University of California, Los Angeles
Zusammen mit drei Freunden meiner Heimatuniversität haben wir uns entschieden, an der Summer Session der UCLA teilzunehmen, da für unser Studium auch ein Auslandsaufenthalt vorgesehen ist.
Bewerbungsverfahren
Die Bewerbung und Einschreibung an der UCLA ging dank College Contact sehr unkompliziert über die Bühne.
Hier bekommt ihr alle wichtigen Dokumente zum Ausfüllen (mit entsprechender Anleitung), Informationen zu Terminen und Fristen und Hilfestellung bei Fragen oder Problemen. Die eigentliche Anmeldung zur Summer Session übernimmt College Contact ebenfalls, was einem den ganzen Prozess erheblich erleichtert.
Nachdem die Anmeldung erfolgreich und wir alle für die gewünschten Kurse zugelassen waren, stand als nächster Schritt die Beantragung des Visums an. Dazu muss online ein Antragsformular der US Botschaft ausgefüllt werden, was den einen oder anderen eventuell ein paar Nerven kosten könnte, da man vom System aus Sicherheitsgründen recht schnell ausgeloggt wird. Die Daten bleiben zwar erhalten und gespeichert, aber nervig ist es dennoch.
Habt ihr den Antrag einmal ausgefüllt und abgeschickt, druckt euch die Bestätigungsseite aus. Diese Seite (da muss „Bestätigung“ drauf stehen) und einige andere Dokumente benötigt ihr, wenn ihr zum Visumstermin zum Konsulat fahrt. Habt ihr eines der Dokumente nicht dabei, kann es sein, dass ihr erst gar nicht ins Konsulat gelassen werdet und einen neuen Termin vereinbaren müsst (oder zum nächsten Internetcafe geschickt werden, um die richtigen Dokumente auszudrucken). Im Konsulat habt ihr ein kurzes Gespräch mit einem Mitarbeiter an einem Schalter, der euch kurz fragt was wieso ihr in die USA wollt und euch dann im Normalfall das Visum bewilligt. Dieses bekommt ihr nach ein paar Tagen zu euch nach Hause geschickt.
Ist das Visum angekommen, steht der Einreise nichts mehr im Wege. Stellt euch dennoch darauf ein, dass die Einreise am Flughafen ein paar Stunden dauern kann.
Schon Fernweh bekommen?
Ansonsten haben wir noch viele weitere Erfahrungsberichte zu unseren Partnerhochschulen. Alternativ beraten wir dich auch gern und helfen dir, eine passende Hochschule für dich zu finden!
Der Campus der UCLA ist sehr beeindruckend. Viele Grünanlagen, alles sehr gepflegt und sauber. Neben verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten, gibt es in der Ackerman Union (da wo auch der UCLA Store untergebracht ist) eine Vielzahl von Essensläden für jeden Geschmack. Hier könnt ihr auch mit eurer Bruincard (Studentenausweis) bargeldlos bezahlen, wenn ihr diese vorher an einem Terminal aufgeladen habt.
Die Bruincard ermöglicht euch auch den Zugang zum Fitnesscenter, welches ihr kostenlos benutzen könnt. Abgesehen davon bietet der Campus Fußballplätze, Tenniscourts, ein Freibad und eine Leichtathletikanlage.
Solltet ihr einmal krank werden, steht auf dem Campus ein medizinisches Versorgungszentrum mit eigener Apotheke zur Verfügung. Einige Medikamente (gegen Erkältung etc.) sind auch ohne Rezept im Supermarkt (z.B. „Ralphs“) erhältlich.
Falls ihr Ausflüge zu den Universal Studios, Sea World in San Diego oder auch nur ins Kino plant, solltet ihr am Central Ticket Office auf dem Campus vorbei schauen. Da bekommt ihr einige Tickets vergünstigt.
Umgebung
Der Campus befindet sich im Stadtteil Westwood. Ein sehr gepflegter Stadtteil in unmittelbarer Nachbarschaft zu Beverly Hills und Bel Air. Hier findet ihr alles, was ihr zum Leben braucht. Supermärkte für den täglichen Einkauf („Ralphs“, „Trader Joe’s“), Elektronikfachmärkte („Best Buy“), Restaurants und Kinos. Vom Campus aus ist man zu Fuß in etwa 15-20 Minuten in Westwood.
Wenn ihr bei Ralphs oder in einem anderen Supermarkt einkaufen geht, werdet ihr feststellen, dass an vielen Produkten zwei verschiedene Preise sind oder Sonderaktionen ausgeschrieben sind. Diese Vergünstigungen bekommt ihr mit der Kundenkarte des Supermarktes. Die Karte gibt’s umsonst und wir mussten nicht mal irgendetwas ausfüllen um sie nutzen zu können. Ma spart damit echt viel Geld, aber ihr werdet auch feststellen, dass die Lebensmittelpreise trotz Vergünstigungen im Vergleich zu Deutschland recht hoch sind.
Unbedingt anschauen sollte man sich das O’Hara’s, eine der wenigen Kneipen in Westwood und beliebter Treffpunkt für Studenten. Ganz in der Nähe liegt Fat Sal’s, dort gibt es richtig gute Burger, die man probieren sollte.
Kurse
Ich habe zwei Kurse belegt, Management 88 und Management 180, beide bei Professor John Ullmen, beide vom Aufbau her ähnlich gestaltet. Die Vorlesungsstunden waren sehr interaktiv und bestanden nur zu einem kleinen Teil aus Frontalunterricht. Vom Stil her waren es eher Soft-Skill Kurse. Im Vordergrund stand das eigene Sprechen und Diskutieren mit den anderen Kursteilnehmern. Meistens wurden verschiedene Themen in Kleingruppen besprochen oder Aufgaben gelöst und im Anschluss vor der Klasse präsentiert.
Thema des ersten Kurses war der Aufbau und die Pflege von Beziehungen im Berufsleben und wie man mit bestimmten Techniken sein Netzwerk sinnvoll erweitern kann. Im zweiten Kurs ging es darum, wie man sich produktiv und effizient in Gruppenarbeiten einbringen kann ohne übergangen zu werden.
Die Stimmung war in beiden Kursen recht entspannt, wobei die Arbeitsatmosphäre im ersten Kurs etwas besser war, da dort weniger Teilnehmer waren (ca. 20 Teilnehmer bei Mgt 88 und ca. 40 Teilnehmer bei Mgt 180). Leider kommt man während der Summer Session nicht sehr viel mit amerikanischen Studenten in Kontakt, die Kurse bestehen zum größten Teil aus asiatischen Studenten. So bekommt man aber auch die Möglichkeit viel über die asiatische Kultur zu erfahren und neue Kontakte zu knüpfen.
Wohnen
Ich habe während der Summer Session mit drei Kommilitonen in einem Apartment der Uni gewohnt. Die verschiedenen Apartment-Gebäude (wir waren in Westwood Chateau untergebracht) befinden sich alle recht nah am Campus. Zu Fuß braucht man etwa 5 Minuten zum Campus und in unserem Fall etwa 15-20 Minuten zum Vorlesungsraum (Gold Building). Die Apartments sind recht großzügig ausgestattet. Für vier Personen hatten wir zwei Schlafzimmer mit Etagenbetten (das obere Bett kann auch leicht heruntergehoben werden) und je zwei Schreibtischen, einer Kommode und einem Wandschrank, zwei Badezimmer und einem großen Aufenthaltsraum mit Küche.
Seid euch im Klaren, dass außer den Möbeln keinerlei Einrichtung in den Apartments vorhanden ist. Das heißt ihr müsst Teller, Besteck, Gläser, Pfannen, etc. selber anschaffen. Bevor ihr aber gleich zum nächsten Supermarkt lauft, fragt vorher bei euren Apartment Koordinatoren nach, ob die euch eventuell aushelfen können. Wir haben unsere gesamte Einrichtung bei unserer Apartment Koordinatorin gelassen, die diese an nachfolgende internationale Studenten weitergeben wollte.
Da das Apartment mit Küche ausgestattet ist, haben wir auf einen zusätzlichen Mealplan in der Uni verzichtet und uns weitestgehend selbst verpflegt. Da wir die Wochenende und einzelne Tage unter der Woche für Ausflüge genutzt haben, kommt man damit etwas günstiger hin.
Waschgelegenheiten befinden sich im Apartmentgebäude auf jeder Etage. Die Waschmaschinen und Trockner werden mit Viertel-Dollar Münzen gefüttert, Waschmittel steht nicht zur Verfügung und muss selbst besorgt werden. Sinnvoll ist es eventuell auch, sich ein paar Kleiderbügel anzuschaffen, um die gewaschenen Sachen aufhängen und trocknen zu können. Bügeleisen und Bügeltisch stehen bei Bedarf bei den Apartment Koordinatoren zur Verfügung. Genau wie ein Wischmopp, Pümpel und eventuell zukünftig auch Staubsauger.
Freizeit
Wir haben für die komplette Zeit in LA ein Auto schon von Deutschland aus gemietet, was uns großen Freiraum beschert hat. Falls ihr die Möglichkeit habt, euch die Kosten mit anderen zu teilen, solltet ihr das auf jeden Fall in Erwägung ziehen.
Ein Stellplatz in der Tiefgarage des Apartmentgebäudes ist ebenfalls sinnvoll, da entlang der Straße nicht viele Parkplätze zur Verfügung stehen oder nur zu bestimmten Zeit genutzt bzw. nicht genutzt werden dürfen. Auch wenn ihr beim Buchen der Unterkunft keinen Parkplatz direkt mit bucht, könnt ihr das vor Ort ohne Probleme nachholen.
Beliebte Ausflugsziele in Los Angeles sind die Universal Studios (meiner Meinung nach ist der Eintrittspreis für das was geboten wird allerdings zu hoch), Walk of Fame und der Santa Monica Pier. Auch sehenswert sind Venice Beach und eine Fahrt nach Malibu.
Was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte, ist das Griffith Observatory. Von dort hat man einen umwerfenden Blick über ganz Los Angeles.
Las Vegas, San Diego und San Francisco sind auf jeden Fall eine Reise wert. Auf dem Weg nach San Francisco lohnt es sich, einen Teil der Strecke entlang des Küstenhighways zu fahren, der komplette Weg über den Highway lohnt sich allerdings nur mäßig. Nationalsparks (Yosemite, Sequoia) sind sehr beeindruckend.
Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, Ausflüge im Voraus zu planen (eventuell schon von Deutschland aus). Zum einen sind 6 Wochen schneller um, als einem lieb ist, zum anderen kann man viel Geld sparen, wenn man sich früh genug um Unterkünfte etc. kümmert.
Auch wenn der kalifornische Sommer tagsüber zeigt was er kann, wird es an manchen Abenden recht frisch. Auch San Francisco ist vom Klima her rauer als Los Angeles, daher sollte man an entsprechende Kleidung denken.
Fazit
Alles in allem hat sich die Summer Session für mich sehr gelohnt. Man bekommt viel Neues zu sehen und lernt neue Leute aus verschiedenen Kulturen kennen.
Einziger Wermutstropfen sind die Kosten der Reise, aber da man sowas wohl nur einmal im Leben macht, kann ich es trotzdem uneingeschränkt empfehlen.
Solltet ihr im Anschluss an die Summer Session nicht gleich nach Deutschland zurück müssen, nutzt die Zeit um noch etwas die USA zu erkunden. Es gibt viel zu sehen.