21 Aug
Erfahrungsbericht von R. G.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: Musik
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2012 bis 05/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Vorbereitung

Ich erinnere mich, dass ich sehr viel organisieren musste vor meinem Abflug und oft ziemlich gestresst war. Das lag vermutlich daran, dass ich mich erst sehr spät für ein Auslandssemester entschieden habe. Beworben habe ich mich Mitte Oktober und Anfang Januar saß ich bereits im Flieger nach Los Angeles. Wer sich wie ich noch um verschiedene Stipendien-Programme bewerben möchte (PROMOS-, Bafög, etc.), dem empfehle ich sich mindestens ein halbes Jahr im Voraus vorzubereiten. Im Nachhinein denke ich jedoch, dass es gar nicht so viel Arbeit war. Oder anders formuliert: Die Mühe, die ich mir gemacht habe, hat sich gelohnt.

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Ich bin Anfang Januar nach Los Angeles geflogen und hatte das Glück für die erste Woche bei Bekannten unterzukommen. Von dort aus bin ich dann zur Uni gefahren um mich anzumelden und um ein Zimmer in einer WG zu finden. Das erwies sich aber als schwieriger als erwartet, denn das Wohnungsangebot war äußerst klein. Ich habe es auch online über verschiedene Plattformen versucht, ebenfalls mit sehr geringem Erfolg. Im International Office der Universität haben sie mich an das University Village weitergeleitet, und mir ein Appartment-Komplex vorgeschlagen. Beide Wohnmöglichkeiten waren zwar ganz nett, mit über 1000 Dollar pro Monat aber weit über meinen Vorstellungen. Am Ende gab man mir im International Office noch eine Telefonnummer zu einer Privatperson, die direkt an der Universität Räume an Studenten vermietet. Hier stellte ich mich vor und konnte für 650 Dollar pro Monat eines von drei Zimmern beziehen. Es war also wie das Homestay-Programm der Universität, welches ich wirklich empfehlen kann. Das Ehepaar war sehr nett und man kann sein englisch mit native speakern verbessern. Manchmal bekam ich sogar Hilfe bei meinen Hausarbeiten. Achten sollte man jedoch auf die Lage. Ich wohnte 5 Gehminuten von der Uni entfernt, was perfekt war. Eine Freundin von mir wohnte allerdings in einer Nachbarstadt und war auf den Bus angewiesen. Da dieser aber nur einmal die Stunde fuhr und am Wochenende fast gar nicht war sie in ihren Möglichkeiten sehr eingeschränkt.


Universität

Zu meinen Kursen: Ich studiere Musikwissenschaft und habe mir an der CSUF Kurse herausgepickt, die diesem Studienfach am nächsten kommen. Das waren in der Regel Kurse aus dem Bereich „Music“. Besonders stark liegen Themen der Musiksoziologie im Fokus der Uni. Ich hatte Film Music und History of Jazz. Darüber hinaus habe ich aber auch einen Kurs aus dem Bereich „Radio, TV and Film“ gewählt, der sich mit der Live-Produktion von Radiosendungen beschäftigt hat. Das tolle an der Wahl der Kurse in den USA ist, dass man sehr frei ist – besonders als ausländischer Student. Ich konnte Kurse aus allen Bereichen wählen und die Professoren waren sehr kooperativ. Ich habe aber auch schon gehört, dass es in „Business“ schon mal schwierig sein kann in seine Wunsch-Kurse zu kommen. Aber keine Panik, wenn die Uni losgeht habt ihr zwei Wochen Zeit euch in die Kurse einzuschreiben. Es ist also kein Drama wenn ihr euren Stundenplan nochmal umstürzen müsst.
Die Uni hat nicht den besten Ruf und auch im Ranking schneiden sie nicht so gut ab. Manchmal hat man schon gemerkt wieso. Zum Beispiel wenn es um Tests ging. Diese waren sehr simpel und eine bloße Wiedergabe von erlerntem Wissen in Form von Multiple Choice. Neben kleineren Tests und größeren Klausuren muss man sich darauf einstellen, dass es regelmäßig Hausaufgaben gibt. Man kommt sich ein Bisschen vor, als wäre man wieder in der Schule. Manche Professoren geben auch mündliche Noten. Ich habe die Hausaufgaben aber gerne gemacht, da man so gezwungen war sich mit den Inhalten der Kurse intensiv zu beschäftigen. Gleichzeitig waren sie eine gute Übung um das Englisch zu verbessern. Ich hatte zwar nur drei Kurse (a drei Credits), da diese aber zweimal wöchentlich stattfinden hatte man genug zu tun.

Zusätzlich zu meinen drei Universitäts-kursen habe ich noch zwei Sprachkurse gewählt (a 1,5 credits). Dazu machte ich einen Einstufungstest beim ALP (American Language Program). Diese Sprachkurse haben mich manchmal arg gelangweilt und doch waren sie wohl die besten Kurse, die ich hatte. Ich musste beinahe wöchentlich kleine Vorträge halten, was mir schnell eine Routine gebracht hat vor anderen Leuten englisch zu sprechen. Außerdem lernt man dort Studenten aus aller Welt kennen. Fast all meine Freunde habe ich über diese ALP-Kurse kennen gelernt. Wer also nicht nur mit seinen Landsleuten abhängen will, der sollte zu den Kursen und Veranstaltungen vom ALP gehen.


Freizeit

Wenn man sich sein Lernpensum gut einteilt, dann bleibt natürlich noch Zeit um Kalifornien zu erkunden. Ich habe meist nach meinen Kursen noch Hausarbeiten gemacht, sodass ich das Wochenende komplett zur Erholung hatte. Wer über ein Auto verfügt ist in den USA klar im Vorteil. Ich war leider immer auf den Bus angewiesen, was nicht sehr spaßig ist. Zum Strand brauchte ich über zwei Stunden (das Wasser ist übrigens schweinekalt). Nach Los Angeles kommt man in einer Stunde mit der Bahn. Oder man nimmt den Bus, mit welchem man für 8 Dollar hin- und zurückkommt. Die öffentlichen Verkehrsmittel in L.A. Kann man mit diesem Tarif ebenfalls nutzen (Dauer beträgt etwa 2 Stunden für eine Richtung).

Da das Wetter in Südkalifornien aber beinahe täglich 10 Stunden Sonne bietet bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad, kann man sich auch eine nette zeit in Fullerton und Umgebung machen. Disneyland ist eine halbe Stunde entfernt, die große Brea Mall ebenfalls. In Fullerton selbst hat die Uni einiges zu bieten. Wie zum Beispiel das Sportcenter, welches auch über einen Pool verfügt. Oft gibt es auch Veranstaltungen wie Konzerte oder Gratis-Kino. Einfach die Augen und Ohren offen halten. Wer gerne feiert, der sollte ins University Village gehen, da sind oft Partys. Clubs gibt es in Downtown Fullerton auch ein paar, ich fand sie aber äußerst langweilig. Allerdings kann ich den jazzclub „Steamer's“ sehr empfehlen. In der Woche kommt man hier umsonst rein. Bierpreise liegen bei etwa 4 Dollar.


Fazit

Ich hatte ein tolles halbes Jahr in Fullerton. Ich habe viele neue Eindrücke und Erfahrungen gesammelt. Die Universität war manchmal etwas anspruchslos, oft aber auch sehr interessant. Ich konnte mein Englisch wesentlich verbessern und habe viel gelernt (nicht nur universitäres Wissen). Besonders gefallen hat mir, dass man beinahe täglich neue Leute kennen gelernt hat und schnell ins Gespräch kam. Ich habe viel unternommen mit Freunden aus aller Welt. Trotz der hohen Studiengebühren (verglichen mit Deutschland) würde ich es jederzeit wieder machen und kann es jedem empfehlen.