3 Aug
Erfahrungsbericht von Philipp S.

California State University Fullerton

Stadt: Fullerton
Land: USA
Kontinent: Nordamerika
Studienrichtung: BWL
Studientyp: Auslandssemester
Zeitraum: 01/2012 bis 05/2012

Hochschule:
Studieninhalte:
Studienbedingungen:
Freizeit:
Spaß:
Kosten:
Gesamtbewertung:

Da bei meinem Studium ein Auslandssemester obligatorisch war, habe ich mich sehr frühzeitig nach Möglichkeiten umgeschaut. Für mich stand von Anfang an fest, dass es in die USA gehen sollte und so bin ich relativ schnell auf College Contact gestoßen. Da ich mir jedoch anfangs unsicher war, wohin es genau gehen sollte und was zu beachten ist, habe ich ein Beratungsgespräch von College Contact wahrgenommen. Hier wurde ich über grundlegende Dinge informiert, welche ich vorher überhaupt nicht bedacht hätte. Nachdem ich mich dann entschlossen hatte, dass ich nach Kalifornien will, ging alles relativ schnell. Für mich stand fest, dass ich ein Semester in den USA verbringen will und nicht nur ein Quarter und somit wurde die Auswahl schon enger. Als ich mich dann für die California State University entschieden hatte, wurde ich von College Contact in jeder Hinsicht bei der Bewerbung oder Fragen zu Visa, Unterkünften oder sonstigem unterstützt. Kurz darauf kam auch die Zusage und ich konnte das Visum beantragen und den Flug buchen.

Cal State Fullerton

Die Universität liegt mit dem Auto etwa eine halbe Stunde südlich von Los Angeles und mit dem Auto erreicht man relativ schnell den Newport Beach. Die Universität hat etwa 38.000 Studenten. Was die Internationalität angeht so muss ich sagen, dass ich Studenten aus Korea, Schweden, Frankreich, Kolumbien und vielen anderen Ländern kennen gelernt habe. Jedoch ist ein Großteil der internationalen Studenten aus Korea. Was die Uni an sich angeht, so hat sie laut Aussage der Dekanin im Bereich Marketing die größte Business School in Kalifornien und gehört zu den 5 größten in den USA. Dem entsprechend gibt es auch ein riesiges Angebot an unterschiedlichen Kursen. Kurz nach der Zusage, dass man an der Uni angenommen ist, wird einem eine Liste zugeschickt, in der man 10 Fächer angeben muss welche man gerne belegen möchte. Das hat den Hintergrund, dass das International Office versucht alle Wünsche der Gaststudenten zu berücksichtigen, da die amerikanischen Studenten die Kurse bereits vorab online wählen können. Die Auswahl viel nicht schwer, da ich 4 Kurse belegen musste mich jedoch mehr als 10 interessiert hätten, war ich relativ flexibel. Als die Vorlesungen dann anfingen, war ich einer der wenigen die auch 4 ihrer Kurse aus der 10er Liste erhalten haben. Andere Gaststudenten wiederum mussten von Kurs zu Kurs gehen und die Professoren bitten, dass sie an dem Kurs teilnehmen dürften. Jedoch ist mir keiner bekannt, der irgendwelche Probleme hatte.

Ich habe folgende 4 Kurse belegt:

  • ECON 332 – Economies of the Pacific Rim:
    Dieser Kurs behandelt die Volkswirtschaften von 10 asiatischen Staaten. Ich habe diesen Kurs sehr interessant gefunden, da nicht nur über Zahlen geredet wurde sondern auch über kulturelle Hintergründe und die Geschichte der Staaten. Der Schwerpunkt hier lag jedoch auf der asiatischen Finanzkrise 1997 und wie sich die Nationen danach entwickelt haben. Zuerst hatten wir Prof. Xiao Feng, welche uns jedoch nach dem Spring Break abgeben musste da sie schwanger war. Anschließend hatten wir Prof. Mead. Beide fand ich als Prof. sehr angenehm jedoch war es eine große Umstellung da beide eine unterschiedliche Lehrmethode und Vorgehensweise hatten.
  • MGMT 343 – Human Resource Management:
    Das Fach an sich war informativ da es einem die großen Unterschiede im Arbeitsrecht zwischen den USA und Deutschland zeigen. Dieses Fach bringt einem jedoch nicht viel, wenn man vorhat später in Deutschland zu arbeiten. Das Fach wurde von Prof. Giesenhagen gelehrt. Hier muss ich jedoch sagen, dass es eher ein ablesen der Folien war und man sich die Vorlesung sparen könnte wenn man das Buch liest. Hier gibt es jedoch Punkte für Anwesenheit, da sie unangekündigt Gruppenarbeiten macht welche in die Endnote mit einfließen.
  • MKTG 445 – International Marketing:
    Da ich in Deutschland bereits einige Marketingkurse belegt habe, waren die ersten Vorlesungen für mich eher eine Wiederholung der in deutschen gelernten Inhalte. Dieses Fach handelt von der Erschließung neuer Märkte, Nutzung von Global Sourcing und ähnlichem. Zu diesem Fach kann ich sagen, dass das Niveau eher niedrig war und man gut mitkommen konnte wenn man aufgepasst hat. Der Nachteil dieses Kurses ist, dass in nahezu jeder Vorlesung ein Quiz stattfindet, es 3 Exams gibt, 3 Briefings (kurze Hausarbeiten) sowie 3 Assingments geschrieben werden müssen. Demnach ist dieser Kurs mit Arbeit verbunden, jedoch kann man leicht auf eine gute Note kommen. Ich selbst habe es nicht als notwendig empfunden das Buch zu lesen wenn man in der Vorlesung aufgepasst hat. Der Kurs wird von Prof. Irene Lange gehalten. Die Professorin ist Dekanin und ziemlich alt aber steht immer für Fragen zur Verfügung und ist ziemlich nett. Hier ist zu sagen, dass es schwierig war in einem Exam volle Punktzahl zu erreichen aber man kann mit kleinen Zusatzarbeiten seine Note aufbessern.
  • MKTG 485 – Multicultural Marketing:
    Diese Vorlesung handelte davon, wie man bestimmte Teilkulturen in den USA erreichen kann. Es wurden 5 Gruppen besprochen – African American, Latin American, Asian American, LGBT (Homosexuelle Kunden), Aging American. Dieser Kurs war sehr interaktiv, da wir in Gruppen aufgeteilt wurden und über die ausgewählte Gruppe eine Präsentation halten mussten. Darüber hinaus fanden viele Gastvorträge von CEO’s aus Marketingagenturen statt, welche alle Spezialisten auf ihrem Bereich für eine bestimmte Teilkultur sind. Die Professorin hier war eine deutsche, welche sehr bemüht war und auch darauf geachtet hat, dass deutsche nicht zusammen in Gruppen arbeiten damit man in Kontakt mit den Amerikanern kommt. So landete ich in einer Gruppe mit einem Pakistani, einem Ägypter und einer Panama, welche jedoch alle schon seit Jahren in den USA lebten.

Grundsätzlich kann ich alle Kurse empfehlen jedoch MGMT 343 nur mit Einschränkung, was aber auch daran liegen mag, dass ich Vortagsweise der Professorin eher schlecht fand und einige in dem Kurs hin und wieder der Meinung waren, dass sie selbst nicht wüsste, was sie in den Exams gemacht hat, da sie sich bei der Besprechung der Exams manchmal unsicher war.

Bei der Kurswahl würde ich jedoch auch jedem empfehlen auf die Vorlesungszeiten zu achten. Ich habe das Auslandssemester auch genutzt um viel zu reisen und aus diesem Grund habe ich nur Kurse gewählt die montags und mittwochs stattgefunden haben. Die meisten Kurse sind an 2 Tagen in der Woche was bedeutet wenn man einen Kurs dienstags wählt hat man auch donnerstags Vorlesung. Ich hatte das Glück, dass ich montags und mittwochs von 10.00 – 15.45 Vorlesungen hatte und den Rest der Woche frei. Ich hatte zwar zwischendurch immer nur 15 Minuten Pause um den Raum zu wechseln, empfand es aber angenehm und hatte viel Freizeit.

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Da ich nur ein Semester drüben war und ich mir nicht die Mühe machen wollte, mir eine Wohnung zu suchen und einzurichten habe ich mich bereits vorher dazu entschieden ins „University Village“ zu ziehen. Hier war man mit 3 Personen im Apartment untergebracht und jeder hatte sein eigenes Schlafzimmer. Von Montag bis Freitag gab konnte man 2-mal täglich essen gehen. Dabei war es einem selber überlassen, ob man morgens und mittags geht oder mittags und abends oder wie man lustig ist. Der Nachteil hier war, dass das Frühstück erst um 10.30 begonnen hat, sodass man wenn man Vorlesungen hatte daran nicht teilnehmen konnte. Weiterhin hat die Anlage den Vorteil, dass dort viele Amerikaner und Internationale gewohnt haben, sodass man schnell in Kontakt mit anderen Leuten gekommen ist. Jedoch sind viele davon zum Sommer ausgezogen, da die Preise angehoben wurden.


Freizeit

Es gibt viele Möglichkeiten in der Freizeit etwas zu unternehmen egal ob man an den Strand will, zu Disneyland oder in die Mall um sich mit Kleidung einzudecken, welche dort ziemlich günstig ist. Die meisten Dinge konnte man vom University Village aus mit dem Bus erreichen. Viele haben vorher gesagt man bräuchte ein Auto aber ich bin auch ohne ganz gut ausgekommen und habe bei Bedarf dann eins gemietet. Das einzige Problem ist, wenn man einkaufen möchte und hat einen schweren Einkauf und muss diesen zurück tragen. Etwa 500 Meter vom Village liegt ein Target (Supermarkt) der ziemlich alles hat. Sollte man in der Region etwas unternehmen wollen, so kann man in der Titan Union (ein Gebäude auf dem Campus) für alle möglichen Events und Freizeitparks vergünstigte Tickets kaufen.

Definitiv sehenswert sind San Francisco, San Diego, Los Angeles, Las Vegas, Grand Canyon (kann man mit dem Hoover Damm und Vegas verbinden) und die Küste. Ich bin während der Spring Break mit ein paar Leuten nach San Francisco geflogen, wo wir ein paar Tage verbracht haben, bevor wir an der Küste entlang zurück gefahren sind. Die Strecke kann man in weniger als einem Tag fahren, jedoch empfehle ich hier mindestens 2 Tage einzuplanen eher sogar 3 da man doch öfters anhält um Fotos zu machen und den Ausblick zu genießen. Darüber hinaus haben wir noch einen halben Tag im Monterrey Bay Aquarium verbracht, was ganz interessant ist, wenn man sich für das Meer interessiert.

San Diego ist in etwas mehr als 2 Stunden mit dem Auto zu erreichen und Ideal für ein Wochenendtrip. Hier kann ich einen Besuch des San Diego Zoo empfehlen, welcher anders als viele deutsche den ganzen Tag in Anspruch nehmen kann.

Las Vegas ist in etwa 3,5 Stunden zu erreichen und auch hier kann man einen Wochenendtrip unternehmen. Möchte man in einem der besseren Hotels absteigen, so kann ich empfehlen unter der Woche zu fahren, da die Hotels dann weniger als die Hälfte kosten.

Abschließend kann ich nur sagen, dass das Auslandssemester ganz schön teuer war, es jedoch jeden Cent wert war und ich es jederzeit wieder machen würde und nur jedem empfehlen kann, da es eine Erfahrung fürs Leben ist. Ich stehe auch jetzt noch in Kontakt mit einigen aus Kalifornien, Korea und Kolumbien und werde teilweise gefragt wann ich denn wieder komme oder wann ich sie mal besuchen komme.