Brock University

Das Auslandssemester an der Brock University war wirklich eine tolle Erfahrung. Ich habe sehr viele nette Leute kennen gelernt und mein Englisch verbessern können. Da meine Heimatuniversität nur wenige Partnerunis in Amerika und Kanada hat, habe ich mich im Internet erkundigt, wie man selbst einen Auslandsaufenthalt planen kann. Dabei bin ich auf College Contact gestoßen. Nach durchstöbern der Homepage habe ich mich für die Brock University in St. Catharines entschieden. 1. Brauchte ich hier keinen Englischnachweis, 2. Ist es eine sehr gute Uni und zudem auch günstiger als amerikanische Unis und 3. Stand in den Erfahrungsberichten, dass dort nicht viele Deutsche sind. Daraufhin habe ich mich über College Contact beworben und dann ging alles ziemlich schnell. Innerhalb von einigen Wochen hatte ich meine Zusage. Ich habe zudem viele Informationen z.B. zum Visa und Bafög von College Contact erhalten und habe immer sofort Hilfe bekommen, falls ich Fragen hatte.

Die Brock University bietet sehr gute Studienbedingungen. Sie hat eine große Bibliothek, einen großen Computerpool, ein Schwimmbad, ein Fitnessstudio und eine gute Mensa. Ich habe 3 Kurse aus dem Bereich BWL und VWL gewählt, die vom Aufwand alle sehr unterschiedlich verteilt waren. Im Allgemeinen muss man für die Kurse einiges tun, da ständig Tests geschrieben werden oder Hausarbeiten verlangt werden. Dazu kommen Präsentationen und Midterm und Final Exams. Das Leistungsniveau ist allerdings unter dem deutschen Niveau und somit ist die Lernerei vor den Final Exams nicht so zeitaufwendig wie in Deutschland.

St.Catharines ist als Stadt nicht wirklich schön. Während des Semesters ist es aber durch die Brock Studenten sehr belebt, vor allem am Abend. Das Nachtleben hat dort einiges zu bieten. Downtown besteht fast nur aus Bars und Clubs. Es gibt sogar eine gemütliche kleine Brauerei! Supermärkte findet man nicht gerade häufig und deswegen kann es sein, dass man immer mit dem Bus in den nächsten Supermarkt fahren muss.
Ich habe mit einer Kanadierin, einer Belgierin und zwei Deutschen zusammen gewohnt. Unser Haus war direkt in Downtown, in einer etwas heruntergekommenen Straße. Die Kanadierin, Audrey, war auch Studentin an der Brock und wurde mir über die Uni als „Buddy“, Ansprechpartnerin vor Ort, zugeteilt. Da wir uns schon vor dem Auslandssemester per Mail ausgetauscht haben, bin ich über sie an das Haus gekommen. Sie wollte es einmal ausprobieren mit internationalen Studenten zusammen zu leben. Sie hat dann das Haus vor Ort organisiert und noch die anderen drei Mitbewohner dazu gesucht. Ich hatte wirklich Glück mit meinen Mitbewohnern, wir waren alle auf einer Wellenlänge und hatten sehr viel Spaß miteinander.
Bei der Wohnungssuche solltet ihr darauf achten, dass ihr in der Nähe einer Bushaltestelle wohnt, da St.Catharines sehr weitläufig ist. Am besten ist die Wohnlage am Pen Center oder an der Glenridge Avenue, die Straße ist zwischen Downtown und der Uni und es gibt ca. alle 20 Meter eine Bushaltestelle.

St.Catharines ist ein super Ausgangspunkt um zu reisen. Wir waren ein Wochenende zu viert im Algonquin National Park etwas nördlich von Toronto. Der Park ist traumhaft schön, vor alles im Indian Sommer wenn die Blätter sich gelb, rot und lila färben. Wir haben dort 2 Nächte in der Wildness gezeltet und sind tagsüber Kanu gefahren. Wenn man Glück hat, kann man sogar Bären und Elche sehen!
Toronto ist nur eine 1,5 stündige Busfahrt von St.Catharines entfernt. Die Stadt ist sehr überschaubar, bietet aber viele Shoppingmöglichkeiten und einige schöne Plätze. Andere Ziele in der Nähe sind Ottawa, Montreal und Quebec. Nach Ottawa und Montreal kommt man sehr gut mit dem Greyhound Bus oder Coach Canada. Ein Auto zu mieten ist allerdings auch nicht so teuer, da solltet ihr jedoch darauf achten, dass der Fahrer über 25 Jahre alt ist, da es dann erheblich günstiger ist.
Andere Austauschstudenten waren auch noch in New York, Boston oder Chicago.
Anfang Dezember war ich mit 2 Freundinnen für eine Woche in Miami. Wenn man von Buffalo aus fliegt, kann man günstige Inlandsflüge innerhalb der USA bekommen. Den Trip kann ich nur weiterempfehlen!

Ich kann es jedem nur empfehlen, das Auslandssemester an der Brock University zu machen. Die Kanadier sind sehr nett und hilfsbereit. Ich war in zwei Kursen die einzige Austauschstudentin und hatte somit auch in den Kontakt zu Kanadiern. Auch die Professoren waren hilfsbereit und immer freundlich. St.Catharines an sich ist keine Großstadt, aber über das Partyleben kann man sich nicht beschweren. Was das Wetter angeht, war es genauso wie in Deutschland auch. Richtig kalt wird es erst ab Januar. Kanada ist ein wunderschönes Land zum Reisen und man ist auch sehr schnell in den USA. Die Lebensmittel und Kosmetikartikel sind jedoch sehr teuer, damit sollte man rechnen.