15 Sep
Erfahrungsbericht von Sebastian T.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, VWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 06/2008 bis 08/2008

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Campus-Leben

Der Campus der UC Berkeley ist einer der besten, den ich bisher gesehen habe. Die Gebäude an sich sind ebenso beeindruckend wie das Gelände um sie herum. Große Grünanlagen und diverse Studienmöglichkeiten in den vielen Bibliotheken bieten die ideale Umgebung zum Studieren. Hinzu kommt noch die beeindruckende Anzahl an Studenten, die während der Summer Sessions an der Universität studieren. Besonders interessant bei den Summer Sessions ist zusätzlich noch die hohe Anzahl unterschiedlicher Nationalitäten und Studienrichtungen, die einen kulturellen und fachlichen Austausch fördern.

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Ich habe die Kurse International Trade (C-Kurs = 8 Wochen, Economics) und Integrated Marketing Communications (D-Kurs = 6 Wochen, Business) gewählt. Zwei Kurse, die sehr unterschiedliche Schwerpunkte setzen.

Zunächst zum International Trade Kurs. Der Schwierigkeitsgrad dieses Kurses lag sehr hoch und bedurfte eines guten makro- und mikroökonomischen Grundwissens. Die Inhalte zielten stark auf theoretische Thematiken ab. Es wurden diverse unterschiedliche volkswirtschaftliche Modelle besprochen. Neben den Vorlesungen an sich mussten dabei Kapital im empfohlenen Buch durchgearbeitet werden. Weitere Lehrmaterialien waren Readings und Power-Point-Präsentationen. Die Endnote setzte sich aus fünf Hausaufgaben, 2 Zwischenexamen und einem Endexamen zusammen. Dies führte zu einem erheblichen Arbeitsaufwand neben den eigentlichen Vorlesungen. Ein nachteiliger Punkt, der sich aus zwei Einzelfaktoren zusammensetzte erhöhte den Arbeitsaufwand zusätzlich: 1. Der Dozent (Ricardo Cavazos) hat diesen Kurs zum ersten Mal gehalten und sich stark an das Skript seiner Vorgängerin (Ann Harrison) gehalten. Durch einfachen Vergleich der Studieninhalte mit den Vorlesungsmitschriften, die im Internet von Ann Harrison zu ihrem Kurs im Vorjahr zu finden sind, lassen sich starke Parallelen finden. Dabei ist die Kompetenz des Dozenten gar nicht anzuzweifeln, jedoch konnte er selbst seinen Anschriften an der Tafel teilweise nicht folgen, weil er so eng am Plan von Ann Harrison gearbeitet hat und die Vorlesung nicht auf Basis von eigenen Materialien vorbereitet hatte. 2. Wurde eine enorme Menge an verschiedenen Themen abgearbeitet, was eine gewisse Geschwindigkeit mit der Inhalte bearbeitet werden musste hervorrief. Unterdurchschnittliche Erklärungen in Kombination mit einer hohen Menge an Inhalten führten damit zu der erhöhten Notwendigkeit Inhalte abseits der Vorlesung wiederholen oder selbst erarbeiten zu müssen. Gerade auch weil das Endexamen noch einmal kumulativ ist und vom Dozenten fast keine Einschränkungen bei den Kapiteln gemacht wurden. Ich kann sagen, dass dieser Kurs in etwa 70% der Zeit, die ich für das Studium verwandt habe eingenommen hat.

Der zweite Kurs (Integrated Marketing Communication) hingegen war sehr Praxisorientiert. Auch wenn die Dozenten (Trudy Kehret-Ward) an sich noch nicht in einem Unternehmen tätig war, hat sie dennoch versucht den Kurs immer wieder mit praktischen Beispielen voran zu bringen. Theoretische Inhalte dienten unterstützend, waren aber nicht Zentralthema und führten meist auf eine praktische Anwendung hin. Dementsprechend waren das Zwischen- und das Endexamen beide stark auf Transferleistungen fokussiert. Hinzu kam noch ein Gruppenprojekt, das ebenfalls Teil der Endnote war. Dies war ebenfall sehr hilfreich um kulturelle Kompetenz aufzubauen, da sich Teams immer aus verschiedenen Nationalitäten zusammensetzten. Anstatt eines Lehrbuches wurden viele Readings (etwa 40) von der Dozentin als Pflichtinhalte benannt. Insgesamt kann man aber sagen, dass der Kurs bei weitem weniger Lernzeit in Anspruch nahm als der erste Kurs. Ich kann diese Kombination von Kursen (C-Kurs, D-Kurs) nur empfehlen. Nur dadurch kann man ein Gleichgewicht zwischen Studium und Freizeit beibehalten. Mehr oder intensivere Kurse (zum Beispiel zwei C-Kurse) führen zu einem zu starken Arbeitsaufwand.


3. Unterbringung & Verpflegung

Die Unterbringung in den Residence Halls war gut. Die Einrichtung der Zimmer war ausreichend. Die Sanitäranlagen waren teilweise etwas dreckiger, was aber keineswegs eine so große Überraschung darstellt, da es nun einmal Studentenunterkünfte sind und Studenten im Alter von 18 – 28 nicht unbedingt die demografische Gruppe von Menschen sind, die am sorgfältigsten mit den Sanitäranlagen umgehen. Die Waschmöglichkeiten waren ebenfalls gut. Besonders interessant ist, dass von der Unit aus immer wieder unterschiedlichste Events veranstaltet werden. Sei es ein Ausflug nach San Francisco, eine Nacht-Campus-Tour oder eine Wanderung in die anliegenden kleinen Berge.

Das Essen würde ich, ohne einen direkten Vergleich zu haben, als eines der besten der amerikanischen Universitäten einschätzen. Neben der Hauptkantine „Crossroads“ gibt es diverse andere Essensmöglichkeiten bei denen man mit den „Mealpoints“ bezahlen kann. Das „Crossroads an sich bietet jeden Morgen, Mittag und Abend eine Vielzahl unterschiedlicher Speisen an. Neben traditionellen Gerichten wie Hot-Dog, Hamburger, Pizza, Sandwich und French Fries, gibt es Salat, Gemüse, Fleisch- und Fischsorten, Desserts und Getränke. Absolut erste Kasse kann man nur sagen. Für besonders anstrengende Zeiten bietet sich auch die Möglichkeit das Essen mitzunehmen. Der einzige Nachteil an den Residence Halls war, und einen genauen Grund dafür kann ich nicht einmal nennen, dass der Austausch mit anderen Studenten noch besser hätte sein können. Das International House, das ebenfalls einer Menge von Stundenten Unterkunft gewährt, bietet da wohl bessere Möglichkeiten.


4. Umgebung

Die Bay-Area bietet eine ideale Umgebung für diverse Aktivitäten. In Berkeley selbst pulsiert das Studentenleben. Mit Bars, Kinos und Restaurants seien dabei nur ein paar Alternativen genannt. Dazu kommt die für Studenten besonders günstige Möglichkeit das weit reichende Sportangebot zu nutzen. Mit einer Gebühr von gerade einmal 10 US-Dollar haben Studenten den ganzen Sommer über Zutritt zum Recreational Center. Neben einem klassischen Fitness-Studio enthält dieses Basketball, Volleyball, Squash und Badminton Courts. Außerdem werden jeden Tag Kurse, die ohne Zusatzgebühr besucht werden können, angeboten.

Natürlich ist Berkeley nicht vergleichbar mit dem etwa 45 Minuten bis 1 Stunde entfernten San Francisco. Die unzähligen Sehenswürdigkeiten, Einkaufsmöglichkeiten und sonstigen Freizeitbeschäftigungen lassen auch wirklich gar keine Wünsche übrig. Egak ob Fahrradtour, Alcatraz-Besuch, Shippermans Wharft, Cable-Train-Fahrt, Nikecity, Chinatown, Bankenviertel, Golden-Gate Bridge und –Park, Dschungel-Café oder den vielen Diskotheken und Bars. San Fransisco ist via Bus oder BART einfach und günstig zu erreichen. Ebenfalls innerhalb San Fransiscos ist der Transport einfach und kostengünstig (für 1,50 US-Dollar gelangt man via Bus vom einen Ende der Stadt zum anderen).
Neben diesem Koloss von Stadt haben aber auch die kleineren Nebenstädte wie Oakland (z.B. mit dem Football-Stadion der Oakland-Raiders) oder Emeryville (z.B. mit seinem Einkaufszentrum) ihre Reize.

Mit Hilfe eines Mietwagens sind zusätzlich noch andere sehr interessante Orte leicht erreichbar. Dabei wäre zum Beispiel Napa Valley, die beeindruckende Weinregion Kaliforniens, zu nennen. Aber auch das wunderschöne Küstenörtchen Monterey oder die riesige Shopping-Anlage in Gilroy sind kaum mehr als 1,5 Stunden Fahrtzeit von Berkeley entfernt.