10 Jan
Erfahrungsbericht von Robert S.

Saint Marys University

Stadt: Halifax
Land: Kanada
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 09/2011 bis 12/2011

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Ich war von September bis Dezember 2011 für ein Semester an der Saint Mary’s University, kurz SMU. Dort habe ich vier Kurse aus dem MBA-Programm belegt: Financial Accounting, New Venture Opportunities, Strategic Management, Strategic Human Resource Management.

Wohnen

Ich habe mich bereits von Deutschland aus um ein Zimmer auf dem Campus beworben und hatte Glück bei der Zuteilung. Ich habe ein Super-Single Appartment in der Rice-Residence bekommen. Mein Zimmer wurde erst kurz vorher komplett renoviert und war daher erste Sahne. Ich hatte u.a. ein riesiges Bett :-) Doch nicht alle meiner Kumpels hatten so viel Glück. Man kann durchaus ein kleineres Zimmer mit kleinen, alten Möbeln in der Rice-Residence erwischen. Jedoch bekommt man nur in Rice Einzelzimmer ohne Meal-Plan. Das Badezimmer und die Küche habe ich mir mit einem Kanadier und einem coolen Typen von den Bahamas geteilt. Das Zimmer ist zwar mit 2.950 $ pro Semester das teuerste Zimmer auf dem Campus, aber meiner Meinung nach ist es das schon wert. Die Wohnanlage ist über einen Gang direkt mit den Vorlesungsräumen verbunden, d.h. man kann auch im Winter in kurzer Hose zur Vorlesung gehen :-)

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Ich war einer der wenigen Deutschen Studenten, der 4 Kurse absolviert hat. Daher ist vor allem im November schon zeitweise großer Stress aufgekommen. Ich würde daher dazu raten nur 3 Kurse zu nehmen. Schließlich unterscheidet sich das Studieren in Kanada ganz extrem vom deutschen Studienansatz. Es müssen ständig irgendwelche Assignments geschrieben oder Präsentationen gehalten werden. Auch die Mitarbeit fließt in die Endnote mit ein. Häufig müssen zudem ein mid-term Exam sowie ein final Exam geschrieben werden. Vom Niveau her würde ich das ganze weit unter den deutschen Anforderungen ansiedeln. Allerdings muss ich auch gestehen, dass bei mir wesentlich mehr hängen geblieben ist, weil man in jedem Kurse ständig am Ball bleiben muss während es in Deutschland eigentlich nur auf die Endklausur ankommt. Die Benotung ist meiner Meinung nach auch sehr großzügig. So habe ich beispielsweise auch auf längere Essays (ca. 10 Seiten) stets gute Noten bekommen, auch wenn es sicherlich sprachlich nicht auf dem Niveau der Kanadier war. Ich habe allerdings auch den Service des Writing Centers regelmäßig in Anspruch genommen. Nach Fertigstellung des Assignments hat sich dort ein Kanadier mit mir hingesetzt und ist das ganze mit mir noch mal durchgegangen und hat Grammatik und Sprache geprüft.

Nun noch kurz zu meinen Kursen. In New Venture Opportunities erstellt man in Gruppen von ca. 4 Personen einen Business Plan von vorne bis hinten. Die Vorlesungen dienen in erster Linie zur Vorbereitung des nächsten Teils des Business Plans. Am Ende werden dann die Business Plans einer Gruppe von Unternehmern und potentieller Investoren präsentiert. Die Professorin ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt würde ich diesen Kurs schon weiterempfehlen. In Financial Accounting handelt es sich um einen wirklichen Anfängerkurs. Das hatte ich vorher nicht erwartet, daher wurden meine Ansprüche hier nicht erfüllt. Hier wird beispielsweise wieder mit den Buchungssätzen angefangen, was meiner Meinung nach nicht in einen Master-Kurs gehört. Immerhin brauchte ich dann hierfür nicht sonderlich viel zu tun. Den Kurs Strategic Human Resource Management bei Mr. Haiven würde ich keinem weiterempfehlen, weil er sehr stark auf die kanadische Rechtslage eingeht. Dies kann durchaus interessant sein, jedoch werde ich vieles in meinem späteren Leben nicht mehr gebrauchen können, da ich nicht vorhabe in Kanada zu arbeiten. Den Kurs Strategic Management würde ich schon weiterempfehlen. Wir sind hier auf einige interessante Konzepte in erster Linie amerikanischer Größen wie Michael Porter eingegangen, was ich durchaus interessant fand, da ich in diesem Bereich kein großes Vorwissen hatte. Jedoch war der Professor Mr. Pendse (ein Inder) manchmal etwas schwierig zu verstehen.


Land & Leute

Ich würde die Kanadier als sehr freundliches Volk bezeichnen, die auch gerne mal einen heben  In Halifax gibt es nicht sonderlich viele Sehenswürdigkeiten. Deshalb habe ich mich auch überwiegend auf dem Campus aufgehalten, da war auch immer was geboten, z.B. Football, Basketball, Fußball, etc. Auch das riesige Fitnessstudio auf dem Campus kann von den Studenten kostenlos genutzt werden. Man kann in Halifax auf jeden Fall sehr gut weggehen. Eigentlich gibt es keinen Tag wo nicht irgendwas geboten ist. Mir persönlich hat vor allem gefallen, dass in den Pubs stets Live-Musik gespielt wird. In Nova Scotia gibt es auch so manches zu sehen. Cape Breton Island sollte man hierbei auf jeden Fall gesehen haben. Es handelt sich hierbei um eine wunderschöne Küstenstraße mit tollen Wanderwegen und der Möglichkeit Wale zu sehen.

Bevor ich nach Halifax geflogen bin, war ich noch eine Woche in Toronto. Das sollte man sich auf jeden Fall mal anschauen. Natürlich sollte man auch die Niagara-Fälle nicht verpassen. Nach meinen Klausuren bin ich noch für eine Woche mit dem Zug rumgereist. Die Zugfahrt von Halifax nach Quebec hat zwar 17 Stunden gedauert, jedoch sind die Züge in Kanada auch komfortabler als bei uns in Deutschland. Quebec hat eine wunderschöne Altstadt, die man schon gesehen haben sollte. Dann war ich noch in Montreal und Ottawa, wobei mit Montreal überhaupt nicht gefallen hat. Ottawa hingegen war schon sehr schön, wenngleich für eine Hauptstadt auch etwas klein.

Alles in allem würde ich auf jeden Fall wieder nach Halifax gehen und kann es jedem anderen nur weiterempfehlen.