San José State University
Allgemeine Informationen:
San José liegt in Kalifornien und ist eine Millionenstadt mitten im Silicon Valley. Es gilt als einer der bedeutendsten Standorte für IT und High-Tech Industrie weltweit. Das Silicon Valley bildet den südlichen Teil der San Francisco Bay Area und ist circa 1:20 Std. von San Francisco (mit dem CAL Train) entfernt.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Mit der Vorbereitung des Auslandssemesters würde ich Euch empfehlen circa ein bis ein Jahr vorher anzufangen. Dabei seid ihr bei College Contact genau richtig. Hier wird Euch durch erfahrene Mitarbeiter geholfen die richtige Gastuniversität zu finden, Anmeldungen auszufüllen, mit der Gastuniversität zu kommunizieren und vor allem Eure Fragen rund um das Thema Ausland sowohl per Mail, Telefonat als auch persönlich zu beantworten. Mir hat die Unterstützung auf jeden Fall sehr geholfen und ich bin froh, so eine kompetente Vermittlung gefunden zu haben.
Wenn man sich dazu entscheidet ein Auslandssemester in den USA zu verbringen, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dies mit sehr viel Papierkram und Bürokratie verbunden ist. Für alles muss man grundsätzlich bezahlen, sei es für die Terminabsprache bei der Botschaft oder das Visum an sich. Der Nachweis einer ausreichenden Liquidität auf einem Konto (ca. 20.000 €) stellt für manchen eine echte Herausforderung dar. Auch sollte man sich frühzeitig um ein Visum kümmern, für das man persönlich in der amerikanischen Botschaft in Berlin, München oder Frankfurt vorstellig werden muss. Aber keine Angst, im Vorfeld müssen zwar etliche Formulare ausfüllt werden, aber vor Ort werden dann nur noch ein paar Fingerabdrücke genommen und 2-3 Fragen gestellt und schon ist das Visum genehmigt. Dies wird dann im Anschluss (ca. 10 Tage danach) per Post zugesandt.
Universität/Kurse:
Der Campus der San José State University ist so, wie man sich einen typisch amerikanischen Campus vorstellt. Ein weitläufiger Campus mit Pool, Bibliothek, Wohnheimen, Vorlesungsgebäuden, Fitnessstudio, Supermarkt und Essensmöglichkeiten mitten in Downtown San José.
Anders als in Deutschland ist das Niveau der Kurse sehr viel leichter und daher nicht vergleichbar mit deutschen Universitäten. Jedoch muss man regelmäßig Hausaufgaben machen (die auch meistens eingesammelt werden), Quizze schreiben, Präsentationen halten, Midterms schreiben etc. Somit ist das Studieren sehr viel zeitaufwendiger als in Deutschland, da man hier meistens nur für Klausuren lernen muss. Ich habe damals vier Kurse im Bereich BWL/VWL belegt; International Economics, Economic Development, Quality Management und International Issues in Human Resource Management und diese Kurse sehr gut abgeschlossen.
Als internationaler Student hat man jedoch wie an einigen anderen amerikanischen Universitäten auch den Nachteil, dass man seine Kurse „crashen“ muss und sich für diese nicht im Vorhinein anmelden kann. Das heißt, dass man sich zunächst in der Vorbereitungszeit (in Deutschland) einige Kurse heraussuchen muss, die man in den USA gerne belegen würde. Vor Ort wendet man sich dann an die jeweiligen Dozenten und fragt an, ob in dem entsprechenden Kurs noch ein Platz frei wäre. Die meisten bitten dann darum in der ersten Vorlesung vorbei zu kommen. Abhängig davon wie viele Studenten sich bereits für den Kurs angemeldet haben, entscheidet der jeweilige Dozent, ob noch weitere Studenten aufgenommen werden können. Wenn man Glück hat ist noch Platz frei und man bekommt einen entsprechenden Code, der die Aufnahme im Kurs bestätigt. Soweit ich mich erinnern kann haben die meisten von uns internationalen Studenten ihre Wunschkurse auch bekommen, darunter auch ich, deshalb keine Panik vor dem „Course crashing“. Hilfreich ist jedoch, wenn man sich vorab schon einmal Alternativen überlegt, wenn man den Wunschkurs nicht bekommen sollte.
Wohnen/Leben:
Ich habe damals im CVB, einem der Studentenwohnheime, auf dem Campus gewohnt. Dort habe ich mir ein Zimmer mit einer anderen Studentin geteilt. Für mich hatte dies den Vorteil, dass ich zum einen direkt auf dem Campus gelebt hatte und somit nur kurze Wege zu den einzelnen Vorlesungen hatte und zum anderen, dass ich mit einer anderen Studentin zusammen gelebt habe, mit der ich Englisch sprechen musste und gleichzeitig soziale Kontakte aufbauen konnte.
Ich würde jedem empfehlen in ein Studentenwohnheim zu ziehen, da ich bei einigen internationalen Studenten gesehen habe wie schwierig es ist eine geeignete, bezahlbare Unterkunft zu finden. Das Wohnen dort ist allerdings auch nicht billig, ich habe für die Zeit ca. 3.700 € bezahlt. Außerdem gibt es die Möglichkeit einen „Meal Plan“ dazu zu buchen, damit man in der Mensa essen gehen kann. Ich habe dies jedoch nicht genutzt, da unser Apartment neben einem gemeinsamen Wohnzimmer auch eine gemeinsame Küche hatte in der man sich selber verpflegen konnte. Grundsätzlich ist allerdings festzuhalten, dass die Lebensunterhaltskosten (wenn man sich halbwegs vernünftig ernähren möchte) dort im Vergleich zu Deutschland schon recht teuer sind, gerade im Bezug auf Gemüse und Obst. Fast Food ist relativ günstig.
Zwar ist San José eine Millionenstadt, allerdings sieht man davon nicht sehr viel. Der Campus liegt mitten in Downtown, daher ist es auch kein Problem alle Geschäfte, Bars etc. fußläufig zu erreichen. Wer jedoch auch einmal eine der umliegenden Malls oder die Umgebung erkunden möchte kann mit dem Studententicket kostenlos Bus und Light Rail (vergleichbar mit einer Straßenbahn) fahren. Das Nachtleben beschränkt sich auf einige wenige Bars und Discotheken, die auch in Downtown liegen.
Wer jedoch unbedingt in eine Großstadt möchte sollte sich nicht für San José entscheiden. Dennoch liegt San José nur ca. 1:20 Std. mit dem CAL Train von San Francisco entfernt und man hat somit jederzeit die Möglichkeit Großstadtluft zu schnuppern. Auf Grund des nicht allzu anstrengenden Studentenlebens bietet sich San José auch gut als Ausgangspunkt etlicher Reiseziele an. Von San José Airport bin ich nach Maui (Hawaii), Vancouver (Kanada) und Los Angeles geflogen oder mit dem Mietwagen den Highway 1 heruntergefahren, was ich jedem nur empfehlen kann. Aber denkt dran, unter 25 Jahren ist das Mieten von Mietwagen teurer als über 25 Jahren.
Vielleicht noch kurz zum Thema Auto generell: Wenn man auf dem Campus wohnt hat man die Möglichkeit den Supermarkt in Downtown (Safeway) flußläufig zu erreichen. Außerdem kann man die umliegenden Großmärkte mit Bus bzw. Light Rail gut erreichen. Ich würde sagen, ein Auto ist daher nicht zwingend notwendig. Es ist natürlich viel bequemer, da man so die lästigen Einkäufe nicht immer tragen muss. Aber das sollte jeder für sich selber entscheiden, ein halbwegs vernünftiges Auto kostet ca. 1.500 bis 2.000 €.
Gesamteindruck:
Alles in allem hat mir der Auslandsaufenthalt sehr gut gefallen. Ich habe nicht nur mein Englisch verbessert, sondern auch neue Freundschaften geknüpft und Erfahrungen gesammelt, die für meinen weiteren Lebensweg sehr wertvoll sind. Dass ich mich für Amerika, genauer für Kalifornien und die San José State University entschieden habe bereue ich keineswegs. Es war eine super tolle Zeit, auf die ich niemals verzichten möchte. Allerdings kann ich im Nachhinein sagen, dass mich die unterschiedlichen Erfahrungen und Eindrücke (Kluft zwischen Arm und Reich, eigentlich ein technologisch hochmodernes Land, aber immer noch Oberleitungen für Strom) dazu bewegt haben sagen zu können, dass ich in Amerika nicht wohnen wollen würde.