31 Aug
Erfahrungsbericht von Philippe T.

University of California, Santa Barbara


Stadt: Santa Barbara
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: VWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 03/2015 bis 06/2015
Heimathochschule: St. Gallen U

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Bewerbung

Die Einschreibung für einen Studienplatz an der University of California, Santa Barbara wird über den deutschen Anbieter „College Contact“ abgewickelt. Dabei ist die Betreuung während des gesamten Prozesses sehr freundlich, hilfsbereit und zudem sogar kostenlos. Einzig TOEFL und Visum fallen in den persönlichen Verantwortungsbereich des Studenten. Da die UCSB eine international sehr gefragte Destination ist und die Studienplätze auf Basis von „first come, first served“ vergeben werden, sollte die Bewerbung mindestens ein halbes Jahr vor dem Beginn des Austausches begonnen haben.

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Kursplanung

Allgemein ist es hilfreich zu wissen, dass die UCSB ihr Studienjahr nicht nach Semestern plant, sondern ein Quartersystem verfolgt und einige Lehrinhalte daher sehr komprimiert sind.

Eine feste Kurswahl vor Antritt des Austauschsemesters ist nicht möglich. Da die lokalen Studenten Priorität geniessen, müssen Austauschstudenten während der ersten zwei Wochen Kurse „crashen“ und sich um die restlichen Plätze bemühen. Lediglich die Kurse des Economics-Departments werden neu (!) mittels Losverfahren zugeteilt, sodass eine direkte Einschreibung via Professor nicht möglich ist. Glücklicherweise wurden mir alle nötigen Kurse zugeteilt, sodass ich GLOBAL I, COMM 166 und ECON 100B belegen konnte.

GLOBAL I

Dieses Fach behandelt die Entwicklung der modernen Zivilisation im Lichte verschiedener kultureller Perspektiven. In der sehr grosszügig (!) verfassten Pflichtlektüre werden daher Themen wie Politik, Religion und Kultur vor einem historischen Kontext reflektiert. Der Professor zeichnet sich dabei durch sehr amüsante persönliche Ausschweifungen und eine marginale anti-europäisch-imperialistische Geschichtsauffassung aus. Zur Endnote tragen insgesamt das Belegen der Vorlesung, die Beiträge zu den dazugehörigen Übungsveranstaltungen und drei vertiefende Paper bei.

COMM 166

Das praxisorientierte „Marketing Communication“ behandelt verschiedene unternehmerische Kommunikationsstrategien und verbindet diese mit den grundlegenden Theorien des Marketings. Der Lehrinhalt besteht neben einigen Gastvorträgen und rudimentär zusammengetragener Theorie grösstenteils aus den persönlichen Erfahrungswerten der Professorin. Zur Note tragen die Anwesenheit, zwei Prüfungen (Multiple-Choice) und ein sehr umfangreiches schriftliches Praxisprojekt bei, welches die gesamte Marketingstrategie einer Beispielunternehmung umfasst.

ECON100B

„Advanced Microeconomic Theory“ wird als Pendant zu Mikroönomomie II angerechnet. Der Kursinhalt ist moderat, darf allerdings wegen der anspruchsvolleren Prüfungen (3 Midterms, 1 Final) nicht unterschätzt werden. Die Benotung wird allerdings sehr fair gecurved und der Professor beantwortet die aufkommenden Fragen sehr hilfreich und engagiert. Einziger Nachteil des Curving: Die sehr geselligen amerikanischen Studenten und ihre europäischen Austauschkommilitonen sind in diesem Kurs zahlenmässig klar unterlegen.


Wohnen

Die Wohnsituation ist im Frühjahrssemester etwas entspannter als im Herbst. Freie Zimmer werden via „craiglist.org“ angeboten und problemfrei für einige Monate untervermietet. Die Preise für ein Doppelzimmer variieren zwischen $500 und $1750, je nach Hygienegrad und Umsorgung (es gibt drei Appartementkomplexe mit rund-um-sorglos-Paket – inklusive Bettruhe). Wer die kostengünstige private Variante wählt, muss seine Ansprüche bezüglich Ordnung und Hygiene gänzlich verdrängen. Wer es etwas ruhiger mag, orientiert sich ausserhalb von Isla Vista, ist aber eigentlich an der falschen (Austausch-)Adresse. Nach einem kurzen Aufenthalt als Couchsurfer in einer Kommune, wurde auch ich fündig und konnte mich schnell inmitten von „Isla Vista“ einleben.


Leben

Zwar ist der universitäre Aufwand nicht höher als jener für Kurse an der HSG, jedoch kann das sehr breite extrakurrikuläre Angebot für heitere Bedingungen sorgen: Auch als Austauschstudent der UCSB gehört man zum Kreise der „Gauchos“ - die Gemeinschaft aller aktuellen und ehemaligen Studenten der UCSB mit einem für amerikanische Verhältnisse typisch hohen Identifikationsgrad. Die ersten zwei Parallelstrassen zum Pazifik zeichnen sich durch ein sehr breites audio-visuelles Unterhaltungsprogramm aus – 24/7! Eingängige Filmszenen erscheinen im Vergleich teilweise untertrieben. Daher war der Austausch mit lokalen Studenten von Beginn an sehr intensiv und bildete meinen mit Abstand grössten Zeitvertreib. Die Kontaktaufnahme geschieht beiläufig und in sehr grosser Zahl. Einige „locals“ luden mich sogar in ihren Heimatort ein oder erwiesen sich als ausgezeichnete „Touristenführer“.

Das universitäre Sportprogramm ist breit aufgestellt und verfügt über zwei gut ausgestattete Sportzentren. Zudem bietet der „Excursion Club“, eine von Studenten geführte Organisation, für einen Mitgliedsbeitrag von $30 eine Vielzahl von Ausflügen (Wandern, Kayak, Fallschirmspringen, MotoCross, Campen etc.) und eine permanente Ausleihmöglichkeit von Surfbrettern und Campingausstattung an.


Reisen

Folgende Destinationen liegen in unmittelbarer Nähe und lassen sich an den Wochenenden erkunden: Los Angeles (2h), Santa Cruz (3h), Big Sur (4h), Sequoia National Park (4h), San Diego (5h), San Francisco (5h), Yosemite National Park (5h), Las Vegas (5h), Death Valley (7h), Grand Canyon National Park (10h). Da das Visum noch einige Wochen nach Abschluss des Austausches gültig ist, kann man sogar die Gelegenheit nutzen und das Land von West nach Ost bis nach New York erkunden.