15 Mär
Erfahrungsbericht von Simon D.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Studiengang: BWL
Austauschjahr/Semester: 5. Fachsemester
Gastuniversität: California State University Fullerton
Stadt: Fullerton
Land: California, USA


Vorbereitung des Aufenthalts und Ankunft vor Ort


Ich verbrachte mein Auslandssemester in Kalifornien. Entgegen meiner Erwartungen war die Organisation ziemlich stressfrei. Durch die Akkreditierungsansprüche meiner Universität, welche zur Anrechnung der Kurse unbedingt beachtet werden müssen, beschränkte sich meine Auswahl auf drei „California State Universities“. Die Universitäten in San Diego, East Bay und Fullerton. Meine Wahl fiel auf Fullerton. Grund hierfür war die geografische Lage der Stadt und die relativ geringen Studiengebühren. Die Organisation des Aufenthalts wickelte ich ausschließlich über „College-Contact“ ab. Bis zu meiner Anreise hatte ich persönlich also keinerlei Kontakt zur Universität selbst. Die Bewerbung für die Universitäten übernimmt „College-Contact“ für Interessierte, ebenso wie die Wohnungssuche. Entgegen meiner zu Beginn kritischen Haltungen gegenüber derartigen Vermittlungsagenturen verlief alles zu meiner Zufriedenheit. Ich sendete meine Unterlagen zu „College-Cantact“ nach Münster, worauf diese meine Unterlagen an die „California State University Fullerton“ weiterleiteten. Vier Wochen später war die Zusage in meinem Briefkasten. Hierzu sei angemerkt, dass dieser Service kostenlost ist. Darüber hinaus kann man sich viel Geld sparen, da Bewerbungen an mehreren Unis, welche immer mit Bearbeitungs- und Bewerbungsgebühren verbunden sind, überflüssig sind. In der Regel ist eine Bewerbung über „College-Contact“ an einer Uni ausreichend um eine Zusage zu bekommen. Vergleichbar verlief die Bewerbung um ein Zimmer in der Wohnanlage „University Village“. Wie bereits erwähnt wickelte ich auch diese über „College-Contact“ ab. Entgegen der naheliegenden Vermutung es handle sich dabei um eine Behausung auf dem Campus der Universität selbst, steht die Bezeichnung für eine Wohnanlage in unmittelbarer Nähe zur Universität. Der Bewerbungsprozess verlief ohne Probleme und ich hatte schnell eine Zusage für ein Zimmer. Nachdem ich die Zusage für die Uni hatte, buchte ich umgehend Flugtickets nach L.A.. Meine Anreise legte ich auf den erstmöglichen Termin zum Bezug meines Zimmers, eine Woche vor Beginn der Vorlesungen. Die Ankunft am LAX war ziemlich anstrengend. Nach der Gepäckaufnahme vergingen 4 Stunden bis ich durch Einwanderungspunkte war und endlich ein Shuttle nach Fullerton nehmen konnte. In Fullerton angekommen, wies mich ein „Resident Advisor“ in mein Zimmer ein und ich konnte mich einrichten.
In der Woche vor Vorlesungsbeginn meldete ich mich beim „International Office“ der Universität an, erhielt meinen Studentenausweis und Unterlagen zur Krankenversicherung usw.. Meines Erachtens ist es vorteilhaft diese Formalitäten schnellstmöglich abzuhandeln um sich zu Beginn der Vorlesungszeit auf die Kurswahl zu konzentrieren.

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Unterkunft
 

Wie oben bereits beschrieben hatte ich die Wohnungssuche bereits von Deutschland aus abgeschlossen, was sich als durchaus vorteilhaft erwies. Wohnen in Kalifornien ist grundsätzlich sehr teuer. Die Kosten für mein Zimmer mit eigenem Bad beliefen sich auf 1.065 Dollar im Monat, wobei der Mietvertrag über 5 Monate abzuschließen war. Das Zimmer war sehr großzügig geschnitten und mit dem Nötigsten ausgestattet. Inbegriffen im Preis waren 10 Mahlzeiten in der zum „University Village“ gehörigen Kantine. Auch dies stellte sich als Segen heraus, da andere Austauschstudenten immer Essen gehen mussten oder Nahrungsmittel teuer einkauften. Die Wohnanlage besteht ausschließlich aus 4-Zimmer Wohnungen. Diese werden an drei Studenten vermietet, wobei das vierte Zimmer ein von allen genutztes Wohnzimmer darstellt. Der Standard der Unterkünfte ist normal. Die Wohnanlage ist mit mehreren Waschküchen, einem Fernsehraum und einem zentral gelegenem Pool ausgestattet. Die Anlage ist sehr gepflegt und wird ständig von Gärtnern und anderem Personal in Schuss gehalten. Für die Mobilität vor Ort besteht die Möglichkeit ein Fahrrad zu 25 Dollar im Semester zu mieten, was absolut zu empfehlen ist, weil es den Schulweg um 10-15 min verkürzt. Das Servicepersonal des Village ist sehr hilfsbereit und immer freundlich.


Studium und Universität


Das Kursangebot der Universitäten ist gigantisch. Es reicht von „Nursing“ bis „Finance“ und lässt nahezu keine Wünsche offen. Problematisch ist hier nur, dass inländische Studenten Vorwahlrecht haben und dadurch die zuvor einzureichenden Kurswünsche selten in vollem Umfang berücksichtigt werden können. Aus diesem Grund ist es notwendig Kurse zu „crashen“. Das bedeutet, man muss zu Beginn der Vorlesungszeit in die gewünschten Kurse gehen und den Professor darum bitten einen doch noch aufzunehmen. Eine Vorgehensweise die sich als äußerst stressig heraus gestellt hat. Ich hatte beispielsweise eine Zusage zu drei von fünf zu belegenden Kursen bevor die Uni startete. Zum crashen der verbleibenden zwei Kurse benötigte ich zwei Wochen, da viele meiner Wunschkurse voll waren und die Professoren mich nicht einschreiben konnten. Ist die Einstiegsphase jedoch einmal geschafft und alle Kurse stehen fest, kann es endlich los gehen. Ich belegte die Kurse „Professional Selling“, „New Venture Creation and Funding“, „Asia-Pacific Financial and Security Markets“ ,einen Kurs zur Einführung in die Psychology und „Intercultural Communication“.
Das „Unijahr“ in Fullerton ist in Semestern organisiert. Diese sind ca. 4 Monate lang. Das Semester ist relativ straff organisiert. Es stehen in jeder Woche Quizzes, die Abgabe von Essays, Midterms oder Präsentationen an. Hier sind vor allem die Gruppenprojekte hervorzuheben. In all meinen BWL-Fächer war ein Gruppenprojekt zu bearbeiten. Dieses machte bis zu 35 % der Endnote aus. Dabei musste neben dem Verfassen einer schriftlichen Arbeit auch eine Präsentation gehalten werden. In Psychologie musste als Semesterarbeit ein „Research Paper“ verfasst und an Forschungsprojekten partizipiert werden. Der Unterricht findet in kleinen Klassen statt. Die Anzahl der Studenten beläuft sich auf ca. 25 – 60 Personen. Die Gesamtzahl der Studenten in Fullerton beläuft sich auf ca. 36.000. Die Ausstattung der Uni ist in jeglicher Hinsicht gut. Vor allem die Räumlichkeiten für die BWL-Fächer sind neu und ansprechend ausgestattet. Auf dem Campus gibt es ein Fitnesscenter. Hier muss ich ein wenig ausschweifen, da dieses meine Erwartungen in jeglicher Hinsicht übertraf; Es bietet einige Squaschhallen, Basketballhallen, eine riesige Kletterwand, einen Pool mit Wettkampfleinen, einen Spinningraum, einen Indortrack und natürlich die üblichen Fitnessgeräten… Einfach nur WELTKLASSE! Die Kosten belaufen sich dabei auf nur 20 Dollar im Monat. Darüber hinaus verfügt der Campus über eigene Ärzte, Sportanlagen mit entsprechenden Stadien, Fastfood-Restaurants und Kaffees. Die große Bibliothek liegt zentral auf dem Campusgelände. Das Sprachniveau ist zu Beginn etwas hoch, da man sich an die Dialekte der einzelnen Professoren erst gewöhnen muss, allerdings gibt sich das nach der ersten Woche.



Alltag und Freizeit


Das Leben in Kalifornien ist ein Traum. Es ist immer sonnig und regnet nie. Bis Ende Oktober hatten wir Tage mit 42 Grad Hitze. Fullerton als Stadt ist recht klein. Wer auf der Suche nach einem Partysemester bzw. einem Semester in einer großen, amerikanischen Stadt ist, sollte sich hier besser nicht einschreiben. Für diese Leute empfiehlt sich eher San Diego. Allerdings ist Fullerton ziemlich gut gelegen. Die Entfernung zu LA ist für amerikanische Verhältnisse ein Katzensprung, alle angesagten Strände befinden sich in Reichweite.
Unbedingt zu besuchen sind folgende Strände: Malibu, Santa Monica, Venice, Huntington und Laguna. New Port Beach gehört zwar nicht zu den schönsten Stränden in der Region, kann aber mit dem besten Club aufwarten, dem „Sutra“. Problematisch sind in Kalifornien die Lebenshaltungskosten. Wie bereits erwähnt sind die Mietpreise exorbitantisch, zudem empfiehlt es sich ein Auto zu kaufen oder häufiger eines zu mieten. Ein öffentliches Verkehrsnetz wie man es hier kennt, existiert nicht. Lebensmittelpreise sind mit den unseren zu vergleichen. Kleidung ist im Verhältnis ziemlich günstig zu haben. Sehenswürdigkeiten die von Fullerton unbedingt anzusteuern sind, sind der Yosemite National Park, der Joshua Tree National Park, der Grand Canyon und Palm Springs. Städte die in Reichweite liegen und unbedingt sehenswert sind, sind San Francisco, San Diego und Santa Barbara. Hier empfiehlt es sich von San Francisco über den High Way no.1 an der Küste entlang Richtung Santa Barbara zu fahren. In der „Thanks Giving Break“ bietet es sich an nach Hawaii, Mexiko oder in die Karibik zu fliegen. Ich habe mich für Cabo San Lucas, Mexiko entschieden, eine tolle Erfahrung. Zum Feiern ist natürlich Las Vegas eine Reise wert. Es bietet sich an Hotels über priceline.com zu buchen. Dort kann man für Hotelzimmer seinen eigenen Preis bieten, macht Spaß und hilft beim Sparen.
Zu den sozialen Kontakten ist zu sagen, dass es in Kalifornien extrem viele deutsche Austauschstudenten gibt. Dies ist nicht immer von Vorteil, da man der Versuchung ausgesetzt ist häufig Deutsch zu reden. Ich war deshalb froh im „University Village“ untergebracht zu sein, da dort die Möglichkeit bestand Kontakte sowohl zu Deutschen als auch zu Amerikanern aufzubauen.
Vielleicht ist es an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass die Universität in Fullerton zum Großteil von Amerikaner aus den umliegenden Städten besucht wird und daher viele von ihnen pendeln. Deshalb ist es relativ schwer über die Uni Kontakt zu Amerikanern aufzubauen, da sich diese umgehend nach Beendigung der Kurse auf den Weg nach Hause machen.
Alles in allem war das Auslandssemester in Fullerton für mich eine wundervolle Erfahrung. Ich habe die Zeit dort sehr genossen und würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.