt 200Dollar pro Woche ausgegeben. Ich weiß, das klingt wie unglaublich viel! Ich konnte das auch nicht so recht glauben. Aber in dem Geld ist viel mit drinnen: Anschaffungen in den ersten Wochen (Bettwäsche, Geschirr und alles für die Wohnung, monatliche Gebühren für Handyvertrag und Internet, Fee für das Rec Center am Campus), alles shopping und Souveniers was ich in 5 Monaten gemacht habe, Kosten für Verpflegung und Unterkunft am Wochenende, Eintrittspreise, Spritkosten, Mietauto (zusätzlich zu den 200 pro Woche kam bei mir dann noch die Miete fürs UV drauf und die Studiengebühren so wie der Flug). Natürlich habe ich nicht jede Woche so viel Geld ausgegeben. Am Anfang etwas mehr und nach größeren Shoppingtouren auch, wenns am Wochenende nur in einen Nationalpark ging dafür weniger. Unter der Woche habe ich fast nichts ausgegeben, eigentlich nur am Wochenende. Für das Geld habe ich auch viel gesehen: Yosemite, Grand Canyon, Bryce Canyon, Antelope Canyon, Zion, Sequioa, Las Vegas, San Francisco, Los Angeles, sämtliche Strände, Six Flags, Disneyland…
Und ein Tipp noch: Gerade am Anfang hatte man oft das Gefühl, man müsste überall dabei sein und möchte ja nichts verpassen. Das hat aber im Endeffekt dazu geführt, dass man den Moment gar nicht genießen konnte, weil vielleicht ist irgendwo anders ja ne geilere Party! Lasst euch von sowas nicht verrückt machen oder anstecken. Macht euch ne Liste, was ihr machen wollt und plant das. Wenn sich spontan ne Gelegenheit bietet, nutzt diese. Und genießt ansonsten die Zeit und lebt im Moment. Klingt kitischig, ist aber so. Wenn ihr gerade am Strand seid, genießt die Sonne und das Meer, die salzige Luft in die wohlige Wärme auf der Haut, und denkt nicht daran, was andere vielleicht gerade in Los Angeles erleben und ob die einen Star treffen, was ihr verpassen könntet. Ihr könnt nicht überall gleichzeitig sein, also seid auch wirklich dort, wo ihr gerade seid und genießt den unglaublich geilen Ort an dem ihr gerade seid.


Fazit

Es war mit die geilste Zeit meines Lebens. So etwas werde ich so schnell nicht noch einmal erleben. Ich bin unglaublich froh und dankbar es gemacht zu haben. Traut euch! Es ist alles Geld und Aufwand wert.