18 Aug
Erfahrungsbericht von Robin S.

University of California, Berkeley

Stadt: Berkeley
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL, Soziale Arbeit, Medien
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2009 bis 08/2009

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich versuche mich in meinem Berkeley-Bericht auf Tipps zu konzentrieren, die in den anderen Reports eher weniger erwähnt wurden. Darüber hinaus werde ich keinen Fließtext abliefern sondern mit „Bullet points“ arbeiten, um möglichst viele Informationen für euch einzuschließen.

Ihr wollt zu den Summer Sessions nach Berkeley? Macht es! Und College-Contact.com ist sicherlich eine gute Adresse dafür. Ich werdet rundum mit den wichtigsten Informationen versorgt und ihr habt immer einen Ansprechpartner.
Mein erster großer Tipp: Egal welche Sessions ihr belegt, erspart euch das Gerangel mit dem Visum. Das kostet über 300€ und eine Menge Aufwand und Zeit. Lasst es! Wenn ihr z.B. Sessions A+D machen wollt, geht mit dem Touristenvisum rein. Problem ist, dass man natürlich ohne Visum dann nur noch wenige Tage nach Abschluss der Sessions bleiben kann, bevor man wieder das Land verlassen muss. Mit einem Touristenvisum ist nach 90 Tagen das Limit erreicht. Ich habe volle 12 Wochen in Berkeley verbracht und habe das Visum beantragt, weil ich hier anschließend noch einige Wochen Urlaub machen wollte. Aber der Aufwand dafür und die Kosten für dieses Visum lassen mich im Nachhinein sagen: Würde ich nicht nochmal machen wollen.
Mein zweiter großer Tipp: Guckt euch GENAU den Stundenplan an. Schreibt euch die interessantesten Kurse raus und guckt nach, ob sie zeitlich zueinander passen! Unglaublich viele Kurse überschneiden sich zeitlich, was ziemlich nervig sein kann. Fällt also im Vorhinein eine klare Entscheidung, welche Kurse ihr belegen wollt. Sucht euch auch alternative Kurse für den „worst case“ raus! Falls ihr Kurse in der ersten Woche droppt, was durchaus mal sein kann, braucht ihr schnell zeitlich passende Alternativen. Das gilt nicht so sehr für die Leute ohne Visum. Da ist es egal, wie viele Units man belegt. Aber jetzt kommt’s: Sobald ihr ein Visum habt und Kurse einfach droppt, ohne neue hinzuzunehmen, gefährdet ihr euren Visumsstatus!!! Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich vom Visum abrate! Je nach belegten Sessions braucht ihr eine Mindestanzahl an Units! Dass heißt, dass man z.B. in den Sessions A+D mindestens insgesamt 10 Units, und in jeder Session jeweils mindestens 5 Units belegen muss. Das wiederum bedeutet mindestens 2 Kurse pro Session! Und das ist viel Arbeit! Gerade wenn man Business-Kurse gewählt hat. Unterschätzt das nicht. 2 Kurse sind jede Menge Arbeit. Es ist machbar! Aber wir haben teilweise bis spät in die Nacht vor unseren Schreibtischen gesessen! Viele Kurse beinhalten Gruppenarbeit, die sehr zeitraubend sein kann.
Die Kurse selbst sind sehr zu empfehlen. Gute bis sehr gute Dozenten, viel Input. Aber die Bücher sind teuer! Daher mein nächster Tipp: Sobald ihr wisst, welche Kurse welche Bücher benutzen…nicht in den Cal-Store oder zu Ned’s Bookstore. Falls ihr dort gut erhaltene „Used Books“ bekommen könnt – ok. Aber ansonsten sofort zu Amazon.com und die „Used Books“ online bestellen. Aber mit schnellem Versand! Sonst kann sowas schon mal locker eine Woche dauern und ihr müsst dann zu viel in kurzer Zeit aufholen. Auf diese Weise könnt ihr locker pro Buch 20-80 Dollar sparen. Denn die Bücher (gerade Wirtschaftsliteratur) sind hier sehr viel teurer als bei uns (bis zu $200!).
Unterkunft: Ihr seid Fans von Einzelzimmern? Ich auch. Also beim I-House bewerben. In den Residence-Halls bekommt man fast nur 2er und 3er Zimmer, denn die Einzelzimmer sind aus unerfindlichen Gründen reserviert für „the general public“. Das I-House ist nicht großartig, aber ok. Das Zimmer ist spärlich eingerichtet, die Matratze ziemlich übel, die Waschräume sind auf dem Gang und akzeptabel – so lang ihr keine Inder auf dem Gang wohnen habt. Da macht ihr interkulturelle Erfahrungen der ganz besonderen Art. Ziemlich nervig sind die Türen, die man vorsichtig schließen muss, damit sie keinen Krach machen. Viele Leute sind allerdings dermaßen unsensibel, dass man gerade in den ersten Nächten aus dem Bett hochschreckt, wenn schon wieder jemand die Tür knallt, anstatt sie vorsichtig zu schließen. Ich hoffe für euch, dass ihr nette Nachbarn erwischt. Sonst müsst ihr euch beschweren. Am besten sofort beim „Front Office“, die kümmern sich dann darum.
Zum Essen im I-House: Viele halten es für einigermaßen katastrophal, ich finde es ist wirklich ok. Manchmal gibt’s schlechte Tage, aber meistens ist es absolut ok. Aber mein großer Tipp: Euer Credit auf euren „Meal Cards“ reicht nicht aus, um jeden Tag 2-3 mal essen zu gehen! Das ist vielen nicht bewusst! Wenn ihr die Karte am Eingang durchzieht, könnt ihr sehen, wie viel ihr noch habt. Es reicht nicht für die ganze Zeit! Also geht zwischendurch mal zu Subway oder ins Restaurant und spart Credit. Außerdem sind das gute Abwechslungen zum I-House-Food!
Es gibt eine Druckstation im I-House. Während der Session A ist hier noch nicht so viel los wie in Session D. Dann ist die Station oft besetzt. Und wenn man viel drucken muss und dafür immer runter rennen muss…das nervt nur! Daher mein nächster Tipp: Sobald ihr Internet habt; bestellt euch einen S/W Laserdrucker! Meiner hat $60 gekostet, wunderbar funktioniert und meine Nerven dermaßen geschont – das war jeden Cent wert!
Das mit dem Internet im I-House ist so eine Sache: Man rennt zu so einer kleinen Verkaufsbude im „G-Geschoss“ und kauft sich seinen Zugang. Für $40! Das sind so Dinge am Anfang, wo man nur noch denkt: „Abzocke“. Und an vielen Stellen fühlt man sich am Anfang abgezockt: Kopierkarte, Internetzugang, Bettwäsche, usw. Aber das legt sich nach 1-2 Wochen. Und das Internet ist immerhin einigermaßen schnell.
Was ihr unbedingt machen solltet: Mitgliedschaft im Gym! Es ist mit Abstand die niedrigste „Fee“, die man hier für irgendwas bezahlen muss: $10! Für volle drei Monate! Und es gibt wirklich alles: Gewichte, Squash, Basketball, Badminton, Ellipsentrainer, Laufbänder, Schwimmen, uvm.
Innerhalb der ersten Tage solltet ihr auf keinen Fall die Einführungstreffen verpassen. Dort wird euch auch gezeigt, wo und wie ihr eure Cal1-Cards beantragt. Die braucht ihr für alles Mögliche: Als zukünftige Zugangskarte im I-House, fürs Gym, für das Busticket usw.
Falls ihr in den ersten Tagen mal nach San Francisco rausfahrt – Sonnencreme auftragen! Auch wenn es bewölkt ist. Die Sonne ist hier extrem stark. Das Klima ist oft relativ mild bis kühl. Aber die Sonne wird oft unterschätzt - besonders in San Francisco. Ich habe ernsthaft Hautoberflächen so rot wie Hummer gesehen.
Soviel zu meinen Tipps – Ich hoffe, dass sie euch helfen werden. Ich kann die Summer Sessions in Berkeley nur empfehlen: Es ist eine super Erfahrung, man trifft jede Menge interessante Menschen und aus den Kursen kann man jede Menge ‚mitnehmen‘.