Hawaii Pacific University
Vorab kurz gefasst: Studieren in Hawaii ist teurer als woanders, dafür hat man die Berechtigung sich über mindestens vier Monate an einem Ort der Welt aufzuhalten, an den viele nie hinkommen werden, oder höchstens zum Urlaub. Wer Bock auf jede Menge Paradies und spektakuläre Natur, unbegrenzt Strand und Surfen hat, oder einfach nur dem europäischen Winter entfliehen möchte, wählt Hawaii Pacific University. Wer fachlich und inhaltlich gefordert werden möchte, wählt nicht HPU! Wer viele Amerikaner kennenlernen möchte, wählt besser das amerikanische Festland!!
Vorbereitung:
• Auslandsbafög 6-9 Monate vor Auslandssemesterbeginn beantragen
• Vermögensnachweis über die von der amerikanischen Regierung berechnete Summe der Ausgaben erbringen. Bei mir waren 17500 $ gefordert. Dies ist lediglich Bedingung für den Erhalt des I20-Formulars! Die tatsächlichen gesamten Ausgaben liegen darunter, keine Angst!
• VISUM beantragen
• Bewerbung bei college-contact (der einfachste Schritt, die Uni nimmt dich auf jeden Fall), außerdem berät college-contact dich zu allen Vorbereitungsschritten
• Flieger buchen nach Erhalt des VISUMS (ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob man günstiger kommt, je früher man bucht, habe auch Gegenteiliges von anderen gehört), Skyscanner.de ist eine sehr gute Suchmaschine, zumindest für den Hinflug aus Deutschland
• Vernetzt euch über Facebook: Hawaii Pacific University – Official (…) Incoming Student Group (an Stelle der … steht das jeweilige Semester, z.B. Fall 2013 )
Uni
• Sofern ihr im Bachelor seid, wählt die Minimalzahl von vier Kursen, sofern ihr das mit der Heimatuni organisieren könnt. Bei Masterstudenten analog, mit der Minimalzahl von drei Kursen! Grund: die Kurse verlangen wöchentliche Vor- und Nacharbeit (Assignments, reflection papers), wer fünf Kurse wählt, hat nichts vom Leben auf Hawaii
• Inhaltliche Anforderungen sind auf 12. Klasse-Niveau!! Es muss möglicherweise viel gelesen und geschrieben werden, wer das durchzieht, oder sich sogar ohne Bücher lesen durchmogeln kann, hat das A sicher!
• In manchen Kursen wird die Anschaffung zahlreicher teurer Textbücher verlangt. In anderen Kursen werden diese gar nicht gebraucht. Kauft keine Bücher vor der ersten Woche, in der ihr das mit eurem Dozent absprecht, was wirklich benötigt wird. Der teure Bookstore der HPU ist leider doch oftmals die einzige Lösung. Amazon und eBay erfordern Bestellungsfristen von mehreren Wochen, angebotene Bücher in der Facebook-Gruppe und bei craigslist entsprechen selten dem, was man benötigt, zumal die Dozenten oft die jährlich aktuellste Auflage voraussetzen
• Persönlicher Tipp: wählt Business Law I bei Randal Lee: das ganze Semester musste man nichts machen, Mid-Term ließ er weg, Final Exam konnte man mit nach Hause nehmen und wurde in der nächsten Stunde gemeinsam durchgegangen. Alle haben ein A bekommen.
• Was ich sehr schade fand: die Auftakt- und Orientierungsveranstaltungen sind relativ schwach, das Socialising hält sich in Grenzen… es gibt noch ein Orientation-Angebot von der HPU, für das man noch mal extra 150 $ zahlen soll, habe es nicht eingesehen, könnte sein, dass man dort schnell mit anderen Studenten in Kontakt kommt
Wohnung
• Wenn möglich, früh (d.h. Anfang August oder sogar Ende Juli) nach Hawaii fliegen, Hostel für erstmal eine Woche buchen, kann man ja immer verlängern – Waikiki Beachside Hostel ist das größte
• Wohnungssuche vor Ort: ich empfehle Waikiki, Downtown oder Ala Moana als Wohnort
o Waikiki, Ala Moana: nah am Strand, nah zu den Clubs und Bars
o Downtown: nah an der Uni, nachts allerdings eher etwas merkwürdige Gegend (viele Obdachlose und Drogenabhängige)
• www.craigslist.org ist die größte Seite für Wohnungssuche
• Am besten ist: schnell die Wohnung zu sichern, dann ist man in der komfortablen Lage, sich seine Mitbewohner auszusuchen. Man wird auf jeden Fall welche finden, am besten in der Facebook-Gruppe Hawaii Pacific University - Official Incoming Student Group, oder mit den Leuten im Hostel, im August sind viele neue Auslandssemester-Studis dort am Start, sprechen
• Alleine Wohnen ist so gut wie unbezahlbar, ihr werdet in WG’s leben müssen, Wohnungskosten liegen selbst bei WG dann immer noch bei 600-900 Dollar im Monat je nach Stadtteil und Lage
Leben
• Tretet euer Auslandssemester in gar keinem Fall ohne Kreditkarte an (am besten die VISA von der DKB)
• Um Gebühren und Transaktionskosten minimal zu halten: mit der Kreditkarte große Summen vom Bankautomaten, am besten gleich alles was ihr ungefähr für die gesamte Zeit benötigt, (unbegrenzte Beträge gehen fast nur in den Bankautomaten der ABC-Stores in Waikiki) abheben und am besten auf einem Konto, dass ihr in einer der hiesigen Banken (z.B. American Savings Bank) eröffnet, einzahlen. Danach könnt ihr gebührenfrei mit der Debit Card der amerikanischen Bank alles tätigen und lauft nicht Gefahr eure heimische Kreidtkarte zu verlieren
• Moped über www.craigslist.org oder bei einem günstigen Händler (je weiter weg vom Strand desto günstiger) am Anfang für ca. 600-800 Dollar erstehen, am Ende des Semesters über craigslist wieder verkaufen, oder: wenn du dich mit 2,3 weiteren Leuten zusammentust: Auto kaufen und am Ende wieder verkaufen, geht auch über craigslist. Wer sich auf Oahu von öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig macht, macht sich das Leben schwer ;) Der Bus ist eine Katastrophe.
• Surfboard ebenso (Preise im Internet auf craigslist ca. 300-500 Dollar) für ein Longboard. Wer auf Hawaii vier Monate ohne Surfboard lebt, dem ist nicht zu helfen, bessere Umstände zum Surfen bekommst du nie wieder! Falls du gar keine Lust auf Surfen hast, dann nimm dich zumindest des Tauchens an ;)
• Handy-Sim Karte (ich habe mir in einem Mobile-Shop den Prepaidtarif von Simple Mobile angeschafft, ca. 30 Dollar im Monat)
• Die anderen Inseln bereisen (Big Island, Maui und Kauai sind die größten und interessantesten Inseln), nehmt diese einmalige Chance wahr!
• Schnorcheln gehen (Hanauma Bay)
• Hiken gehen (Diamond Head, Kokohead Crater, Stairways to Heaven, Ka’au Crater)
• Skydiven (Dillingham Airfield)
• Wie gesagt: erwartet nicht, als Student der HPU außerordentlich viele Amerikaner kennenzulernen. Hier tummeln sich eher alle Europäer und die Asiaten. Von der Gruppenstärke her sieht es so aus: 1. Norwegen, 2. Dänemark, 3. Deutschland (viel zu viele, leider!), 4. Schweden/Asiaten/Hawaiianer. Die Amerikaner gehen zur University of Hawaii (für uns nicht über Vermittlung möglich). Dennoch könnt ihr mit Amerikanern in Kontakt kommen z.B. über das Tailgating bei den Football-Spielen des UH-Football-Teams oder an Halloween. Ansonsten hocken die Military-Typen in den Clubs am Abend (für manche Frauen vielleicht interessant)
• Clubs: Montags: Lulu’s; Dienstags: 1 Dollar-Night im Moose‘s (jeden Dienstag trifft man fast alle Studenten); Mittwochs: 1 Dollar-Night in der Playbar; Donnerstags: Addiction; Freitags: Flatrate-Party im Maddog; jeden ersten Freitag des Monats: ‚First Friday‘ in Chinatown; Freitags, Samstags: M-Club
• Alkohol trinken auf den Straßen ist untersagt, Alk in Supermärkten nach 22:30 kaufen nicht möglich, bei Rot über die Ampel gehen kostet 150 Dollar, Wildpinkeln zieht eine Anhörung vor Gericht nach sich
Kosten
• Das Leben auf Hawaii birgt viele Kostenfallen! Für den Haushalt musst du an verschiedenen Stellen einkaufen um der Abzocke bestmöglich zu entkommen
o Gemüse, Reis: Markt in Chinatown
o Fleisch: Don Quijote
o Nudeln, diverse Haushaltsartikel etc.: Walmart
• Zur Hostelzeit bleibt euch MC Donalds nicht erspart, ist auch mit Abstand das günstigste
• Essen gehen ist ansonsten preislich etwas teurer als in Deutschland, aber lohnt sich bei den Supermarktpreisen schon ab und zu, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich: Cheesecake-Factory, Yardhouse
• Surfboard leihen ist wirtschaftlich unklug, kaufen und am Ende verkaufen