29 Jan
Erfahrungsbericht von Ronja H.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Geschichte, Philosophie, Sprachwissenschaft
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 08/2013 bis 12/2013

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Warum Halifax?!

Für mich stand relativ schnell fest, dass ich nach Kanada gehe. Warum Halifax wird man in seinem Auslandssemester wahrscheinlich öfter gefragt werden. Ja, warum eigentlich? Halifax ist toll! Bei mir hat es nicht lange gedauert bis ich mich voll und ganz in das wundervolle Städtchen, die Leute und Kanada verliebt hatte.

Halifax liegt direkt am Nordatlantik und geht voll und ganz in ihrem Kleinstadtcharme auf. Sowohl das als auch atemberaubende Natur gleich um die Ecke, sowie ein paar der unzähligen Seen Kanadas, wirken schnell sehr überzeugend.

Nicht zu unterschätzen: Kanada ist teuer! Vor allem die Lebenshaltungskosten.

Schon Fernweh bekommen?

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Es wirkt anfangs nach recht viel Information und man muss sich erstmals ein bisschen einlesen, aber die Homepage und Erfahrungsberichte helfen bei offenen Fragen auch schon oft weiter.
TOEFL oder andere vergleichende Nachweise sind hier nicht nötig. Bewerbungsformular ausfüllen und auf Antwort warten. Sobald die Bewerbung einmal im Laufen ist, helfen einem diverse Merkblätter, CC und Tipps von bisher dort Studierenden sehr weiter. CC hat dabei wirklich geholfen: immer freundlich, hilfsbereit und geduldig. Man bekommt eine Zeitmanagementliste und sofern man sich ungefähr an diese hält, sollte das Organisieren des AS nicht allzu schwer zu bewältigen sein.

Die Videovorstellungen der SMU haben mir persönlich ebenfalls etwas weitergeholfen und verschaffen einen kleinen Einblick.

Lasst euch auf jeden Fall auf die Kontaktliste mit den anderen Teilnehmer setzten, damit ihr gleich eventuelle Gleichgesinnte habt, wenn ihr dort ankommt und noch niemanden kennt. So hab ich zumindest gleich die engsten Freundschaften schließen können.


Studium/ Kurswahl

Wenn man den Dreh bei der Kurswahl über das Self-Serve Banner einmal raus hat, kann man diese trotzdem noch bis zu zwei Wochen ab Semesterbeginn wechseln. Viele Kurse sind allerdings beliebt, also guckt euch vorher an, welchen Kursen ihr machen wollt. Paul Dixon oder die Professoren können euch gegebenenfalls weiterhelfen, wenn ihr Probleme habt in einen bestimmten Kurs reinzukommen.

Ich musste vier Kurse belegen was definitiv mehr als genug war. Die meisten belegen drei was vom Zeitaufwand absolut ausreichend ist. Man hat nicht viel Unterricht (2x 1 ¼ Std./ Woche pro Kurs), aber der Lernaufwand mancher Fächer ist enorm!
Assignments, Essays und Group Presentations nehmen oft mehr Zeit in Anspruch als gewollt. Der Leseaufwand ist ebenfalls sehr hoch, wobei ich gestehen muss, dass man in manchen Fächern auch ohne vorheriges Lesen ganz gut durchkommt.

Man sollte die Uni nicht zu ernst nehmen und auch einfach mal abschalten können, da man sein AS sonst locker in der Library und am Schreibtisch verbringen könnte.

Das Unigelände ist wirklich schön und die Library ist super ausgestattet. Pausen verbringt man meistens bei Tim Hortons. Je nach dem welche Kurse man belegt, muss man einiges an Büchergeld hinblättern. Mein teuerstes hat 120$ kostet, wobei das dann leider kaum im Unterricht benutzt wurde. Das muss aber natürlich nicht immer der Fall sein.

Die meisten Klausuren sind Multiple Choice oder Short Answer Questions gewesen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber meist waren diese doch einigermaßen gut zu bewältigen. Deutsche die an der SMU studieren sind für ihren guten Ruf bekannt, da die Mehrheit dieser meist mit A abschneidet.

Das System ist jedenfalls einfach ein anderes als in Deutschland. Es werden nicht nur die zwei Klausuren (midterm/ final) bewertet, sondern oft auch assignments, presentations, essays, attandance und participation.


Unterkunft/ YMCA

Mir war es wichtig, bereits eine Unterkunft zu haben, als ich in Halifax ankam. Ich entschloss mich für das YMCA, was sich anfangs als ziemlicher Schock herausstellte. Man muss seine Ansprüche dort definitiv zurückschrauben können.
Gemeinschaftsbad und Gemeinschaftsküche sind durchaus gewöhnungsbedürftig und es kann einem schon mal die ein oder andere Maus übern Weg laufen. Die Zimmer sind relativ klein und einfach aufgebaut, bedürfen allerdings einem ordentlichen „Einzugsputz“, wenn man ankommt und sich versuchen will sich einzugewöhnen.
Der erste Eindruck vermag einen ein wenig umzuhauen, aber ich muss gestehen, ich hatte mich dann doch recht schnell dran gewöhnt, vor allem weil viele andere internationalen Studenten auf den zwei Stockwerken wohnen, ich an der Miete sparen konnte und sowieso nicht allzu viel zu Hause war. Ein weiterer Pluspunkt ist das Fitnessstudio (+ Kurse), die täglich besetzte Rezeption und man wohnt einfach direkt in Downtown.

Um euch gleich ein „heads up“ zu geben, mit einer Miete von 600$ ist man super dabei! Gerade zum Wintersemester hin, ist die Wohnungssuche leider nicht ganz so leicht und man kann schon mal leicht verzweifeln, vor allem wenn man manche Mietpreise sieht.

Das YMCA kostet 500$ und das AST 400$ und sind damit mit die günstigsten Unterkünfte von denen ich erfahren hab.


Freizeit/ Ausflugsmöglichkeiten/ Party

Halifax bietet einige Freizeitmöglichkeiten, vor allem im Sommer ist es wunderschön! Am Hafen entlang joggen, den bekannten Farmers Market besuchen, bei Konzerten umsonst zuschauen oder einfach mal rausfahren.
Der Point Pleasant Park in der Nähe der SMU bringt der süßen Kleinstadt das schnelle Gefühl von Natur Pur. Es gibt häufig Festivals oder Veranstaltungen, die sich oft nach den Jahreszeiten oder den Feiertagen richten.
Für Peggy’s Cove, Lunenburg und Mahone Bay kann man sich super einen Tag einen Mietwagen nehmen, am besten im Indian Summer.
Cape Breton bietet sich für ein (längeres) Wochenende an: Natur, Wandern, Whale Watching oder Beer Pong und Kings Partien im Ferienhaus.
Toronto und Montreal kann man gut mit dem Flieger erreichen (1-2 Flugstunden) und am Ende des AS haben viele noch einen Abstecher in die USA gemacht.

In Halifax gibt es nur Pubs und kein Partyleben? Das ist definitiv nicht wahr! Es gibt viele tolle Pubs im schottischen Flair mit super Essen und oft mit Livemusik. Dennoch, feiern in Halifax wird nicht so klein geschrieben wie manche sagen. Vorgetrunken wird meist bei jemandem zu Hause, da man in einem Pub schon mal gut und gerne 8$ für ein Bier zahlen kann. Das geschieht meist alles recht „früh“, da die Klubs (abgesehen von zwei, drei Ausnahmen die um 3:30 Uhr schließen), schon um 2 Uhr Schluss machen. Egal wie voll der Laden oder gut die Stimmung ist.
Hier zu empfehlen: Toothy Moose, Alehouse und Cheers.
Absolutes Muss fürs „Mitternacht Essen“ nach dem feiern – Willys Poutine!

Alles in allem: Kanada ist relativ teuer, aber ein Auslandssemester in Halifax lohnt sich allemal!