17 Apr
Erfahrungsbericht von Sina W.

University of California, Santa Barbara

Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Sprachwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2008 bis 03/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich habe mich Anfang 2008 dazu entschlossen, ein Auslandssemester zu machen. Ich bin im Fachbereich meiner Heimatuni auf die Adresse College-Contact.com gestoßen und habe erstmal eine unverbindliche Anfrage nach Möglichkeiten abgeschickt, weil ich nicht sicher war, ob mein Wunsch überhaupt realisierbar ist, da ich meinen kleinen Sohn (3) mitnehmen musste/wollte. Ich habe auch sehr schnell eine Antwort bekommen, die sehr aufmunternd war. College-Contact hat mich dann auch bei allen weiteren Schritten unterstützt, was absolut super war, weil man ja doch ein wenig unbeholfen ist, wenn man so einen Aufenthalt nicht im Rahmen eines Austauschprogramms, sondern auf eigene Faust organisiert.

Ich habe meine Bewerbungsunterlagen dann auch recht zügig eingereicht und Mitte Mai hatte ich dann die Zusage von der Uni. Mit der Wahl der UCSB war ich auch absolut zufrieden, die Uni ist von ihrer Lage einfach traumhaft (direkt am Meer) und auch von der Größe noch gut überschaubar. Auf dem Campus kann man bequem alles zu Fuß erreichen, es gibt verschiedene Möglichkeiten zu essen (neben der Mensa gibt es u.a. Subway, Jamba Juice, Wendy's und Panda Express) und unmengen Plätze (innen und aussen) wo man sich in seinen Freistunden aufhalten kann.

Das Lehrangebot war super, ich hab Kurse in Linguistics besucht und war total zufrieden. Fast alle Kurse werden durch Tutorien begleitet und auch die Professoren/Dozenten waren alle sehr hilfbereit und offen für Fragen oder Probleme der Studenten. Das angegliederte Extension Programm war auch absolut super – einziger Nachteil, dass die Kurse ausschließlich am Abend oder Wochenende lagen. Ich habe dort das TESOL (Teaching English to Speakers of Other Languages) program absolviert, was ich jedem angehenden Lehrer nur empfehlen kann. Die Lehrenden waren alle (auch in den akademischen Kursen) sehr hilfsbereit, engagiert und kompetent. Fachlich habe ich da sehr viel mitgenommen. Die Gruppen waren in den Extensionkursen auch immer sehr klein, was klar von Vorteil war.

Meine Unterkunft hatte ich vorab schon organisiert. Über die WISE foundation, die mit der Uni zusammenarbeitet und die meisten Studenten vermittelt, war ich nicht fündig geworden, also habe ich privat gesucht (über google) und habe dann mit meinem Sohn in einer Hausgemeinschaft gewohnt. Das war ok, aber sehr teuer. Wohnen in SB ist allgemein recht teuer und die gesamte Wohnsituation ein wenig schwierig, da es zu wenig Gastfamilien etc gibt für die vielen Studenten, die immer nach SB kommen. Und über die Gastfamilien, die es gibt, habe ich auch kaum Gutes gehört, also bietet es sich wohl eher an, sich eine WG zu suchen – am Besten mit amerikanischen Mitbewohnern um gleich Anschluss zu finden.

Über Santa Barbara im Allgemeinen kann ich eigentlich auch nur Gutes sagen. Die Stadt ist wunderschön, da sie sowohl direkt am Meer liegt, als auch halb in den Bergen. Die Kulisse ist also traumhaft, egal in welche Richtung man blickt. Es ist auch alles sehr sauber und gepflegt und es gibt viele schöne Strände. Die Innenstadt ist sehr europäisch angelegt, man kann also mit dem Bus hinfahren und dann alles zu Fuß erreichen. Es gibt viele Einkaufsmöglichkeiten und die öffentlichen Verkehrsmittel sind auch super organisiert. Darüber hinaus gibt es eigentlich überall separate Fahrradwege.
Die Stadt ist einerseits sehr familienfreundlich und sicher – was ich persönlich sehr geschätzt habe – hat aber auch ein Viertel, Isla Vista, direkt an der Uni, wo es wohl partytechnisch “heiss her geht“ - dies ist aber meinerseits nur Hörensagen. Studenten, die also großen Wert auf ein abwechslungsreiches Nachtleben legen, sollten sich also am Besten ein Zimmer direkt in Isla Vista suchen. Von dort ist man auch mit Bus oder Rad in wenigen Minuten an der Uni.

Die Menschen in SB sind im allgemeinen wahnsinnig freundlich und angenehm, das war für mich fast schon eine Umstellung; aus meiner Heimatstadt bin ich da anderes gewohnt ;-)

Ausflugsmöglichkeiten hat man eigentlich auch mehr als genug. Bis LA fährt man knapp 2 Stunden, dort gibt es neben Hollywood selber auch z.B. Disneyland und die Universal Studios und natürlich die ganzen schönen Strände in Malibu, Santa Monica, Venice Beach usw. 45 Minuten südlich von SB liegen die Camarillo Premium Outlets, in denen man extrem günstig einkaufen kann – besonders um die Feiertage herum.
In SB selber gibt es einen Zoo, der allerdings nicht besonders aufregend ist, diverse Museen und man kann z.B. auch Wale-Watching-Touren buchen oder auf die Channel Islands fahren zum Hiking o.ä.
Für die jenigen, die kein Auto haben und sich auch keins mieten wollen gibt es die Möglichkeit mit dem Airbus nach LA oder San Francisco zu fahren. Ich habe es selber nicht gemacht, soll aber sehr gut und auch nicht so teuer sein.

Abschließend kann ich eigentlich nur sagen, dass ich mit meiner Wahl sehr glücklich war und dass ich auch andere Studierende mit Kindern nur dazu ermutigen kann, so etwas zu wagen, weil es auch für meinen Sohn eine enorme Bereicherung war – er hat den Kindergarten der UCSB besucht und dadurch sehr gut englisch gelernt.
Und auch nochmal ein großes Lob an College-Contact, ohne die ich wahrscheinlich meinen Traum nie umgesetzt hätte.