30 Jan
Erfahrungsbericht von Steffen P.

Thompson Rivers University

Stadt: Kamloops
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Biowissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2007 bis 12/2007

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Studienbedingungen

Ich habe während des Herbst-Trimesters 2007 Biologie an der TRU studiert. Alles in allem hat mir das Studium dort sehr gut gefallen. Die Klassen sind relativ klein und die Betreuung durch die Studienberatung war super. Da ich allerdings von meiner deutschen Universität keine Hausaufgaben und wöchentlichen Tests gewohnt bin, war es anfangs etwas stressig, sich an den neuen Uni-Alltag zu gewöhnen. Auch die wöchentlichen Seminare mit Gruppenarbeiten und Bastelstunden waren teils sehr ungewohnt. Lustig war es jedoch immer. Dies ist auch ein Punkt der jedem neuen Studenten dort sehr schnell ins Auge fallen wird. Die Dozenten und Studenten sind alle sehr nett und aufgeschlossen. Meine Kurse waren relativ interessant gestaltet und thematisierten in den Laborkursen neben modernen molekularbiologischen Methoden auch Dinge wie das Bierbrauen. Diese Gelegenheit wurde durch den Dozenten genutzt, den kompletten Kurs zu einer Pizza einzuladen, diverse kanadische Biersorten auszuprobieren und zwei Stunden mit den Studenten über alles mögliche zu reden, solange es nicht die Uni betraf.
Genau dieser Punkt wird mir auch sehr in Erinnerung bleiben. Das Arbeiten dort ist entspannter, der Zeitdruck geringer und die Abgabefristen bestimmter Hausaufgaben mitunter flexibel zu wählen. Diese allgegenwärtige Arbeitsmoral kann jedoch auch Nachteile mit sich bringen. So musste man gerade in den Viertjahreskursen in Biologie jederzeit damit rechnen auch mal ein paar Stunden länger als geplant im Labor zu stehen oder aber mal am Samstagmorgen eine Extraschicht einzulegen.
Die Benotung der Leistungen dort erschien mir zudem mehr als fair. Meine Noten setzten sich aus mehreren Punkten wie Assignments, Midterm- und Final Exam, Ergebnissen der Tests und Präsentationen zusammen. Eine für deutsche Verhältnisse ungewöhnliche Art der Klausurvorbereitung war jedoch das Verteilen eines Teils der Klausurfragen durch einige Dozenten. Im ersten Moment schaut man zwar etwas ungläubig auf den erhaltenen Zettel, nimmt diesen jedoch wie man sich vorstellen kann gerne an.

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Zu Kamloops kann man an sich nicht viel schreiben. Die Stadt an sich ist leider nicht so hübsch. An sonnigen Tagen kann man sich jedoch mit anderen Studenten in die Innenstadt begeben und an einem kleinen Strand am Thompson River liegen. Desweiteren sollte man sich schleunigst zu einem Autovermieter begeben und die wunderbare Natur Kanadas erkunden. Diverse Nationalparks (Banff, Jasper, etc.) als auch Vancouver und Vancouver Island befinden sich für kanadische Verhältnisse in der Nähe. Zudem kann man im Winter entweder für ein Wochenende nach Whistler fahren oder Tagesausflüge nach Sun Peaks unternehmen um dort Ski oder Snowboard zu fahren.
Falls man abends rausgehen möchte, so bieten sich einem jedoch nicht allzu viele Möglichkeiten. Neben zwei Disco-ähnlichen Läden und einem Country-Schuppen für die richtigen Cowboys war der Uni-Pub am „Thirsty Thursday“ ein beliebtes Ziel.


Studentenwohnheim oder doch lieber Motel?

Da ich zunächst in einem Motel in der Nähe des Campus gewohnt habe, kann ich hiermit nur jedem dazu raten, sich schleunigst und vor allem rechtzeitig eine Bleibe im Studentenwohnheim auf dem Campus zu besorgen. Neben der Tatsache, dass man relativ abgeschottet lebt und somit nicht so leicht Bekanntschaften aufbauen kann wie im Wohnheim, spielt auch das liebe Geld eine Rolle. Ich habe im Hospitality Inn gewohnt. Dort kostet ein Zimmer mit Küche 720 Dollar im Monat. In Großstädten mag das vielleicht gerechtfertigt sein, in der kanadischen Provinz empfinde ich das als Wucher.
Anschließend bin ich in das neue Studentenwohnheim (Conference and Residence Centre) auf dem Campus gezogen und war zufrieden. Natürlich muss man sich hier im Klaren darüber sein, dass man im unglücklichsten Fall einen Mitbewohner bekommt der zum ersten Mal zu Hause ausgezogen ist und sich entsprechend benimmt. Allerdings kenne ich niemanden der sich nicht einigermaßen mit seinem Mitbewohner arrangieren konnte.
Da auch einige Bekannte im McGill gewohnt haben, war man natürlich auch im zweiten Studentenwohnheim ab und zu zu Besuch. Das McGill ist zwar sehr spartanisch eingerichtet und die Zimmer sind ziemlich winzig, jedoch ist das McGill auch die mit Abstand billigste Möglichkeit in Uni-Nähe zu wohnen. Für ein Semester sollte man dort leben können.
Direkt neben dem Campus befinden sich zudem sämtliche Fast-Food-Ketten, Supermärkte und Liquor-Stores.

Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass sich das Auslandssemester definitiv gelohnt hat. Ich habe zwar nicht so viel gelernt wie ich es vielleicht im entsprechenden Semester in Deutschland getan hätte, doch dafür habe ich nette Leute kennengelernt und hatte eine super Zeit. Ich habe mein Englisch aufpoliert und auch die Auslandserfahrung an sich empfinde ich als sehr wertvoll.
Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass die Einschreibung an der Uni dank College Contact wunderbar funktioniert hat.