2 Apr
Erfahrungsbericht von Susanne K.

California State University Long Beach

Stadt: Long Beach
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Kulturwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mein Auslandsemester an der CSULB war eine wirklich tolle Erfahrung. Auch wenn es nicht immer einfach war, rückblickend bin ich sehr froh und auch stolz, dass ich das gemacht habe. So ein Auslandsemester ist nicht nur gut für den Lebenslauf, sondern auch für die Persönlichkeit. Ich kann es jedem empfehlen, der mit dem Gedanken spielt.

In meinem Studiengang ist ein Auslandsemester vorgeschrieben und darum hatte ich mich schon sehr früh dafür entschieden. Da ich bereits schon ein Jahr als Au-pair in Kalifornien gelebt habe, wollte ich mein Auslandsemester auch wieder dort verbringen. Zur Auswahl standen dann die CSULB und die UCSB (Santa Barbara). Da ich aber nur ein Semester und kein Trimester angerechnet bekomme, ist die Wahl auf die CSULB gefallen.

Vorbereitung

Bei der Vorbereitung ist College Contact eine sehr große Hilfe. Bei jeder noch so kleinen Frage habe ich mich an Aline gewendet und auch immer gleich eine Antwort bekommen. Ich fand den Bewerbungsprozess für die Uni und die Beantragung für das Visum gar nicht so schlimm. Rechtzeitig habe ich damit angefangen und bin dadurch auch nicht in Panik oder Stress geraten. Vielleicht hatte ich auch einen kleinen Vorteil, da ich diese ganze Prozedur durch mein Au-pair Jahr schon kannte. Außerdem habe ich ein paar Leute von der Kontaktliste, die ihr von College Contact vorher zugeschickt bekommt, angeschrieben. Dadurch fand ich auch gleich meine Mitbewohner. Wir haben uns dann über Facebook kennen gelernt und zusammen die Wohnungssuche begonnen.

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Als Erstes solltet ihr euch aber über eure Finanzierung Gedanken machen, da die ersten Kosten schon bei der Zusage für die Uni anfallen und dann bei der Visumsbeantragung weiter gehen. Ich habe mir lange Gedanken gemacht, wie ich mein Auslandsemester finanziere. Da ich in Deutschland schon kein Bafög bekomme, hatte ich mir keine großen Hoffnungen für das Auslandsbafög gemacht. Mir war es nur wichtig, dass ich wenigstens ein wenig Unterstützung bekomme, damit die Studiengebühren übernommen werden. Dies war der Fall, aber zum Leben hatte es nicht gereicht. Darum wollte ich erst ein Studentenkredit aufnehmen, aber als ich die Konditionen laß, habe ich mir schnell eine andere Lösung gesucht. So ein Auslandssemester ist wirklich nicht billig. Allein die Miete betrug monatlich $600. Da ich mich sehr gesund ernähre, habe ich auch sehr viel für Lebensmittel bezahlen müssen. Täglich Obst zu essen war da schon ein echter Luxus.

Eigentlich wollte ich mir auch ein Auto für die Zeit kaufen, aber das hat irgendwie nicht so geklappt. Das bereue ich auch sehr. In Long Beach war es kein Problem, da man mit dem Bus oder dem Fahrrad alles erreichen konnte. Das Problem war dann nur, dass die Busse abends nicht mehr gefahren sind und man deswegen mit dem Taxi fahren musste, was auf Dauer auch ganz schön teuer wurde. Wir haben uns dann ab und zu ein Auto ausgeliehen. Das kann aber auch sehr teuer sein, darum habe ich die immer über eine deutsche Autovermittlung gebucht (billigermietwagen.de). Außerdem war ich schon 25 und habe dadurch nicht diese extra Gebühr bezahlen müssen. Den kalifornischen Führerschein solltet ihr auch ganz schnell machen. Damit könnt ihr euch immer ausweisen und braucht euren Reisepass nicht bei euch tragen. Ich hatte den schon bei meinem ersten Auslandsaufenthalt gemacht und das war wirklich nicht schwer. Die theoretische Prüfung könnt ihr sogar auf Deutsch machen. Außerdem ist es auch ein schönes Andenken.


Versicherung

Die Krankenversicherung könnt ihr über die Uni abschließen (Anmerkung von College Contact: Die Krankenversicherung der CSULB ist inzwischen für alle internationalen Studenten verpflichtend und kann nicht durch einen eigenen Krankenschutz aus Deutschland ersetzt werden). Ich hatte mich aber, wie fast alle, für die Hanse Merkur entschieden. Billiger war die im Endeffekt nicht, weil ich nicht nur das Basispaket genommen habe. Das war mein Glück, da ich eine Wurzelbehandlung machen lassen musste, die ich zuerst aus eigener Tasche bezahlt habe. Das waren $1500 auf einen Schlag. Aus diesem Grund solltet ihr wirklich ein paar Rücklagen haben. Hätte ich das nicht bezahlen können, hätten die mich nicht behandelt. Ich habe das komplette Geld in Deutschland wieder bekommen, aber für die Zeit dort, war es erst einmal weg. Mit dem Basispaket der Hanse Merkur hätte ich das Geld nicht wieder bekommen, darum überlegt euch gut, was ihr abschließt.


Unterkunft

Meine Mitbewohner und ich haben schon von Deutschland aus ein Apartment gesucht, da wir wussten, dass es vor Ort sehr schwierig sein wird. Wir haben uns für die Oakwood Apartments entschieden, wo auch wirklich sehr viele deutsche Studenten untergekommen sind. Wir wussten aber auch, dass wir da nicht bleiben wollten. In dem ersten Monat haben wir drei Mädels auch festgestellt, dass wir nicht wirklich zusammen passen. Wir haben uns zwar so gut verstanden, aber das Zusammenleben ist noch einmal was anderes. Darum machten wir uns getrennt auf Wohnungssuche. Nun waren wir zu zweit und haben auf alle Annoncen reagiert, die wir gesehen haben. Wir hatten soviel Glück, dass wir auf ein Ausschreiben von Susan Pierce gestoßen sind. Sie wohnt mit ihrer Tochter (die nie zu hause ist) in Seal Beach, nahe der Oakwood Apartments, und hatte in ihrem kleinen Haus zwei möblierte Zimmer frei. So hatten wir jeder unser eigenes Zimmer, aber konnten doch weiterhin zusammen wohnen bleiben.

Man sollte sich bewusst sein, dass Ordnung und Sauberkeit in Amerika einen anderen Stellenwert hat als in Deutschland. Doch für 5 Monate war das völlig ok. Außerdem hat uns unsere Vermieterin immer wieder geholfen. Mal hat sie uns zum Flughafen gefahren oder wir konnten mit ihr einkaufen (was wirklich eine Erleichterung war). Sie hat sogar ab und zu meine Hausaufgaben auf Rechtschreibfehler korrigiert. Falls ihr weiblich und noch auf Wohnungssuche seid, dann könnt ihr euch bei Susan melden. Sie hat ein Haus in einer schönen Wohngegend in Seal Beach, mit, ich glaube, mittlerweile 3 möblierten Zimmern und nicht zu vergessen einen supersüßen Hund. Hier ist die E-Mail Adresse von Susan: spierces@roadrunner.com oder afauxpainter@gmail.com.


Uni

Die CSULB ist eine wirklich schöne, aber auch sehr große Uni. Probleme mit dem Zurechtfinden hatten wir nicht, da man vor Ort nette und kompetente Ansprechpartner hat. Wobei ich sehr große Probleme hatte und auch fast verzweifelt wäre, war die Kurssuche. Sicherlich habt ihr schon gelesen, wie das von statten geht. Ich habe mir schon in Deutschland ein paar Kurse ausgesucht, die zu meinem Studiengang passen würden. Ich hatte mich da auf den Bereich Women Gender Studies konzentriert. Für mich standen 10 Kurse zur Auswahl, die ich auch von meiner Uni bestätigen lassen musste. Ihr werdet es nicht glauben, ich bin gerade mal in einen von diesen ausgewählten reingekommen. Alle Kurse waren bereits voll, als wir an der Reihe waren mit Wählen.

Die Suche nach Kursen war sehr belastend. Man ist ca. 2-3 Wochen in alle möglichen Kurse gegangen, um dann gesagt zu bekommen, dass der Kurs ja eigentlich voll ist. Den meisten Dozenten war es auch egal, wie wichtig dies Kurse für mich waren. Ich brauchte alle Credits für meine deutsche Uni und hatte dadurch keine große Auswahl bei der Kurswahl. Naja, im Endeffekt hatte ich mal wieder mit viel Glück, diesmal beim Losverfahren, meine 4 Kurse zusammen und war dann auch sehr zufrieden mit denen. Vor allem meine Dozenten waren super!

Trotzdem sollte man das Studieren nicht unterschätzen. Da ich alle Kurse bestehen und auch die Noten in Deutschland mit einbringen musste, habe ich das nicht auf die leichte Schulter genommen. Das hieß aber, dass ich jedes Wochenende was zu tun hatte. Neben Lesen und Essays schreiben, hatte ich jede Woche Pop-up Quizzes, für die ich mich vorbereiten musste. Auch wenn der Inhalt nicht immer so anspruchsvoll war, hatte man doch jede Menge zu tun. Entspannter wird das Semester auf jeden Fall, wenn man nur zwei Kurse macht und für die restlichen Credits Sportkurse belegt. So sieht man auf jeden fall mehr vom Land.


Freizeit

Naja, durch meinen vollgepackten Stundenplan hatte ich nicht soviel Freizeit. Ich bin aber schon ca. 3 Wochen vor Studienbeginn hingeflogen und habe in dieser Zeit schon sehr viel unternommen. San Francisco, Highway One Tour, Santa Barbara, Las Vegas und Los Angeles (Universal Studios) haben wir in der kurzen Zeit besichtigt. Für Wochenendtrips sind San Diego und Las Vegas zu empfehlen. Leider war ich vom Nachtleben in Long Beach enttäuscht, aber da war auch wieder das Problem, dass man ohne Auto nicht so flexibel war. Wer gerne ausgeht um zu Tanzen, dem empfehle ich einfach mal nach LA reinzufahren. Dort gibt es viele gute Nachtclubs, wo man den ein oder anderen Promi treffen kann.

Meinen Rückflug hatte ich direkt von New York gebucht, da ich auf dem Rückweg noch ein paar Tage Sightseeing machen wollte. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich schon jemanden finden werde, der mich dahin begleitet, aber das war sehr naiv. Natürlich hatten schon alle ihren Rückflug von LA gebucht oder New York auf dem Hinweg besichtigt. Naja, ich war dann einfach 4 Tage allein in New York, was überhaupt kein Problem war. Im Gegenteil ich konnte mir meine Zeit ganz allein einteilen. Nur das Hotelzimmer war für eine Person ziemlich teuer. Aber ich kann New York zur Weihnachtszeit nur jedem empfehlen, es war einfach traumhaft!

Nun habe ich so gut es geht alle wissenswerten Fakten zusammengetragen und ich hoffe, mein Erfahrungsbericht hilft euch ein wenig weiter. Ich kann nur sagen, zögert nicht und schickt eure Bewerbung ab. Alles andere kommt von ganz allein. Ich wünsche euch viel Erfolg und vor allem ganz viel Glück ;)