21 Feb
Erfahrungsbericht von S. O.

San Diego State University


Stadt: San Diego
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Wirtschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 05/2014

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Einleitung

Von August 2013 bis Mai 2014 war ich als BWL- Bachelorstudentin der Uni Bremen für zwei Auslandssemester an der San Diego State University in San Diego-Kaliforniern. Meine Erfahrungen und Tipps möchte ich gerne teilen um Studenten, die auch ein Auslandssemester bestreiten, den Start in diese aufregende Zeit zu erleichtern.

Schon Fernweh bekommen?

Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!

Weitere Erfahrungsberichte Kostenlose Beratung


Bei der Wahl des passenden Landes und der passenden Uni sollte man sich Zeit nehmen und ruhig diverse Unis miteinander vergleichen. Als erstes muss man für sich selbst feststellen, welche Erwartungen man an die Austauschuni stellt und was man durch das Leben in einem anderen Land an Erfahrungen und neuen Skills sammeln möchte.
Mir war wichtig mein englisch zu intensivieren. Daher wollte ich in einem englischsprachigen Land mein Auslandssemester verbringen. Anfangs war ich mir unschlüssig, ob ich mich auf England oder die USA konzentrieren sollte. Letztendlich fiel meine Entscheidung jedoch auf die USA. Argumente dafür waren die Kosten (England hatte meistens höhere Studiengebühren), das Wetter und eine völlig andere Kultur, die ich bisher noch nicht kennengelernt habe.
Die Entscheidung für die San Diego State University (SDSU) fiel durch folgende Punkte:
Die Semesterzeiten stimmten super mit denen meiner Heimatuni überein. Wenn ich also nach Deutschland zurückkomme, kann ich gleich in das nächste Semester starten und habe keine Vorlesungen verpasst.
Desweiteren war mir die Möglichkeit der Kurswahl auch sehr wichtig. Die SDSU hat für den BWL- Bereich eine breite Auswahl und ich konnte alle meine Fächer in Deutschland anrechnen lassen.
Nicht zu vernachlässigen ist auch der Kostenaspekt. Hier ist die SDSU im Vergleich zu anderen amerikanischen Unis noch recht günstig (5630 Dollar pro Semester).


Vorbereitung und Formalitäten

Bewerbung an der SDSU

Meine Bewerbung lief über die Vermittlungsagentur „College Contact“.
Diese war kostenlos und erledigte alle Formalitäten, die in Zusammenhang mit der Bewerbung an der SDSU zu Stande kamen. Das Gute an solchen Agenturen ist, dass man gerade in der Vorbereitungszeit immer direkt einen deutschen Ansprechpartner hat.
Mit meiner Bewerbung einzureichen waren ein Transcript, ein B2- Englischnachweis (Anm. d. Red.: Inzwischen wurde das geforderte Niveau auf C1 erhöht.) und ein Nachweis der ausreichenden finanziellen Mittel durch eine Bank (alles auf Englisch). Die Bewerbungsfristen für die jeweiligen Semester stehen bei der SDSU auf der Homepage und sind auch über „College Contact“ zu erhalten. Meistens jedoch sind diese in etwa 4 Monate vor Studienbeginn.

Das Visum

Nachdem ich die Zusage der SDSU erhalten hatte, kümmerte ich mich um mein Visum. Ich ließ mir einen Termin an der amerikanischen Botschaft in Berlin geben und füllte die Online- Dokumente aus.
Das Visum sollte mindestens 6 Wochen vor Abreise beantragt werden. Die Wartezeit für einen Botschaftstermin betrug drei Wochen. Außerdem muss man viele Gebühren zahlen und die Bestätigungen der Zahlungseingänge auch vor Ort nachweisen.
Ganz wichtig ist daher, vor dem Botschaftstermin sicherzugehen, alle benötigten Dokumente und Gebühren bezahlt zu haben, um dass Visum zu erhalten, ansonsten droht ein weiterer zeitaufwendiger Besuch in Berlin/ Frankfurt oder München.
Welche Dokumente benötigt werden und welche Gebühren anfallen, erfährt man bei der Onlinebewerbung für das Visum.

Die Flugbuchung

Den Flug habe ich ca. 6 Wochen vorher gebucht. Jedoch empfehle ich eine Buchung so früh wie möglich, da dann die Flüge günstiger sind. Falls man nach seinem Auslandssemester noch in den USA reisen möchte, sollte man dies am besten als Komplettpaket buchen. Das Reisebüro kann dann die Reise als Rundtrip angeben und man erhält günstigere Konditionen.

Zahlungsmittel in den USA

In den USA wird so gut wie jede Zahlung per Kreditkarte getätigt. Ich habe mir deswegen von meiner deutschen Bank eine erstellen lassen. Falls man als Student keine Kreditkarte von seiner Bank bekommt, kann man sich auch eine sogenannte „Prepaid-Karte“ ausstellen lassen. Man kann mit dieser Karte genauso zahlen, muss sie bloß immer mit Geld aufladen. Der Vorteil: man hat einen Überblick über seine Ausgaben und kann nicht ins Minus rutschen.

Auslandskrankenversicherung

Eine Auslandskrankenversicherung liegt meist kostentechnisch zwischen 200 und 300 Euro für 6 Monate und ist Pflicht um an der SDSU angenommen zu werden. Ich habe meine Krankenversicherung über „Horbach Wirtschaftsberatung“ gebucht und war damit sehr zufrieden.


Ankunft in San Diego

Die Unterkunft

Da ich mich dafür entschieden habe meine Wohnung direkt vor Ort in San Diego zu suchen, habe ich aus Deutschland lediglich ein Hostel für die ersten zwei Wochen gebucht. Es gibt aber auch die Möglichkeit, direkt aus Deutschland seine Wohnung/ Zimmer zu buchen. Beides hat Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite hat man keinen Wohnungssuchstreß, wenn man hier angekommen ist, jedoch weiß man auch nicht, ob die Zimmer wirklich so aussehen, wie sie auf den Fotos wirkten.
Ich habe mich für ein Zimmer in einem Apartment direkt auf dem Campus entschieden. Ausschlaggebend waren für mich der Preis (ca. 400 Euro günstiger als ein Zimmer am Strand), aber auch die Entfernung zur Uni und die Leute, die man hier kennenlernt. Ich lebe nun in einem Apartmentkomplex mit circa 150 anderen Studenten oder auch Berufstätigen. Der Anteil Amerikaner zu Austauschstudenten beträgt ungefähr 50 Prozent. Es ist dadurch hier unglaublich einfach, neue Bekanntschaften zu machen. Im Vergleich zu anderen Studenten, die in ihren Häusern am Strand wohnen (Pacific Beach oder Mission Beach sind die beliebtesten Orte für Studenten) habe ich wirklich viele amerikanische Studenten kennengelernt, da die meisten amerikanischen Studenten auf dem Campus leben. Der Nachteil am Campusleben ist jedoch die Entfernung zum Strand oder nach Downtown. Man braucht von der Uni circa 20-25 min mit dem Auto zum Strand oder nach Downtown, was sicherlich für viele ein Argument ist, gleich am Strand wohnen zu wollen, um nicht immer runter zufahren.
Die Suche nach geeigneten Zimmern habe ich auf verschiedenen Wegen getätigt. Es gibt diverse Seiten auf Facebook speziell für Austauschstudenten. Dort stellen Studenten die bereits wieder nach Deutschland zurückgehen ihre Mitverträge rein. Die Mietverträge laufen hier meistens ein Jahr, sodass man sich selbst um einen Nachfolger kümmern muss. Es gibt auch noch die Möglichkeit über Craigslist an eine Wohnung zu kommen, jedoch sind die Angebote teilweise ziemlich unseriös. Letztendlich bin ich einfach auf den Campus gefahren und habe mir die einzelnen Zimmer angesehen und dann dass für mich optimalste gefunden.

Facebookgruppen für Austauschstudenten in San Diego

https://www.facebook.com/groups/Studenthousingsd.pb.mb/
https://www.facebook.com/groups/314017018732224/
https://www.facebook.com/groups/170102993097470/
https://www.facebook.com/groups/600260333371736/


Orientierung an der Uni

Die Orientierungsphase beginnt in der Regel zwei Wochen vor dem tatsächlichen Unibeginn.

Man sollte diese nicht missen, da man sich in dieser Zeit an der Uni registrieren muss, seinen Studentenausweis abholt und auch die Kurse „crashen“ muss. Als Bachelor-Student muss man mindestens 12 Units belegen, das entspricht zwischen 3 und 4 Kursen. Falls man mehr Units belegt muss man ca. 250 Dollar zusätzlich zu den regulären Studiengebühren pro Unit zahlen. Zwei Kurse davon sind bereits im Voraus fest über das ALI (American Language Institute) zu buchen (die sogenannten Special Session Kurse). Diese Kurse wählt man bereits aus Deutschland und hat später nicht mehr die Möglichkeit sie zu „droppen“. Ich spreche hier jedoch nur für meine BWL-Kurse. In anderen Fachbereichen gab es teilweise keine „Special-Session Kurse. Der Vorteil dieser Kurse ist, dass man bereits zwei Kurse sicher hat und sie nicht „crashen“ muss. Der Nachteil jedoch (überwiegt meiner Meinung) ist der, dass in diesen Kursen nur Austauschstudenten (90% Deutsche !!!) sind und dadurch leider die englische Sprache zu kurz kommt.

Das American Language Institute (ALI)

Das ALI ist die Anlaufstelle für alle internationalen Studenten, die ein Auslandssemester an der SDSU verbringen. Das Büro ist direkt auf dem SDSU Gelände. Bei Fragen rund im den Auslandsaufenthalt hilft deren Internetseite super!
http://ali.sdsu.edu (Ist die allgemeine Seite des ALIs)
Über den folgenden Link findet man alle Informationen die man als neuer Student an der SDSU benötigt. (Z.B.Visaangelegenheiten, Formulare, Housing, Krankenversicherung etc.)
http://ali.sdsu.edu/Pages/ALI/Engine.aspx?id=590

Das „Crashen“,
Das „crashen“ kommt dadurch zu Stande, dass die Austauschstudenten nur die Kurse belegen können, in denen noch freie Plätze zur Verfügung stehen. Das heißt, die nicht schon durch die regulären Studenten belegt wurden.
Man erhält durch das ALI ein Formular welches man vom jeweiligen Professor, der dieses Fach lehrt unterzeichnen muss. Dies gilt als Kurszusage und erst dann darf man den Kurs belegen und darin seine Prüfung schreiben. Ich würde mir auf jedenfall mehrere Kurse aussuchen und die Unterschriften einholen, auch wenn man nur zwei Kurse benötigt. Dadurch hat man dann eine Auswahlmöglichkeit, denn manchmal überschneiden sich einige Kurse zeitlich.
Beim „crashen“ ist es wichtig rechtzeitig in den jeweiligen Unterrichtsklassen zu sein. Denn in einigen Kursen gilt das Motto: wer zuerst da ist kriegt den Platz. Teilweise haben sich 70 Austauschstudenten auf 5 Plätze beworben und die ersten 5 Studenten haben den Kurs bekommen. Es gibt aber auch Kurse in denen nach dem Losverfahren entschieden wird oder bei denen genügend freie Plätze für alle vorhanden sind.
Wenn man am Ende mehr Kurse bekommen hat, als eigentlich benötigt, unbedingt an das „droppen“ der Kurse denken, da man sonst zusätzliche Kosten hat. Dies ist ein weiteres Formular, welches man beim ALI einreichen muss um wieder aus den bereits eingeschriebenen Kursen ausgeschrieben zu werden. (Bei Special Sessions nicht möglich).
Wichtig bei der Kurswahl ist, dass man sicherstellt, dass die gewählten Kurse auch an der Heimatuniversität angerechnet werden. Ich habe mir dafür noch in Deutschland alle möglichen Kurse der SDSU angeschaut und bin diese mit meiner Auslandsbeauftragten durchgegangen. Dadurch hatte ich einen Überblick, welche Kurse mir alle angerechnet werden.

Die Kurse der SDSU findet man unter folgendem Link:
sunspot.sdsu.edu/schedule/#
(hier kann man sich alle Fächer zu seinem Fachbereich ansehen und eine kurze Beschreibung erhalten)

Bei der Kurswahl haben mir folgende Seiten zur Orientierung geholfen:
http://www.ratemyprofessors.com (bewertet die Professoren und wird hier wirklich oft genutzt)

Sehr nützlich fand ich auch http://ali.sdsu.edu/
Hier habe ich sogenannte Syllabi entdeckt. Das sind zu jeder einzelnen Veranstaltung vom jeweiligen Professor erstelle Studieninhalte und deren Voraussetzungen.
Wie gesagt, das „crashen“ ist etwas aufwendig, aber das ALI steht euch bei Fragen gut zur Seite.

Verkehrsmittel

Die meisten Studenten haben sich ein Auto gemietet. Wenn man dieses sich mit 2 oder 3 Leuten teilt, ist es auch eine echt günstige Sache. Ansonsten muss man mit mind. 400 Dollar im Monat rechnen (inkl Gas und Versicherung). Man sollte darauf achten, dass der Mietvertrag es erlaubt, auch außerhalb der Grenzen von San Diego zu fahren. Ansonsten muss man sich für Touren z.B. nach Las Vegas oder San Francisco zusätzlich noch einen extra Wagen mieten.
Ich habe mich gegen ein Auto und für ein Semesterticket entschieden. Dies hat 155 Dollar gekostet, ist das ganze Semester gültig und für alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzbar (Trolley und Bus).
Man braucht jedoch damit deutlich länger nach Downtown (ca 35 min) und zum Strand (1 h) von der Uni.
Abends haben wir uns meistens ein Taxi geteilt, wenn die Busse nicht mehr fuhren (fahren leider nicht durch, auch nicht am Wochenende). Wenn man auf Parties gehen will (finden meistens in Downtown statt), braucht man jedoch sich keine Sorgen machen, dass man nicht vom Strand oder Campus wegkommt. Es gibt dafür die sogenannten Partybusse. Diese fahren vom Campus bzw. Strand direkt zu den Clubs für insgesamt 10 Dollar hin und zurück. Eine sehr günstige und lustige Alternative zum Taxi.

Studentenjobs
Internationals dürfen lediglich auf dem Campus arbeiten.


Fazit

Eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte und immer wieder tun würde.
San Diego und die SDSU sind toll und ich bin wirklich begeistert. Was mich gestört hat, ist die Benachteiligung der Austauschstudenten bei der Kurswahl und die Special- Sessions, da dort fast nur Deutsche waren. Es hängt jedoch im Endeffekt von einem selber ab, mit wem man in Kontakt kommt. Ich habe mittlerweile wirklich viele amerikanische Freunde gewonnen und spreche daher viel Englisch.
Womit ich nicht gerechnet hätte, ist der enorme workload, den ich bei meinen Fächern hatte. Ich habe pro Fach zwischen 3 und vier Klausuren geschrieben, mindestens einen Test pro Woche, musste Hausaufgaben abgeben, Präsentationen halten und 5 Gruppenprojekte durchführen. Jedoch hat man sich durch diese Art und Weise des Lernens viel intensiver mit dem Inhalt der Veranstaltung beschäftig. Mir hat es also trotz des hohen workloads sehr gut gefallen.


Weitere Empfehlungen

Teilnahme an den Citytouren und Veranstaltungen.
In der Orientierungswoche gibt es sogenannte Citytouren, die das ALI anbietet. Diese würde ich unbedingt empfehlen, um erste Kontakte zu knüpfen und einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen.

Parkplätze
Ein großes Problem (gerade an der SDSU) sind Parkplätze. Ich habe von vielen Studenten gehört, dass sie teilweise 45 min nach einem Parkplatz suchen. Man sollte also genügend Zeit einplanen oder sich einen Parkplatz mieten. Wenn man dann einen Parkplatz gefunden hat, unbedingt darauf achten welche Farbe der Bordstein hat, an dem der Wagen steht. Keine Farbe oder weiß ist gut, rot unbedingt meiden! Die Polizei ist, was falsch Parken angeht, sehr streng und die Strafzettel kosten zwischen 70 und 150 Dollar.

ARC
Auf dem Campus gibt es ein super Gym mit vielen Geräten, Kursangeboten und einem Swimmingpool. Das ARC ist für ALI-Studenten kostenlos!

Sport
Unbedingt ein Football und Basketball Spiel der Unimannschaften ansehen. Die Tickets sind für Studenten der SDSU kostenlos und es macht unglaublich Spaß.
Bei den Footballspielen ist es Tradition, sich einige Stunden vor dem Spiel auf dem Parkplatz des Stadiums zu treffen und zu grillen. Dort kann man super Kontakte knüpfen und hat eine Menge Spaß.