26 Mär
Erfahrungsbericht von Sara S.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Regionalwissenschaften
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Uni

Ich empfand die SMU als eine sehr schöne und gut organisierte Universität. Für die Erstsemesterstudenten der SMU gibt es eine Orientierungswoche, wobei für internationale Studenten andere Veranstaltungen angeboten werden als für kanadische Studenten. Unter anderem organisiert die SMU Busse, welche die Studenten zu Peggy’s Cove, einer wunderschönen Küste mit Leuchtturm südwestlich von Halifax, fahren, sorgt aber auch dafür, dass man eine Nova Scotia ID beantragen kann. Diese ist hilfreich, da manche Pubs beispielsweise nur eine solche ID oder einen Reisepass akzeptieren. Letzteren nimmt man nur ungern abends mit.
Während der Orientierungswoche beginnen die Vorlesungen. Meine Kurse lagen glücklicherweise so, dass ich nur dienstags und donnerstags von zehn Uhr bis 16:30 Uhr Unterricht hatte. Die Universitäten in Kanada sind verschulter als die deutschen, man hat jede Woche Essays, Klausuren oder Präsentationen. Aus diesem Grund sind die restlichen Wochentage keinesfalls nur Freizeit, ermöglichen einem bei drei Kursen aber dennoch das Land zu erkunden.
Ich hatte von zu Hause aus drei Kurse gewählt, von denen ich jedoch zwei vor Ort abänderte, da sie nicht ganz meinen Erwartungen und den Anforderungen meines Studiengangs entsprachen. Der Kurs, den ich behielt, hieß „Reading Film“. Im Vordergrund stand die Interpretation von Filmen, aber auch die Erstellung von eigenen Filmprojekten. Als zweiten Kurs wählte ich „The Media in Every Day Life“, welcher von derselben Professorin geleitet wurde. Hierbei ging es hauptsächlich um die Interpretation von Medien und deren Einfluss auf das alltägliche Leben. Den dritten Kurs „Making Sense of Atlantic Canada“ wählte ich, um einen Einblick in die Kultur und Geschichte der Region zu erhalten.
Rückwirkend kann ich sagen, dass mich jeder der drei Kurse sehr viel gelehrt hat. Das lag vor allem an den großartigen Professoren, die ich hatte. Sowohl Jennifer VanderBurgh (Reading Film und The Media in Every Day Life) als auch Peter Twohig (Making Sense of Atlantic Canada) förderten trotz des verschulten Systems Eigeninitiative und Reflexion der Studenten und das Interesse an den unterrichteten Themen auch über die Kurse hinaus. Ich kann also die SMU und vor allem Kurse bei den genannten Professoren nur weiterempfehlen!

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Halifax ist eine kleine, aber sehr feine Stadt. Sie liegt direkt am Meer und bietet mit dem Point Pleasent Park die Möglichkeit, am Strand zu entspannen, zu joggen oder einfach spazieren zu gehen. Am meisten begeisterten mich allerdings die vielen kleinen Pubs und Bars, die das Nachtleben hergab. Auch Musik- und Kunstfestivals gab es einige.
Was die Versorgung betrifft, gibt es viele Supermärkte in Halifax, am nächsten zur SMU sind Sobeys und der Atlantic Superstore. Mit der 14 ist man in 20 Minuten auch beim Walmart. Einen Besuch wert ist auf jeden Fall der Farmers' Market, wo es Köstlichkeiten aus aller Welt zu kaufen gibt. Sollte man irgendwann mal das deutsche Brot vermissen, gibt es dort sogar Sauerteigbrot zu kaufen.
Die Provinz Nova Scotia gehört zu den Maritimes und wird aufgrund ihrer Lage oft liebevoll „Canada’s Ocean Playground“ genannt. Demnach gibt viele wirklich sehr schöne Küsten und Attraktionen wie Wale Watching. Einen Besuch wert sind auch Orte wie Lunenburg, Five Islands oder der weltbekannte Cabot Trail durch Cape Breton.
Auch außerhalb von Nova Scotia gibt es viele Sehenswürdigkeiten wie etwa Cavendish in Prince Edward Island oder die Hopewell Rocks in New Brunswick. Mit dem Flieger ist man auch schnell an den Niagara Fällen und in Städten wie Montreal, Toronto, New York oder Boston.
Ich habe die Bevölkerung in Nova Scotia als sehr herzlich und hilfsbereit erlebt. Wenn man beispielsweise den Weg nicht weiß, erklären sie ihn freundlich und sind interessiert daran, wo man herkommt. Aus einer kurzen Frage wird dann schnell ein längeres Gespräch. Für mich war es jedoch schwierig, engeren Kontakt, im Sinne von Treffen außerhalb der Uni, mit Kanadiern zu knüpfen, da ich sie dem gegenüber als nicht so offen erlebt habe. Leider leistet die SMU dieser Entwicklung auch ein wenig Vorschub, da sie eine getrennte Orientierungswoche für Kanadier und internationale Studenten veranstaltet. Dennoch hatte ich am Ende ganz guten Kontakt zu zwei, drei Kanadiern. Und selbst, wenn man den nicht so knüpfen kann, man trifft genügend tolle Leute aus anderen Nationen. Ich war hauptsächlich mit Brasilianern und anderen Deutschen zusammen und hatte eine super geile Zeit mit denen!


Unterkunft

Ich habe mich sehr früh für das Studentenwohnheim auf dem Campus entschieden, da ich die Sicherheit einer festen Bleibe bereits bei meiner Ankunft haben wollte.
Die Residence der SMU bietet drei verschiedene Gebäude, Loyola, Vanier und Rice. Da ich bereits im fünften Semester studierte, bekam ich eins der Senior Apartments im Loyola zugeteilt. Diese Senior Apartments bestehen jeweils aus zwei bis vier Einzelzimmern, ein bis zwei Bädern und einer Kitchen/Dining Area (http://www.smu.ca/webfiles/SeniorSutiespicturesfloorplans.pdf). Man hat hier die Möglichkeit zwischen private und shared suites zu wählen. Die private Suites haben ihr eigenes Badezimmer, dafür nur eine Kitchenette, mit Mikrowelle, aber ohne Herd. In den shared Suites teilen sich die Studenten das Bad, aber auch eine voll ausgestattete Küche. Ich habe mich für letztere Option entschieden, da ich selbst kochen wollte.
Der Vorteil dieser Unterkunft liegt, wie bereits erwähnt, darin, dass man nicht erst suchen muss, wenn man ankommt. Außerdem ist man direkt auf dem Campus, was gerade bei frühen Kursen sehr angenehm ist.
Im Nachhinein kann ich die Residence allerdings nicht empfehlen. Sie ist mit über 3000 Dollar völlig überteuert und dafür wirklich sehr schlecht ausgestattet. Insbesondere die Isolierung ist eine Katastrophe, was ab Oktober wirklich unangenehm wird. Die Heizung wurde leider auch nicht vor Ende Oktober eingeschaltet. Die „Bettwäsche“, die man gestellt bekommt, verdient den Namen eigentlich nicht wirklich, da es sich nur um ein Tuch handelt. Bezahlbare Decken gibt’s im Walmart, die halten allerdings auch nicht viel wärmer.
Was man auch wissen sollte: die SMU Residence setzt einen 24h nach der letzten Klausur vor die Tür. Das wurde zumindest bis Ende Oktober so kommuniziert und brachte internationale Studenten ziemlich in die Bredouille, was die Flugplanung betraf. Man wusste einerseits noch nicht, wann man Klausuren schreibt, andererseits konnte man aber auch mit der Buchung des Fluges nicht allzu lange warten, wenn man kurz vor Weihnachten bezahlbar heimfliegen wollte. Ich hatte glücklicherweise nur eine Klausur und einen super netten Prof, Peter Twohig, der mich die Klausur an einem individuell festgelegten Termin schreiben ließ. Ende Oktober hieß es dann plötzlich, dass man seinen Aufenthalt kostenlos verlängern könne, die Residence benötige dazu nur ein Formular. Da hatte ich meinen Rückflug leider schon gebucht.
Aufgrund des Erlebten kann ich die SMU Residence wirklich nicht empfehlen. Es gibt sehr viel günstigere Apartments in der Stadt, die dazu viel schöner ausgestattet sind. Fliegt also lieber zwei Wochen früher hin und sucht euch was. Die Angst, nichts zu finden, war rückwirkend betrachtet unbegründet, da jeder etwas gefunden hat.