3 Mär
Erfahrungsbericht von Silvia M.

Boston University

Hochschule: Boston University
Stadt: Boston
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Auch ich möchte gern mit euch meine Erfahrungen des Auslandssemesters an der BU teilen. Alles in allem war es ein unvergessliches Semester, aber ich denke, das trifft für jedes Auslandssemester zu :)

Deshalb berichte ich euch jetzt nur von einigen Besonderheiten. Als allererstes, als Austauschstudent des BU global Programmes ist man Student am Metropolitan College. Dies ist das College für berufsbegleitende Studien – Vorlesungen finden fast ausschließlich abends statt. Das wirkt sich besonders positiv aus, wenn man am Wochenende das Land entdecken möchte. Bostons Lage ist an der Ostküste auch einfach hervorragend und auch infrastrukturell gut angebunden. Es gibt z.B. günstige Flüge nach Washington und die Buse (z.B. megabus und boltbus) sind mit Internet ausgestattet, super preisgünstig bei frühzeitiger Buchung und man ist in 4 Stunden in New York und in 9 Stunden in Montreal (greyhound). Auch historisch und kulturell hat die Stadt aber vor allem auch die Uni viel zu bieten.

Der Nachteil des Metropolitan College ist definitv, dass in den Kursen meist 75% internationale Studenten sitzen und man allein durch die Vorlesungen nicht so viel Kontakt zu amerikanischen Studenten hat. Andererseits hat man auf diese Weise ein wirklich internationales Semester und man lernt viel im Umgang mit anderen Nationalitäten, vor allem bei Gruppenarbeiten. Es ist also Eigeninitiative gefragt, wenn man „wirkliche Amerikaner“ um sich herum haben möchte. Allein durch die vielen Angebote an Studentengruppen, Sportarten und sonstigen Veranstaltungen kommt man eher in Freizeitstress als dass es langweilig wird. Ich kann nur das Lesen des täglichen Newsletters der Uni empfehlen. Dort findet ihr alle Veranstaltungen des Tages. Ganz besonders empfehlen kann ich auch „Coffe and Conversation with the Dean“ am Freitagnachmittag in der George Sherman Union, einem der zentralen Gebäude der BU. In den zweistündigen Diskussionen werden Themen der aktuellen Tagespresse diskutiert. Der Dean of Students, Sprachrohr der Studenten, der auch immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Studenten hat, ist hervorragend im provozieren kontroverser Diskussionen und so bekommt auf ganz einfache Art und Weise einen Einblick in amerikanische Denkmuster.

Nun zu meiner Wohnsituation. Ich habe mich entschlossen mir vor Ort selbst eine Bleibe zu suchen. Das hat sich als komplizierter herausgestellt als ich es erwartet hatte. Man muss wissen, dass am 01.09. eines jeden Jahres eigentlich alle Mietverhältnisse neu geschlossen werden und jeder einen neuen 12-Montasmietvertrag unterschreibt. Nun sind wir jedoch nur knapp 5 Monate dort gewesen. Demzufolge muss man entweder sehr geschickt im Verhandeln sein, sehr niedrige Anforderungen an das Zimmer haben oder sich an einen Makler wenden. Auch die Universität hat einen „Uni-eigenen“ Makler – Rental Property Management (findet man auf der homepage). Leider dürfen die Ansprechpartner von BU global dieses nicht bewerben, da die Zimmer eigentlich nur an Master-Studenten vermietet werden. Ich hatte Glück und bin auf einigen Umwegen an ein schönes Einzelzimmer in einem Apartment für 7 Leute gekommen – da es einen gewissen Leerstand gab, sind sie mir auch mit dem Preis etwas entgegengekommen. In diesem Fall kam uns aber sicher die Wirtschaftskrise zum Guten, deshalb ist dieser Tipp keine Garantie für die folgenden Semester. craigslist und die anderen freien Mietportale waren in meinem Fall nicht besonders hilfreich. Essenstechnisch habe ich mir überwiegend selbst mein Essen gekocht, obwohl ich die Dining Hall auch nur wärmstens empfehlen kann. Es gibt z.B. einen Plan, da sind ca. 3 Essen pro Woche kalkuliert und sollte man alle aufgebraucht habe, kann man mit Convenience Points aber trotzdem regelmäßig dort essen gehen. Das Essen selbst ist auch um Vieles gesünder gewesen, als ich es erwartet hatte – ein absoluter Pluspunkt.

Bevor ihr euch für die Vorlesungen entscheidet, würde ich euch empfehlen die Vorlesungen mit eurer Heimatuni abzustimmen, inwieweit diese verschiedene Kurse anerkennt. An meiner Uni wurde eher mit strengen Maßstäben gemessen, sodass ich recht wenig anerkannt bekomme. Man kann jedoch auch noch vor Ort die Vorlesungen tauschen, vorausgesetzt es sind noch freie Plätze vorhanden. Die Platzzahlen werden meist nach den anstehenden Gruppenarbeiten bestimmt. Eines kann ich im Nachhinein sagen, auch wenn fünf Vorlesungen irgendwie nicht viel klingt für deutsche Verhältnisse, es wird wirklich nicht langweilig. Ich glaube ich habe auch noch nie so viele Essays geschrieben. Aber keine Panik, es ist alles machbar.

Also, jeder der damit leben kann, dass er nicht normaler Vollzeitstudent ist und den der Tatendrung treibt, wird in Boston sicherlich ein abenteuerreiches und abwechslungsreiches Semester erleben.