19 Feb
Erfahrungsbericht von Sarah Milena D.

Hawaii Pacific University


Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2015 bis 07/2015

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Getting to know the „Aloha-Spirit“ - Mein Kurzstudienaufenthalt auf Oahu, Hawai’i

Aloha! - Aloha steckt auf Oahu in so ziemlich allem Positiven - sei es ein Gruß, ein Zeichen der Zuneigung oder einfach dieser ganz bestimmte „Aloha-Spirit“, den die Menschen verbreiten. Ich habe mit einer Kommilitonin der FHDW zusammen im Sommer letzten Jahres den 6-wöchigen Summer Term an der Hawai’i Pacific University besucht und eines ist uns sehr schnell aufgefallen: Die Menschen auf Oahu sind überwiegend sehr optimistisch und relaxed. Andere Menschen, die man hierzulande vielleicht als „etwas eigen“ bezeichnen würde, werden dort genauso akzeptiert und integriert wie sie sind und alle gehen gemütlich ihren eigenen Weg. Dennoch kann diese Tiefenentspannung zuweilen auch etwas nervenaufreibend sein, wenn man sich beispielsweise um 11 Uhr morgens mit Freunden für einen Ausflug verabredet, was nach „Hawaiian Time“ jedoch gerne als 1 Uhr mittags interpretiert wird.

Nichtsdestotrotz ist die Uni absolut nicht zu unterschätzen! Auch wenn man im Vorfeld gerne belächelt wurde nach dem Motto „Jaja ...einen Surfkurs belegst du dort, ne?“ - Dem ist leider nicht so! Im Gegensatz zu deutschen Unis gibt es auf Oahu nicht zum Semester- bzw. Term-Ende eine große Klausur. Die Noten setzen sich stattdessen aus einem zahlreichen Mix aus Essays, Online Quizzen und anderen Assignments zusammen. Gerade der kurze 6-wöchige Term beinhaltet den gleichen Stoff wie ein 3-monatiger, bloß komprimiert. Die beiden Kurse, die ich belegt habe, waren Research, Argument & Writing sowie Business Communication. Gut...dass man in einem Writing Kurs viel schreibt, war vorhersehbar. Tatsächlich waren es aber 2 Research Essays mit jeweils 5/6 Seiten, der Final Essay (10-12 Seiten) und ein Reflection Essay. Hinzu kamen einige Hausaufgaben. Im anderen Kurs sollte ich einen kompletten Business Report über 15 Seiten verfassen, eine Rede über diesen halten und es gab sehr viele bewertete „Hausaufgaben“ sowie ein finales Examen. All das war nicht wirklich schwierig, aber auf nur 6 Wochen verteilt nicht sehr angenehm. So kam es, dass man sich nicht selten fühlte wie in einem goldenen Käfig – das tollste Panorama vor der Tür, aber gefesselt an den Laptop. Sehr positiv ist jedoch hervorzuheben, dass die Professoren unheimlich engagiert sind und vor Begeisterung für ihr Fach nur so strotzen. Sie waren wirklich äußerst hilfsbereit und aufgeschlossen und haben die Vorlesungen sehr interaktiv gestaltet.

Die wenige Freizeit, die einem darüber hinaus noch blieb, war dafür umso schöner. Die Insel hat unglaublich viel zu bieten und die Natur ist einzigartig. Daher habe ich ganz besonders das „Hiken“ (eine Mischung aus Wandern und Klettern) genossen. Auf Hawai’i fällt dies ganz und gar nicht unter Seniorenaktivität, sondern ist vor allem eine tolle Beschäftigung unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich sportlich betätigen und die unglaubliche Aussicht genießen wollen. Vor allem, wenn man anschließend - nachdem man die Aussicht von einem bestiegenen Berg aus genossen hat - einfach zur Erfrischung ins türkisfarbene Meer hüpfen kann (welches übrigens kristallklar ist).

Besonders gefallen hat mir beispielsweise der Pillbox- Hike (siehe Foto) am Lanikai Beach. Wer eher die Herausforderung sucht, sollte zudem Koko Head erklimmen. Die sogenannten „stairs of doom“ umfassen über 1000 (teilweise) sehr steile Stufen entlang eines früheren Eisenbahn-Schienensystems, was bei der Hitze nicht zu unterschätzen ist.

Auch die Ananas-Plantage war definitiv einen Ausflug wert. Die Fahrt mit dem Pineapple Express war sehr nett und das dort eigens produzierte Eis sehr empfehlenswert und erfrischend. Ansonsten sind natürlich sämtliche Strände ein Traum. Am Waikiki Beach findet mehrfach die Woche ein „traditionelles“ Spektakel mit Gesang und Tanz statt. Auch Iolani Palace, der einzige Palast in den USA, lohnt sich zu besichtigen. Außerdem gehört er mit einigen anderen Sehenswürdigkeiten in Honolulu, wie z.B. der Statue des Königs Kamehameha, zu den Drehorten der Serie Hawai’i five 0. Daher war es immer wieder ein Vergnügen, die Serie zu sehen und die Orte wiederzuerkennen. Besonders schön ist jedoch die andere, weniger vom Tourismus geprägte Seite der Insel. Dort erlebt man noch einmal eine ganz andere Seite von Oahu, die viel ruhiger und idyllischer ist. Auch Turtle Bay war eine Attraktion und man bekam tatsächlich zahlreiche Schildkröten zu sehen.

Wenn ich ein paar Tipps für den Aufenthalt geben sollte, würde ich zum einen empfehlen, so gut wie keine langen Klamotten einzupacken - sie sind nur unnötiger Ballast im Koffer! Zu ein, zwei dicken Pullovern ist jedoch trotzdem zu raten, da die Klimaanlage im Uni-Gebäude ironischerweise eiskalt ist – sprich von erdrückender Hitze in Eiseskälte. Zum anderen ist es nicht unklug, einen guten Vorrat an Sonnenmilch, Deo oder anderen Hygiene-Artikeln mitzunehmen, da diese auf Oahu wirklich unfassbar teuer sind. Grundsätzlich ist zwar alles sehr, sehr teuer, aber Kosmetika etc. besonders. Was die Unterkunft betrifft, haben meine Kommilitonin und ich ein Zimmer in der Ferienwohnung einer älteren Dame über Airbnb gemietet. Die Dame selbst war nicht vor Ort, aber wir hatten von Zeit zu Zeit andere Mitbewohner aus aller Welt, mit welchen wir überwiegend positive Erfahrungen machten. Der Preis war fair und die Wohnung zu Fuß 15-20 Minuten von der Uni entfernt. An dieser Stelle ist noch hinzuzufügen, dass Bustickets im Gegensatz zu allem Anderen und im Gegensatz zu den Preisen in Deutschland wirklich sehr günstig sind. Zu Beginn ist es zwar etwas schwierig das Bussystem zu durchschauen, doch wenn man es geschafft hat (es gibt auch eine App!), ist der Bus eine gute Alternative. Dennoch waren wir bei längeren Reisen nicht unfroh von Freunden im Auto mitgenommen zu werden.

Abschließend rate ich tatsächlich zum längeren 3-monatigen Term! Die 6 Wochen waren zwar eine wundervolle Erfahrung, jedoch würde ich mich aufgrund des ganzen Uni-Programms nicht noch einmal für den kurzen Term entscheiden, wenn man wirklich etwas auf der Insel erleben und rumkommen möchte. Meine Kommilitonin und ich zum Beispiel hätten gerne noch ein oder zwei der Nachbarinseln besucht, was uns leider nicht möglich war.

Mahalo, Hawai’i! Wir möchten dich bald wieder besuchen!!!