1 Feb
Erfahrungsbericht von Robert Z.

Saint Marys University


Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Summer Sessions
Zeitraum: 05/2007 bis 08/2007

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Mit diesem Abschlussbericht möchte ich zukünftigen Austauschstudenten meine Erfahrungen meines Auslandssemesters weitergeben. Da Kosten, Gebühren, Formalitäten etc. ständigen Änderungen unterworfen sind, werde ich diese Punkte in meinem Bericht weitestgehend ausklammern.
In der Zeit von Anfang Mai bis Mitte August 2007 habe ich an der Saint Mary’s University in Halifax, Kanada an der Faculty of Business studiert. Das Sommersemester ist dort in zwei so genannte „Summer Sessions“ unterteilt, die jeweils 7 Wochen dauern. Insgesamt habe ich in den 2 x 7 Wochen 4 Kurse belegt, auf die ich später in Detail noch einmal eingehen werde.

Hintergrundinformation

Meine Heimathochschule ist die Europäische Fachhochschule Rhein/Erft, kurz EUFH, in Brühl bei Köln. Die EUFH ist eine staatlich anerkannte Privathochschule, an der ausschließlich betriebswirtschaftliche Studiengänge angeboten werden. Ziel der Hochschule ist es, Theorie und Praxis optimal miteinander zu verzahnen. Übersetzt heißt das, dass alle Studierenden immer im Wechsel von drei Monaten in einem Kooperationsunternehmen arbeiten und in den Folgemonaten Vorlesungen und Seminare an der Hochschule besuchen. Das innovative Konzept des dualen Studiums fördert somit von Anfang an unternehmerisches Handeln und zugleich wissenschaftliches Denken der Studierenden.
Das Studium ist auf sieben Semester angelegt, wobei das sechste Semester von den Studierenden obligatorisch im Ausland absolviert werden muss. D.h., das Auslandssemester an der EUFH ist somit integrativer Bestandteil des Studiums. Bei der Wahl des Gastlandes und der Gasthochschule sind die Studenten mehr oder weniger frei in ihrer Entscheidung. Wichtig ist jedoch, dass die ausländische Hochschule Kurse anbietet, die mit den inhaltlichen Vorgaben der EUFH vergleichbar sind. Die Koordination erfolgt zwischen dem Student, dem akademischen Auslandsamt, dem Dekan und dem so genannten ECTS-Institutional-Coordinator, der für die Umrechnung und Anerkennung der im Ausland erbrachten Zensuren zuständig ist.

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Im internationalen Vergleich liegt Kanadas Bildungssystem auf höchstem Niveau. Die Hochschulen gehören zu den besten der Welt und sind global anerkannt. Darüber hinaus haben die kanadischen Universitäten weit reichende Erfahrungen mit internationalen Studierenden. Zwar sind auch in Kanada die Studiengebühren relativ hoch, jedoch erreichen sie nicht die Ausmaße wie ihre US-amerikanischen Pendants.

So bietet Kanada auch eine enorme Vielfalt an Studienstandorten. Nicht nur in den großen Metropolen finden sich zahlreiche Bildungseinrichtungen, sondern auch kleinere, eher unbekannte kanadische Städte können mit teilweise hervorragendem universitärem Angebot aufwarten. Um sich hier einen wirklich sehr guten ersten Überblick zu verschaffen, kann ich nur Maclean’s Guide to Canadian Universities empfehlen. Das Magazin ist neuerdings auch im Internet gegen eine einmalige Gebühr von $19,95 herunterladbar. (http://www.macleans.ca/education/index.jsp) Darin werden fast 70 Universitäten in ganz Kanada mit einem jeweils zweiseitigen Profil vorgestellt. Darüber hinaus gibt es ein sehr detailliertes Ranking der Universitäten. Aber auch andere wichtige Informationen werden genannt, wie z.B. welche Noten für eine Aufnahme benötigt werden, wo man während der Studienzeit wohnen kann, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt etc. Ein Leitfaden für „International Students“ ist ebenfalls enthalten.


Planung des Auslandsaufenthaltes

College-Contact ist eine deutschsprachige Internetseite zum Thema Bildung im Ausland - insbesondere zu Vollstudienmöglichkeiten mit Studienabschlüssen, zu einzelnen Semestern, Summer Sessions und Weiterbildungen. Das Non-Profit Unternehmen bietet Hilfe und Unterstützung bei der Planung eines Auslandsstudiums an und hat z.Z. Kooperationsverträge mit weit über hundert Hochschulen in derzeit 23 Ländern. Beratung und Einschreibungsunterstützung sind völlig kostenlos.

In Kanada kooperiert College-Contact mit zwei Universitäten zusammen, der Saint Mary’s University in Halifax und der Thompson River University in Kamloops.
Ursprünglich hatte ich eigentlich vor, in einer der großen Metropolen wie Toronto, Montral, Vancouver oder Edmonton zu studieren. Während meiner intensiven Vorbereitungsphase musste ich jedoch leider feststellen, dass die Business Fakultäten dieser Universitäten im Sommer nur ein sehr begrenztes Kursangebot hatten (weil sich im Sommer die meisten unheimischen Studenten in den Semesterferien befinden) oder generell keine ausländischen Studenten für einen solch kurzen Zeitraum von 3-4 Monaten aufnehmen. Da ich von älteren Kommilitonen gehört hatte, dass die Saint Mary’s University eine recht angesehene und zudem noch die größte Business Fakultät in Atlantic Canada hat, fiel meine Entscheidung dann recht schnell auf Halifax.

College-Contact war der Planung und Organisation des Auslandsaufenthaltes eine sehr große Hilfe. Eine Bewerbung auf eigene Faust an einer kanadischen Universität ist natürlich immer möglich, aber doch mit teilweise recht großen Hürden verbunden. Wie bereits zuvor erwähnt, hatte ich mich zunächst u.a. in Montreal beworben. Der bürokratisch sehr aufwendige Prozess, den ich dort anfänglich durchgemacht hatte, entfiel bei der Bewerbung über College-Contact weitestgehend, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Man füllt dort nur einmalig ein Formular aus und alle weiteren Formalitäten werden einem von College-Contact mehr oder weniger abgenommen. Die Kurswahl erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt online.
College-Contact vermittelt auch Unterkünfte, günstige Flüge und auch bei sonstigen Fragen stehen einem die Mitarbeiter stets zur Verfügung, entweder per E-Mail, telefonisch oder in einem persönlichen Beratungsgespräch vor Ort in Münster. Die Internetseite http://www.college-contact.com ist sehr empfehlenswert, auch wenn man im Endeffekt den Service von College-Contact vielleicht gar nicht in Anspruch nimmt. Denn hier findet man auch generell sehr nützliche Informationen zur Vorbereitung auf ein Auslandssemester.


Organisatorisches vor der Abreise

Visabeschaffung

Ein Visum war für mich notwendig, weil man ein solches in Kanada erst ab einer Aufenthaltsdauer von mehr als 6 Monaten benötigt. Sehr ausführliche Informationen, wie man ansonsten ein Visum für Kanada beantragt, findet man auf der Internetseite der kanadischen Botschaft in Deutschland unter: http://www.dfait-maeci.gc.ca/canada-europa/germany/visa-study-de.asp.

Gepäck

Man sollte darauf achten, dass man nicht mehr als 2 x 23 Kilogramm aufgibt, weil es einem sonst so ergeht wie mir, dass man schlappe $100 für Übergepäck nachzahlen muss. (Stand Sommer 2007 – Höchstgewichtsgrenzen können sich natürlich jederzeit ändern und sind auch von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft sicherlich unterschiedlich. Mein Tipp: Rechtzeitig informieren und Gepäck dann zu Hause schon mal wiegen. Am Flughafen umpacken zu müssen ist wirklich nicht schön.)

Krankenversicherung

Die Krankenversicherung ist integrativer Bestandteil des DAAD Stipendiums, so dass hier keine weitere Auslandsversicherung abgeschlossen werden muss.

Geld

Großartig Bargeld im Voraus umzutauschen ist völlig unnötig. (Außer vielleicht ein paar Dollar für einen kleinen Snack am Flughafen) Empfehlenswert ist, eine Kreditkarte zu besitzen, weil man in Kanada – genau wie in den USA – hiermit so gut wie überall bezahlen kann. Die meisten Kreditkarteninstitute berechnen allerdings bei jedem getätigten Kauf 1,5% vom Kaufpreis für den Einsatz der Karte im Ausland. Andererseits ist die Kreditkarte schon das angenehmste und unkomplizierteste Zahlungsmittel.
Neben der Kreditkarte empfiehlt es sich aber auch noch eine EC-Karte zu besitzen, mit der man zwar nicht im Geschäft bezahlen kann, aber am Bankautomaten jederzeit Bargeld abheben kann. Hier sollte man darauf achten, eine Karte eines international operierenden Geldinstitutes zu besitzen (wie z.B. der Deutschen Bank), weil man dann bei bestimmten Partnerinstituten in Kanada sein Bargeld kostenlos abheben kann. (Partner der Deutschen Bank in Kanada ist die Nova Scotia Bank, die man nicht nur im Bundesstaat Nova Scotia, sondern auch in den großen Metropolen wie Toronto oder Montral überall findet.)


St. Mary’s University (SMU), Halifax, Kanada

Die Saint Mary’s University wurde schon 1802 von einem irischen Vikar als rein katholische Universität gegründet und ist damit eine der wenigen kanadischen Universitäten, die auf eine über zwei Jahrhunderte alte Geschichte zurückblicken kann. Heute ist die SMU eine staatliche Universität mit rund 8.000 Vollzeitstudierenden. Sie genießt in Kanada einen guten Ruf für die hohe akademische Qualität ihrer Lehre sowie für ihre kleinen Klassen und eine Lernumgebung, die das interaktive und praxisbezogene Lernen in den Vordergrund stellt.
Auch Internationalität spielt an der SMU traditionell eine große Rolle, was sich unter anderem in der hohen Anzahl internationaler Studenten (Asiaten im Besonderen) auf dem Campus widerspiegelt. Aufgrund des eingangs angesprochenen reduzierten Lehrbetriebs an den kanadischen Universitäten während des Sommers, waren während meiner Aufenthaltszeit leider nicht so sehr viele kanadische Studenten vor Ort, wie es ansonsten in den übrigen Semestern üblich ist. Dadurch, dass somit auch keine großen sportlichen Highlights an der Uni stattfanden, ging das studentische Flair einer großen nordamerikanischen Universität leider ein bisschen verloren.


What’s HOT?

  • International Students werden umsonst mit dem Taxi vom Flughafen abgeholt und direkt zur Unterkunft gebracht. Da der Flughafen ziemlich weit außerhalb der Stadt liegt, spart man hier über $50. (Muss allerdings im Vorfeld angemeldet werden.)
  • WLAN auf dem Campus
  • 4-5 Computer-Labs, die sehr gut ausgestattet sind und teilweise sogar 24 Stunden geöffnet sind.

What’s NOT?

  • Bücherei schließt recht früh und hat Samstags überhaupt nicht geöffnet
  • Recht hohe Studiengebühren (International Students zahlen den doppelten Betrag)
  • Für (fast) jeden Kurs ist ein begleitendes Buch anzuschaffen, die jedoch exorbitant teuer sind, meistens so um die $100 pro Stück. (Einziger Vorteil: Im Bookstore kann man auch gebrauchte Bücher für weniger Geld bekommen, allerdings sind die oft schnell vergriffen und kosten immer noch sehr viel Geld.)
  • Leitungswasser hat einen extrem Chlorgeschmack (aber das ist in ganz Nova Scotia der Fall; also besser kein Wasser im Restaurant trinken)

Summer Sessions

Ein Auszug aus der Internetseite von College-Contact:

„Die Summer Sessions stellen eine besondere Studienform dar, die von einer ganzen Reihe amerikanischer und kanadischer Universitäten in den Semesterferien in der Zeit zwischen März und August angeboten wird. Es handelt sich dabei um komprimierte Semester von meist fünf oder sechs Wochen Dauer (selten auch acht oder zehn), in deren Verlauf die Teilnehmer zumeist zwei oder maximal drei Kurse aus dem Lehrangebot der Universität belegen. Der Umfang des Studienangebots der Summer Sessions unterscheidet sich insofern vom regulären Studienangebot der Hochschulen, als dass natürlich jeden Sommer nur eine gewisse Auswahl aus dem enormen Kursangebot der Universitäten angeboten werden kann. Dennoch übersteigt die Anzahl der angebotenen Kurse – in der Regel kann in jedem Sommer aus einem Katalog von 300-500 Kursen ausgewählt werden – das für deutsche Studenten Gewohnte bei Weitem. […] Inhalte und Stoffmenge - sowie das Niveau und die Leistungsanforderungen in den Lehrveranstaltungen - sind in der Regel im Sommer identisch zu denen während des übrigen akademischen Jahres, die Intensität und Wochenstundenzahl pro Kurs ist aufgrund der kürzeren Dauer der Summer Sessions um einiges höher. Zudem werden während des Sommers ganz normale universitäre „Credits“ erworben und nach Abschluss des Aufenthalts „Grade Reports“ und „Transcripts“ (Zeugnisse) erstellt, so dass es nach vorheriger Absprache mit den deutschen Professoren und Prüfungsämtern trotz der verhältnismäßig kurzen Dauer der Summer Sessions für deutsche Studenten meistens möglich ist, sich die belegten Kurse für das Studium an der Heimatuniversität anrechnen zu lassen.“


Kurzdarstellung der belegten Veranstaltungen

Summer Session I

Financial Accounting Analysis (ACCT3343)
Instructor: Donald Dougherty

In der Vorlesung „Financial Accounting Analysis” wurden v.a. Form und Inhalt von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung untersucht sowie die entsprechenden Fähigkeiten vermittelt, die benötigt werden, um solche Informationen richtig deuten und interpretieren zu können. Des Weiteren wurden u.a. folgende Themen behandelt:

  • Kritische Analyse von „Earnings management“, also einer Strategie, die nicht selten vom Management verwendet wird, um den Gewinn eines Unternehmens absichtlich zu manipulieren, damit vorher definierte Ziele auch erreicht werden.
  • Cash Flow-Berechnung
  • Abschreibungen
  • Assets
  • Verbindlichkeiten
  • Bonds
  • buchhalterischer Umgang mit Pensionen
  • Canadian-GAAP (General Accepted Accounting Principles)

Der Unterricht gestaltete sich im Großen und Ganzen so, dass es jede Woche 2 Vorlesungen à ca. 3 Zeitstunden gab, in der der Professor verschiedene Bereiche der Finanzbuchhaltung an konkreten Beispielen erläuterte und an der Tafel skizzierte. Darüber hinaus mussten sich die Studenten in Eigenarbeit selber Wissen zu den Themen aus einem Buch aneignen und hierzu Fragen beantworten. Diese so genannten „Assignments“ wurden vom Professor eingesammelt und bewertet und waren Bestandteil der Endnote. Zusätzlich wurde jede 2. Woche ein Test geschrieben. Am Ende des Semesters gab es ein dreistündiges „Final Exam“.

Kurzbeurteilung: Dieser Kurs hat mir gut gefallen.

Oral Communication and Presentation (COMM3394.1)
Instructor: Heather Thompson

Wie es der Name der Vorlesung bereits verrät, ging es in diesem Kurs v.a. darum, seine Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten zu trainieren und zu verbessern. In den ersten 1-2 Wochen wurden von der Professorin noch allgemeine Tipps und Empfehlungen gegeben, danach wurden die einzelnen Sitzungen ausschließlich nur noch von den Studierenden selbst gestaltet. Jede Woche gab es ein vorgegebenes Thema, zu dem jeder Student einen Vortrag vorzubereiten hatte. Die Themen war u.a. Persuasive Speech, Selling a Product etc. Die Vorträge dauerten immer etwa zwischen 10-20 Minuten. Zur Eigenbeurteilung wurde man während seiner eigenen Präsentation gefilmt. Zudem wurde die Zeit gestoppt und die Anzahl der Füllwörter gezählt. Im Anschluss an jede Präsentation gab es immer ein ausführliches Feedback vom Professor aber auch von den anderen Kommilitonen.

Kurzbeurteilung: Dieser Kurs hat mir gut gefallen.


2. Summer Session

Personal Selling & Sales Management (MKTG4474-2)
Instructor: Connie Bygrave

In Fokus dieses Kurses standen v.a. Vertriebstätigkeiten (Verkaufstechniken, Mitarbeitermotivation, Erfolgsbeurteilung bei Vertrieblern etc.) und das so genannte „Relationsship Selling“, sprich der Aufbau von Langzeitbeziehungen zum Kunden. Um den Unterricht lebhafter, interessanter und abwechslungsreicher zu gestalten, wurde jede Woche ein Kapitel aus dem vorlesungsbegleitenden Textbuch von einer kleinen Gruppe Studierenden vor der Gruppe präsentiert. Rollenspiele, Gruppendiskussionen und Fallstudienanalysen haben den Kurs abgerundet.

Kurzbeurteilung: Dieser Kurs hat mir weniger gut gefallen, was aber wohl hauptsächlich an der Professorin gelegen hat.


Strategic Management (MNGT4489-1B)
Instructor: Douglas MacDonald

Der Kurs “Strategic Management” ist ein Business Kurs, der im Grunde genommen das gesamte Wissen, welches im Laufe des Studiums erworben wurde, noch einmal aufgreift und zu bündeln versucht, um den Blick auf das „Große Ganze“ zu ermöglichen. Während sich die meisten anderen Kurse auf ein bestimmtes Themengebiet (Produktion, Marketing, Finanzierung, Buchhaltung etc.) beschränken, müssen bei der Formulierung und Implementierung von Strategien so ziemlich alle Bereiche berücksichtigt werden. Die Studenten sollen unter Beweis stellen, dass sie das Erlernte nun auch richtig auf konkrete Fallbeispiele anwenden können. Darüber hinaus sollen die Studenten unterscheiden lernen, was ein Unternehmen gerne machen würde, wozu es im Stande ist und was die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erlauben.

Kurzbeurteilung: Dieser Kurs hat mir sehr gut gefallen.

Allgemein lässt sich abschließend vielleicht noch zum Niveau sagen, dass die Kurse schon Einiges an Arbeit abverlangen. Gerade weil man sich als Student außerhalb der eigentlichen Vorlesungen sehr viel selber anhand von Literatur erarbeiten muss, bleibt oftmals wenig Zeit für freizeitliche Aktivitäten.


Unterkunft

Auf dem Campus der St. Mary’s University gibt es gleich mehrere Studentenwohnheime, die auch direkt über (unterirdische) Gänge mit dem eigentlichen Universitätskomplex verbunden sind, so dass man, wenn es regnet, noch nicht einmal nass wird, wenn man zur Vorlesung muss ;-) Die drei großen Wohnheime heißen Loyola Residence, Vanier Residence und Rice Residence. Ich habe die 3,5 Monate meines Aufenthaltes in Halifax in der Rice Residence gewohnt. Ich habe mir dort ein sogenanntes Senior Apartment zunächst mit einem Kanadier und zum Schluss mit einem anderen Deutschen geteilt. Ein Apartment besteht aus zwei separaten Räumen, einer Wohnküche und einem Bad.
Bei meiner Ankunft war ich zunächst etwas schockiert, als ich mein Apartment zum ersten Mal betrat, weil die Zimmer doch sehr spartanisch eingerichtet sind. Außer einem Bett, einem Tisch und einem Stuhl gab es dort nichts. Noch nicht einmal ein richtiger Kleiderschrank war vorhanden. Aber nach 1-2 Tagen gewöhnt man sich auch daran. Die Miete ist mit $550 pro Monat allerdings für diesen Standard schon relativ happig bemessen. Allerdings würde man für ein Apartment, was man sich selber in der Stadt sucht, sicherlich um einiges Mehr bezahlen.
Sehr angenehm ist auch, dass man im Studentenwohnheim für wenig Geld seine Wäsche waschen und trocknen kann.


Halifax:

Trotz der etwa 370.000 Einwohner, die in Halifax leben, habe ich Stadt als eine eher kleine, recht überschauliche Stadt empfunden. Das mag auch daran liegen, dass die Stadtteile Dartmouth, Bedford und Sackville nicht wirklich mehr als Teil von Halifax wahrgenommen werden, weil sie teilweise auf der anderen Seite der Bucht liegen und nur mit dem Auto, Bus oder der Fähre erreichbar sind. Downtown Halifax besteht daher eigentlich nur aus zwei Straßen, der Spring Garden Road und der Lower Water Front/Barrington Street. Wenn man dieses „Kleinstadtfeeling“ nicht mag, sollte man sich überlegen, ob man nicht doch besser nach Toronto, Montreal oder Vancouver geht.


Kulturelles & Sehenswertes

  • Point Pleasant Park: nur unweit von der SMU entfernt liegt der Point Pleasant Park, der jetzt zwar nicht besonders schön ist, aber sich wunderbar zum Joggen oder Spazierengehen eignet. Er liegt direkt am Meer/Hafen, so dass man sich bei schönem Wetter dort auch mal auf die Wiese zum Entspannen legen kann. Beeindruckend ist auch, wenn hier die großen Überseeschiffe ist den Hafen einlaufen.
  • Halifax Public Garden: ein kleiner, aber feiner Park mitten in der City
  • Citadelle: eine Festung, die auf einem Hügel mitten in der Stadt liegt. Hier laufen die Soldaten noch in der traditionellen schottischen Uniform rum, spielen Dudelsack, halten Zeremonien ab und schießen jeden Tag um 12:00 Uhr einen Kanonenschuss ab. Der Gebäudekomplex ist zu einem Museum umfunktioniert worden, in dem die Geschichte der Citadelle sehr anschaulich dargestellt wird.
  • Martinique Beach: bei schönem Sommerwetter empfiehlt es sich, sich ein Auto zu mieten, und nach Martinique Beach rauszufahren. Ein schöner Strand, an dem man auch schwimmen kann.
  • Tall Ships: einmal im Sommer laufen in Halifax große Segelschiffe aus aller Welt ein und können dort im Hafen bewundert werden. Als wir da waren lag auch die Gorch Fock vor Anker.
  • Peggy’s Cove: Ein winziger Fischerort mit etwa 55 Einwohnern ca. 45 Kilometer südwestlich von Halifax, aber einer der beliebtesten Touristenziele in Atlantic Kanada.
  • Brewery Markat: In der Alexander Keith Brauerei findet jeden Samstag (Vormittag) ein Bauernmarkt statt, auf dem alle möglichen Leckerei angeboten werden. Sollte man mind. einmal gesehen haben.
  • Bay of Fundy: eine Bucht zwischen den kanadischen Provinzen Nova Scotia und New Brunswick am Golf von Maine. Sehr beeindruckend, weil das die Bucht mit dem weltweit größten Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist. (15-21 m Tidenhub!)
  • Cape Breton: Cape Breton bezeichnet den nördlichen Teil der der Insel Nova Scotia. Wenn man sich ein Auto mietet und in die Cape Breton Highlands fährt, findet man traumhafte Natur, begegnet Elchen am Wegesrand oder findet kleine Seen, in denen man sehr schön schwimmen kann.
  • Whale Watching: Wenn man tatsächlich Wale sehen will, sollte man das nicht vom Halifax aus machen, sondern wenn man mit dem Auto in Richtung Cape Breton oder südlich entlang der Küste fährt, z.B. Liverpool. Laut der Einheimischen sind die Chancen hier sehr viel höher.

Wenn man von Halifax aus reisen möchte, z.B. einen Trip nach Toronto oder zu den Niagara Fällen plant, sollte man auf jeden Fall das Reisebüro auf dem Campus (Erdgeschoss Student Center) oder alternativ an der Dalhousie University aufsuchen. Hier bekommt man verhältnismäßig günstige Flüge oder man kann auch Komplettangebote buchen, die sich auf jeden Fall rechnen.


Ausgehtipps

Zu guter Letzt möchte ich allen Studierenden, die sich auch für ein Studium in Halifax entschieden haben, noch ein paar Tipps an die Hand geben, wo man in Halifax gut essen gehen oder abends hin ausgehen kann.

Restaurants:

  • Your Father’s Moustache (www.yourfathersmoustache.ca)
  • Jack Astor’s (www.jackastors.com/)
  • Waterfront Warehouse (http://www.rcr.ca/waterfront_warehouse_welcome.html)
  • Hamachi House Fine Japanse Cuisine (http://www.hamachihouse.com/)
  • Sugah: Das beste Eis der Stadt (http://www.sugah.ca)
  • Pete’s Frootique

Clubs & Bars

  • The Dome (http://thedome.ca/)
  • Bubble’s Mansion (http://www.clubzone.com/c/Halifax/Nightclub/Bubbles_Mansion.html)
  • The New Palace (http://www.thenewpalace.com/) (bedingt empfehlenswert!)
  • Pacifico (http://www.pacifico.ca/)
  • The Economy Shoe Shop Halifax (http://www.clubzone.com/c/Halifax/Lounge_Bar/The_Economy_Shoe_Shop.html)
  • Red Stag Taverne (http://www.redstag.ca/index3.html)
  • Splitcrow (http://www.splitcrow.com/splitcrow/)
  • Pogue Fado (www.poguefado.com/)