23 Feb
Erfahrungsbericht von Sebastian C.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2009 bis 12/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

1. Bewerbung und Vorbereitung

Die Bewerbung bei College-Contact um einen Studienplatz war kein Problem. Das I-20 kam früh genug, um ohne Zeitprobleme ein Visum beim US-Konsulat in Frankfurt zu beantragen. Hierfür habe ich die Unterlagen auf der Internetseite vom Konsulat und von College-Contact benutzt. Für meinen Flug in die USA habe ich ein Angebot von www.mydealz.de und so nur 375,- EUR für Hin-, Rückflug sowie einen Flug von Los Angeles nach San Francisco bezahlt (die Angebote gab es 2009 dort mehrfach!). Für Wohnungssuche aus Deutschland (das University Village war zu dem Zeitpunkt schon ausgebucht) hatte ich leider kaum Zeit, weil ich bis drei Tage vor der Abreise Klausuren in Münster geschrieben habe. Also musste ich das über die CSUF und meine beiden Mitbewohner aus Deutschland machen. Geholfen hat uns dabei das International Office vor Ort. Dabei muss man allerdings sagen, dass die Auswahl an Vorschlägen nicht besonders groß ist: Wir konnten damals zwischen der Apartment-Anlage Homestead und La Ramada wählen. Preislich lag das ganze bei ca. 1500$/Monat kalt für eine 2-Schlafzimmer 1-Wohnzimmer Wohnung (außer Küche unmöbliert).

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Ich bin in Los Angeles am 17.08. gelandet und noch am selben Tag in das International Office gegangen, um mich anzumelden. Die Studiengebühren habe ich schon aus Deutschland überwiesen, damit ich das nicht bar oder über meine Kreditkarte laufen lassen musste. Beim Mietvertrag mit Homestead (unsere Apartmentanlage) lief es so ab, dass wir direkt etliche Formulare unterschreiben mussten und viele Telefonate führen mussten (Versicherung, Wasser, Strom, Kühlschrank, Internet). Zusätzlich mussten wir noch Möbel kaufen (günstig sind: craigslist, Target und second hand Läden). Ich möchte noch etwas zur Homestead sagen: Wir hatten ein Apartment direkt am Freeway 57 und das war schon ziemlich laut. Obwohl es selbst im August nachts angenehm kühl wurde, konnten wir die Fenster nicht auf lassen, da es einfach zu laut war. Dadurch verbraucht man natürlich mehr Strom und beim nächsten Mal würde ich mir überlegen einen teureren Mietpreis zu zahlen und etwas weiter in der Anlage zu wohnen. Außerdem ist zu sagen, dass die Mitarbeiter von Homestead sich zu meiner Zeit mehr über die Laubfreiheit der Grünanlagen gekümmert haben als um die Zufriedenheit der temporären Gäste aus Deutschland. So hat unser Ofen bspw. während der ganzen Zeit nicht funktioniert und es wurde immer nur wieder Versprechungen gemacht. Mit Internet, Strom und allen Gebühren haben wir für ein 2-Schlafzimmer Apartment mit einem Wohnzimmer unmöbliert ca. 1200 EUR/Monat (1,47 $/€) gezahlt. Beim nächsten Mal würde ich versuchen, eine andere Unterkunft zu suchen. Auch die Prozedur beim Auszug war sperrig: wir wurden etliche Male versetzt und bei einer Vorabnahme ist ein Mitarbeiter eher unmotiviert durch unsere Wohnung gegangen. Positiv an der Anlage ist sicher die Sauberkeit von Pool und den Anlagen sowie die Möglichkeit abends direkt vor der Haustür den Grill zu benutzen. Außerdem war die Lage für mich als BWLer ungünstig. Das Hauptgebäude für die BWLer ist im Süd-Osten der Uni und wir wohnten im Nord-Osten. Nach Möglichkeit solltet ihr dies schon bei der Wohnungssuche berücksichtigen, da ihr so Zeit sparen könnt.


3. Universität

Besonders das neue BWL-Gebäude ist sehr modern und viele Hörsäle sind sehr gut ausgestattet. In den USA muss man sich daran gewöhnen, dass auch im Winter die Klimaanlage runterkühlt und es im Sommer ziemlich kalt werden kann, wenn man mit kurzen Sachen in die kalten Räume muss. Das schwierigste war es, in die Kurse reinzukommen. Dies hatte damit zu tun, dass der Bundesstaat Kalifornien drastische Budgetkürzungen vorgenommen hat im Bildungsbereich und somit viele Kurse nicht mehr in dem Umfang angeboten wurden, wie noch in den Vorjahren. Somit habe ich einen Plan erstellt mit allen Kursen, die ich wählen konnte/wollte, weil ich sie in Münster angerechnet bekomme und habe mich am ersten Tag in die Vorlesungen gesetzt und das ‚crashen‘ begonnen. Jedoch waren alle Kurse schon voll und die Professoren sagten mir unisono, dass ich nach dem Schließen der Wartelisten wieder kommen sollte und dann würden sie sehen, ob es Kapazitäten in ihren Klassen gibt. Viele Professoren haben sich dafür eine Warteliste geben lassen. Hilfreich war dabei Christine Barns aus dem International Office. Nach zwei Wochen war dies auch tatsächlich in vielen Kursen möglich und ich konnte meine vier Wunschkurse wählen; wenn auch nicht zu den tollsten Zeiten und auch nicht bei den beliebtesten Professoren.

Ich möchte auf die vier Kurse kurz eingehen:

ACCT 302 Cost Accounting – Prof. Kim:
Dieser Kurs war schlecht. Die Lehrmethode des Professors bestand darin, dass er eine kurze Einführung in das Thema gegeben hat und dann eine Auswahl von Aufgaben vorgerechnet hat. Ich kannte so etwas nur aus Tutorien in Münster, jedoch nicht aus Vorlesungen. Zudem hat er sich häufig verrechnet und die Lösungen meist lediglich aus dem Lösungsheft abgeschrieben. Der Professor hat einen sehr starken Akzent und selber noch ein paar Probleme mit der Sprache.

MGMT 339 Principles of Operations & Management – Prof. Gunawardane:
Der Professor hat ca. 35 Seiten Power Point Präsentation, die mit ein paar Stichpunkten gespickt sind. Den Rest löst er anhand eines Tafelbildes, das an Verwirrtheit nicht zu übertreffen war. Ansonsten wurden Grundlagen des Managements und Operations Management behandelt. Insebesondere der Operations Teil nahm ca. 70% der Kurszeit in Anspruch. Es wurde jedoch nicht besonders viel auf die mathematischen Methoden eingegangen. Auch dieser Professor hat einen sehr starken Akzent.

MGMT 340 Organizational Behavior – Prof. Johnson:
Dieser Kurs hat mir am besten gefallen. Der Professor hat sich „gerne reden gehört“ und das konnte über eine Unterrichtszeit von 2h 30min (wurde 1x wöchentlich unterrichtet) sehr anstrengend werden und die Konzentration lies sehr schnell nach.

MGMT 350 International Business Management – Ms. Jackson:
Frau Jackson hat in diesem Kurs zu sehr trivialen Themen einen Monolog gehalten. So wurden wir darauf hingewiesen, dass man in einigen Ländern diverse Kleidungsstücke nicht anziehen dürfte etc. Wirklich gelernt hat man also auch hier nicht besonders viel. Für die zwei Klausuren und die Fallstudie war es trotzdem notwendig, die Texte im Buch zu lesen.

Letztendlich lässt sich zu allen Kursen sagen, dass ich doch im Vergleich zu Münster nicht so viel gelernt habe. Dennoch war es möglich sehr gute Noten zu schreiben. Für die Klausuren war es notwendig die entsprechenden Textstellen in den Büchern zu lesen. Zu den Büchern ist zu sagen, dass man für manche Kurse die Bücher einfach benötigt und somit auch kaufen muss, da man bspw. Aufgaben lösen muss. Nach den Kursen kann man die gekauften Bücher auf dem Uni-Campus zum (maximal) halben Preis verkaufen. Da die Bücher zum Teil sehr teuer sind (bis zu 200$) haben wir uns einige Male mit mehreren zusammengetan und die Bücher so gekauft. Leider war es für uns nicht möglich Bücher zu leihen, da wir erst sehr spät wussten, welche Kurse wir bekommen – die Möglichkeit gibt es aber.

Ich empfand die ersten zwei Wochen an der Uni als reinstes Chaos, da die Universität zum ersten Mal so viele internationale Studenten hatte und aufgrund der Budgetkürzungen mit der Anzahl total überfordert war. Ich weiß nicht, inwiefern die Uni dort was ändern kann und wird, aber das war teilweise wirklich unzumutbar und man konnte der Sache wirklich nur mit einer guten Portion Humor entgegentreten. Natürlich weiß ich, dass dies an den US-Unis so üblich ist, aber wir hatten in den ersten zwei Wochen der Vorlesungszeit keine Möglichkeit kontinuierlich eine Veranstaltung bei einem Professor zu besuchen. Sollte die Uni daran nicht grundlegend etwas ändern, würde ich von der Uni abraten.


4. Sonstiges

Zu Kalifornien an sich möchte ich gar nicht so viel sagen. Jeder hat da seine Präferenzen und kann in einschlägigen Reiseführern alles nachlesen. Mit Los Angeles und San Diego liegen zwei Weltstädte in unmittelbarer Nähe. Abends wird es auf den Straßen sehr voll, sodass ein Ausflug nach Los Angeles trotz der kurzen Distanz bis zu zwei Stunden an Fahrtzeit dauern kann!

Das Nachtleben in Fullerton ist mit ein paar Bars ganz nett. In Anaheim (direkt neben Fullerton) gibt es mit der Heat Lounge einen guten Club, den wir vom Homestead aus mit dem Taxi für ca. 25$/Fahrt erreichen konnten. Ansonsten gibt es Kinos, Bowling und Malls in ca. 10 Meilen Umkreis.

Kalifornien bietet ansonsten unzählige Möglichkeiten und man kriegt die Zeit dort wirklich sehr gut rum. Besorgt euch ein Auto bei dirtcheapcarrental in San Diego, da dies billiger ist und man einfach ein Auto braucht. Ob das jetzt mit mehreren zusammen ist oder alleine, muss jeder selber entscheiden.

Nehmt zwei Kreditkarten mit! Falls eine gesperrt wird, verloren geht oder sonstiges passiert.